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RL.MN.ÄAHK Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ' -MSLÄrN"" mm»---.-: «n-»°r »robisch. Nr. 64. 7 Dienstag, dm 5. März «Sonn, vierteljährlich »0 N-». de memtgeldl. Lieferung tn'S Hau«. Durch die «gl. Post vierteljährlich rn Stgr. Einzelne N««»«rn 1 «s». 1861. Dresden, den 5 März. — S«. kgl. Maj. haben allrrgnädigst geruht, dem Hllfsbr- amten auf Gohrisch» Forstrevier im Forstbezirk Moritzburg, Un terförster Traug Lebrrrcht vieweg, die zum Berdienstordm gehörige Medaille in Sold zu verleihen. — Se. k-l. Hoheit der Prinz Carl von Nahem ist heute vormittag halb 11 Uhr von München hier eingetroffrn und im »Hotel de Saxe* abgetreten. — Sitzung der I. Kammer am S. Mürz Norm. 11 Uhr. 1) Schriftlicher Bericht der IV. Deputation über die Petition der Gemeind« Kautzsch wegen Lusbezirkung aus dem Gerichttamte Dippoldiswalde und Einbezirkung in da« «ertchtsamt DreOteL SntMaffMlärm drohender Nachbarn zu uns herüber. Es kommt Adopttrte Bericht« der IV. Deputation der II. Kammer über: 2) die Petition Schmidt'« rc. zu Lürchau um Revision de« Hei mathgrsetze«; S) die Beschwerde Louisen Wittig zu Stiebitz wegen Zuftizvnweigerung; 4) die Petition Heinrich Dietz'S zu Leipzig um Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht und einer billigeren praetischeren Rechtspflege. 5) Sdoptirter Bericht der III. Depu tation der II. Kammer über die Petition Butze'« zu Conradsdorf und Genossen um Entschädigung für durch Hüttenrauch an ihrem Eigmthume verursachte Schäden rc. —7 Sitzung der II.Kammer am 5. März'Lorm. 10 Uhr. Bericht der ll. Deputation über Abteilung 6 de« Ausgabebud gets, da« Zustizdrpartement betr. — Soitüs musivalv gegeben von Fräulein Esther Werner. Nur ein wenig zahlreiche Publikum hatte diese Soirör versam melt und schien uns die Concertgrberin selbst nicht sehr gut di« ponirt zu sein. Dl« zwar ziemlich umfangreich« Stimme der . Sängerin klang angegriffen, die Intonation war beinahe stet- um «ty« Schwebung zu hoch, und so konnte die Concertgeberin höch sten« «inen suooos ä'estimv erringen. Zn Frl. Emmy Dentzel lernten wir eine sehr begabt« Pianistin kennen, welche mit einem vorzüglichen Anschlag einen geistig durchdachten Vortrag verbindet Bei fortgesetzten Studien dürfte die noch sehr junge Dame einst zu einer tüchtigen Künstlerin heran reifen. Der ihr gespendete Beifall lvar ebenso gerecht al« verdient. Noch sei der Dortrag zweier Galonstück« für Lioloncefl durch Hm. H. Herlitz erwähnt. Der selbe spielte mit sehr hübschem Ton und entwickelte bereit« einen ziemlichen Grad virtuos» Kunstfertigkeit. E« ist zu bedauern, daß jüngeren Talenten hier so wenig Gelegenheit geboten wird, ihr« Bestrebungen einem größeren Publikum vorzuführrn, denn nur durch öftere« öffentliche« Auftreten kann «ine gewisse Befangenheit bezwungen «erden. Zitz — Morgen eröffnet die Vampfschifffahrts-rsellschast wird» die regelmäßigrn Fahrten nach Böhmen. ' — Folgend» Aufruf ist zur Veröffentlichung durch alle deut schen Blätter bestimmt: »Aufruf zur Rmbegründung dn deutschen Flotte. Deutsche Brüder, nah und fern, Alle, deren nationale« Bewußtsein, deren Streben nach deutsch» Einheit und Macht leben dig ist, Such fordere ich hindurch auf, endlich Sammlungen zu veranstalten zum Neubau der deutschen Flotte. Da« unselig« Scher- lern der bereit« bestandenen darf unsnn Muth nicht lähmen; ha ben uür dir deutsche Flotte al« politische Rothwendigkeit erkannt, so wollen wir nicht läng» zögern, sie un« neu zu schaffen. Daß ein« deutsch« Lentralgewalt, welche den Bau unverzüglich in'« Werk setzen könnte, noch nicht berufen, hietet zum Aufschub unse rer Sammlung keinen Grund; zu schneller That ab» mahnend. dieser Aufruf zu recht» Zeit, » finde daher »nklang überall, wo drutschr Herzen schlagen. Uebrrall möge durch Männer de« Ver trauen« gesammelt wnden und Zider, arm oder reich, bringe freu dig dar, so viel er vermag. Den Ertrag unserer Sammlungen wollen wir dem geschäft-führenden Vorstände de» Nationalverein« in Koburg zur einstweiligen zinstragende» Anlage übergeben und Rechnung darüber ablegen. Dresden, 22. Februar 1861. Mit deutschem Sruß Fr. v. Bötticher, Bnlag«buchhändler." — Da« Dr. I. berichtet au« dem Erzgebirge. Dir neueste Nummer de« »Kladderadatsch* enthält unter tendenziösen Angriffen auf dir Sammlung für Gaeta «in Gedicht, welche« mit dem Verse beginnt und endet: . .Im sächsischen Erzgebirge, Da ist gar große Roth, Der Doetor nennt r« Thphu«, Da« Volk nennt'« Hungertod." Wenn nun auch gegenwärtig in einzelnen Gewerbszweigrn, wovon da« Erzgebirge sich hauptsächlich nährt, rin« bedauerliche Stockung und dadurch allerding- bei zahlreichen Familien schon anhaltende vedrängniß rtngetretrn list, so können wir doch au- zuverlässiger Quell« versichern, daß diese Verhältnisse hauptsächlich nur auf ein zelne Städte beschränkt find, wo jedoch bi« jetzt theil« durch die Behördm, theil« durch die Privatwohlthätigkeit zur Linderung der localen Noth so viel al« möglich geschehen ist. Dagegen kann von einem allgemeinen Nothstande im Erzgebirge nicht die Rede sein, indem einzelne industriell« Artikel noch immer vielfache Beschäftig, ung gewähren und von dem Einflüsse der politischen Verhältnisse fast unberührt geblieben find. Weniger ab» noch bestätigt sich, daß im Erzgebirge der Typhu« «»«gebrochen. Nervöse Krank- heitSerscheinungtn bleiben hi», wie gewiß auch anderwärts infolge d» Witterung-Verhältnisse nicht au«, obschon wir zugrben wollen, daß dir dermalen gedrückten Nahrung-Verhältnisse die Leute in unser» Gegend für drrartige Krankhritm empfänglich» machen mögrn. Abtt.ein allgemein» Nothstqnd — «ine ThphuSrpidemi«