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Dresdner Journal : 06.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186012064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1145-1146 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-12
- Tag 1860-12-06
-
Monat
1860-12
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 06.12.1860
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1860 Donnerstag, den 6. December O284 r»srr«1r«»st»»h«e »»mvärts Hrraug-rher Verantwortlicher ßkedaeteur: I. G. Hartman« Nachdem es die Minist« durch ihr» Versäum e>ae Nichtamtlicher Theil rs88e Telegraphische Nachrichten »en l» re»d«n Musik. Dem Vernehmen nach beabsichtigt man hirr in Dresden ebenfalls, wir in Paris, di« hohe Orchester - stimmung herabzusetzrn, und - sollen dt« hiesigen Kaprll- Dresden, 5. December Lpan. 48'^»; Aktien 508: odilier 777 f Eircus Earrö. Herr Director karr« completirt seine Gesellschaft immer mehr und mehr; da- komische Fach hat i» den Gebrüdern Ntcollrt, Clown» vom tirqu«! Imperial in Pari», drei vorzügliche Lrrtretrr ge sunden, die sich besonder» al» Gymnastiker auSzeichnen. Dieselbe» traten am 3. December zum ersten Male hier al» vollständige Tria» aus, und obgleich man dir unvrr- ftirichULen Leistungen der Gebrüder Godrfroi und Casuani, der glänzendsten Vertreter ihre» Fache», vom Circus Renz h«r noch t» frischen Andenken hat, so eroberten sich doch dt, Herren Nieollrt im Sturme die Gunst de» Publicum». 21A G, ischr 59 G. G.; d». 132^ G.; tosrl-Oder- -h. lot'» !ÄB.; do. z. 132G; I4!üG.,öfl. 141» G; Ml.«,18^ ! Mt. 69» Dresden, 4. December. S«. Majestät der König habe» geruht, die vom Kommandanten de» 6. Jufauterir- Bataillon», Oberstleusnant von Hake wegen üder- tommrner Invalidität rrbetrnr Entlassung au» Allerhöchst Ihren Kriegsdiensten, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Armeeunisorm, in Gna den zu genehmigen, desgleichen auch dem Oberleulnant Körnig vom 1. Jäger-Bataillone die nachgesuchte Ent lassung au» der Armee allergnLdigst zu drwilligcn. Dresden, 5. December. Seine Köngiliche Majestät haben allergnLdigst geruht, dem Kaufmann« und vorma ligen btadtrathe Peter Otto Clauß zu Ehemnitz aus Anlaß seine» am 3. dieses Monat» stattgesundeuen Ju biläum» al» Bürger der Stadt Ehemnitz da» Ritterkreuz de» Verdienstordens zu verleihen. Im Aa»l»»s» tritt t-a»t unä Ntempal»»- »ebl»^ kloau. Anl. 53» neue . 46 G; r. Credit- 6O4ß G.j 82^! «. . Drffauer do. thü- schwer wird, zu sagen, welcher der Preis zuertheilt wer den soll. Jedenfalls möchten wir die heitere „Gold forelle" und die beiden rrnstcrn, den „Pfarrer von St. Cölestin" und „Im Guhwcrk", am höchsten stellen, da in ihnen das tiefste Gefühl mit so heiterer Laune ge paart ist, daß gewiß Niemand von dem Gelesenen un berührt bleiben dürfte. Wir können daher dieses neue Werk deS Herrn Duboc (R. Waldmüller ist nur Dichter name) zu den besten Erzeugnissen der neuen deutschen Poesie zählen und als Weihnachtsgeschenk sür junge Damen aus voller Ueberzeugung empfehlen. Or. Grüße. Literatur. In vier Bänden „Dichtungen" (Leipzig, Arnold'sche Buchhandlung) hat Herr Hermann Simon mit großem Glück nachzuweiscn gesucht, daß ihm ein außerordentlicher Mangel an poetischem Talent und an gediegener literarischer Bildung zu Theil geworden ist: Eigenschaften, die er mit vielen ehrcnwerthen Män nern gemein hat. Für den Beweis derselben hätte aber in der That ein Band dieser sogenannten Dichtungen genügt, welche mit kindlicher Unbefangenheit bekannte Vorbilder nachahmen und Oftgesagtr» übel wiederholen. Der erste Band enthält derartige Verse, der zweite ein EpoS in schülerhaften Ottave Rimc voll alltäglicher Phrasen, dir beiden letzten bringen höchst verunglückte dramatische Arbeiten. Nur in der deutschen Literatur leider kann e» vorkommen, daß dilettantische Selbstüber schätzung durch anmaßliche Fülle der Production die Un fähigkeit zu Verkappen und mit Hilfe von vier Bänden sofort unter dir Porten in den literarischen Katalog rinzuspringen sucht. —v— «rfchetttn,: 1'llglicd, mit Aueuubiu« ä«r flau»- uuä k'alarlux«, Abouck» Ni, ä«o kalgauä«» 1»^ Literatur. Robert Waldmüllrr: „Dorf- Idyllen". Stuttgart, Cotta'scher Verlag. 1860, in 12. Vl und 156 Seiten. — Wir erinnern un» nicht, seitdem Mvrike die fast in Vergessenheit gebrachte Dorf-Idylle wieder in» Leben rief, etwa- so Treffliche» in dieser Art gelesen zu haben, al» diese» kleine, auch äußerlich reich verzierte Bändchen bietet. Dasselbe enthält außer der Widmung sieben größer« und kleinere Idyllen, dir stimmt lich so ganz dem Ideale entspreche«, welche» wir uns von einer Dorf-Idylle gebildet haben, daß «» uns ,Papiere «»» » t I«00 u. do. ». lSU, London, Dienstag 4. December. Die Kaise rin Eugeuie bat, nachdem sie der Königin Lictv- ria einen zweistündigen Besuch abgestattrt, Wind sor verlassen und ist 24 Uhr nach London ab gereist. * Dretden, 5. December. Wie wir früher berich teten , ist von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich der Professor vr. Hähnel, hier, mit der Herstellung eine» kolossalen Rriterbildnissr» de» Führer» der verbündeten Armeen in den Kämpfen von 1813—1815, Fürsten Schwarzenberg, beauftragt und auch bereit» der betreffende Contract, vorbehaltlich der allerhöchsten Genehmigung der Modellskizze de» Denkmal-, abgeschloffen worden. Am 22. November hat nun Er. Majestät der Kaiser von Oesterreich den von dem genannten Bild hauer gefertigten Entwurf in dem Gebäude der Kunst akademie zu Wien in Gegenwart de- Künstler» in Augen schein genommen und demselben die allerhöchste Aner kennung und Billigung zu Theil werden laffen. Vor einigen Tagen nach Dre-brn zurückgekehrt, wird Prof. Oe. Hähnel seine Thätigkeit zunächst der Vollendung de» Mvdell» für da- dem dahingrschiedenen Könige Friedrich August II. zu errichtend« sächsische National - Denkmal widmen. Wien, 4. December. Die im gestrigen Blatte b« reits telegraphisch erwähnte Erklärung der „Wiener Zeitung" lautet: „Wir sind ermächtigt zu erklären, daß die in der jüngsten Zeit von der TageSpresse verbreiteten Gerüchte über Unterhandlungen, welch« zum Zweck« der Abtretung der venetianischen Provinzen gegen eine Gcldcntschädigung ««geleitet worden wären, jeden Grunde- entbehre«, und daß selbstverständlich von Unter handlungen, die den Verkauf eine- Aronlande» zum Ge genstandc hätten, keine Rede sein kann." — (Oest. Z.) Heute Mittag trat da» Gerücht, Se. Ercellenz Ritter v. Schmerling trete in da» Ministe rium rin, mit großer Bestimmtheit auf. Maaren owic zu Nur«»u; Aroma»: L ttrui-or",« Z^aouu'oeke Nurbkauälun^ ^ueia: v. de» dürfe lstß dahin -«bracht, daß fi« brr Reaetion »icht m«hr und«rützrl -rgenüberstehrn, kann da« Land Vertrauen nur zum Prinz «Re genten haben, der auf der Bahn zum Bessern allein geblieben iß, die er gebrachen hat. Zwei Jadrr bezeugen e«, das der Prinz« Regent »in ganz anderer Mann tst, al« seine Minister; er hak den «Seist der Unternehmung, der ihnen fehlt, er handelt und wünscht nicht bla«. Wer sich vergegenwärtigt, das Oerie und Entschluß dazu gehörten, dir Reaetiantre van einem Throne fort- zutreib««, den sie belagerten, diesen Thron «inzunehmen und die Reaktion zu verlüugnrn, der sieht, das der Prinz Regent dem Ehrenmänner" nicht gleicht. Haben dir andern h» l»t^«. Ltztr.-2» toigl. preist, eus. Llaatt- naraulrche ». . «seob.-Aei. rip^geriärd.« l et. «42 », vanknoten iu erdam d. ii. remen d. 8. »., Hamdurg »»von 3 Mt. -ßO Fl. in öft. ,. Goeietät«» inrreiAe«. 71 ,en Brauerei en 9hsh B-; ächs. vampl- ,«Shampag.« süchs. »l- Vers.-Aetien «.; berg». Papierfabri ken lvl St4 vrargarelhen- llr. 3» Rgr.; usfilchr halb« ch. Dueaten; rteo: älilhlr. als» mußte »in»«- Aber wir diese« »ersucht worden der reaktionären saffuugsausschu- der Zweite« Kammer, welchem der Lulvag det Licepräfideute« Ziegler (Bergl. Nr. 282) zur Begutachtung überwiesen worden war, hat einstimmig folgende Anträge an die Kam mer gestellt: 1) die Versammlung könne sich nicht alt die rechtmäSigr Landetvertrrtuvg avsehea vnd auf Laudtagtgeschäfte nicht ringrhrn; 2) eine Lor- strllung an den Kurfürsten za richten, worin die Gesinnungen und Wünsche des Landet offen dar gelegt und Allerhöchstdieselbeu gebeten werden, das bis 1850 in anerkanvter Wi ' r«serat«»»reisr: k°llr Lau Uaum »inar -e»p»Iteo«n 2«il«: 1 k?g«. Vnwr „Li»g«»»nat" äi« 2«U«: 2 kigr. Bundes im Äuge gehabt, wir die „Rational-Zoituug" m«int, so würde e» viel näher gelegen haben. Sie deut schrn Mittel- und Kleinstaaten, gleich her Schweiz, zu einer neutralen Macht zu organisiren, deren Unabhän gigkeit und Sicherheit vom ganzen Europa verbürgt wurde Der gegenseitige Schuh, den Groß und Klei» «in»npe» gewähren, war «S, den man im Deutschen Bunde er strebte. Nicht nur Oesterreich sollte durch Deutschland, Deutschland durch Preußen oder Preußen durch Delttsch land geschützt werden, sondern Alle sollten einander den gleichen Schutz leisten. Hierin lag die einzig« Garantir für dir Organisation zinrr große» Macht in Mittel europa, welche die abermalige Erhebung einer «robrrndcn Macht über ganz Europa hindern konnte. LhmttUWtatspreisrl Lllbrlicb: 5 Iblr. 10 8',r. io »aab^w illbrl.: 1 ,, 10 ,, „ ,, IU»n»tIieb io Vraas«»: 15 kt-r. Liaeelo« biommoroe 1 It-lr. * 2lhb; Sal ih Ruffrn 94. kbrl« ) Wer- ,»«» 50 Thlr. «o -ck. laro » I'Shiahr '7. sanuar ISV», r, N K LHlr. Preise» k« r Hofer ti>, >»<» rhw^»__ Erfinder brr Personen, bir an der Spitze »er Sraallverwalui»- stehen, etwa« -eldan, da« seiner moralischen Kraft an di« Seite -»setzt werden kbnnte? .Lnhän-cr d»«*Prinzen von Pirusen und d»r Berfas« su»- rvoUtkn Viele heisen, aber Rumaud sprach für sein« Sache rin Wort, Rirmaud hatte »en Muth, sich dafür auszusrtzen. Gut denn, da« Vaud ist «« schon gewöhnt, das der Prinz-Rr-ent alUin hanbrln muß, «e>m man einen Schritt vorwärt« komme» soll, Kreiberg, 2. December. Obschon e» uns bei nahe keine Woche an befriedigenden musikalischen Lei stungen fehlt, indem unser städtisches Mufikchor unter Heidemann'» Direktion eifrigst bemüht ist, den Anfor derungen de» Geschmacks sowohl in Absicht auf die Wahl der einzelnen Stücke, als in Bezug auf deren Au-führung zu befriedigen, so können wir doch nicht umhin, einen besondern musikalischen Genuß zu erwähnen, der unS vor einigen Tagen hirr zu Theil ward. Der k. sächs. Kammermusik»- Grützmacher, unter Mitwirkung seines College» Hüllwcck und deS Pianisten Blaßmann aus Dresden, gab eine musikalische Soiree. Das au-gegebene Programm war von der Art, daß nicht nur unsre Musikkenncr, sondern auch der weitere Krei- unsrer Musikfreunde davon ungezogen wurden, und die Aus führung gewährte wahrhaften Genuß. Ganz vorzüglich wurden z. B. kereou^e und kkupsockik- siongroieo von Blaßmann gespielt und mit rauschendem Beifall ausge nommen. Unerwähnt darf nicht bleiben, daß da- Gym- nastalstngechor, welches der Musikdirektor Eckhardt unter richtet, da- „8»Ivum I»o regem" außerordentlich brav au-führtr. Wir haben übrigen» die Hoffnung, daß unS in nicht gar langer Zeit eine Wiederholung solchen Ge nusses von denselben Künstlern geboten werden wird. leidenschaftcn, welche sich in diesem Fall« einmal wieder al» Hauptingredienz der jetzigen Zustände zeigen, nur noch darauf Bezug nehmen, daß da» jetzt von der De mokratie für die Regierung aufgestellte Programm, im Btamtenstande keine Männer zu dulden, welche nicht in ihrer Gesinnung der Politik des Ministeriums sich willig fügen, ebensowohl eine der Hauptanklagen gegen das „Manteuffel-Hinckeldey'sche System" war, wir damals auch dir liberale Partei, sich immer sehr entrüstet zeigte, wenn die Minister oder dir Conservativen überhaupt sich auf den höchsten Willen bezogen. Damals hieß eS, e» werde gegen Oie Beamten ein „Schreckensregiment" geübt und die Hineinziehung des Regenten in dir Debatte widerspreche den „konstitutionellen Principien". Nun fordert aber die Demokratie nach beiden Seiten hin mehr, wie jemals der größte publicistische Heißsporn dem Ministerium Manteuffel zugemuthet hat. Parieitendenzen, welche «inen solchen Mangel an Gerechtigkeitssinn, so viel erclusive Herrschsucht an sich tragen, werden nun und nimmermehr einer wahrhaft konstitutionellen Entwickelung dienlich sein können! Es ist kaum zu verwundern, wenn Blätter, welche für ihr eignes Staatswesen wenig Mäßigung, Gerechtig keit und Klugheit zeigen, auch nach außen hin alle diese Eigenschaften vermissen laffen. Die oft besprochene „na tionale Politik" dieser Blätter ist nur da» Gegen stück ihrer inner« Partcitendenzen. ES trifft sich jetzt gerade, daß nach beiden Richtungen hin dieselbe Partei- wuth sich in jener Presse zeigt. Während die „National- 6«, Vrveäner ,7<,uen»1e; : II. Llto»»: L Voai.»»; tiuoeiv» »vfie liuolik., RriuUckLrr » N.: Nsw: Xvoer eu« <t«« ko», ?r»U: »'«. Luir.icu'e kiiefikuoslunx. meister mit Vorschlägen darüber von der k. General- direction deS Hoftheater- beauftragt worden sein. Diese Bereitwilligkeit ist mit großem Danke anzuerkennen, da dir Ausführung dieser Maßregel jedenfalls mit nicht un bedeutenden Kosten verbunden ist. Nur übereile man sich nicht mit dieser Sache und nehme ja nicht die neue Pariser Normalstimmung an, da dieselbe im Berhältniß zur jetzigen Dresdner Stimmung nur um eine Kleinig keit, nämlich bloS einen Achtelten, tiefer ist, während Sachverständige sich mchr für die Erniedrigung ungefähr um fast einen halben Ton auSfprechen muffen. Offen gesagt, haben die Franzosen Vie richtige Lösung dieser wichtigen und überaus schwierigen Frage total verfehlt und der Kunst damit keinen wahren Dienst erwiese». Man schreibt der „Rheinischen Musikzeitung" in Köln vom 7. Juli d. I. aus Paris selbst: „daß die unbedeu tende Erniedrigung nur als der erste Anfang zur weitern Herabsetzung betrachtet werden müsse". Die Fehler, die in Pari» dabei gemacht worden, sind folgende: 1) Frankreich hätte nicht für sich allein eine solche wichtige Veränderung vornehmen sollen, sondern eS hätten Unterhandlungen mit Kunstverständigen anderer Staatefi, mit Deutschland, Italien, England, Rußland und Amerika stattfinden sollen, welche, wenn auch spät, doch den Nutzen gehabt hätten, daß eine in der ganzen Welt giltige Tonhöhe eingeführt worden wäre. 2) War die Commission aus Männern zusammen gesetzt, welche von ihrem Standpunkte aus nicht die nöthigrn Aennlniffe und Erfahrungen über diesen Gegen stand besaßen, welche zu der Entscheidung dieser Frage gehören. ES waren nur Componistcn und rin paar Akustiker, anstatt daß man auch praktisch thätige Musiker, z. B. Kapellmeister, Sänger und Gesang-prosefforra, mit zu Rath« gezogrn hätte. KkleOrntztztsche Nachrichten. Zrttn»t-schau. (Nattonal-Zeitung.) r«Getßeschichte. Wien: Krinr Unterhandlungen wrgen Abtretung Venetirn». Proceß Richter. Der Ochsen lirserung-proceß lkgvnnen. Schmerling » Eintritt in da- Ministerium wahrscheinlich. Dir kroatisch - slavo- irische Deputation. Lord LostuS nach London. — Pesth: Zusammentritt der Grauer Eonsrrrnzen fest gestellt. Zsedrnyi. Veränderungen in der Presse. — Venedig: Erzherzog Albrecht. Ein gescheitertes preu ßische» Schiff «erkauft. — Berlin: Der Polizeiprä sident gegen Schwarck. Eine englische Note bezüglich der holsteinischen BrrfaffungSsache. Vermischte». — Kassel: Zur Verfaffungsangrlegenhrit. — Malchin: Vom Landtag«. — Karlsruhe: Amnestie. — Pa ri»: Der „Moniteur" über di« Reise der Kaiserin. Jttfanterirgewehrr sür Piemont. Dir Franzosen in Rußland. Tabakschmuggrl. Barsche zum Minister ernannt. — Neapel: Dir BelagerungSarbeiten vor Gaeta.- Insurrektion in den Abruzzen. Bertani's RechnuuA-ablagr. — Turin: Zur Reise de-König». Di« Haltung Frankreichs. Nachrichten au- dem Nea politanische«. — Rom: Truppen nach Viterbo. — E fu: Eine Stimme sür Bereinigung der jonischen Jusel» «tt Griechenland. lieben Oesimw»-" hinautlaufen muß, den ReifiUchen und d,n Svnfisivrieei etwa« »»rzuichreiden. Kurz, s» lange da« van» »«» Prinz Regenten keimt, hat »« in -hm eilen Maan gesehen. »»« weder etwa« für uvthwendig, n»H für wünicheusmerlh erklär«, wenn er nicht eutschlosien ist, zu» Au«führung zu schreilen." Schließlich fordert dir „Rational Zeitung" das Ab geordnetenhaus zum Hanbelll auf: ,,E« wird sich zu sagen baden, baß dem Schwanken und ^agen eia Ende gemacht wer»«n muß; da e« ader so wenig wie früher hetfen würde, wenn e« auch diese Urberzeuguiig vor den Ministern autspräche. so wird et eine Adresse zu berath.n haben, um sich vor dem Regenten über die grsammtr Laz« »er Gesetz« -e»uag und Verwaltung au«zusprechen." Ko die „Rational-Zeitung". In ähnlicher oder Leitung" den Grafen Schwerin zu« „Chef d.r Reaktio näre" macht und dir letzte Hoffnung auf das Ministerium aufgiebt, hat sie auch in der „deutschen Politik" eiu«,r beachtenswerthcu „nationalen" Fortschritt gemacht. Nach dem fi« Venedig längst al- unnützen deutsche» Ballost au Italien hingeworsen, führt fie jetzt tu augeumGon«, Weise ßort, Deutschland engere Grenzau zu stocken. Roch der neuesten „Notto«al«n" Entdeckung gcht uns uämlich auch Triest, Dalmatiru und da- ganze übrige südttche Küstenland nicht- mehr an, und e- muß den Dtzutschen ganz gleichgilttg sein, ob Oesterreich jene Gebiete tzRoohrt oder nicht! Deutschland darf, um sie zu erhalten, keinen Kinger rühren! Geht es in dieser „uationalen" Ent wickelung fort, so werden uu» bald auch di« Rheinländer und di« polnischen Theil« nicht- mehr angehrn sollen und da» wahre Deutschland reicht nur von Eisenach di- Berlin. Mit den Bundespstichtrn zum Schutz« Deutsihland» weiß sich da- rhrenwerthe „nationale" Blatt ohnehin leichtltch abzufiadeu. Der Bund, uuiut dasselbe, sei in der Bor au-setzung geschlossen, daß Oesterreich und Preußen beide kräftig genug seien, um da- übrige Deutschland zu schützen. Da Oesterreich nu» aber einen unglücklichen Krieg ge führt und selbst vollauf zu thuu hatte, um sich -eßen Angriffe zu schützen, so sei dem Kunde di« Kosis abhan den gekommen, und man habe iu Deutschland keine Schutz pflichten gegen Oesterreich mehr zu erfüllen. Abgesehen von der biedern deutschen Gesinnung, welche sich tu dem Satze ausspttcht, daß die deutschen Staaten jede» Mal den dundeSverwandten Staat, welcher sich iu eiuer fchwie rigen Lag« befindet, im Stiche laffen müsse«; abgesehen von der Naivetät, welche in der Auffassung liegt, daß stipulirte Pflichten uur in dem Falle geltrn sollen, wenn sie nicht erheischt werden, und ihre Giltigkeit verlieren, wenn sie erfordert werden, —- ist da- „aattonale" Blatt doch auch in großer Unkenntniß über die Principien, welche man bei Errichtung de» Bunde- i« Auge hatte Richt um «in Glied desselben, welches uuglücklich Krieg führt, von jeder Schutzpflicht der übrigen Bundesgenossen zu entblößen, ward der K»nd errichtet, sonder» weit Europa durch Orgamsirung einer überlegene« defensiven Macht i» Herzen Europas der Wiederkehr der Erfahrung vordrugeu wollte, -daß sich «och einmal eine Macht zue Beherrschung ganz Europas erhebe. Eben »m diese deutsche Gesammtmacht selbst bei «iuzelnrn Unfällen seurn Großmächte intoet und al» da» Bollwerk der grsammten «uropäische« Freiheit zu erhalten: dazu ward der Bund gosch-ff en. Hütt« »an nur de» Schutz des übrige« Deutsch In den preußischen Zeitungen ist au» Anlaß deS Stieber'fchen Processr- eine DiScussiou ent standen, deren rücksichtsloser und gehässiger Ton leÄer recht deutlich zeigt, welche Parteilewenschasten sich dort geltend mache». Der ossiciösr Artikel der „Preußischen Zeit»»-", in welcher guf da- höchst Unangemessen« in dem Benehmen d«S OberstaatSauwaltS Schwarck hinge wiesen wird, hat eine» wahren Sturm von Entgegnungen und Anklage» gegen di« Regierung zur Folge gehabt. Die gesummte liberale Presse, von der „Kölnischen Zeitung" bis zur „Volkszeitung" herunter, eifert um die Wette gegen dir Regierung, weil sie die gegen die Polizetver Wallung zur Sprach« gebrachten Beschwerden ordnung mäßig untersuchen laffen will und gerechte» Bedenken trägt, dem Verlangen der liberale» Presse, sofort alle der Demokratie mißliebige» Beamte» zu entlaste«, Folge zu leisten. Die demokratischen Blätter benutzen uämlub dies« Gelegenheit aufs Neue, um dem Ministerium die Nothwrndigkeit zu predigen, TesinuungSversolgungr« im großen Maßstabe eintreten zu lassen, natürlich uur gegen conservative Beamten, und weil die „Preußische Zeitung" sich in dieser Beziehung dahin au-gesprochea hat, daß die Regierung nicht gemeint sei, bei drefem Aulaß durch di« Demokratie politische- Capital sammeln zu laste«, so greifen die demokratischen Blätter nunmehr da- Mi nisterium in einer Weise au, wie selbst mit dem Mstri- sirrium Manteuffel nicht geschehe» ist. Als Probe dieser Politik führen wir hier einen Artikel der „National- Z ei tu na" an in dem über das Ministerium vollstän dig der Stab gebrochen und schließlich der Prinz-Regent ausgefordert wird, selbst Da- zu thuu, was die Minister der Demokratie nicht bewilligen wollen. Das gedachte Blatt schreibt . „Wie haben die Minister ihren Souverän in den n»ohl»»1- ienden Absichten, zu bereu Verwirklichung er sie berief, »uter« stützt? Den Minister« lag e« ob, für die Aulführuu- ber Ab« sichte» de« Ske-euteu überall die Mittel zu suche», u»b varzu- schlage», »o ber Negeut selber »ich« dazu kam, di« MMch zu erg greefea; und dies« ihnen von der Staatsla-e wie vom Esuuerta ausdrücklich »or-eschrlrbene Thätigkeit mußte sich ohne Zweifel auf zwei Hauptwegen äußern. Die Gesetze der Reaktion mußten reformirt werden und ihr» Menschen, denn jede schlechte Regie rung sündigt durch Gesetz« und durch Personen« theil« die entartete Gesetzgebung geheilt werden- nicht entfernt mit dem Umblick und der Kraft ist, welche durch dir Menge und Verkehrtheit Schöpfungen erfordrrt wurden, so ist anderntheil« kaum Ren nenlwerthes geschehen, um dir im Skaattdirnste beschäftigten Per sonen auf bessere Wege zu ndthigeii: und doch läßt sich eine schlechte Zeit handgreiflich nur dadurch überwinde», daß man die Urheber und die Hauptwerkzeuge derselben bei Seite wirft und ihren übrigen Dienern einleuchtend macht, daß eine an dere Zeit gekommen ist Die Erfolge, da« heißt, wat die Mini ster anlangt, die Erfolglosigkeit von zwei Jahren liegt jetzt hin ter uns. Was hat der Herr Graf Schwerin auS der neuen Aera gemacht? Nichts. Was Hal die neue Lera aus dem Grafen Schwerin gemacht? Einen Shrf der Reaktionäre Wir wissen also, wo der Beist und wo der Stoff ist, und erwarten nicht, daß morgen oder übermorgen der Topf den Töpfer formen wird. Wir müssen jetzt schlechterdings die letzte Hoffnung auf geben, daß di« Minister je freiwillig Hand an da« Werk legen werde», nachdem ihre Zeitung erklärt hat, daß Entlassung der Träger des allen Svstem« Verfolgung der politischen Besinnung sein würde. Als» diese Meister der Reaetion haben ein Recht, in ihren Aemtrrn zu bleiben, die Minister glauben kein Recht zu haben, sie daraus zu entfernen; wer aber diesen Standpunkt ent nimmt, der sagt offenbar, daß die Regierung nur mit Zustim mung und williger Mitwirkung der alten Beamten geführt «ver ¬ einen Entschluß zu fassen versteht Niemand außer ihm. Im vo rigen Jahre war er es allein, der in einem gewiffen Augenblicke den Krieg gegen 8raukreich w»Utr, die Auderu wollten Neutra lität, tröketeu sich mit zreisinnigkeit und haben heute Sorgen um Venedig. Zu bea bedeutendsten Besetzruiwürfen, dir die Mi- mster vor die Kammer» brachten, trieb der Regent sie au, die Werk« ihrer eigenen Initiativ« waren g.riogfügig oder blieben gänjlich au«. Der Regent hat di« Militär-Reform persönlich in Altgnss -enoinmeu, die bi« heult die «inschueideudste Umgestaltung uuler seiner Regierung ist; er Hal »en Obertirchenrath zu ri»er mildern Praxis in Ehescheidungsachen veranlsßt, während es für den Horizont dcr „Preuß. Zeitung" auf ,,Verfolgung der tirch amkeit bestandene LerfaffungSrrkbt alSbald wieder herzustellen und etwa vorzunrhmrude Abänderungen mit einer auf Vrund det Wahlgesetze- von 184S zu berufenden Landetvertretung zu vereinbaren. Bern, Dienstag, 4. December.*) Der frühere vesandte der Lid-rnosseuschaft iu Berlin und Tt. Petersburg, Dapples, ist mit 56 Stimmen zum vräfideute« des Rationalraths erwählt worden. Sein Setzeukaudidat Escher erhielt 43 Stimmen. Zu« Prafidrute« wurde Oberst Latour mit 58 Stimmen gewählt, während aus den Gegenkandi dat«, für diese Stelle, Herr, 40 Stimmen gefal le« w««n. *) wiederholt, weil gestern nicht in allen Exemplaren de« Blattes enthalten
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