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ZWpllM W ZUM Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erlcheiat werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr SS Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. und Anzeiger Anieig-npr« Die 48 mm breite Millimeterzeils breit« Millimeterzeile im Tcxtteil L5 P. (Ziffer- und Nachweis-Gebühr LS Pf. Da, „Zschopau«: Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» kanörat» zu Flöha und des Bürgermeisters zu (Zschopau behördliche. Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Finanzamte, Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». S. m. b. tz.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Zeitung filr die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, tzohndorf, Krumhermerrdorf, Lcharfenftein, Schlöhchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzle Nr. 143 SüNtiMnir/SoMW, 21.27. 1941 199. 2. Unterseeboote versentteu 53000 M. verbreitete kampstäligleil der Luftwaffe aus dem Hauplkriegsschauplatz England / Versorgungshafen Grimsby und Great Varmouth bombardiert / Großes schottisches Leichlmelakwerk durch Somben zerstört Berlin, 21. Juni. (HS.-Meldung). I Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote versenkten im Nordatlantik sechs sein-- § liche Handelsschiffe und einen mit einem Katapultslugzeug ausgerüstete« Hilfskreuzer mit zusammen 82 SOO BRT. f Sampsslugzenge griffen am gestrigen Tage und in der letzten Nacht mit gutem Erfolg Schiffsziele in der Humber- Mündung an. Sie versenkten eine« Frachter von 6000 BRT. und beschädigten zwei große Handelsschisse schwer. Weitere wirksame Lustangrisse richteten sich gegen den wichtige« VcrsorgnngShasc« Grimsby und die Hasenanlagen von Great Narmouth, sowie gegen Flugplätze in den Midlands und in Ostcngland. Bei einem Nachtangriff gegen das große schottische Lcichtmetallwcrk Fort William wurden . Wcrkanlagcn durch Bombentreffer schwere» Kalibers zer stört. Ein stärkerer Verband deutscher Kampfflugzeuge bom bardierte in der Nacht zum 21. Juni den britischen Flotten stützpunkt Alexandria. In Nordasrika zersprengten deutsche Zerstörer-Flug zeuge in Ticfaugrisfcn britische Truppcnansammlungcn und Krastsahrzengkolonnen bei Bugbug. Bei Tobruk setzten dentsche Kampsslugzeuge Baracke« ««d Treibstofflager durch Bombenwürfe in Brand. Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwachen Kräfte« an einigen Orten des norddeutschen Küstengebietes Brand- und Sprengbomben. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste. In Wohnviertel» entstanden unerhebliche Gebäudeschäbe«. Nachtjäger schoflen ein britisches Kampf flugzeug ab. Zäher Widerstand in SAsrika Rom, 21. Juni. (HS.-Mcldung.) Der italienische Wehrmachtsbcricht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika haben feindliche Flugzeuge einige Bombe« auf Bengasi abgeworscn und eine« unserer Flugstützpunkte angegriffen. Bei Tobruk Feuer der beiderseitige» Artillerie. In Ostafrika zwingt der zähe Widerstand unserer Trup pen den Gegner zu äußerst schwierigen Bewegungen und zu blutige» Angriffen. Dio 60clNÖ//jc/6 von Kreis: 18735 Mann, darunter 13123 Men Berlin, 21. Juni. (HS.-Mcldung). Die Zahl bei den Kämpfen aus Kreta ciugebrachte» Ge fangenen ist im znsammensasscnden Bericht des Oberkom mandos der Wehrmacht mit 10 700 Briten und 8000 Griechen angegeben worden. Inzwischen hat sich die Gesangcnrnzisfer nach Abschluß der letzten Säuberungsaktione» in den Ge birgen Kretas «och erhöht. Sie betragen «ach endgültigen Feststellungen insgesamt 18 738 Mann. Hierunter befinden sich 13123 Briten und 8808 Grieche«. Tie Deutsche» hartnäckige und fanatisch mutige Kämpfer. Amerikanischer Berichterstatter über die britische Ssllnm- Niederlage. Neuyork, 21. Juni. (HS.-Mcldung.) Der Korrespondent der „Ncwyork Times", Harold Denny, befaßt sich in einem Bericht aus Kairo des längeren mit der britischen Niederlage bei Sollum. Die britischen Mili tärs, so schreibt er, gäben zu, daß die Deutschen hartnäckige und fanatisch mutige Kämpfer seien. Sie hätten den drei Tage langen furchtbaren Angriffen indischer und schottischer Truppen am Halfaya-Paß standgehalten. Dieser Paß sei wiederholt als genommen gemeldet worden, aber jedesmal sei festgestellt worden, daß er noch immer mit Maschinen- gewehruestern 'und Flakstellungcn, deren Besatzungen Kapi tulation nicht kannten, gespickt war. Der Ausgang der Schlacht habe ihn, den Korrespondenten, völlig überrascht, obschon er bereits bei der hartnäckigen Verteidigung des Halfaya-Passes vermutet habe, daß der britische Fahrplan in Unordnung geraten sei. Schwere Verluste der Men vor Damaskus M zuständigen nMiörischen Stellen in Aeirul über die britische Mnstve gegen Syriens Hauptstadt Beirut, 21. Juni. (HS.-Mcldung). I Zusätzlich zum Bericht über die militärischen Ereignisse ! verlautete am Freitag vou zuständiger militärischer Seite ! in Beirut, daß die britische Offensive gegen Damaskus in den Nachmittagsstunden des Donnerstag nachgelassen habe. Die britischen Truppen hätten offensichtlich allerschwerste Verluste erlitten, zumal die französischen Luftstrcitkrästc wirksam und überlege» in den Erdkampf auf dem unüber sichtlichen Gelände eingriffen. Während der letzten 24 Stunden habe die britische Offensive gegen Damaskus nicht au Boden gewonnen. Die Stadt sei fast völlig von der Zivilbevölkerung geräumt. Im Küstengebiet nördlich von Saida würden di« fran zösischen Stellungen erneut von einem britischen Flottcn- vcrband beschoßen. An anderen Frontabschnitten seien keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen. Stadt und Hafen Beirut seien auch in der Nacht zum Freitag erneut bombardiert worden. Di« britischen Bomber hätten offen bar versucht, Schisssziele im Hasen zu treffen, was jedoch mißlungen sei. Wie Ofi aus Beirut meldet, haben die sranzösischen Truppen auf allen Frontabschnitten ihre Stellungen kon solidiert. Die Artillerie war im Laufe des Tages sehr tätig. Flugzeuge der französische» Armee, der Luftwaffe und der Marine haben im Laufe des ganzen Tages Erkundungs- und Vombardierungsslüge unternommen. Am Nachmittag gisgann die britische Artillerie mit der Beschießung von Damaskus. Tas Quartier von Mvhadjerine wurde be sonders in Mitleidenschaft gezogen, und es brachen Brände aus. Es steht außer Zweifel, so erklärte Osi weiter, daß diese Aktion eine sehr große Entrüstung in der ganzen arabischen Welt hervorgeruscn habe. Di« syrische Negie rung habe bereits einen Schritt beim Konsul des Nedjü un ternommen, um Protest einzulegen und die Aufmerksamkeit der britischen Behörden durch die Vermittlung dieser Kon sulate auf die mögliche» Nückwirku»ge» zu lenken, die die Beschießung von Damaskus in der ganzen arabischen Welt haben werde. Das ist Syrien Die Jugendorganisation des Libanou ist angetreten. (Atlantic, Zander- Mnltiplcx K.) Ser weiße Voß von Schanghai Der Gedanke eines Uebertritts Englands zu dem Staa tenverband der USA, gewissermaßen als 49. Bundesstaat, ist nicht neu. Schon vor fast 40 Jahren forderte ein Neu- Yorker Rechtsanwalt die amerikanische Unterstützung in einen damals für sehr wahrscheinlich gehaltenen englischen Krieg gegen das zaristische Rußland und als Ausgleich für eine solche Hilfe „den freiwilligen Uebertritt Kanadas aus dem britischen in den amerikanischen Staatsverband". Vor kur zem hat der Herausgeber der großen nordamerikanischcu Zeitschrift „Life" die gleiche Forderung erhoben, nicht als Einzelgänger, sondern als Sprecher einer großen Gruppe von Politikern. Das Neneste in dieser Hinsicht ist aber die Erklärung Sir Victor Sassoons, der erklärte, England solle in Amerika anfgehen. Diese Bemerkung ist im Hinblick auf ihren Urheber ganz besonders bemerkenswert, sie eröffnet für England sehr trübe Perspektiven, denn die Familie Sassoon hat seit nun rund 700 Jähren immer eine sehr feine Nase für sterbende Völker gehabt. Die Sassoons sind Juden, die schon im 12. Jahrhundert in Spanien sehr großen, finanziell beherrschenden Einfluß besaßen und die damals die maurischen Kriegsfürsten Jahr hunderte hindurch finanzierten. Als die Welt des Islams in diese»: Teil Europas zusammenbrach, setzten sich die Sassoons über die bezeichnenden Stationen Saloniki und Alexandria nach Bagdad in Bewegung, das durch weitere Jahrhunderte die Zentrale ihrer geschäftlichen Tätigkeit wurde, diesmal in enger Verbindung mit den: Türkenreich. Eiir David Sassoon brachte es Ende des 18. Jahrhunderts zum türkische» Fina»zmi»ister. Vorher aber schon hatten sich einzelne Mitglieder dieser stets sehr umfangreichen Fa milie weiter östlich nach Indien begeben, als England dort sein großes Kolonialreich aufrichtete und sich für einen tüch tigen und bedenkenlosen Kaufmann unübersehbare Möglich keiten ergaben. Die Sassoons spezialisierten sich auf Opium — es wurde das große Geschäft, mit dem die Familie ihrcu geradezu sagenhaften Reichtum erwarb. Mau orgauisierte den Handel ans Indien nach China, zuerst in der Zeit des bestehenden chinesischen Einfuhrverbotes. Es ist eine Tat sache, daß ein Geheimbericht des Bankhauses Sassoon schließ lich für die englische Regierung den letzten Anstoß bildete, den Opiumkrieg gegen China zu führen, nach dcsseir für England erfolgreicher Beendigung der legale Opiumhandel im vergrößerte» Stile und in einer Art Monopolstellung von de» Sassoons wieder ausgenommen und gewaltig aus gebaut wurde. I» dieser Zeit vollzog sich auch die Wand lung dieser orientalischen Juden zu Mitgliedern der eng lischen Society, die den: Reichtum, wenn er nur massiv genug auftritt, ihre Tore zu öffnen Pflegt. Es folgte die Erhebung eines der Sassoons in den eng lischen Adelstand, ein anderer, der kürzlich gestorbene Phi lipp Sassoon, war Offizier und Privatsekretär Lloyd Georges, einer seiner Vettern ist eben der Victor Sassoon, der plötzlich im Jahre 1931, als er schon als der reichste Manu Indiens neben einigen wenigen Fürsten galt, mit allem seinem Vermögen kommentarlos Indien verließ und sich nach Schanghai begab. Er soll damals dort mit rund 300 Millionen chinesischen Dollars angekommen sein, so viele Verbindungen nach England er abbrach, ebenso viele nahm er nach den USA auf. Die Sassoons haben stets recht zeitig die Länder, in denen sic reich wurden, verlassen, wenn sie deren Ende hcrannahcu glaubten, und die Aufforderung Victor Sassoons an England, in den USA aufzugehen, beweist, wie dieser „Weiße Boß vou Schanghai", wie man ihn im Fernen Osten überall nennt, die Chancen Englands beurteilt. Die Besprechungen Waugtschtngweis in Tokio. Tokio, 21. Juni. (HS.-Mcldung) In der Amtswohnung des Ministerpräsidenten fand an: Sonnabendvormittag eine längere Aussprache statt, au der der Präsident der Nanking-Negierung, Wangtschingwei, Finanzminister Chou Fohai, Premierminister Konoye und Anßenminister Matsuoka teilnahmcn. Dabei wurden Maß nahmen für eine engere Zusammenarbeit zwischen China und Japan, vor allem zweifellos anch Wirtschastssrage», be handelt. Mittags ivar Wangtschingwei Gast des MarineminifterS Ottawa und des Chefs des Marmcgcneralstabes, Admiral Nagano, im Marineklnb. Dem Essen wohnten zahlreiche hohe Offiziere und Mitglieder des Obersten Kriegsrates bei. Anschließend sand eine Konferenz WanglschingwaiS mit den: Marineminister und anderen Persönlichkeiten der japa- inschen Marine statt.