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Zints- UN- Anzeigeblatt Mr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock nm- dessen Umgebung L»L4 Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock. für Eibenstock, Larlsfeld, siundshüb-l, Neuheide, Dberstützengrün, Schönheide, SchönMerhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusm Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschließl de; „SUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Keichspostanstalten. T«l.'K-r: Amtsblatt. . Drucker und B.rl.an- Emil Ha « « «bohn, oerantwortl. Redakteur- SrnstL.nd.mann, b«d. «1. s«»»«»««. - ' ' Mittwoch, dc» 24. Jom « Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Zetertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. ->m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennigs. Leta«uS-Ger«m mit der Kontrollnummer 236 aus den Höchster Farbwerken ist we gen Abschwächung g«r Einziehung Gestimmt worden. Dresden, am 19. Juni 1914. Ministerium des Innern, II. Abteilung. 5. öffentliche Sitzung des Stadtvcrordneten-Kolleginms Donnerstag, den 25. Juni 1914, aöends 8 Wr im Eihung-faaie de- Rath«us<-. Eibenstock, den 23. Juni 1914. Der Stadiverordneten-Borstchcr. Hatzfurther. I> Bauliche Herstellungen im alten Schulgebäude. L) Erwerbung eines LandstreifenS zur Verbreiterung der Hinteren Rehmerftraße. 3) Veräußerung einer geringen Fläche vom Flurstück Nr. 1025. 4) Verschiedene Kenntnisnahmen. Hierauf geheime Sitzung. Tagesgefchichte. Deutschland. — Der Dank des Kaisers an den Kreis N i ede r b a r n i m. Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg hat dem Landrat des Kreises Nieder barnim folgende Kabinettsorder des Kaisers übermit telt: Bei meiner Automobilfahrt zur Einweihung des Hohenzollernkanals wie bei der Rückfahrt ist Mir in allen von Mir berührten Ortschaften von der Ein wohnerschaft ein besonders freundlicher Empfang be reitet worden. Trotz der Ungunst der Witterung haben es sich Vereine und Schulen nicht nehmen lassen, Mich durch ihre Aufstellung und durch jubelnde Zurufe bei Meiner Vorüberfahrt zu begrüßen. Ich möchte allen Beteiligten meinen herzlichen Dank zu erkennen ge ben, wie sehr Ich Mich über diese patriotischen Kund gebungen gefreut habe, die wesentlich dazu beigetragen haben, diesen bedeutungsvollen Tag für Mich zu einem unvergeßlichen zu gestalten. Wilhelni U. Französische Lehramtskandidaten auf deutschem Boden f e st g c h a l t e n. Unter dem Titel: „Schikanöse Maßnahmen der deutschen Be hörden in Elsaß-Lothringen" veröffentlicht der „Ma lin" nachstehende Notiz: 50 Lehramtskandidaten der Normalschule aus Douai und verschiedene ihrer Pro fessoren sind am vergangenen Freitag bei einem Aus flug nach dem Elsaß in Amanvillers vom deutschen Grenzkommijsar verhaftet und von 7 Uhr morgens bis mittags festgehalten worden. Sie wurden erst wieder freigelassen, als das Ministerium iu Elsaß Lothringen ihnen gestattete, nach Metz zurückzukehren. Die Aus flügler konnten auf diese Weise die Schlachtfelder von St. Privat nicht besichtige». Wom Wattan. Die albanischen Rebellen znr Un terwerfung geneigt. Der von der „Telcgraphen- Univu" aus deu albauischen Kriegsschauplatz entsandte Sonderberichterstatter meldet per Funkspruch über Castelnuovo: Die Rebellen von Schiak haben ihre Untcrwerfnng angeboten. Sie wollen die Regierung des Fürsten und die albanische Flagge anerkennen. Vorläufig gehen die Verhandlungen noch weiter, da die Rebellen sich zunächst noch weigern, ihre Führer auszuliefern und ihre Waffen den Regierungstrnppen zu übergeben. Ein zweitägiger Waffenstillstand ist mit den Rebellen jedoch vereinbart worden. Die alba nische Regierung hat durch den Waffenstillstand den Vorteil, Verstärkungen heranzuziehcn, deren sie drin gend bedarf, um Durazzo zu halten. — Der Korre spondent der „Franks. Ztg." aus Durazzo legt ener gischen Protest ein gegen die Entstellungen der Lage, die durch einen Teil der italienischen Presse verbreitet werden. Der Fürst sei weder seines Amtes müde noch denke er au eine Abdankung zugunsten des Herzogs der Abruzzen. Die Verluste der Regierungstruppen in den Gefechten der letzten Woche belaufen sich auf 30 Tote und etwa über 100 Verwundete und nicht, wie italienische Blätter meldeten auf 3M bis 400. Bon einer Epidemie, die durch unbcgrabene Kadaver her vorgerufen worden wäre, weiß kein Mensch. König Konstantin wünscht keinen Krieg. Der Spezialkorrespondcnt des „Az Est" mel det seinem Blatte aus Athen: Ich hatte mit König Konstantin eine Unterredung und mit ihm über ver schiedene politische Fragen gesprochen. Der König be wahrte jedoch in seinen Aeußcrungcn strengste Zurück haltung. Er sagte u. a.: „Griechenland wolle keinen Krieg provozieren. Sollte es aber gezwungen wer den, den Krieg zu erklären, so würde es nur moralische Eroberungen anstreben. Der Frieden sei eine Unmög lichkeit, solange die Griechenverfolgungen in der Tür kei nicht aufhören." Auf meine Bemerkung, daß es Pflicht Europas sei, eiueu Krieg zu verhindern, er widerte der König: „Europa ist über die Schärfe der Krise nicht genügend informiert. Auch seien die Mächte sehr schwer zu Vereiubarungeu über ein einmütiges Vorgehen zn haben." «»erika. — Eine Niederlage General Villas. Während sich die Hauptarmee des Jnsurgentenführers Villa noch auf dem Wege nach Zacatecas befindet, hat seine Vorhut am Sonnabeud eine empfindliche Nieder lage. durch die Truppen Huertas unter General Barron erlitten. Die Insurgenten befinden sich auf Wilder- Flucht. Villa eilte am Abend iu einem Extrazuge von Terreon nach Cabra unweit Zacatecas und hofft dort seine geschlagene» Truppen zu sammel». Diese Nie derlage der Insurgenten kommt uni so überraschender, als am selben Morgen erhebliche Erfolge der Vorhut Villas gemeldet worden waren. Es ist dies der zweite Sieg des Generals Barron, der vor ungefähr zwei Wochen die Armee des Generalissimus der Rebellen, Natero, entscheidend geschlagen hat. Villas Hauptar mee, 25000 Mann mit Geschützen, wird am Mittwoch vor Zacatecas eintreffen. Sodann dürfte der erbit tertste Kamps der ganzen Kampagne entbrennen, den» es gilt für die Truppen Huertas, den Rebellen de» Weg nach der Hauptstadt zu verlegen. Oertlichk und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 23. Juni. Am Sonnabend wur den hier drei Fürsorgezöglinge aufgegriffen und fest genommen, die aus dem Lazarusstift iu Joharmgeor genstadt entwichen waren. Schon am Sonntag vor mittag wurden die jugendlichen Ausreißer von der Verwaltung des Lazarusstiftes wieder abgehvlt. — Eibenstock, 23. Juni. Die übliche kirchliche Friedhofsfeicr anläßlich des Johannisfestes fin det am morgigen 24. Juni statt. Eibenstock, 23. Juni. Bei dem am Zonntag, den 2l. Jnni abgehaltenen to. Sonnenwend bergfest ans dem Adelsberge in Chemnitz errang u. a. in Gruppe L sl7 bis 20 Jahre) auch Herr Alfred Schröter vom Turnverein „Frisch aus" hier einen Preis mit 54 Punkten, und zwar im Vierkampf, be stehend in Steinstoße», Hundertmeterläufen, Stab hochsprung und einer Freiübung. — Eibenstock, 23. Juni. Das Verbandsspiel des Ballspiel-Clubs Eibenstock gegen Aue am Sonntag in Aue endete mit einer Niederlage der hiesigen Elf mit 5 :O. Eibenstock spielte mit Ersatz — CarlSfeld, 23. Juni. Unsere Ortshebamme Frau Neubert konnte am 19. dieses Monat« ihr 25jäyrige» Amtsjubiläum in voller Rüstigkeit begehen. Sie hat in dieser langen Reihe von Jahren ihr Amt immer mit be- sonderer Treue und Gewissenhaftigkeit auSgeübt. Deshalb waren ihr auch viele Gratulationen und Geschenke au« der Mitte der Einwohnerschaft zugegangen. Durch Herrn Gem.- Vorst. Liebing erhielt Frau Neubert ein OrtSbild, da« sie stet» an ihre Wirkungsstätte erinnern wird, al« Anerkennung«, gäbe de« Gemeinderates unter ehrenden Worten ausgehändigt. Möchte der Jubilarin vergönnt sein, ihre Tätigkeit als Heb- zuüben Gesundheit und Rüstigkeit au«. . «heiderha mmer, 23. Juni. Eine dicht- gedrängt« Anzahl von Mürtäroerein-mitgliedern fand sich Sonntag un Saale de« Hotel« zum Carl«hof zur BezirkSoer- sammlung ein. Mit einem begeisterten .Sei gegrüßt' bewill kommnete der Männergesangverein .Arron" alle Erschienenen Hierauf eröffnete der Bezirk-vorsitzende Herr Stark die Versammlung mit begrüßenden Worten. Sein Gruß galt vor allem den Ehrengästen, unter denen sich da« Bezirksehren. Mitglied Herr Amtthauptmann Dr. Wimmer, der Nbge- ordnete de» Bunde«prästdium« Herr Lauptm. d. L. Bever, R- Tdler von Ou«rsurth und ein Vertret ter der Gemrmde Schönheiderhammer befanden. Später fan. den sich auch die Herren Oberstleutnant von Holl« ben und Major von 9tostiz ein. Begrüßende Worte sprachen ferner Herr Gemeindevorstand Lorenz. Schönheiderhammer und Herr Militärvereinsvorsteher Lorenz. Die Bezirk«, kassenrechnung wird richtiggesprochen. Sie schloß mit einer Einnahme und Ausgabe von rund 23500 M. Hierbei ist die Einnahme des Kornblumentages mit «inbegriffen. Der Bezirk setzt sich z. Z. au« 62 Einzelvereinen mit 9399 Mit gliedern zufammen. Da der bisherige Bezirksschriftführer Leistner, Schneeberg, aus dem Bezirke verzogen ist, wurde der Vorsitzende des Militärvereins „Zager u. Schützen" Schnee berg, Georgi, einstimmig zum Schriftführer gewählt. Der Teilung des Bezirksverein« Dresden wurde nicht widersprochen Zu dem Anträge eines Bezirksvereins, den Verlag der Bun- deSzeitschrifl und des Bezirkskalenders dem Militäroereins, bunde selbst zu übertragen, hatte der Bczirksverein Grimma eine längere Begründung versandt, die verlesen wurde. Herr Kamerad Albert Melzer, Schneeberg, bemängelte an der Begründung einige Punkte, die ein recht merkwürdiges Licht auf unser MilitäroereinSwesen werfen würden. Im Interesse des jetzigen Verlegers des .Kamerad" und des Mtlitärvereins. kalenderS empfahl er, den Antrag Grimma abzulehnen und eine abwartende Haltung rinzunehmen. Herr Hauptm. d. L. Beyer vertrat die Meinung des BundeSpräsidiums, bas diese Frage einem Ausschüsse überweisen will. Der Bezirks verein trat dem Vorschläge des Kameraden Melzer bei und versagte dem Anträge Grimma seine Unterstützung. Kamerad Rudolph, Lößnitz, beantragte, in der Bundeszeitschrift den Inseratenteil genau ab^utrennen, damit die Bände nicht so umfangreich werden. Für die Neuwahl des Präsidiums wurde dem Bezirksvorstand« völlig frei« Hand gelaffen. Da sich im Laufe de« vergangenen Jahres verschiedene Aenderungen in der Besetzung der Vorsteherämter nötig gemacht haben, wur den die neuen Kameradenvorsteher verpflichtet. Als nächste Orte der Bezirksversammlung wurden Alberoda und Johann georgenstadt gewählt. Hierauf brachte der Männergesang verein „Arion" unter Leitung deS Oberlehrers Herrn Bauer in künstlerischer Weise .Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nicht« auf dieser Welt" zum Vortrag und löste damit ein be geistertes Bravo der gespannt lauschenden Zuhörer au«. Herr Bezirksvorsteher Kamerad Stark machte dann noch verschie dene Mitteilungen, z. B„ daß der Bezirksverein seit feinem Bestehen 384 551,71 Mark an Unterstützungen ausgezahlt hat. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz und der Generaloberst v. Lindequist sind zu Ehrenmitgliedern des Bunde» ernannt worden. Zum Schluß wurde empfohlen, der Lebensversiche rung«- und Jnvalidenunterstützungskass« recht zahlreich beizu- treten und die Bundcszeuschrifl recht fleißig zu lesen. Nach einem Dank der Kameradenoorsteher von Alderoda und Jo- hanngeorgensiadt erfolgten noch einige Einladungen zu Ver- einSfestlichkeiten in Schneeberg und Breitenbrunn. Herr Be- zirk«vorsteher Stark schloß mit einem herzlichen Danke an den Gesangverein .Arion" und an alle Anwesenden die recht zahlreich besuchte Versammlung. Schönheiderhammer, 23. Juni. Herr Gcmcindcvorstand Lorenz und Herr Gemeindcäl- tester Kunsch wurden in einer am letzten Domiers tag stattgefundenen Gemeindcratssitzung einsti m in i g für die nächsten sechs Jahre wiedergewählt. — Dresden, 21. Juni. Durch die Aufmerksamkeit einer Vermieterin wurde ohne Zweifel ein schwere«V«r- br«chen verhütet. In der Wohnung einer Vermieterin auf der Marschallstraße erschien vor einigen Tagen ein un bekannter, elegant gekleideter junger Mann und mietete abend« ein Zimmer. Ec bat die Vermieterin, sie möchte ihm den Gefallen tun, am folgenden Morgen nach Meißen zu fahren und dort seine elektrisch«» Apparate abzuhol«n. Trog de« sehr gewandten Auftreten« schöpfte die Frau doch Verdacht, da sie fürchtet«, d«r neue Mitter könnte dann während ihr«r Abwesenheit Diebereien verüben und wieder verschwinden. Mit der Au«rede, sie erhalte zufällig vormittag« den Besuch von Angehörigen, lehnte die Frau da« Ansinnen ab. Der unbekannte Mieter erbot sich daraufhin, die Trlegrammge- bühren zu bezahlen, damit der Besuch erst am Nachmittag eintreffe. Die Frau ließ sich nun erst recht nicht beeinflussen und am Morgen war der Mieter unter Mitnahme de« Korridorschlüssel« verschwunden. Kurz darauf erschien der Geldbriefträger, um für den Mieter einen über 600 Mark deklarierten Wertbrief am den Namen Otto Görke adzuliefern.