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Sonntag, den 19. Januar 1930 Nr. 16 52. Jahrgang Der Gtadtrat. Waldenburg, den 18. Januar 1930. an die An Die „Rote Fahne- in Berlin wurde gestern von der Polizei beschlagnahmt. .Ter amerikanische Botschafter Schurmau wurde von " deutschen Akademie zum Senator ernannt. In Preußen und in einem Teile Sachsens wurde ein kampffchisfe in angemessener Frist am liebsten sehen Bersammlungsverbot erlassen. !" ' ' - - Für Sonntag sind Unterredungen Macdonald- mit den Delegationsführern vorgesehen, es ist indessen kaum anzunehmen, daß hierbei mehr herauskommen wird, als bei den Vorverhandlungen der Sachverstän digen. Höchstens kann bei dieser Fühlungnahme eine etwas günstigere Atmosphäre geschaffen werden. Nach dem Wunsche Englands sollen zwei Fragen aus der Konferenz vollkommen ausgeschaltet werden: die Frage der Freiheit der Meere und die Frage eines Mittelmeerabkommens; letztere schon deshalb, weil ein solches Abkommen ohne Spanien unmöglich wäre. Aber auch abgesehen davon, würde man bei der Be handlung dieser beiden Fragen voraussichtlich auf so große Schwierigkeiten stoßen, daß die ganze Konfcrenr dadurch gefährdet werden könnte. Oeffeniliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärungen für die Früh jahrsveranlagung 1930. Die Steuererklärungen für die Einkommensteuer, Körperschaft steuer und Umsatzsteuer sind in der Zeit vom 1. bis 18. Februar 1VSV unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung ver pflichtet sind, erhalten vom Finanzamt einen Vordruck zugesandt. Die durch das Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz und Umsatzsteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt ist, bleibt unberührt; erforderlichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzufordern. Glauchau, im Januar 1930. Das Finanzamt. Die bayerische Regierung hat die Einfuhr und Durch fuhr von Papageien und Sittichen Verbote«. Auch die kleinen Mächte werden das Protokoll über die Regelung der deutschen Rrparatioussrageu unterzeichnen. Im Haag fanden gestern die Schlutzverhandlungen statt. Tas englische Lnstschtff „R 100' hat eine Geschwindig keit von 81 Stundenmeileu erreicht. Die amerikanische Abordnung zur Londoner Konfe renz ist gestern in London eingetroffen. Die Bevölkerung Japans ist auf 62,938,200 Per. sonen gestiegen. In Ausstralien droht der Bürgerkrieg auszubrechen. 'Waldenburg, 18. Januar 1930. Die Haager Konferenz geht zu Ende, die Lon doner beginnt. Am Montagnachmittag werden die Ab ordnungen für die Flottenkonferenz im Buckingham- Palast von König Georg empfangen werden. Das be deutet den feierlichen Auftakt zu der Konferenz, von der man sich in London und Washington soviel er hofft. Die amerikanische Abordnung ist am Freitag in London eingetroffen, mit 12stündiger Verspätung, da das Schiff durch einen schweren Sturm ausgehalten wurde. Sie umfaßt nicht weniger als 127 Personen, wozu sich noch 30 bis 40 Pressevertreter gesellen. Trotz aller Bemühungen, in den Hauptfragen schon vor Beginn der Konferenz zwischen allen beteilig ten Mächten eine Einigung herbeizuführen, beginnt die Konferenz unter recht ungünstigen Auspizien. We der konnten die französisch-italienischen Gegensätze be seitigt werden, noch haben die in letzter Zeit zwi schen England und Japan geführten Verhandlungen zu einer Einigung geführt. Die lapanische Abordnung ist sogar durch die japanische Regierung angewiesen worden, weitere Besprechungen über die Kreuzer- und Unterseebootsfrage bis zur Eröffnung der Konferenz einzustellen. Es scheint, daß das japanische Kabinett noch im letzten Augenblick neue Richtlinien für die Londoner Abordnung aufstellen will. Nach der Stim mung in Japan können diese Richtlinien aber nur dahin lauten, daß die Abordnung verpflichtet wird, an der Quote 7:10 für Kreuzer gegenüber England und Amerika festzuhalten. Zwischen England und Amerika ist zwar in den Vorverhandlungen eine gewisse Einigung erzielt wor den, doch trägt dieser Umstand nur dazu bei, das Mißtrauen der anderen zu steigern. Außerdem ist es aber auch noch die Frage, ob die englisch-amerikanische Einigung standhalten wird, wenn in London neue Fragen aufgeworfen werden füllten. Schon das Pro gramm, das dem Vernehmen nach die englische Ab ordnung auf der Konferenz vertreten will, hat auch bei den Amerikanern einige Bedenken erregt. Eng lischerseits sollen vor allem folgende drei Forderun gen erhoben werden: 1. Ein Abkommen der Konferenzmächte soll sofort wirksam werden, auf längere Sicht gesehen, aber nur einen Teil der größeren Aufgabe der allgemeinen Ab rüstung durch eine unter der Führung des Völker bundes stehenden Weltabrüstungskonferenz bilden. 2. England sieht die Rüstungsbegrenzungen in der klassenmäßigen Verminderung der Gesamttonnage vor und setzt sich für einen auf etwa fünf Jahre bemessenen Bauverzicht, bzw. Beschränkung auf den Ersatz etwa in dieser Zeit verlorengehender Schiffe durch gleichwertige ein. 3. England befürwortet die Begrenzung der Größe der Großkampfschiffe auf etwa 25 000 Tonnen, di« nach seiner Auffassung begründet ist durch die Ver änderungen des Kampfwertes der Waffen über See und unter Wasser, Flugzeuge und U-Boote; eine ge wisse Begrenzung des Geschützkalibers wird wahrschein lich als zweckmäßig ergänzend befürwortet. Die Kreu zerfrage gilt in erster Linie als eine Tonnagefrage. Zerstörer werden in erster Linie als eine Tonnagefrage gleichzustellen sein, Unterseeboote werden völlig abzu schaffen oder mindestens in der Größe zu beschrän ken sein. Es finden sich sogar Andeutungen, daß die eng lische Regierung die vollständige Abschaffung der Groß« f würde, aber ein dahingehender Vorschlag würde von , Amerika und Frankreich rundweg abgelehnt werden. Die Widerstände gegen einen derartigen Vorschlag sind auch der britischen Regierung bekannt und aus diesem Grunde wird sich England darauf beschränken, eine Ver minderung der Größe und Verlängerung der Lebensdauer dieser Schiffsklasse vorzuschlagen. Eine vollständige Ab schaffung der Großkampfschiffe würde auf englischer Seite auch nur dann erwogen werden, wenn ein inter nationales Abkommen möglich wäre, da in einem sol chen Falle die schweren Kreuzer automatisch Stelle der Großkampfschiffe treten würden. Ak die von England angestrebte Verminderung der Größe von 35 000 auf 25 000 Tonnen wird auf ameri kanischer Seite als zu weitgehend erypfunden und ffatt dessen eine Höchsttonnage von 30 000 verlangt. Wann M der „neue plan" in Kraft? Tie Schlußverhandlungen im Haag. Am Freitagvormittag beschäftigten sich die Ver treter der sechs Mächte mit der puristischen Redaktion des Vsrtragswerkes. Es wird sich um einen Hauptteil und 13 Anlagen handeln und formaljuristisch nicht um ein Schlußprotokoll, sondern um einen „Vertrags akt", damit die an dem Uoungplan nicht direkt betei ligten Staaten, deren Mitwirkung aber erforderlich ist, wie z. B. die Schweiz, dem Vertrage beitreten können. In dem Schlußprotokoll wird ausdrücklich sestge- stellt, daß das Haager Schlußprotokoll mit den 1S Anträgen von den fünf Gläubigern,ächten — England, Frankreich, Belgien, Italien und Aapa» — sowie von Deutschland ratifiziert werden muß, um in Kraft zu trete». Ate Illobilisierungsverhan-lungen funden. Tem Vernehmen nach ist in deu vertraulichen Vorverhandlungen von deutscher Seite vorgeschlagen worden, den ersten Abschnitt der deutschen Repara tionsanleihe entsprechend dem AnleihebediirfniS der Reichsbahn und Reichspost zu erhöhen. Aus dem Ge samterlös des auf diese Weise erhöhten ersten Abschnit tes der Roparationsanleihe sollen dann 30 v. H. dnrch die Regierung der Reichsbahn und Reichspost wieder zur Verfügung gestellt werden. Es würde somit ein« einheitliche erste Reparationsanleihe durchgeführt wer de», von der ein Teil sogleich der Reichspost und Reichsbahn zufallen würde, während die Gläubiger- Mächte deu Rest erhalten würden. Die Durchführung dieses Planes hängt jedoch zu nächst noch von dem Gutachten der Finanzsachverstän digen ab, inwieweit der internationale Kapitalmarkt gegenwärtig für die Aufnahme einer erhöhten ersten Reparationsanleihe aufnahmefähig ist. Die Aufnahme fähigkeit des internationalen Anleihemarktes bildet gegenwärtig den Gegenstand fortgesetzter Beratungen der Bank- und Finanzsachverständigen. WU-, UM- II. Mill. WIM ru iOsIütsburg i. 5a. Neuanmeldungen. I. Abteilung Gewerbeschule. 1 Lehrlingsfachklasfe» r s) für Metall, Holz «ad Ledergewerbe und für schmückende Berufe. Dauer: 3 Jahre, wöchentlich 10 bezw. 12 Std. b) für das Nahrnngsmittelgewerbe — Bäcker- und Fleischerfachklassen. Dauer: 3 Jahre, wöchent- lich 8 Std. 2. Müdchenabteilnngr a) Haushaltnngsfchnle. Dauer: 2 Jahre, im 1. Jahre wöchentlich 3S Std., im 2. Jahre wöchentl. 10 Std. b) Lehrlingsklaffen für Hauswirtschaft. Dauer: 3 Jahre, wöchentl. 8 Std. 2. rage»- und Abe«dkurfe. Weißnähen, Schneidern und Kochen, tt. Abteilung Handelsschule. 1 Klaffen für kaufmännische Lehrling«. Dauer: 3 Jahre, wöchentlich 14 Std. 2 Klaffe« für weibliche kaufmännische Hilfskräfte. Dauer: 3 Jahre, wöchentlich 10 Std. Hl. Abteilung Wirkereifachschule. 1 Klaffen für Wirkerlehrlinge und Textilarbeiter. Dauer: 3 Jahre, wöchentlich 10 Std. 2 Klaffe« für Textilarbeiterinnen. Dauer: 3 Jahre, wöchentlich 8 Std. 3 - Tages- «nd Abendkurse: Theoretischer Fachunterricht, praktische Uebungen an den verschiedensten Wirkerei maschinen. Der Besuch der Fachschule befreit vom Besuche der Fort- blldlmasschule. Minderbemittelten und besonders begabten Schü ler« und Schülerinnen känueu Grzlehungsbeihilfe» «e,w. Schulgeldermätzig««» oder Dchnlgelderlatz be- willigt «erden. Anmeldungen bis spätestens 31. M8rz 1930 erbeten Der Vorstand. Weitere Auskunft erteilt die Schulleitng. Direktor Ihle. Amtlicher Teil. Das auf dem hiesigen Anger anstehende birkene Nutz- und Brennholz soll Mittwoch, den 22. Januar 1»S0 von nachmittags 3 Uhr ab an Ort und Stelle gegen das Meistgebot und sofortige Barzah lung versteigert werden. Eine internationale Anleihe von IM Millionen tiir DentWan» wurden erst am Nachmittag wieder ausgenommen. dieser Sitzung nahmen auch die Sachverständigen der Rerchspost und der Reichsbahn teil, die vormittags mit dem Reichspostminister Schätzel und dem Generaldirek tor Dr. Dorpmüller im Haag eingetroffen waren. Vormittags hatte nur eine vertrauliche Besprechung zwischen dem französischen Finanzminister CHLron und dem Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer stattge Schönburger Tngeblntt der StandesamtSbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Fallen, Grumbach, Kaufungen, Langenleuk» Zugleich weit verbreitet in deu Ortschaften KUederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wallenburg und Iiiglkhit» Im Hall, höhere Gewalt. Krieg, Streik, bruch, GtKrnnqen t» Verrieb der Druckerei oder har der keine» Htafprrrch auf Erhalt der Anzeige» bi» vorn» S llyr am Ausgabetag erbet«» AuSgad« nachmittag» 'j,3 Uhr in der Geschäft» stelle in Waldenburg Sa., Altenburgers». Za Erfüllungsort Waldenburg. Filiale« bet Lerr» Otto Förster; i« Callenberg bet Herrn Friede. Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lerr* Lermann Esche; in Wallenburg bei Lerrn Lin»« Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahleri M Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagcuvm. aad Walienbnrzer Anzeiger Diese» Blatt «uthält di« amtliche« Bekanntmachungen de» Amtsgerichts und de» Stadtrat« z« Waldenburg. Ferner veröffentliche» zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörde» ihre Bekanvtmachunge« tm Schönburger Tageblatt. Verantwortlich fitr Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse«. Mit,li«d kr« «ch stich« NN» »r« D-Mfch-N Zrtu.ng,vrrlkgrr.«ereln« («. ».) — ««iagtort «-chi-». Erscheint werktäglich Nachmittags. Bezugspreis monatlich im voraus l.80 RMk. frei in» Lau«. Einzelne Nr. 10 R--Pfg„ SonnlagS-Nr. 30 R.-Pfg. Anzeigenpreis«: kgesp Petitzeile 1L R--Pfg* von außerhalb deS Bezirkes 20 R.-Pfg, 3gesp. ReNamezetle 45 R.-Pfg.. Linweise auf Anzei gen «nd Eingesandte lü R.-Pfg., Rachwetse- m»d Offertengebühr 20 R.-Pfg^ Rabatt nach Tarif. Schwieriger Say (Tabellen) mit Aufschlag. «rmüoda UN», »«olvrech« Nr. » P-stschN-bfach Nr. « »ml Lew,Ig Nr. -«8. SanU-nt»: Nerrtnlb-Al M FMal« Stadt,«rokoat» »-ldntbur, Sa. N-»-tt, ,,vrn mir brt vünktllchrr Z.hlun^ dr« rwonztwris« EuUr-tdu», drr N-chuunsdd-trdg« mUd jrd« n»chl«ß ht»fdllig.