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Freitag. Nr. 92. 22. N-vbr. 1850. Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehue in Dippoldiswalde, Dieses Blatt erschein : ! Inserate aller Art ZWWeißeri--Zeitung.WZ gen ,a beziehen Ist. Zeitung angenolame». Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Politische Weltschau. Leipzig, 18. Nov. Wie wir vernehmen, sind die unter der Revactton von C. E. Cramer hier erscheinenden Vater, lanpSblätter nunmehr definitiv verboten wurden. Der Redakteur hat gegen diese Verfügung remonstrirt. — Nr. 394 der Freimüthigen Sachsen,Zeitung ist confiSciri worden. Berlin, 18. Nov. Der König hat den außerordent« lkchen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Franzö sischen Republik bei hiesigem Hoflager, v. Persigny, gestern Mittag im Schlosse zu Potsdam in einer Privat-Audienz empfangen und auS den Händen desselben daS Schreiben des Präsidenten der Französischen Republik entgeqengenom- men, wodurch er von dem hiesigen Gesandienposten abbe- rufen worden ist. — Wir hören, daß die französische Regierung damit umgehe, die Reserven aus dem Jahre 1847, ungefähr 24,00V Mann, einzuberufen. (D. Ref.) — Die OberpostamtS-Zeilung läßt sich auS Koblenz vom 16. Nov. schreiben: Hier am Sitze der militairischen Eentralbehörden nicht nur dcS 8. ArmeecorpS, sondern auch deö ganzen unter dem Befehle des Prinzen von Preußen stehenden CorpS, ist von der in verschiedenen Blättern ver breiteten Nachricht über Einstellung der Rüstungen noch mchlS zu sehen. Over deutel cs auf eine Sistirung der Mobilmachung, wenn heute die zum zweiten Aufgebot der Landwehr einberufenen hiesigen Männer, von hier allein über 300, zur Einkleidung nach dem Stabs-Quartier veS Bataillons in Neuwied abgegangen sind; oder wenn unsere Stadt die Einquartierung der ununterbrochen zur Einkleidung hier eintreffenden KriegSreserven, Garvelandwehrmänner und Landwehr für die Artillerie und Pionniere kaum mehr fassen kann? Soeben werden in aller Eile zwei große PontonS- trainö aufgeiakelt, zu deren Bespannung die Pferde schon bereit stehen. Gestern Abend um 9 Uhr kam ein Transport von mehr als 200 Pferden hier an. Mil der Einkleidung und Armirung der vielen Anlangendcn ist man Tag und Nacht beschäftigt. Wie ich bestimmt vernommen habe, steht bis zum 25. v. M. unsere ganze Armee 480,000 Mann stark vollständig da. Vielleicht nur wenige Tage nachher dürften Sie dann durch einige ganz besondere Maßregeln überrascht werden. Zur Rasirnng der Pflanzungen auf den Festungswerken unserer Stadt und der um dieselbe gelegenen Fons sind bereits alle Vorbereitungen getroffen. Berlin, 19. Nov. Von Seiten der braun sch wei bischen Regierung ist hier eine Erklärung eingegan gen, nach welcher diese Regierung den Durchmarsch der BundeStruppen nach SchleSwig-Holstein nicht gestatten will und die Unterstützung Preußens gegen die etwaige Anwen dung von Zwangsmitteln in Anspruch nimmt. (D. Ref.) z , f 5 - * Hamburg, 17. Nov. Ende der Woche ist hi« für Rechnung der preußischen Regierung eine MiKibn Pfund Blei angekaufl worden; desgleichen wurdest Silberbarren tm Belaufe von eitler Million (ob Mark Pänco oder That ler? wissen wir noch nicht genau) abseiten eines bekannten hiesigen BankierhauseS nach Bersin erpedirt. (Wef.-Z.) Rendsburg, 16. Nov. In Folge des VerrathS eines UeberläuferS ist eS den Dänen gelungen, in der Nacht vom 14. zum 15. November von einer diesseitigen Feldwache in Breckenborf 16 Mann des 11. Bataillons gefangen zu nehmen. Die Dänen hallen den schleSwig-holsteinischen Posten getäuscht, da sie im Besitze deö FelvgeschreiS und der Parole waren und dem eraminirenden Posten richtig antworteten. Die Dänen wurden jedoch eine Stunde später wieder zurückgetrieben und die SchleSwig-Holsteiner setzten sich nach kurzem Gefechte wieder in den Besitz von Brecken» darf. Mel, 16. Nov. ES scheint sich zu bestätigen, daß die schleswig-holsteinische Sache keinen Zwiespalt zwi schen Oesterreich und Preußen mehr veranlassen und die Vereinigung nicht aufhaltcn wirb. Dem Vernehmen nach ist hier die Weisung auS Berlin eingetroffen, daß, wenn unsere Armee dis zum 15. Decbr. nicht entwaffnet ist, die Erecution vollzogen werden solle. Die Antwort unserer Re gierung soll dahin lauten, daß die SchleSwig-Holsteiner bis auf den letzten Mann für ihr Recht und ihr Vaterland zu sterben wissen würden. — Hannover soll, wie versichert wird, seine Zustim mung zum Durchmarsch der ErecutionStruppen deS Bunbes- corpS für SchleSwig-Holstein bereits ertheilt haben, und werde die Beförderung derselbe» demnach beginnen, — Nach der Coustiiuiionellen Zeitung verlästgt Oester reich, daß Hannover, welches nur den freien Durchzug der BundeSerecuiionstruppen nach SchleSwig-Holstein gestatten will, auch activ durch Stellung einer hannoverschen Trup- pmmachl sich an der „Pacification" von Schleswig-Hol stein betheiligen soll, was Hannover entschieden abschNt. ^ Altona, 16. Nov. Von Hamburg auf ein paar Stunden hier herübergekommen, finde ich die Stadl in einer sehr be wegten Stimmung. Die Mannschaft von 19 Jahren ist heute eingekleibet worben und dadurch daS schleswig-hol steinische Heer um etwa 2000 Mann vermehrt. Allgemein heißt es hier, baß Rendsburg auf fünf Jahre verprovianlirt und Altona mit sechs Bataillonen und 140 Kanonen besetzt werden soll. Man will, so wird hier überall versichert, den etwa zu erwartenden Reichöerecutionsrruppen geradezu Wi derstand leisten. Schleswig. Dem „JtzehöerWochbl." wirb geschrieben Unter den charakteristischen Beispielen dänischer Mensch lichkeit darf die Behandlung deö Hauptmanns Weber- ko p nicht fehlen. Als dieser brave Offizier im Flensburger