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Dresdner Journal : 09.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189609095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960909
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-09
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 09.09.1896
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Vezus-ffret«: gLi Dresden vrerleliährlrch 2 Mart SO Ps., bei den «aiser- li» deutschen Postanftalten vielteyährlichSMart; anbei- halb des Deutschen Nelches Poft- und Slempelzuschtaa tu^elne Nummern: 10 Ps Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernjpr -Anschluß: Nr1L95 Dresdner M Zonmal AnkünVlgungSgtbühre«: Für den Naum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Ps. Bei Tabellen- und Ziffemsatz entsplechender Ausschlag Herausgeber: Künigiiche Expedition de» Dre-dner Journal- Dresden, Zwingerstr 2t). Fernspr Anschluß: Nr 1295. .t 210. Mittwoch, den 9. September abends. 189«. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Amtshauptleute von Wilucki zu Großenhain und von CrauShaar zu Löbau, sowie der Obergendarmeiie-Inspektor von Heygendorfs zu Dresden den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen ihnen verliehenen Kronenorden III. Classe annehmen und Nagen. Dresden, 4. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bürgerschul-Oberlehrer Bruno Robert Thomas in Zittau das Albrechtskreuz zu verleihen. Ernennungen, versetzangea rc. tm öffentliche« Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Verwaltung der Königlich Sächsischen StaatSeisenbahnen sind ernannt woiden: Karl Franz Andersch in Bodenbach, Johann Gott- hels Theodor Böhme in Schmölln i. S.-A, Karl Otto Götze in Nochsburg und Richard Teistler in Plagwitz-Lindenau, zeither Stations-Assistenten II. Ul., als Stations-Assistenten I Ül; Ernst Heinrich Gedlich, Ernst Oswald Hüttig und Karl Emil Säuberlich, zeither Weichenwärter ll. Kl., als Schirrmeister in Herrnhut, Zittau und Dresden-N. I; Karl August Ernst Wagner, zeither Wagenrücker-Bormann, als Schirrmeister in Dresden-N I Departement »es Kultus und öffentlichen Unterrichts. Realschulen: Pirna: Or pbil. Curt Arthur Meischke, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; Rudolf Hermann Flohr, bisher nichtständiger Fach lehrer, zum ständigen Fachlehrer Nichtamtlicher Teil. Tie Wahlbewtfluuq in Österreich verläuft diesmal verhältnismäßig ruhig und glatt Nur noch wenige Tage bleiben den verschiedenen Parteileitungen übrig, um ihre Wahlaussichten in den Grönländern Schlesien, Oberösterreich, Steiermark und Kärnthen, wo die Landtagsmahlen im Verlaufe der nächsten Woche stattfinden werden, nach Möglich keit zu betreideu und zu erhöhen, und doch hört man erfreulicherweise nichts von irgendwelchen Ausschreit ungen der Parteileidenschaften, wie sie in Österreich, wo es außer zahlreichen politischen Parteibildungen überall noch feindliche nationale Parteilager giebt, zu Ende der Wahlbewegung die üblichen Erscheinungen zu bilden pflegen Freilich handelt es sich bei diesen Wahlgängen um die Erneuerung solcher Landes- vertrctungen, die auf die Entwickelung der Dinge in Westösterreich keinen großen Einfluß anszuüben in der Lage sind und deren nationale Parteiverhältnisse durch den Wahlausgang keine Änderung erfahren können Überdies enthält sich die Regierung, die allen parlamentarischen Parteien gleich unbefangen gegen - übersteht, jeden Einflusses auf die Wählerschaften. Der ruhige Verlauf der Wahlbemegung erklärt sich des weiteren, und nicht zum kleinsten Teil, auch aus dem Umstande, daß die deutschen Fraktionen in diesen Kron ländern diesmal keinen Grund haben, sich gegenseitig zu bekämpfen, daß sie sich also entweder zu Kompro missen entschlossen, oder aber die eine der anderen, überlegeneren das Feld ohne weiteres überlassen hat. In Schlesien, wo es nach der letzten Volkszählung LSI5,55 Deutsche, 178l14 Polen und 129 814 Tschechen gab, zählt die LandeSvertreturg im ganzen 3l Mitglieder, unter welchen sich im letzten Landtage je 3 Polen und Tschechen befunden haben. Diese beiden slawischen Gruppen bildeten in der 9 Stimmen zählenden Kurie der Landgemeinde» zusammen die Mehrheit und wählten in den LandesauSschuß einen Vertreter, durch den sie die Landesverwaltuna natür lich vorwiegend zu Gunsten der beiden slawischen Volksstämme zu beeinflussen suchten. Die schlesischen Tschechen und Polen waren aber in der letzten Zeit miteinander entzweit, weil einer auf Kosten des andern seinen nationalen Besitzstand im Schulwesen zu ver mehren suchte und die Polen die staatsrechtliche Zu gehörigkeit Schlesiens zu der böhmischen Krone nicht anerkennen wollten. Dcch haben sie sich unmittelbar vor dem Eintritt in die jetzige Wahlbew gung wieder zusammengefunden, um gegen den „gemeinsamen Feind* — die deutsche Landtagsmehrheit — zu kämpfen und ihr in der Städtekurie die Vertretung des einen oder anderen Wahlkreises zu entreißen. Diesem Bei spiel der Waffenbrüderschaft folgend, haben auch die beiden deutschen Parteilager — die Fortschrittlichen (vormals Deutfchliberalen) und deutfchnationalen Anti semiten — die Feindseligkeiten gegeneinander einge stellt, um in den Wahlkreisen, wo der Sieg der deutschen Kandidaten unsicher ist, vereint gegen die slawische Koalition zu marschieren. Zwar hat eine formelle Vereinbarung zwischen diesen beiden deutschen Parteilagern nicht stattgefunden, doch dürsten die An hänger derselben der an sie von den Parteiorganen gerichteten Aufforderung pünktlich Folge leisten. In Oberösterreich sind die Deutschen ganz unter sich, die wenigen tschechischen Beamten nnd Gewerbe treibenden kommen bei Vertretungswahlen nicht in Betracht. Hier kämpfen die Fortschrittlichen und Deutschnationalen auf Grund eines Kompromisses ein trächtig gegen die antilibcrale Allianz der Klerikalen und Antisemiten, deren Vertreter mit den Abgeord neten des konservativen Großgrundbesitzes im Land tage die Mehrheit bilden. In diesem Kronlande wird der Wahlkampf also eine Kraftprobe zwischen Libera lismus und Antiliberalismus bilden und voraussicht lich mit dem Siege jener Allianz endigen. Auch in Kärnthen haben die Fortschrittlichen mit den Deutschnationalen ein, öffentlich allerdings nicht verlautbartes Übereinkommen getroffen, um der slowe nischen Wahlagitation unter der ländlichen Bevölker ung erfolgreich zu begegnen. In der Bevölkerung dieses Kronlandes bilden die Slowenen die Minder heit — neben 254000 Deutschen leben hier 101000 Slowenen; sie haben es im Landtage, der 37 Mit glieder zählt, bis jetzt nur auf 3 Abgeordnete gebracht. Die Deutschliberalenhaben hier immer einen festen Stützpunkt gehabt, während die Deutschnationalen sich nur in der LandeshauptstadtKlagenfurt behaupteten. Deshalb haben letztere es vorgezogen, im Kompromiß mit den ersteren sich einige Vorteile und eine vermehrte Vertretung im Landtage zu sichern. In Steiermark sind die Dinge verwickelter, da giebt es außer einer slowenischen Minderheit, die unter dn 62 Mitgliedern des Landtages mit 7 Abgeord neten vertreten ist, drei einander die Stange haltende und heftig bekämpfende deutsche Fraktionen — Deutsch fortschrittliche, Deutschnationale und Klerikale. Tie erste dieser Parteien, welche die Erbschaft der deutschliberalen Partei übernommen hat, ist außer stände, sich gegen die beiden anderen Fraktionen zu behaupten, da in den größeren Städten und vor allem in der Landeshauptstadt die Deutschnatioualen, auf dem Laude die Klerikalen die Führung der Massen gewonnen haben. Im Gefühle der Überlegenheit hat denn auch die deutschnationale Partei von einer Ver ständigung mit dem fortschrittlichen Wahlausschüsse abgesehen, sodaß diese drei Fraktionen getrennt in den Wahlkampf gehen. Das Ergebnis des letzten dürfte eine gründliche Niederlage der Aeutschliberalcn sein, die im künftigen Landtage wohl nur durch die Ab geordneten deslibcralenGroßgrundbesitzes(I2Stimmen) vertreten sein werden. Tagesgeschichte. Dresden, 9. September. Se. Majestät der König kamen heute vormittag von Pillnitz ins Residenzschloß Dresden und nahmen die Vorträge der Herren Staatsminister und Departementschefs der Königl. Hofstaaten entgegen. Auch Ihre Majestät die Königin verweilten in den Mittagsstunden in der Stadt. Nach mittags begaben Beide Königliche Majestäten Aller- höchstsich nach der Königl BillaStrehlen, wo nachmittags um 5 Uhr Königl Tafel stattfindet. Nach der Tafel, und zwar gegen H7 Uhr, werden Se. Majestät der König von der Haltestelle Strehlen aus mittels Sonderzuges nach Bautzen abreisen, um den am 10., 11. und 12. d. Mts. zwischen Bautzen und Görlitz stattfindenden Kaisermanövern beizuwohnen. Se. Majestät werden auf der Reise nach Bautzen begleitet sein von Ihre» Excellenzen dem General adjutanten General der Kavallerie v. Carlowitz und dem Oberstallmeister Generallieutenant v. Ehrenstein, dem Hosmarschall v. Carlowitz Hartitzsch, den Flügeladju tanten Majoren Frhrn. v. d.Busschc Streithorst, v Larisch und v. Ehrenthal und dem Stabsarzt »r. Friedrich. Heute abend x Uhr findet im Ständehause zu Bautzen, woselbst Se. Majestät der König Wohnung nehmen, Souper statt, zu welchem Hr. Kreishaupt mann Geh. Rat v. Bosse sowie eine Deputation der Oberlausitzer Provinzialstände, bestehend aus den Herren Landesältesten v. Zezschwitz, Landesbestallten und Stistsverweser Grafen und Edlen Herrn zur Lippe- Biesterfeld Weißenfeld, dem K. u. K. Feldmarschall lieutenant Frhrn. v. Ziegler und Klipphausen, dem Bürgermeister vr. Käubler sowie den Ritterguts besitzern Hempel auf Ohorn nnd Steiger auf Klein bautzen, Einladungen erhalten haben. Deutsches Reich. * Berlin Se. Majestät der Kaiser weilen noch in Görlitz. Ihre Majestät die Kaiserin ist gestern abend '^ll Uhr mit Gefolge nach Karlsruhe abgereist Se. Majestät der Kaiser begleiteten die Kaiserin in offener zwcispänniger Equipage bis zum Bahnhofe, wo sich die Spitzen der Behörden eingesunden hatten Se Majestät der Kaiser lehrten alsdann im offenen Wagen nach dem Ständehause zurück, von der Volksmenge auf das Leb hafteste begrüßt. Die Stadt hatte abermals glänzend illuminiert — Zu dem am Montage von Sr Majestät dem Kaiser in Görlitz gehaltenen Trinkspruche bemerkt der „Hamburger Eorrespondent": „ . . Bedürfte es eines be sonderen Zeugnisses für die Bedeutung der Kaiser- bcgegnung in Schlesien, so ist cs hier von höchster Stelle mit einer Klarheit nnd Kraft abgegeben, die den aller- tiessten Eindruck in Europa machen werden. An diesen Kaiserwortcn werden spitzfindige Deuteleien und Mäkeleien, wie sie schon an den Trinksprüchen von Breslau versucht worden sind, abprallen Tie An kündigung des Einverständnisses der deutschen und der russischen Politik in den schwebenden Fragen und über die Gesamtlagt, die schon in einem hochosfiziöscn Tele gramm verbreitet worden war, findet nun eine rück haltlose Bekräftigung durch den Deutschen Kaiser. Hier mit wird die Welt zu rechnen haben, und wenn in Deutschland und in Rußland hierüber volle Befriedigung herrscht, so wird man in Paris und in London die Thal- sache ebenfalls respektieren müssen " — Prinz Rupprecht von Bayern, ältester Sohn des Prinzen Ludwig, ist gelegentlich der Breslauer Parade ü I» suite des Leib-KürassierregimentS „Großer Kurfürst" (Schlesisches) Nr. I gestellt worden. Der zur Zeit 27 Jahre alte Prinz ist im bayerischen Heere kürzlich zum Major befördert worden; dem preußischen Heere gehörte er bisher nicht an — Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats minister Frhr v. Marschall, hat einen kurzen Urlaub angetreten Während der Abwesenheit desselben ist mit seiner Vertretung der Unterstaatssekretär, Wirkl. Geh Rat Frhr v Rotenhan, betraut — Das neueste „Mil. Wochcnbl." veröffentlicht unter den amtlich mitaeteilten Personalveränderungen die am Kunst und Wissenschaft. Witterung des August 1896. Wie aus allen Teilen Deutschlands, ist auch für die hiesige Gegend nur Ungünstiges und Bedauerliches über die WitterungSverhältniffe dieses Monats zu berichten, obgleich wir nicht in der Lage sind, wie andern OrtS, behaupten zu können, daß Gleiches und Schlimmeres nicht schon dagewesen fei. Ünter normalen Verhältnissen ist dieser Monat, mit einer Mitteltemperatur von 17 62°*, der zweitwärmste de» Jahres und noch 1.2' wärmer als der Juni. In diesem Jahre ist er aber durch eine mitt lere Wärme von 15.56" noch um 1.9° kälter als der Juni und jedem seiner Tage mangelte die Wärme von 2 1°. Während das Thermometer in diesem Monat durch schnittlich 8.3° und 30.2° zu erreichen pflegt, ging es diesmal (den 29.) bis auf 6.2° und nur (dm I.) bis auf 24.7°. Diesen auffallenden Wärmeverhältnissen gegenüber zeigen jedoch die Witterungsberichte, daß der August 1882 auch nur 15.56", der des Jahres 1885 sogar nur 15.16' mittlere Wärme hatten, und daß in beiden Jahren das Thermometer die durchschnittliche Höhe auch nicht erreichte. Geht man noch weiter zurück, so findet sich in dm zuverlässigen Beobachtungen Lohrmanns der August 1833 mit nur 14.86" Mitteltemperatur und den noch niedrigeren äußersten Wärmegraden von 5.2" und 23.7". Die Grenzen, welche das Thermometer in diesmi Monat überhaupt erreicht hat, lagen bei 2 0" (1872) und 36 3" (1892) Die Gesamtwärme dieses Monats zeigt sich in einem Rückgang begriffen, wie au» der folgenden Zusammenstellung zu ersehen ist, in welcher stet» die Mittelwerte aus je fünf Jahren ver- * Grade nach Eelsiu» b" 0. — 4' tt. einigt sind Damach betrug die mittlere Monalstemperatur in den Jahren 1891 bis 1895 - 17.5°. »828 biS 1832 -- 18.4° 1866 bis 1870 -- 17.8° 1833 - 1837 - 18.7° 1871 - 1875 -- 17.5° 185» - 1855 -- 18.2° 1876 - »880 --- 17.9° 1856 - 1860 --- 18.4» 1881 - 1885 -- 16.2° 1861 - 1865 18.1« 1886 - 1890 -- 16.8° Unter diesen sind als die wärmsten August-Monate, mit einer Mitteltemperatur von 19 0' und mehr, die der Jahre 1832, 1834, 1837, 1857, 1859, 1861, 1863, 1868, 1875 und 1892 zu nennen, von denen die höchste Wärme, 21 3', auf das Jahr 1868 fiel Der Gang der Wärme im diesjährigen Monat zeigt in dm fünf tägigen Mitteltemperaturen folgende Abweichungen von den entsprechenden normalen Werten. Es waren die Tage vom 30. Juli bis 3 August 4 Aug - 8. - 9 - .13. - 14 - -18. . 19 - - 23. - 24. - - 28. . 29 - . 2 Septbr mit 17 k" um 0.7« zu kalt , »6 6° - 2.K° - - - 15 8' - 2 4° - - . 150" - 30° - - . 15.K" . 1.8° - . - 140° - 2.9" - - - 148' - 1.4' - - Unter diesen war der kälteste Tag der 28 mit 11.73', der wärmste der 2. mit 19.33° mittlerer TageS wärme Auffallend und ungünstig wie die Verhältnisse der Wärme, zeigten sich auch die der Niederschläge. Denn den 50jährigen Beobachtungen zufolge fällt in diesem Monat in 15.4 Tagen eine Regenmenge von 66 mm Höhe oder von 66 l auf dm Geviertmeter Diesmal waren es 981, welche sich auf 21 Tage erstreckten, während in den obengmannten kälteren Auqustmonatm 1882 in 26 Tagen 89 l, 1885 in 17 Tagen 911 und 1833 in 25 Tagen 92 1 Wasser sielen Danach hebt sich der diesjährige Monat zwar nicht durch die Zahl der Regentage, wohl aber durch die Menge des Regen» hervor. Die höchste Zahl der Regentage dieses Monats betrug (1882) 26 Tage, die geringste (1862) 7 Tage. Die größte Regcnhöhe fällt auf das Jahr 1858 mit 173.5 mm, die geringste von >5.4 mm auf 1867. An fünf Tagen traten Gewitter auf, die sich an zwei Tagen „über dem Ort" befanden Die Ab »ahme der Gewittertagc letzter Art giebt sich auch in diesem, wie in dm beiden vorhergehenden Monaten deut lich zu erkennen Denn die Summe derselben betrug für die Jahre von 1881 bis 1885 - 25 Gewittcrtage 1886 bis 1890 - 8 Gcwitlertage 1891 bis 1895 - 4 Gewiltertage. Die Bewölkung war stark, wie schon aus der großen Zahl der Regentage geschloffen werden kann, und der Monat trüb, obgleich er bei normalen Verhältnissen zu denen mit der geringsten Bewölkung gehört Im ganzen Monat gab es keinen heiteren, wohl aber 14 ganz trübe Tage und die Bewölkung bedeckte statt 60 Proz. in dezember- licher Weise 77 Proz des Himmels. Damit wurde zwar die Abkühlung durch Ausstrahlung, aber in viel empfindlicherer Weise auch die Einstrahlung verhindert, und somit die Licht- und Wärmewirkung der Sonnenstrahlung ver kümmert. Der Feuchtigkeitsgehalt der Lust betrug normal 10,2 8 Wasserdamps aus den Kubikmeter, ergab aber bei der geringen Wärme den Hohm relativen Gehalt od<r Sättigungsgrad von 79, statt 71 Proz. Daher war auch die Verdunstung sehr gering und bewirkte, daß nur 20 I statt 43.4 I von der freien Fläche eines Geviert- meterS verflüchtigt wurden Tie Luftströmungen warm durchgehend» von ge ringer Stärke und entsprachen 14' der Beausortskala (10 - Sturm) d h sie vermochten noch Wimpel und Blätter der Bäume zu bewegen oder hatten die ltze- 1. d. MtS erfolgte Ernennung de» General« v. Hahnke zum Chef de» 12. Grenadierregiments Der Ernennung ist ausdrücklich hinzugesügt, daß der General in seinen bisherigen Dienststellungen als vortragender Genrraladju- tant, Chef des Militärkabinetts und ü lu suite des Alexander-Regiments belasten wird. — Die „Nordd. Allg Ztg" widmet an der Spitze de« Blatte« dem Großherzog Friedrich von Baden, welcher heute sein 70. Lebensjahr vollendet, einen längeren Artikel, in welchem sein hoher auf das Ideale gerichteter Sinn, die liebende Fürsorge für das seiner Leitung an vertraute Volk, das unermüdliche Streben, selbst zu sehen, zu prüfen und sich zu überzeugen, und die felsenfeste nationale Gesinnung, sowie seine Kameradschaftlichkeit und sein frommgläubiger Sinn hervorgehoben werden. Was dem hochherzigen Fürsten im Herzen des gesamten deutschen Volkes ein unverlöschlicheS Andenken sichere, das sei vor allem der hervorragende Anteil, den er an der Begründung des Deutschen Reiche« genommen — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine größere Anzahl von Auszeichnungen, welche anläßlich der An wesenheit des Kaisers bei den Manöver« des V. und VI. Armeecorps an Personen der Provinz Posen verliehen worden sind. U a erhielt der General der Kavallerie Heinrich XIU. Prinz Reuß das Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub, der Lberpräsident der Pro vinz Posen, Freiherr v Wilamowitz, den Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klaffe mit Eichenlaub und der Königl. Krone, Fürst Ferdinand Radziwill den Königl Kroncnorden erster Klasse, der Regierungspräsident zu Bromberg, v Lindemann, den Königl Kroncnorden »weiter Klasse mit dem Stern Dem Landrat a D v Dziem- bowsky wurde die Würde als Cchloßhauptmann von Pofe.» verliehen — Der „Staatsb -Ztg " zufolge soll die Einberufung des Kolonialrats in einigen Wochen bevorstehen — Die Errichtung einer besonderen Disziplinar kammer für die Beamten der Deutschen Kolonien steht dem Vernehmen der „Nat -Ztg." nach unmittelbar bevor. Gegenwärtig sind aus Grund des Rcichsbcamten- gesetzes 22 Disziplinarkammern für bestimmte Bezirke er richtet; über ihnen steht als Berufungsinstanz der Tis- ziplinarhof in Leipzig Disziplinarverhandlungen gegen Kolonialbeamte fanden bisher in erster Instanz vor einer der territorialen Disziplinarkammern, gegen Leist und Wehlan vor ver in Potsdam, statt. Die Errichtung einer besonderen Disziplinarkammcr für Kolonialbcamte wird den Vorteil mit sich bringen, daß dieselbe ivenigstens zum Teil aus Personen gebildet werden kann, welche mit den Ver hältnissen in den Kolonien bekannt und mit Kolonial angelegenheiten regelmäßig dienstlich beschäftigt sind — Vom Reichsversichcrungsamte ist das Ergebnis der Verteilung der während des Jahres 1895 ge zahlten Jnvaliditäts- und Altersrenten, sowie Beitragserstattungen bekannt gegeben worden. Danach sind in dem genannten Jahre 26,5 Millionen für AlterS- und 15,5 Millionen für Invalidenrenten, zusammen 42,1 Millionen ausgegeben worden. Von den Altersrenten zahlungen sind 10,5 Millionen und von den Jnvaliden- rentenzahlungen 6,3 vom Reiche erstattet worden Auf den Kopf der Bevölkerung des Reichs entfallen von den Altersrcntenzahlungen 53,8 Pfennige, von den Jnvaliden- rentenzahlungen 31,4, zusammen 85,2 Pfennige, auf den Kopf der versicherungspflichtigen Bevölkerung von den ersteren 232,3, von den letzteren l35,7, zusammen 368,0 Pfennige. In den einzelnen Staaten sind diese Zahlen natürlich verschieden Ten größten Betrag in beiden Rentenzahlungen hatte Mecklenburg zu verzeichnen Hier entfielen auf den Kopf der Bevölkerung überhaupt von beiden Renten 1,25 M, auf den der versicherungspflichtigen Bevölkerung 4,40 M. Bei Preußen betrugen die gleichen Zahlen 0,95 M und 4,09 M. Hier wiederum hatte Ost preußen für den Kopf der versicherungspflichtigen Bevölkerung den größten Anteil mit 5,44 M. und Berlin mit 1,94 M. den geringsten Diese Zahlen illustrieren auch den auf die andere Regelung der Verteilung der Renten last bezüglichen Teil der Novelle zum Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgcsetz. Was schließlich die Beitrags erstattungen angeht, so sind im Laufe des Jahres 1895 ifi HeiraHsällen 158 562,78 M. und in Todesfällen 60 806,32 M , zusammen 219,369,08 M erstattet worden Nächst Preußen mit rund 124 000 M hat daS Königreich Sachsen mit rund 24 600 M. den größten Anteil an den erstatteten Beiträgen gehabt, und zwar schwindigkeit von 1 m in der Sekunde. In Bezug auf Richtung verteilten sie sich so, daß 57 Proz. der Wcst- und 40 Proz. der Ostseite der Windrose zukamen Davon kommen allein auf die Richtung --> 28, aus bl -- 14 Proz. der Gesamtzahl Für den Luftdruck ergaben sich folgende Werte: Monatsmittel - 751 0 mm, höchster Stand (den 29.) 757.8 mm, tiefster Stand (den 26) -- 742.1 mm Die entsprechenden dreißigjährigen Werte betragen: 750.5 mm; 757 5 mm; 741 7 mm Die auf fallendsten Monatsmittel - 753.3 mm (1871) und 746 0 (1870), die äußersten Stände - 761 5 mm (1874) und 734.1 mm (1881). X. Medizin. Leydenia, die jüngst von Prof, v Leyden und Di Schaudinn in der Bauchflüssigkeit zweier Krebs kranken entdeckte und von uns schon erwähnte Amöbe, erregt b»greislicherweise das lebhafteste Interesse bei den Medizinern wie bei den Zoologen Während bei den Tieren und Pflanzen schon eine Reihe von Amöben als schädliche Schmarotzer bekannt sind, hat man im mensch lichen Körper selbst bisher nur eine einzige Amöbenart von krankhciterregender Eigenschaft gefunden, wenn auch der Darm noch eine ganze Reihe beherbergt, die zum Teil auch als die Ursache von Darmkrankhciten angesehen werden Die Malaria Plasmodien finden sich im Blute malariakranker Menschen und werden als die Erzeuger der Malaria angesehen Freilich ist hier mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Plasmodien von außen her in den Körper und in die Blutbahn des Menschen eindringen Diese Annahme ist jedoch bei der Leydenia gänzlich aus geschlossen, da sie aus der noch uncröffneten Leibeshöhle des Menschen durch Einstich, wobei selbstverständlich die größten aseptischen Vorsichtsmaßregeln beobachtet wurden, zu Tage gefördert wurde Was die zoologische Stellung der Leydenia betrifft, so gehört sie — wie wir eincr Au«- lastung der „Tgl. Rdsch" entnehmen — zwar zu der
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