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Dresdner Nachrichten : 12.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-12
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1875
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L90O0 »l,k. » »t. »«rttntzllch. wldy»; >»»»»»«,u, „« WMK —»««« lu verNn, Lki»,!», wicn, Hamdurg, NriMrt«!. «ün. K». - v«», ö c». «» r«I«» tn - «». »,»>«» o» «» Druck und Eigenthum der Herausgeber: litpsch L Netchardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fritdr. Gotische in «ro», K^kkr» I»ll« i»II Nachm. Lv»r. — Der N«Lm «Io« «Z»- Putt,«,l» I«ß»t >» Itl!!«'. tt» Stile N Pkr« Gin« »,r»n,t, lüt «»< «tchiiti»,!,, llrlchei« »ea d«r 2n>er,te wir» nicht «e,,d«». »ulwllrti«, >n»«»ck»- »ustri»« »o« UL» ui>»t» kLUNlei» Iltrmea und Pe^- loiten tnleriieu wir nur geienPränumerLndo» Sadluua durch vrtil- mrrlt» oder <p«l>gnt»»» luu^ Acht Sildca lü Pf«,. NnI-r-U für die Mont«,» > Numme» »der nach «ine« AeiUL», »lt Getltteilc sc» PI»e. Ar. 84«. Zwanzigster Jahrgang. Mttredattrur: vr. LorU Für daö Feuilleton: Dressen. Sonntag, IS; Deeemver 1875. ° Politisches. Dl« deutschen Königreiche und Großherzogthümer sind ver- immt. Ueber wen? Ueber Bismarck. Warum? Sie haben ch umsonst für ihn bloSgrsftllt. Wie so das ? Ihm allein zu iebe stimmten sie den reaetunären Bestin,mungen des Strafgesetzes zu. Sie erwarteten, daß er nun im Reichstage wenigstens tüchtig sich dafür in'« Loth legen würde. Statt dessen vertheidigte er sie nicht mit einem Satze, mit keinem Worte, nicht mit einem einzigen Athemzuae. Gefallen Ihnen, meine Herren, diese Paragraphen nicht — lehnen Sie in GotteS Namen abj — Ich bin Ihr gehorsamer Diener! — so war der Gedankengang in der Bismarck schen Rede. Und die bairischen, würtembergischen, sächsischen, badischen und an deren BundeS-Commissare werden nicht etwa schlechter behandelt als di« preußischen. Der HERR hat sie alle gleich gemacht. Del brück sowohl wie Leonhardt waren bis auf den Augenblick, da ihr Meister da» Wort ergriff, völlig im Ungewissen über seine Haltung. Sie erwarteten aber ebenso gewiß wie die Vertreter der Königreiche und Großherzogthümer im BundeSrathe, einen scharfen Angriff Bismarcks auf di« liberalen Parteien und nicht ein Ausweichen der Schlacht. Nun ist die Bestürzung groß und nicht klein die Beschä mung. Hätten die Königreiche daö gewußt, si« hätten nicht blos die Friedensbürgschaft aus der BiSmarck'schen Strafnovelle beseitigt, sondern auch die Kautschuk-Paragraphen. Möge man daraus die Lehr« ziehen, daß man seine Pflicht zu thun hat, unbesorgt, ob man damit den augenblicklichen Eingebungen eines Einzelnen huldigt! Man erspart sich dann wenigsten» Demüthigungen. ES will bei solcher Lage der Dinge nicht viel sagen, wenn die „Nordd.Allg.Ztg." und die „Prov.-Corresp." ausführen, daß ein späterer Reichstag recht wohl die Strafgesetz-Novelle annehmrn könnte. Die erstere nimmt da» früher geübte Metier wieder auf, Aeußerungen obscurer Winkelblätter für die Novelle, als Stimmen des „Volkes" auSzu posaunen. So z. B. den „Pforzheimer Beobachter", der ganz lustig die reactionäre Melodie trompetet: Warum sollten nicht die Repti- lien-Jnstrumente dieselbe Weise blasen? 'Das hätte nicht so viel zu sagm, sobald nur der Reichstag sich selbst nur treubleibt. Ihn wegen des Strafgesetz-Durchfalls aufzulösen, wagt Bismarck nicht— cS würde gewiß rein gefügigerer Reichstag gewählt. Bliebe nur der Bruch mit den Nationalliberalen und die Allianz mit den Clerikalen. Damit scheint'» noch gute Wege zu haben. Der heilige Loyola erhalte uns den Conflikt zwischen Staats» nnd Kirchengewolt! Käme eine Verbrüderung zwischen Kapuze und Corporalstock zu Stand« — dann, gut« Stacht Freiheit! Ausführlich berathet der Reichstag den Haushalt für Elsaß- Lothringen. Die schärfste Rüge verdient da» Verhalten der Abge ordneten dieses Landes. Sie zerfallen in zwei Gruppen: die der französischen (Protest-) Partei uud der Clerikalen. Erstere sind nach ihrer Wahl nur ein einziges Mal im Reichstag erschienen, um Pro test, wovon sie den Namen führen, gegen die Annexion Elsaß- Lothringen» zu erheben — seitdem enthalten sie sich der Theilnahme aller RrichStagüarbeiten, gehen überhaupt nicht nach Berlin. Wir beklagen da«, aber die Anerkennung der Consequenz vermögen wir dieser Haltung nicht zu versagen. Anders die Clenkalcn aus Elsaß. Sie treten in den Reichstag regelmäßig ein^ enthalten sich unter windigen Ausflüchten der Arbeiten der Commission für Elsaß- Lothnngen und wenn dann das Budget im Plenum zur Sprache aus, deren Werth- lenum aber Hun- kommt, stoßen sie allerhand SchmerzenSschreie o ermittlung im Ausschuss« viel leichter wäre, im P! dertrn von Abgeordneten Zeit und Arbeit kostet. Wie schlecht be gründet sind oft diese Klagen der Herren Hartmann, Gerber und Simoni«! Entschieden bester z. B. als die französische Forstver waltung ist die deutsche; sie verwüstet den Wald nicht mehr durch Verkauf der Streunutzung, wodurch die Wolkenbrüche vermieden werden; sie muschelt nicht mehr mit dem Holz-Verkauf und der Jagdpachtung, sondern schlägt sie dem Meistbietenden zu, während die Franzosen sie unter der Hand an Günstlinge brachten. Mag auch das preußische Beamte«-Material in Elsaß-Lothringen Manches zu wünschenßiibrig lasten — die Verwaltung ist eine ehr lichere und intelligentere geworden, als unter den Galliern. Das Andenken, daS der Fürst Leopold von Lippe hintcrläht, lst kein gesegnete«. Er war der Serenissimus, wie er im Buche steht, da» Urbild eine« knirpSstaatlichen Autokraten, deren Wirksamkeit meist nur Lustspielstoff wäre, seufzten unter ihr nicht Tausende von Menschen. Seinem Volke grub er durch die Aneignung der Domai- nen die Quellen de« Wohlstandes ab, sich selbst bereicherte er hier durch auf» Naivste. Keine Eisenbahn durfte die Grenzen seines Reiches berühren; die Armuth in seinem Fürstenthume griff immer mehr um sich, so daß die Mehrzahl seiner Unterthanen den größten Theil des Jahres als Ziegelstteicher auswärts verbrachten. Obwohl er sich so bereichert hatte, unterstützte er den Bildhauer Bändel, der da» Hermann-Denkmal — Leopold hielt sich für einen direkten Nachkommen Hermann'» — in seinem Reiche aufstcllte, nicht mit einem Pfifferling. Er regierte ohne verfassungsmäßigen Landtag, seine CabinetSminister konnten es nicht unter ihm aushalten, bei sei nem Tod« hatte er in Wahrheit leinen Minister. Mit Mühe war s«in Bruder Woldemar zu bewegen, ihm in der Regierung zu folgen. In der österreichischen Press« spricht sich die Befriedigung darüber au», daß in dem Socialdemokraten-Prozeß in Graz daS RechtSgesÜhl der Geschworenen sich weder von staatSretterischen HochvcrrathSgedanken zu hatten Strafen Hinreißen, noch durch daü Mitleid gegen di« Thorhcit manche» der Angeklagten zu völliger Freisprechung der Hauptsührer verlocken ließ. Die socialdemokra tische Agitation, wie sie der Prozeß enthüllte, war klein angelegt und kindisch in ihren Mitteln. Graf Hohenwart, das Haupt der Aristokraten und Clerikalen, bat den Brief vr. TauschinSky's. in welchem dieser die Allianz mit den Socialdemokraten anbot, gelesen und in den Papierkorb geworfen. Ein Mitangeklagter erklärte, daß die focialdrmokratische Bewegung in Oesterreich nur Spielerei und ethei mit der rothen Fah Vereinsmeierei sich «ich! ne und rothen Maschen sei, daß eine , nicht möglich ist, Etwas dirett zu kaufen. Die unbefugten Zwischen- t in der ganzen Welt wiederfinde und käuferinnen setzen sich dann als Verkäuferinnen vom Lande hinund lasten die Waare eben nur noch zu den höchsten Preisen ab, oder sie solche Vereinsmeierei sich ni von der Phrase von Gleichheit, Freibeit und Brüderlichkeit keine Spur bei der Socialdemokratie verwirklicht werde. Darin liegt viel Wahre». Traurig ist e» allemal, wenn irregeleitete Arbeiter das Roth, die Farbe der Brüderlichkeit, welches die Morgenröthe einer besseren Zukunft darstellt, nur al» da» Symbol angezündeterStädte und verbrechenbefleckter Blutgerüste zu betrachten gelehrt werden. Einen wenig ehrenvollen Anblick bietet die Versailler National versammlung. Sie hat in den künftigen Senat 75 Mitglieder zu wählen. ES ist nun rin förmlicher Schacher um die Stimmen der einzelnen Parteien. Die Orlcanisten wollen den Senat ausschließ lich mit Leuten ihrer Partei oder der gemäßigten Republikaner be setzen und Bonapartisten wie entschiedene Republikaner ausschließen. Es bilden sich nun die widerwärtigsten Allianzen, ein Lilienritter mit einem Bonapartisten stimmt für einen Rothen, um einen Orlea- nisten zu schlagen, und die Rothen geben Stimmzettel für Anhänger Napoleon s IV. ab. Locale» vvd GSchfische». — Ueber die Hubertusstocker Jagden melcen Berliner Blätter Folgende». Ihre Mas. der Kaiser und die Kaiserin empfingen am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr den Besuch des Königs und des Prinzeu Georg von Sachsen und nahmen gemeinschaftlich das De jeuner rin. Um r>/^3 Uhr begab sich der Kaiser ins königl. Schloß und holte ^on dort den König von Sachsen zur gemeinschaftlichen Fahrt nach dem Stettiner Bahnhof ab, von wo auS dann die Ab fahrt nach Hubertusstock erfolgte. Bei der Ankunft daselbst wurden die hohen Herrschaften vom Oberst-Jägermeister Fürsten Pleß, dem Hofjägermeister Frhrn. von Heinhe und dem Oberforstmeister von Massow empfangen. Nach dem Diner, welches bald daraus be fohlen wurde, blieben die hohen Herrschaften noch bis 10 Uhr ver eint. Am Freitag früh fuhren mit dem um halb 9 Uhr abgelaffenen Courierzug noch mehrere geladene Gäste nach. Unter Leitung des Oberjägermeisters Fürsten Pleß wurde zunächst ein kleine» Lapp jagen auf Hirsche abgehalten und nach dem Dejeuner folgte dqnn ein Hauptjagen auf Hirsche und Spießer. Nach dem Schluß der Jagd kehrten die hohen Herrschaften zum Jagdschlösse zurück, dinitten daselbst und traten dann die Rückreise nach Berlin an. Kaiser Wil helm hatte sich jedoch bereits um 2 Uhr nach Berlin zurib ohne an der Jagd Theil zu nehmen, da ein« ««getretene ihm verbot, sich der rauhen Witterung auszusetzen. Köntz Albert und Prinz Georg von Sachsen haben Abend» nach der Rückkehr von Hubertusstock bei dm kaiserlichen Majestäten den Dhee eingenommen. Am Sonnabend Nachmittag 5 Uhr fand in dem königlichen Palai» zu Ehren der sächsischen Gäste ein Diner statt, zu welchem daS Gefolge derselben, der königlich sächsische Gesandte Nostitz-Wallwitz, der k. sächsische Militärbevollmächtigte Major Edler v. d. Planitz, der Kammerherr v. Könneritz, der Generalstaatsanwalt vr. v. Schwarze, der Feldmarschall Graf Moltke und der österrei chische Militärbevollmächtigte Prinz Liechtenstein geladen sind. Die Rückreise nach Dresden ist auf Abends 8 Uhr 12 Mn. festgesetzt. — Dem Kammerherrn, Rittm. v. d. A. Richard von Nostitz und Jaenkendorf ist das Comthurkrcuz des baierschenVerdienst ordenS v. h. Michael verliehen worden, der Buchhändler Hermann Rost in Leipzig aber erfreut sich der OffizierSinfignien de« türk Mrdjidien-OrdxnS. — Wie Ihre Maj. die Königin vor einigen Tagen oas Ma gazin feiner Lederwaaren und Nouveaut6» des Herrn Bernhard Schäfer hier, Galeriestraße, so hat dieselbe auch am Donnerstag dasGcschäft gleicher Branche von N«uschellerNachf.,Pragerstr. und an, Sonnabend die Weihnachts-Ausstellung des Herrn Louis Herrmann, vi,-L-vi»demVictoria-Hotcl, mit ihrem Besuche beehrt und namhafte Einkäufe gemacht. — Für die Gewcrbc-LcgitimationSkarten für die Handelsrei senden auf das Jahr 1876 ist eine hellroth« Farbe gewählt worden. - Repertoire der Königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Violetta. — Montag: Dornen und Lorbeer. Doctor Robin. Er hat etwas vergessen. — Dienstag: Die Meistersinger von Nürnberg. (Ans. '/»7 Uhr). Hans Sachs: Herr Kammer sängcr Betz, a. G. — Mittwoch: Man sucht einen Erzieher. Sie hat ihr Herz entdeckt. — Donnerstag: Rigolctto. —Freitag: Othello. > Ermäßigte Preise). — Sonnabend: Oberon. — Neustadt: Sonntag : Gottsched und Gellert. — Montag: Das Mädchen aus der Feenwelt. — Dienstag: Hans Lange. — Mittwoch: Das Mädchen aus der Feenwelt. — Donnerstag: Ein Erfolg. — Sonnabend: z. E. Citroncn. Ein passionirter Raucher. — Gestern Vormittag ist das zwischen den Postelwitzer Stein brüchen und Schandau sichende Treibeis der Elbe durch Stapwasser zusammengeschoben worden. Mehrere Elbfahrzeuge wurden dadurch bedeutend beschädigt. —^Vorgestern hat man auf dem Bodm eine» Hauses in der Neustadt, in dem Schubkasten einer Kommode, den hart gefrorenen Leichnam eines neugeborenen Kinde» gefunden und ist in Folge dessen ein in demselben Hause dienendes Mädchen gefänglich ringe zogm worden. — Wir brachten unterm 23. Ott. b. I. gelegentlich die Mit theilung, daß in Berlin eine Gans 10—15 Ngr. weniger kostet als hier, in Folge dessen auch dort die Gpeisenkatten der Restaurateure niedrigere Preise aufwrisen al» bei un». Darauf bezüglich wird uns von wissender Seite ein Uebelstand, der sich vielfach auf un serem Markt zeigt, mitgetheilt, j>er allerdings geeignet ist, die Preise der von den Landleuten herringebrachten Maaren, also hier speciell die Gänse, in die Höhe zu treiben. Unbefugte Handelsfrauen und Mädchen, welche mit leeren Körben vom Lande hcreinkommen und die weder Gewerbe- noch Einkommensteuer zahlen, bestürmen die Bauern und auswärtigen Händler, sowie sie sich nur auf dem Alt markt oder Antonöplatz blicken lasten und reißen ihnen förmlich die Waare au» der Hand, so daß e« einer BüraerSfrau zunächst gar gehen auch wohl haufiren. Dieser unbefugte Handel, der sich auf verschiedene W-raren erstreckt, tragt nicht wenig zur Vcrtheuerung der Lebensmittel bei. — Vorgestern Nachmittag carambolitte in der Sophien straße ein Schlitten mit einem Eisenbahnrollwagen, welcher mit Frachtgütern beladen war. Durch dm Zusammenstoß wurde eine auf dem Rollwagen mit befindliche Kiste von demselben herab geschleudert und zerbrach dabei, so daß der aus feinen Zucker- waaren bestehende Inhalt sich über den Erdboden zerstreute. — Loschwitz. Durch die Nachricht vom Untergang de» Bremer Dampfers „Deutschland", ist eine hiesige Familie in ,Hangen und Bangen, in schwebende Pein" versetzt worden. Der einzige 19jährige Sohn des SchnittwaarenhändlerS Herrn W. be fand sich als 2. Koch mit auf dem Schiffe und hat derselbe bis heute noch keine Nachricht von sich gegeben, so daß dir bedauernSwerthen Eltern da» Schlimmste befürchten. Doch ist auch noch Hoffnung vor- Händen, da ja die Zahl und Namen der Geretteten an England» Küste noch nicht bekannt gemacht ist. — Die Einwohnerzahl unseres OrtcS beträgt nach der Zählung vom 1. December d. I. 3425 Per sonen, welche in 451 Häusern wohnen ; 1870 hatte unser Dorf 2476, 1874: 3360 Einwohner. — Für den Postv erlebr der ländlichen Bevölkerung be« standen am 1. Juni b. I. «074 Postbeiörderungsstellen, von welchen durchschnittlich jede einen Um/ang von 73'/, Quadrat- Kilometer batte und 3000 Landbewohner umfaßte. Die Zabl der LantbrieNasten beläuft sich aus 20,000, die der Landbricf- träger auf 11,000. Die letzteren baden täglich ca. 50,000 Land gemeinden zu begeben. Die Zahl der Lanbpoststellen soll im nächsten Jahre um ISO, die der Landbrtetträger um 400 ver mehrt werden. — Der Redacteur des „Letpz. Tgbl.". Herr GodllS-Hüttner. at einen schweren Verlust erlitten: er beklagt ln seiner neuesten tummer bitterlich den Tod eine» der treuesten, ausdauerndsten Gosentrlnkers Leipzig», eines 87säbrigen Schneidermeisters, welcher seit unbcnülchen Zeiten Maue'S Gosenttübe in Leipzig besuchte. Wir glauben eS gern, daß ter Verstorbepe ein wackerer Mann war ; unserem geehrten College« aber, der nun einen wackeren Freund verloren, unser innigstes Beileid. - Wenn wir vor Kurzem tm Briefkasten diese» Blatte» über die Güte biA i. Culmbacher Exportblereö sprachen unter Anführung einiger hiesiger Restaurant», wo dasselbe ganz vorzüglich verschänkt wird, und dabei nicht aller der Bier- Etablisirmeutb gedachten, welche da» l. Culmbacher ebenso gut kredenzen. so geschah dies ledlg'Ich, weil wir weder Zeit noch Durst haben eine Bierreise durch die Residenz und Umgegend auSzufSbren, um alle die Biere, welche von den Herren Restau rateuren verzapft werden, namentlich da» Culmbacher, einer Prüfung zu unterwerfen. Obgleich nicht Nculisige auf dem Felde des Gambrinu», wäre dies den» hoch eine zu kolossale Strapaze gewesen. Die Herren Wirthc aber, welche über un» gemurrt haben, werten gerecht sein und unsere Gründe zu würdigen wissen. Erfreulich ist eS nun, daß bas Direktorium der Culmbacher Expottbler-Gcscllschgft im heutigen Blatte alle die Locale und deren Inhaber in Dresden und Umgegend tcö siud deren, man staune! 142) namhait macht, ln weichen der rühmlichst bekannte Gerstensaft in gleicher Gare verzapft wird. - Indem wir unsere WelhnachtS-Empseblungen fottsetzen. wenden wir uns einer Geschäftsbräuche zu. die vielleicht dle fruchtbarste ttir den Weihnachtstisch ist: den Galanterie- und Kurzwaaren-Handlungen, in denen eö so tauientrriel Passende» und Unpassendes gicbt; so dürste alS eines der bekanntesten Ge schälte daS von ft. G. Petcrmann, Galeriestraße IO. sein. WaS in diese Branche schlägt: Alabaster- und Marpwrgegen- stände. Lederwaaren, Portemonnaies, Brieltaschcn, Colliers, Arm bänder, Bijouterien, Nippsachc» re. re. findet man bicr gut und billig. Ein sehr solides, gleiches Geschäft Ist das von C. Sl. Müller. Fcrdlnandslraße 10, we ck eS zugleich ein Depot Gral)'sch er Papicrwäschc auS der Fabrik von Mev u. (Mich In Plagwitz zu Fabrikpreisen hält. - Bei Bargou. Sophicn- straße, dem bekannten „b l l I ig en M ann", ist etwas Neues zu haben: Ein Geheim-Cvrrcspondenz-Apparat, vermöge dessen zwei Personen Briese mit einander wechseln können, deren In halt, auch wenn die Briefe in fremde Hände lallen, jedem Ande re» unverständlich bleibe» muß. In elegantem Taichenbuch- sormat liegen zwei gleichmäßig durchlöcherte raieln, von denen je eine die bctr. Correspondcntcn z» sich nehmen. Geschrieben wird dann >olgcndc'.maßcn: man legt tic Taicin. deren icke Ecke eine Nummer — I. 2, 3. 4— trägt, derart auf einen Briefbogen, daß Nr. 1 oben linkS-zu liegen kommt, chifsrirt dann reihenweise als wären Linien vorhanden, in sämmtliche Löcher einen Buch staben oder rillt Lübc, jedes Wort beginne mit einem großen Anfangsbuchstaben, sodann drehe inan den »Apparat, baß Ar. 2. dann Nr. 3 und zuletzt Nr. 4 sich linkö oben befindet, jedoch jedeömal genau aus dieselbe Stelle und die ganze Fläche oder die erforderlichen Reihe» - es ist nicht nöthig, alle zu benützen — werden ganz regelmäßig beschrieben sein. Die Apparate sind sehr verschieden construirt und werden für gewöhnlich nur 2 vollstän dig gleichmäßige Ereinplare angeiertigt. Die Entzifferung kann nur durch Auslegung des Apparates, d. h. der 2atci, geschehen und zwar ln derselbe» Weise, wie geschrieben worden ist. Da daS Ganze nur 1 Mark kostet, kann eö znm Scherz und Ernst sich Zedermpnn ancignen. — Auch bei Ernst Zschelle, Schefscl- traße 13. findet Jedermann eine billige, aber reelle ÜinkauiS- guelle; auch bier haben wir Kurz uns Galantcricwaaren.Talmi- ketten mit Patentcarablncrn. geschnitzte Holzwaaren und kür die Kinderwelt ein großes, auSwablreicheSll-uppcnlaacr: außerdem auch MnsikalbumS mit Wantcibiilcrn berühmter Künstler In Leder, und Vroncewaaren, Fantasie- und Luruö. Artikeln bietet die fttrma « duard Pacl> t a n n. Praaerstr. 17, ganz Vorzüg liches: auch hier tst bet reichster Auswahl nur gek egene Waare zu finden. Bei den Lederwaaren sei des weit und breit bekann ten, rekchaslottirtcn und soliden Geschäftes, des Riemcrmcistcr 8 rnst Gottschall. Dlpppidlöwaitaerplatz 7, gedacht. Hier findet man für Weihnachten eine Spccialität für Kinder in reichster Auswahl. die den Knaben wohl das Liebste mit lein dürfte, was sie erhalten können. »Wir finden einen wahren Mar. tall prächtiger Raee-Pierbe — von Leder und Holz zuin Schau keln, und da gicbt es neben tveuercn auch wimderhüviche Werde, die noch kaum so viel kosten wie ein Spazierritt bciHilime oder Mantzsch DaS ist Etwas für Knaben! Genannt leien noch höchst praktische und schöne Ledettaschen für Marktciukäule. — Der Lbriit-Stollen, daS vielgeflüacitc Wcihnachtöwort auf Zungen unserer braven Hausfrauen spielt jetzt wieder bie Hanptr
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