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WeHeritzZeitung kageszeilung m» Anzeiger sür Dippol-iswalSe, SchMeteberg «.L «rUrpr Leü8««> »e, «e»r,»o v»ando«Mch« «<»akln»L »«ir Setz«. - »nn» 'm» Dilap: ««rl «<»« t» Bezugspreis: Für einen Monat 2.2Ü mit Zulragen; einzelne Nummern 15 ; Gemeinde - DerbandS - Girokonto Nr. S : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petilzeile 20 Reich-Pfennige, Eingesandt und Reklamen 60 Reichspfennige Viele« »um eMHM «e «»Mq« Bekm»vt»«chm»s«i »er A»l»ha«vtma«ifchasl, »es AmlsOericht» »» KrMvf«-lr«r» r» Di»p»l»t«»al»e Freitag, am 19. Dezember 1930 Nr. 29S 96. Jahrgang Versteigerung. Sonnabend, am 20. Dezember, vormittags 10 Uhr, sollen im gerichtlichen Versteigerungsraume „ ei« elektrische» Piano, eine Schnellwaage, eine Registrierkasse öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Örtlich es und Sächsisches Dippoldiswalde. Einen schönen Anblick gewährte am gestrigen Abend der Advents- und Weihnachtsbaum durch seine erstmalig im Schnee glitzernde Umfriedung und Zweige. Unter Leitung von Alfred Börner erbaute der Männergesangverein Dippoldiswalde die zahlreichen Zuhörer durch vorzügliche Darbietungen, die mit Abts „Die Nacht" (Die Abendglocken rufen) den Austakt gaben und feierlich in der abendlichen Stille erklangen. Die Volksweise „Es ist ein Ros' entsprungen" und „Weihnachtsglocken" (Von all den tausend Klängen), Tonsatz von Johann Schwarz, reihten sich an. „Stille Nacht, heilige Nacht" von Gruber, in der Be arbeitung von Wohlgemuth, bildeten ein erhebendes Finalp. Nach dem Verklingen der letzten Akkorde erschien Knecht Ruprecht auf dem Marktplatze, hier und da nicht nur Gaben verteilend, sondern auch von seiner Rute Gebrauch machend. — Am heutigen Freitag abend 8 Uhr wird der Gesangverein „Liederkranz", am Sonnabend abend 7 Uhr (nicht 8 Uhr) unter Leitung von Lehrer Bernau der Schulchor und Sonntag abend 6 Uhr die Chorvereini gung Dippoldiswalde am Advents- und Weihnachtsbaume singen. Dippoldiswalde. Zu Weihnachten 1929 hatte der am 3.5.97 geborene Ingenieur Walter Schmidt in Dippoldis walde 12 Bände Tolstoi, 6 Bände Herzog und 4 Bände Heer, die ihm am 17. Dezember 1928 die Buchhandlung Otto Lind ner in Magdeburg zum Preise von 129 NM. gegen Raten zahlung unter Borbehall des Eigentums verkauft hatte, weiter verschenkt. Die Firma hatte deswegen Strafantrag gestellt. In der gestrigen 'Hauptoerhandlung vor dem Amts gericht bestritt Schmidt die Bettugsabsicht. Er wurde mangels Beweises freigesprochen. — Der am 10. 3. 78 geborene und sehr oft vorbestrafte Bauarbeiter Emst Kubenz in Dresden stand unter Anklage am 2. Mai aus dem zum staatlichen Forstrevier Wendischcarsdorf gehörenden Poisenwalde etwa 20—25 Pfund grüne Fichtenzweige und 15 Sträußchen Birkewzroeige entwendet zu haben, um fie gegen Entgelt zu veräußern. Bestem fand Hauptverhandlung statt. Das Ver fahren wurde eingestellt, da K. in derselben Sache bereits früher abgeurteilt worden ist. — Wegen Abgabe verdorbener Lebensmittel hatte sich gestern der am 9. 4. 85 geborene Fleischermeister Iohannes Burr in Niederschlottwitz zu ver antworten. Am 15. August hatte er an eine Person in Nieder schlottwitz in seinem Verkaufsraum V« Pfmrd Wurst, die zum Verzehren bestimmt war, gegen Entgelt verkauft, obwohl diese Wurst übel roch und verdorben war. Bei Ler erforder lichen Aufmerksamkeit hätte er das erkennen müssen. Im Oktober hatte er einen Strafbefehl über 50 NM erhalten. Dagegen legte Burr Einspruch ein und beantragte richterliche Entscheidung. In der gestrigen Hauptverhandlung wurde der Angeklagte wegen Vergehens nach 88 3 Ziffer 1 b und 12 Abs. 5 deS Gesetzes über den Verkehr mit Lebensmitteln vom 5.7.27 zu einer Geldstrafe von 70 NM., Hilfsweise einer Woche Gefängnis, verurteilt. Er hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen, einschließlich -er für die Beschaffung und Untersuchung der beanstandeten Wurst entstandenen Kosten. — Der am 3.9.89 geborene, schon vorbestrafte Tischler Max Kaden in Hänichen war angeklagt, 1. eines Abends anfang Juni 1930 aus dem offenstehenden Hausflur des Kaufmanns Messel in Hänichen einen Sack mit V« Ztr. Kattoffeln bewußt ohne Recht zu eigenem Verbrauch an sich genommen: 2. am 8. August gegen 1 Uhr vormittags aus dem unverschlossenen Garten des Geschirrführers ^Gansauge in Brösgen einen diesen gehörigen Hand leiterwagen im Werte von 30 RM. weggenommen und in seinem eigenen Nutzen verwendet: 3. Mitte Juni als Vorsitzender des Mietervereins in Hänichen den Arbeiter Heyeck durch die bewußt unwahre Angabe, er könne etwas für ihn tun, -aß er in die Dringlich keitswohnungsliste käme, getäuscht und ihn dabei um 3.20 R- Mark betrogen zu haben. In der Hauptverhandlung war der Angeklagte geständig. Er wurde wegen einfachen Rückfall diebstahls in 2 Fällen und wegen Betrugs in einem Fall« zu i einer Gesamtstrafe von 5 Monaten Gefänignis und zur ! Tragung der Kosten verurteilt. i — Der Verkehr der Linie 386 DippoldiÄvalde -Lehn- ! Mühle wir- ab 21. 12. infolge Arbeitseinstellung an der Talsperre bis auf weikeres eingestellt. Die Miederinbetrieb nahme wird besonders bekannt gegeben. Staatliche Kraft- wtzMverrrmlttmg.- Briand verteidigt seine Politik Für moralische Sanktionen Paris, 19. Dezember. Auf einem Bankett sprach Briand in Gegenwart des Ministerpräsidenten Steeg über seine Außenpolitik. Er er klärte u. a.: Trotz der lebhaften und oft verleumderischen Angriffe, denen er ausgesetzt werde, sei er sich darüber klar, daß die ungeheure Mehrheit des Landes mit ihm gehe. Frankreich besitze trotz seiner Friedensliebe-'die Kraft, sich gegen einen Angriff zu wehren. Es wünsche niemand anzu greifen. Die Franzosen wünschten den Frieden. Aber trotz des brennendsten Friedenswunsches müsse man alles tun, damit Frankreich niemals in seiner Existenz bedroht werde. Man müsse das Notwendige unternehmen, damit beispiels weise in der Abrüstungsfrage die ehrlich gewillten Nationen nicht das Opfer der unehrlichen sein werden, damit auch der Völkerbund an moralischer und physischer Kraft zunehme. In diesem Sinne hab« er sich stets geäußert. Wenn man frage: wo bleibt die Sicherheit, so erkläre er unumwunden, daß er den Vorwurf, ein schlechter Franzose zu sein, ver- , dienen würde, wenn er hei seinen Friedensbemühungen den Sicherheitsfaktor außeracht gelassen hätte. In Wirklichkeit aber habe die Sorge um die Sicherheit des Landes alles andere beherrscht. Vie erste Bedingung, das Friedenswerk zum guten Ende zu führen, bestehe darin, nicht fortwährende Befürchtungen haben zu müssen und die notwendige Kraft zu vesihen, sich auch Gehör zu verschaffen. In den verschiedenen Ministerien, denen er angehörl habe, habe er stets die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer starken Grenzorganisation ge lenkt und darauf, daß es dem Heer an nichts fehlen dürfe. Sämtliche Nationen hätten den Krieg als ein Verbrechen be zeichnet. Man habe aber nach Sanktionen verlangt. Gewiß gebe es keine Sankttonen, aber immerhin eine moralische Sanktion und moralische Sankttonen hätten bei den Völker« trotz allem einen wert. Wenn er Zuschriften erhalte, aus denen ihm Haß und Mißgunst entgegenklängen, tröste er sich mit dem Bewußt sein, daß Millionen französischer Mütter sich ihm zuwenden und sagen: Laß nicht nach, laß nicht nach! Er werde bis zum letzten Atemzug an seinem Werk arbeiten. Vor Briand hatte Senator Cha um et gesprochen und das Hohe Lied auf Briand gesungen. Briand habe, so sagte Chaumet, ständig für die Annäherung der Völker ge arbeitet. Er sei der unermüdliche Schmied des Friedens. Er bemühe sich täglich, die deutsch-französischen Beziehungen in einem ganz ausgesöhnten Europa zu verbessern. Es gebe Leute, die die Rückkehr zu dem alten Bündnissystem, zu den Rüstungen und zur Gegensätzlichkeit der Staaten befürwor teten und verlangten, daß die Politik Briands aufgegeben werde. Dazu, so erklärte Chaumet unter starker Betonung, werden wir nie unsere Zustimmung geben. Frankreich oer- solge keinerlei politische, militärische, wirtschaftliche oder so ziale Hegemonie (?). Es wolle nicht „über alles" sein; es wolle nur zum allgemeinen Wohlstand beitragen. Er glaube, baß Tardieu durch seine Zustimmung zur Politik Briands diesem einen Dienst erwiesen habe. Die ungeheure Mehrheit, des Parlaments und Les ganzen französischen Bölkes wolle den Frieden, den Frieden in der Gerechtigkeit und in der Sicherheit. — Meiheritzgau im Sächsischen Stenographen- verband. Die in Hainsberg gehaltene Gauvertreter- sitznng beschloß Lie Mitglieder Walter Bäger—Tharandt und Walter Kaden—Freital Lurch Bücherprämien auszuzeichnen, und zwar für hervorragende Leistungen beim Schön- und Richtigschreiben 1929/30. Der Gauvorsitzende Seyfert be richtete über Lie Herbstsitzung Les Sächsischen Stenographen- verbandes in Chemnitz und über die Verhandlungen wegen eines Zusammenschlusses mit Lem Nachbargau Freiberg, letztere find aber gegenstandslos geworden, weil sich Freiberg mit Lem Flöhagau vereinigen will. Anfang Februar 1931 sollen, einem Beschlusse Les Sächsischen Stenographen verbandes entsprechend, auch im Weißeritzgau Preisschreiben für Volks-, Berufs- und Handelsschüler veranstaltet werden, wofür ministettelle Unterstützung in Aussicht steht. Den Unterttchtslehrgang Les Weißetttzgaues haben Herbert Enge- wald—Coßmannsdorf und Iohannes Henker, Hans Ficke und Gerhard Thiemig, Freital, Lurch «ine Abschlußprüfung erfolg reich beendet. Ulberndorf. Beim Rückwärtseinfahren eines mit Langholz beladenen Geschirrs in das Sägemühlengrundstück von Schmidt geriet der Wagen mit einem Rad in den Graben. Dadurch wurde die Straße halbseitig gesperrt. Ein Personenkraftwagen, der ziemlich rasch herangefahren kam, bremste stark, geriet da bei ins Schleudern und endete mit einem seiner Kotschützer unter dem Langholzfuhrwerk. Außer geringem Sachschaden geschah glücklicherweise nichts Schlimmes. Schmiedeberg. Heute Freitag abend 6 Uhr werdeni uns am Meihnachtsbaum Gesänge von 100 Schulkindern geboten. Schmiedeberg. Seit einigen Jahren hat sich die Weih nachtsfeier Les Erzg«birgsvereins zu «in«r schönen Sitte herausgebildet. So kamen auch am Mittwoch abend trotz Schneegestöber Lie Mitglieder mit ihren Angehörigen in großer Zahl in Lie Buschmühl«, um in den behaglich durch wärmten Räumen einige frohe Stunden zu verbringen. Das mit Tannengrün festlich geschmückte Gesellschaftszimmer, überflutet vom Lichterglanze brennender WeihnachkSkerzen, bot ein recht anheimelndes Bild. Nach herzlichen Be- grützungswotten des Vereinsvorsitzenden Meschke wurde all gemein das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht' gesungen. Darauf folgt«, vom Vorsitzenden vorgetragen, eine in poetischer Form gefaßte .Verkündigung der Hirten', die bei verschiedenen Stellen durch passende Weihnachtslieder, die von den Anwesenden gesungen wurden, ausgeschmückt war. Die Vereinskasse hatte eS sich nicht nehmen lassen, gleich wie im Vorfahre, Kaffee und Stollen zu kredenzen. Mähren- Lieser Zeit brachte die rührige Hauskapelle Las von Direktor Reuter in Klingenthal komponiert« Erzgebirgslieder-Potpurri zum Vortrag. Ein« gegenseitige Weihnachtsbescherung ver ursachte viel Freude und mancherlei Ueberraschung. Noch manches schöne Lied wurde gesungen und bei Humor und Frohsinn nahm der Abend einen recht befriedigenden Verlauf. Zschachwitz. Wie verlautet, hat Lie kommunistische Oppo sition vollen Erfolg mit ihrer Unterschriftensammlung für einen Antrag auf Auflösung Les GenreinLewerorLneten- kollegiums gehabt. Der Antrag soll bereits rund 2000 Unter schriften gefunden haben, womit Lie gesetzlich vorgeschttebene Zahl erheblich überschritten wäre. Der BürgerentscheiL wird! im Januar zur Durchführung kommen, vorausgesetzt, -ah Lie Prüfung Les Anttages und seiner Unterschriften nicht Lie Un zulässigkeit ergibt. Durch Las Vorgehen Ler kommunistischen Opposition wird die Lösung Ler Bürgermeisterfrage bzw. Li« Neuwahl Les'Bürgermeisters wahrscheinlich erheblich hinaus geschoben werden. Freiberg. Die städtischen Kollegien beschäftigten sich am Mittwoch und Donnerstag in außerordentlichen Sitzungen mit Notmaßnahmen zur Unterstützung von Wohlfahrtserwerbs losen und Fürsorgeunterstützungsempfängern. Es wurde be schlossen, jedem Ehepaar lOMark, Ledigen 5 Mark und für jedes Kind 3 Mark zu gewähren. Gttmma. Weil er sich an seinen Töchtern vergangen hat wurde ein hiesiger Einwohner verhaftet. Der Unmensch, der im 48. Lebensjahre steht und arbeitslos ist, hat seine Töchter obendrein noch um 500 Matt bekogen, die das mütterliche Erbe der Kinder darstellten. Der Mann hat das Geld in wenigen Tagen in Alkohol umgesetzt. Rositz. Am Bahnübergang an L«r Fichtenhain«! Straß« wurde Ler Lieferwagen einer Mühle beim Ueberfahren Les Gleises von einem Güterzug erfaßt und schwer beschädigt. Auch Lie Lokomotive erlitt Beschädigungen. Ein Mitfahrer Les Lieferwagens wurde leicht verletzt; Ler Führer kam mit Lem Schrecken davon. Der Unfall, Ler noch verhältnismäßig glimpflich abgelaufen ist, ist -arauf zurückzuführen, -ah Li« Frau des Schrankenwärters, die den Schrankendienst versah, ohnmächtig geworden war und die Schranke nicht schließen konnte. Auerbach. In Ler Nacht zum Mittwoch wurde in das evangelisch« Pfarramt eingebrochen. Der Täter hat fast sämt liche Behältnisse erbrochen und daraus «inen geringen Geld betrag gestohlen. Wahrscheinlich ist der Täter von Ler Turn gasse aus in Las Pfarramtsgrundstück ein- unL ausgestiegen. Neukirchen bei Chemnitz. Nach langer Debatte wurde in der letzten GemeinLeverordnetensitzung auf Vorschlag der bürgerlichen Fraktion beschlossen, auf Lie Diäten für das. zweite Halbjahr zu verzichten. , fflückenberg. Am Donnerstag früh kam in der Brikett-» fabrik Marianne der Braunkohlen- und Brikettfabrik AG. ein,' Arbeiter beim Reinigen eines Transportbandes zu Fall und! geriet in das Getriebe. Er wurde mit schweren Verletzungen! aufgefunden und in das Knappschaftskrankenhaus Lauchhammer-' geschafft. Dort ist er bald darauf gestorben. Wetter für morgen: Meist schwache Winde aus südlichen Richtungen, geringe Be wölkung, stärkerer Nachtfrost.