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FreibergerAnzeigex ^-1 3. 1. 2. Inserate »verdeu bi» Bormitraa 11 Nhr II angenommen. Preil für die Spaltzelle 18 Pfg. g H Außerhalb -r, Landgericht«be,ir»1b Pfg. jj AWV und Tageblatt AmsbIM fiir -ic kiimglichen md städtischen Behörden zu FrciStrg Md Brandl K Verantwortliche Leitung: »«»«g Nnrekardt. 1" ' <S Jahrgang. — Donnerstag, den S A«n. Auctiou in Hekdorf. ' Freitag, de« 10. Juli 1»W vormittag» 11 Uhr soll 1 Pferd — Stute — ver steigert werden. Versammlungsort: Gasthof daselbst. Freiberg, den 7. Juli 1896. ML» Sekr. G--B- Die Kedravgniß der Larbti. Die Aufständischen auf Kreta in mehreren Kämpfen siegreich; gut organchrt, mit Waffen versehen, 15000 Mann stark erklären sie, sich mit den Bestimmungen des Vertrages von Chaleppa nicht begnügen zu wollen und proklamireu die Vereinigung mit Griechenland; 600 türkische Soldaten von den Drusen aufge rieben; Reibereien zwischen türkischen und bulgarischen und tür kischen und griechischen Grenztruppen; die Kurden verüben an der persischen Grenze Mord und Raub; starke Erregung unter den Armeniern wegen der Vollstreckung von Hinrichtungen ; Mobili- sirung von Landwehr und Landsturm im Bezirk von Saloniki; zwei türkische Bataillone weigern sich, gegen die Drusen zu marschireu, weil sie seit zwei Jahren keinen Sold empfangen haben. Stockhotzversteigerung. Nächsten Montag, den 13. Ault VsS. AS., von früh 7 Uhr ««sollen auf den Holzschlägen der Abth. 53 u. 60, und zwar zunächst in Abth. 53, die m der Erde bestiwluhen Stöcke zur Rodung unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. AS«tgl. Forstrevierverwaltung Loßnitz, den 7. Juli 1896. 157. EUm * Abend« -/.7 Uhr für den ' I! Pr«« v ,^ g Mt.25Pz. — " ——oo Pfg- u. «mmonatlich75Psg. In Sachen, die Zwangsversteigerung des im Grundbuche auf den Nam« Ka^ Sr^ Böhme eingetragenen Hausgrundstücks, Folium 42 des Gruno- und Hypothekmbuchrsur betreffend, ist der Anmeldetermin vom 18. Juli 1896, der VersteigerungStermin vom 12. Äugnst rvvv und der Termin zur Verkündung des BertheilungSpläns vom 22. August 1896 m Folge der Einstellung des Versteigerungsverfahrens aufgehoben worden. , Bei den Kammerwahlen in Belgien haben die Klerikalen die Mehrheit in der Volksvertretung behauptet, aber sie gehen doch an Macht und Ansehen geschwächt aus dem Kampfe hervor. ES ist unverkennbar, daß die sozialistische Partei überall im Lande Boden gewonnen und in die breiten Volksschichten eingedrungen ist. Die Liberalen dagegen haben neue schwere Einbußen er litten, die Gemäßigten sind jetzt aus der Kammer hinausgefegt, nur die Fortschrittler haben sich zu behaupten gewußt. Fortan spielt sich der politische Kampf nur noch zwischen Klerikalen und Sozialisten ab, die Reste der liberalen Partei werden über kurz zwischen diesen beiden Mühlsteinen zerrieben werden. Im englische« Unterhause beantragte der StaatssekÄL des indischen Amtes Hamilton eine Resoluünn, welche bestürmst, daß die indische Regierung die gewöhnWen Kostm der «ach Suakin gesendeten indischen Truppen tragen soll. Er die Kosten bezifferten sich auf etwa S0M Pfund monatlich der indische Rath habe in die Zahlung bi« Ende Dezember gennlligt, sollten Truppen über jenes Datum hinaus gebraucht werde«, !dann werde die Sache von Neuem erwogen werd« muffen. - Natur gesellt zu haben, und es wäre, wie das genannte Blatt i weiter bemerkt, falls der Kriegsminister in der That auf seinen . Rücktritt bestehen sollte, nicht unmöglich, daß diese Gesichtspunkte i für ihn nicht minder bestimmend in die Waage fallen. Ein nicht auf der Militärstrafgerichtsordnung begründetes Ausscheiden würde . auch verhüten, daß durch diesen Schritt in den Regierungskreisen - weitere Folgen hervorgerufen werden. Es gilt als öffentliches Geheimniß, daß der Herr Reichskanzler den Standpunkt des Kriegsministers in der Militärstrafgerichtsfrage.vollständig theilt, - der Rücktritt des Generals von Brosart aus diesem Anlaß würde mithin die Stellung des Reichskanzlers kaum unberührt lassen können. In gut unterrichteten Kreisen gilt jedoch als sicher, daß auch in der Militärstrafgerichtsfrage das letzte Wort noch nicht gesprochen ist." — Jedenfalls wäre der Rücktritt des Kriegs-^ Ministers schon deshalb zu bedauern, da Herr von Bronsart mit Recht für den schneidigsten Sprechminister im Reichstag gilt. Aus Wen, 6. Juli, schreibt man der „Voss. Ztg.": Nachdem der chinesische Vizekönig Li - Hung -Tschangden nicderrheinisch- westphälischen Jndustriebezirk wieder verlassen hat, stellt es sich heraus, daß alle Liebeswerbungen um die Gunst des bezopften hohen Gastes den beabsichtigten Zweck nur in ganz geringem Umfange erfüllt haben. Wie in hiesigen großindustriellen Kreisen bestimmt verlautet, hat Zolldirektor Detring sich nicht nur in seiner Kölner öffentlichen Rede pessimistisch über die von der deutschen Industrie zu erwartenden chinesischen Aufträge aus gesprochen, sondern auch einem hervorragenden Großindustriellen Rheinlands gegenüber privatim sich dahin geäußert, daß außer der Firma Friedr. Krupp kein deutsches Werk in der nächsten Zeit auf nennenswerthe Aufträge von der chinesischen Regierung zu hoffen habe. Die nächste Aufgabe der chinesischen Regierung sei dahin gerichtet, das Heer und die Flotte zu reorganisiren und das Kriegsmaterial zu ergänzen und zu vermehren. Dabei käme die Firma Krupp, als die leistungsfähigste der Welt, natürlich vor allen anderen in Frage. In Bezug auf den Bau von Eisen bahnen und Telegraphen dagegen, deren weitere Ausdehnung in den nächsten Jahren außerdem nur gering sein werde, sei China anderen Staaten auS politischen Gründen mindestens ebenso ver- vefieuttiche Lavmg- berg aufhältlich, , . -^--mendorf, zuletzt in Breitenau Ernst Theodor Schellberg, geboren am 24. März 1873 mTh bei Oederan aufhältlich, I „ „lebt daselbst aufhältlich, mw o. Karl Franz Dietrich, geb. am 5. September 1873 m ^°l>lmz,z v ^^enberg, zuletzt da- 4. Bernhard Hugo Hartenstein, geboren am 30. November " selbst aufhältlich, werden beschuldigt. /°uten die Nachrichten über die Vorgänge auf tür- m Europa und Kleinasien'. Man kann nicht eben s gen, daß sie erfreulich für die Erhaltung des osmanischen Reiches dm unbedenklichste der Nachrichten ist die letzterwähnte von der Meuterei türkischer Truppen, denn in der Lage dieser beiden Bataillone, die seit 1894 keine Löhnung erhalten haben, befinden sich viele türkische Truppenkörper, und wenn einmal erst das böse Beispiel der Meuterei gegeben ist, so mag man nicht wissen, wie weit es fortwirken kann. Die Meuterei der beiden Bataillone ist indessen auch darum beachtenswerth, weil sie Aufklärung über einen der wesentlichsten Anlässe der Unruhen giebt, die das türkische Reich auf das Schwerste erschüttern. Die ungeregelten finanziellen Verhältnisse der Türkei verschulden die ungünstige Lohnzahlung an das Heer. Dadurch aber, daß die Truppen vom Staate im Stich gelassen werden, werden sie undisziplinirt und suchen sich auf andere Weise schadlos zu halten, indem sie weitgehende Erpressungen und Räubereien gegen die bürgerliche, besonders die ländliche Be völkerung vornehmen. Insbesondere der armenischen Land bevölkerung gegenüber ist ein System eingeführt gewesen, das an die Dragonaden des 30jährigen Krieges und Ludwigs XIV. erinnert, nur daß das Geschäft von den irregulären türkischen Truppen noch viel gründlicher besorgt wird, als von den Lichten stein-Dragonern und von der Soldateska des Sonnenkönigs. Diese Bedrücküng ist zu einem kaum geringeren Grade als der religiöse Gegensatz der Grund zu den armenischen Unruhen ge wesen, die ihrerseits wieder den an vielen Punkten des türkischen Reiches aufgehäuften Zündstoff zur Entladung brachten. So ist die unselige türkische Finanzwirthschaft und der unerträgliche orientalische Schlendrian schuld an einem Zustande, der nicht nur das türkische Reich mit dem Untergange bedroht, sondern für ganz Europa eine Gefahr für die Erhaltung des Friedens be- deutet Diese Gefährdung des Friedens durch Unruhen im Orient hat bisher die Türkei noch immer vor dem — man kann nicht anders sagen, als wohlverdienten — Untergange gerettet und die türkische Politik hat auch immer mit der Uneinigkeit der Mäckte oereckmet Wir möchten für die Lage der Türkei in diesM Jahrhundert ein waidmännisches Bild brauchen. Wohl fand sich die Meute, die den Keiler steMe und >hn tüchtig zwackte, m den interessanten" kleinen Völkerschaften (Montenegrinern, Serben Mazedoniern, Griechen, Armeniern u. s. w.), aber wenn dann der Jäger zum tödtlichen Stoße ausholen wollte fand sich immer ein Anderer, der .hm die Waffe aus der Hand wand so Man denke an 1854 und iekt sich di- mM »A G gn-r -«S d« I-» Türkei gegenuberstehen und als o,e m F^unde des Krimkrieges Rußland und Ank Thatsache, sind; andererseits d.e Beute gönnt.' daß Kemer der vielen Rivalen v« E» Streit um I Und mehr als früher scheut ^ oh es des hohen I ein Erbe zu beginnen, von dem man nicyr w Einsatzes werth .st- Ob freilich der Gang der Dinge nicht vielleicht die Mächte zwingen wird, die Erbschaftsregulirung früher, als sie wohl möchten, vorzunehmen? Denn es ist sehr die Frage, ob die Türkei diesmal nicht schon den vielen kleinen äußeren Gegnern und der völligen inneren Zerrüttung erliegen wird. Daß die Mächte diese Gefahr endlich erkennen, sieht man daran, daß sie Nunmehr ernstlich daran gehen, die gegenwärtig größte Gefahr für die Türkei, den Aufstand auf Kreta, durch Erzwingung von Zugeständnissen auf beiden Seiten, zu Ende zu bringen. Ob eS ihnen gelingen wird, ist freilich sehr fraglich, denn Haß und Erbitterung der Parteien sind so gestiegen, daß eine Beruhigung kaun. möglich sein wird. Man kann der europäischen Diplomatie — Deutschland ausgenommen, denn da Deutschland die geringsten Interessen hat, so hätte es ihm nicht angestanden, die Anderen anzuspornen — den Vorwurf nicht ersparen, daß sie sich so schlafmützig benommen hat, wie der verblichene deutsche Bundes tag, der auch in „ernsten Vorstellungen" und. anderen papierenen Großthaten ein Erkleckliches geleistet hat. Politische Umschau. Freiberg, den 8. Juli. Die „Hamb. Nachr." schreiben: „Ungeachtet des Dementis der „Nordd. Allg. Ztg.", wonach zur Zeit alle Gerüchte über weitere Veränderungen im Ministerium der Begründung ent behren, erhalten sich die Nachrichten über den zu gewärtigenden Rücktritt des Kriegsminister. Die „Leipz. Reuest. Nachr." lasten sich aus Berlin „aus sicherster Quelle" melden, daß Herr General von Bronsart „seine Demission eingereicht habe". Zu den Differenzpunkten, die hinsichtlich des vom Kriegsminister vertretenen Standpunktes der Zulässigkeit der Oeffentlichkeit im Militärstrafgerichtsverfahren bestehen, scheinen sich, wie wir den „Berl. Neuest. Nachr." entnehmen, noch einige andere administrativer Heeres oder der^n.!" Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst deS stehend« oder nach erreick.-^o . M entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlast« halt« zu haben — Ettärpflichtigen Wer sich außerhalb des Bundesgebiets aufge- Dieselben werden ^gen Z 140 Abs. 1 No. 1 Str.-G.-B. vor die n. Str^kam""^^ ' August 1»««, Vormittags g Uhr Bei unentschuldiatem Landgerichts zu Freiberg zur Hauptverhandlung geladen. Prozeßordnung von den werden dieselben auf Grund der nach Z 472 der Straf- walde, zu 2. und 3. Flöba , ^ven der Königlichen Ersatz-Commissionen zu 1. Dippoldis sachen ausgestellten Erklärung 4' Marienberg über die der Anklage zu Grunde liegenden That- ' Treiber«, den i? W verurthe.lt werden. v- 8. I ll U0 g5 E6. Lt. ö.. ^V. 58/95 m 262 Königliche Staatsanwaltschaft. Akt. Schröder. pflichtet wie Deutschland. Die hervorragende Leistungsfthiglett d« deutschen Montanindustrie, die der Bizekönig voll würdige,könnte für die chinesische Regierung daher nicht aLm aM Herr Detring äußerte sich weiter, daß der Reste d^BizvwnigS mehr die Absicht ^.Grunde liege, die politische Machtstellung urck Ke Sympathien ^r von ihm besucht« «ropästchen Staat« Mr China kennen zu lern«, als Handelsbeziehungen rmt d.es««z>> knüpfen. Schließlich Wird vou dem Besuche Lv-Hung-MangS für unsere Industriellen nichts übrig bleiben als ine in die sie sich seinetwegen gestürzt hab«, und Ll-Huug-Tschang selbst lacht sich vergnügt inS Fäustchen. Dem „Berl. Tagebl." wird getrieben: In der letzt« Zeit haben verschiedene Blätter die Nachricht gebracht, Oberst Liebert habe eS endgiltig abgelehnt, in chinesische Dienste zu tret«, «s« vielmehr dazu ausersehen, der Nachfolger Wißmanns als Gouver neur von Deutsch-Ost-Afrika zu werden. Diese Nachrichten ent sprechen nicht den Thatsachen. Die Berufung des Oberst Liebert auf einen so einflußreichen Posten wie der eines Reorganisators der chinesischen Armee liegt sehr in dm Intention« des deutschen Kaisers, da Oberst Liebert besonders beruf« scheint, nicht nur die schwere Aufgabe zu lösen, eine Armee wie die chinesische zu organisiren, sondern auch die deutschen Interest« im Inner« Chinas in geeigneter Weste zu vertreten und die deutsche Politik im fernen Osten thatkrästig zu unterstützen. In diesem Sinne wird auch Oberst Liebert seine Mission nach dem asiatischen Ost« auffassen. Allerdings ist Li-Hung-Tschang nicht mit solcher Voll macht ausgestattet, einen darauf bezüglich« Vertrag abzuschließ«, doch sind in dieser Angelegenheit Verhandlungen mit der chine sischen Regierung eingeleitet, der« Abschluß schon in diesem Herbste erwartet werden kann. Laut Mittheilung der Königlichen Polizei-Direktion zu Danzig an die „Danziger Zeitung", ist bei der Wittwe Drechsler, die sich seit Freitag im Stadtlazareth befindet, cholera asiatica bakteriologisch festgestellt worden. Die Erkrankte befindet sich auf dem Wege der Besserung. Ein weiterer Cholerafall ist bis jetzt hier nirgends beobachtet. Nach der neuesten Ausgabe der Dienstvorschrift werd« die österreichischen Offiziere künftig den Adelsstand nach 40jähriger Dienstzeit erhalten, auch wenn sie sich nicht vor dem Feind auS- zeichneten. Die neuesten Vorschriften laut«: „Jeder Offizier,!)« vor dem Feinde gedient und dabei ein stetes Wohlverhalten an den Tag gelegt hat, überdies eine 30jährige ununterbrochene Dienstzeit im Truppenstande, bei den Stäben, in den k. und k. Garden oder in der Gendarmerie nachweis« kann, wird «mf seine Bitte von Seiner Majestät, und zwar je nach der I^atsangehörigkeit, taxfrei in den österreichischen oder ungarisch« Adelsstand erhoben. Die gleiche Begünstigung wird jenen Offizieren des Soldatenstandes zu Theil, die eine effektive, ununterbrochene und unter stetem Wohlverhalten zurückqelegte 40;älMge Dienstzeit nachzuweisen vermögen." — Und die höher«