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Dresdner Nachrichten : 13.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190506138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050613
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-13
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1905
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verugsgeMr: «tertsliSMNL t», »«»»«, »»> «,N» ,wein>ai!>i«r Zuttasun, durL unlm Vpt«n ««»,>»»« und »»»«'»«. a« Soim> und Monl-ien nur «tnmav »MleoPi .dur<tiau»wSrita«»om. mtMonirc , M' b«. , Ml »o «t Sei etumalirer Zultellun« durch di« Lot« »Mt lotuikBettttlaeld». >m«u«. land mit knlivrrchrnd«« Zunlilaa«. Nachdruit aller»rittet u. Ori,inal- Viuiellnuaen nur mit deutlich«, Ou»I>«nan,Ld»<.Dre-d Rachr.1 »uläilla Ralliirdalich« bonorar- an'vrüche bleiben unberückiichtigt: unverianate Manullrivte werden nicht auibewabrt. »eleoramm «dreNe: «»chrichtr» »r«»d«» -t,rMtl18L6. NoNI«t»»a»«a Sr ck» Law,» »oa N,rb»«a OLooo2»S«L», <7so»o», Dosso^s. Nnrolvorlnrut I>,«»«>«», ^Itmsrlct 2. HauptgeschSftsktelle: viarienstr. »8 4». /lnreigen-carlt. Unnakme von Antündlaungen ttt nachmitlaa« » Mir Sonn- und steierla,« nur Marientlraß- A von N bi« '/,! Ubr Die t ivaltiaeWrund. »eile (ca. s Silbeni ro tps,.. 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DM' «tieiimist.: 8e.b>o8!>- umt 8c>nttor-sipmstktz. I.oiprlz: kmcrol- unä Zalomo-Lpotkelco. MM" V«r»iu>il ««rv>> »uiWirrl». DM" Mmiist: 8trickt-äpattic>kv. Alt iw: Ltackt-stpotbeke sipvttic-tieo ru lt»äel>eu! unä KeiMdst. Rr. 162. Hy,,!: Drahtberichte. L Nietsck wfnachrichtc», Stadtverordnetenwahlrecht, Prager Sänger. Radrennen, Prozeß Ebeling-l (2,, »d >el. „Die Jungfrau von Orleans", „Lustige Ehemänner". Briefkasten. I ^ IrNVlll, Z«-. L Neueste Trahtmel-unnen vom 12. Juni. Die A»iede„sakt«on. London. Der Korrespondent der „Morning Post" tele graphiert aus Washington genaue Einzelheiten über die Ver handlungen Roosevelts mit Japan und Ruß land, die der formellen Ueberreichnng seines amtlich vom 8. Juni datierten Schreibens an die beiden kriegführenden Machte vorausgegangen sind. Der Wortlaut dieses Schreibens ist aus Grund vorheriger Beratungen mit den Regierungen in Petersburg und Tokio festgelegt morden. Rußland erklärte sich am 7. Juni bereit, Roosevelts Anerbieten anzunchmen, und stellte die Bedingung, daß die Annahme nicht öffentlich ver kündet werden dürfe, bis das Anerbieten des Präsidenten amt lich bekannt gegeben sei. damit ihre Wirkung in Rußland be obachtet werden könne und die öffentliche Meinung aus den Frie den vorbereitet werde. Nachdem sich Japan mit diesen Bedin- gungen einverstanden erklcr.t hatte, wurde am nächsten Tage das Schreiben Roosevelts durch die diplomatischen Vertreter Amerikas beide» Regierungen formell überreicht. Washington. Präsident Noosevelt hatte gestern abend mit dem stellvertretenden Staatssekretär Taft eine Unterredung. Nach derselben wurde folgendes mitgcteilt: Tie Antworten Rußlands und Japans an den Präsidcnen Roosevelt sind von seiten des letzteren nicht veröffentlicht worden mit Rücksicht auf die Lage, wie sie sich aus den während des Präsiden- ten Abwesenheit eingegangenen Mitteilungen ergibt. Der einzige Grund für die Unterlassung der Veröffentlichung ist der Wunsch des Präsidenten, zuvor Japans Antwort nach Petersburg und Rußlands Antwort nach Tokio weiterzugrben. Rußland und Japan werden nun, wie man ernmrtet, einen Waffenstillstand vereinbaren. Sodann wird eine Zusammenkunft von Ver tretern der beiden Kriegführenden an einem von Japan vorzu- schlagenden Orte erfolgen: auf dieser Zusammenkunft iverden Japans Bedingungen angegeben und dann direkt an Kaiser Nikolaus übermittelt. Erscheinen sie dem Kaiser annehmbar, so wird später eine Zusammenkunft der Bevollmächtigten zur Vereinbarung des FriürenS stattsinden, und zwar wahrscheinlich in Washington. Washington. Die Antworten Rußlands und Japans auf die Note des Präsidenten Roosevelt, betreffend Jriedensverhandlungen, sind vorgestern abend hier eingegangen. Beide nehmen die Vorschläge des Prä sidenten Roosevelt an. und beide spreckien edm Präsidenten ihren Dank dafür aus, daß er seine guten Dienste angeboten hat. Washington. Der russische Botschafter teilte dem Prä sidenten Roosevelt mit, Rußland stimme dem Vorschläge Roosevelts zu und werde Bevollmächtigte ernennen, die mit den japanischen Bevollmächtigten Zusammentreffen sollen, um die Friedenssrage zu beraten. Tokio. Die Antwort Japans an Noosevelt lautet: Ta die Kaiserliche Regierung sowohl im Interesse der gapzen Welt als auch Japans die Wiederherstellung des Friedens mit Rußland aus Grund von Bedingungen, die seine Dauer durch aus gewährleisten, wünscht, wird sie, dem Vorschläge des Prä sidenten Noosevelt folgend, Bevollmächtigte ernennen, welche mit den russischen Bevollmächtigten an einem Orte und zu einer Zeit, die beiden Teilen genehm und gelegen sind, Zusammen treffen sollen, um die Jricdensbedingungen direkt und ausschließ lich zwischen den kriegführenden Mächten zu verhandeln und ab- zuschließen. London. Wie „Standard" aus Washington erfährt, wird ein sechswöchiger Waffen st ill st and zwischen Rußland und Japan vereinbart werden, welcher als schon stillschweigend in Kraft getreten betrachtet werde. ' Potsdam. Bei schönstem Wetter wurde heute vormittag vor dem bienen Palais in Anweienheit des Kaisers und der Kaiserin, sowie der Prinzen und Prinzessinnen, der sremdhcrrlichen Ossiziere u. a. das Stistungssest desLehrinsanterie- Bataillons gefeiert. Nach dem Gottesdienst, den Hof- und Garnisvnprediger Keßler abhielt, hielt der Kaiser Parade über das Bataillon ab. Während der anschließenden Speisung der Mann schaften machte er einen Rundgang an de» Tilcheu und trank ans das Wohl der Aimee. Geiieralabiulant General der Infanterie v. Kessel brachte das Doch aus den Kaiser aus. Hannover. Laut aintlichcr Feststellung sind bei der Reichstagsstichwahl am 8. d. M. im 9. hannovcrsche» Wahllreis für Hausmann (Natlib.) 14357 und für Brch <Soz.) 10 IM Stimmen abgegeben worden Wie». Der Kaiser empfing heute vormittag Fejervary in Audienz. B » dape st. In Lenaus Geburtsorte, der süd-ungarischen Gemeinde ClatLd, wurde heute unter Teilnahme zahlreicher literarischer Vereine ei» Denkmal de« Dichters seieilich enthüllt. London. „Daily Chronicle" wird aus Tanger de» 11. dss. gemeldet: Gestern wurde hier der Vertreter Raisulis er schossen. Raisuli wird einen anderen Bevollmächtigten »ach Mazagan schicken, um die Mörder des österreichisch-ungarischen Bizekonsrlls frstzunehmen. London. Wie dem Reuterschen Burean aus Fez gemeldet wird, ist der deutsche Gesandte Gras k a tten b a ch am 7. d. M. vom Sultan in längerer Privataudie»; empfangen worden. Kopenhagen. Der Kronprinz von Schweden und sein Bruder Prinz Eugen trafen heute vormittag hier «in und traten, nachdem sic vom Kronprinzen Friedrich begrüßt waren, die Weiterreise nach London über Gsedser an. Bnkarest. Der König und die Königin sind heute zur Teil nahme an der Beisetzung des Fürsten Leopold von Hobeu- zollern »ach Sigmaiingen abgereist Dorthin begibt sich auch Oberst Dimitresco. der im Namen des Regiments Tambowitza. dessen Ehet Fürst Leopold gewesen ist, erneu Kranz nieder- lcgcn wird. New-Kork. Nach einer Depesche des ..New Pork Herald" ,nis Chicago hat Hochwasser des Miisiisippifluises an de» Strecken der Chicago—Burlington—Quincy - Bahn, sowie der Cbicago-Nock Island and Pacific-Balm erheblichen Schaden an gerichtet. der auf etwa 1 Million Dollars geschätzt wnd. Ebeino groß wird der den Saaten in der dortigen Gegend zugcsiigte Schade» geschätzt Eine Anzahl Personen lmrdcn »erringt, sie dürften in den Fluten inngekonnnen sein. San Sebastian. Der Minister des Aeußeren erklärte einem Zeitungsberichterstatter gegenüber, alle Gerüchte von Heiratsprojektendes Königs seien reine Phantasie gebilde. Tanger. Der Engländer Madd ' n. Vizekoniul Oester reich-Ungarns und Dänemarks in Mazagan, ist am 5. d. IN. von Arabern beraubt und ermordet worden. Die Mörder drangen, 4 an Zahl, in das Schlafzimmer Madde'ns. brachten ihm zahlreiche Dolchstiche bei und töteten ihn dann durch einen Schuß in die rechte Schläfe. Sie schossen auch aus seine Frau, die aus dem anderen Zimmer herbeieilte, trafen sie aber nicht. Frau Maddcn flüchtete sich dann nach einem anderen Zimmer, wo sie am nächsten Tage bewußtlos ausgesunden wurde. Die Mörder entkamen unter Mitnahme von Wertgegenständen. Die Entrüstung über die Freveltat ist bei Mohammedanern wie Fremden allgemein. Die Vertreter Oesterreich-Ungarns und Englands haben eine energische Reklamation an den Sultan ge richtet. Oertliches und TiichMreS. — Se. Mnlestät der König besuchte an beiden Feiertage» den Gottesdienst in der Kapelle zu Wachwitz und nnteuialmi mit leinen Kindern Ausflüge. Gestern früh begab er sich mit icineii Söhnen in die Sächsische Schiveiz und gedachte in Schandau zu übcrnacbtcn. — König Friedrich August hat den Mädchen und jungen Damen, die ihn bei seinem kürzlichen Besteck in der Oberlansitz durch poeliiche Willkommengiühe oder Blnmcn- bnkelts erstellt haben, als Tank eine goldene Brosche zum Geichenk gemacht. Tie Broschen zeigen den NamcnSzug des Monarchen mit Krone. — Am 1. Pfingslsciertage fand bei Ihrer Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde i» Hvstcrwitz Familiemafel statt, an der der König mit seine» 3 Söhnen und Prinz Johann Georg teilnahme». — Die Frau Gräfin von Flandern tras gestern vormittag zum Besticke Ihrer Mascnät der Kouigin-Witwe hier ein und reiste abends wieder ab. — Im lausenden Jabre hat im 5. Wahlkrcise sür die Stadt Dresden Neuwahl für die Zweite Kammer der Ständeversammluiig statizusinde». Die Liste der bei dreier Wahl siiminbelechtlgke» lluväbtrr liegt von Donnerstag den 15. Juni bis mit Mittwoch den 21. Jnni in der 4. Bürgerschule, Tieckstr. 14. Eckgelchoß, Zimmer st, und zwar n» den Wochentagen vornulkags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 4 bis 7 Uhr. Sonntag den 18. Jnni vormittags von II bis 1 Ubr und nachmittags von 4 bis 6 Uhr zur Einsichtnahme der Beteiligten ans. — Ter Vorstand des A l l § e m e i n e n M i e t b e w o h n e r° Vereins bittet uns um Auinnhme folgender Erklärung: „Wir lösten es für unsere Pflicht, in letzter Stunde, wo die Aende- rung des Stadtverordneten -Wahlrechts unmittel bar bevorsteht, nochmals warnend unsere Stimme zu erheben und mit oller Entschiedenheit zu protestieren: 1. gegen die Ver längerung der Woblperiode von drei <mf sechs J-ahre. Diese tief einschneidende Verschlechterung des Wahlrechts ist geeignet, zu einer weiteren, beklagenswerten Interesselosigkeit am öffent lichen Leben zu führen und zu einer sortschreitcnden Ver sumpfung der kommunalen Verhältnisse beizntragen: ist durch nichts gerechtfertigt, kaum oberflächlich begründet und muß da her von der Bürgerschaft als eine Rücksichtslosigkeit schlimmster Art empfunden werden: 2. gegen das Beriifswahlsiisicin^ weil dieses tatsächlich einen Rückschritt in der Entwicklung der Städte um ein Jahrbundert bedeutet, da es die Steiu-Harde,ibergische großzügige und ideale Gesetzgebung, durch die die Städte zu ihrer jetzigen Größe und Bedeutung gelangt sind, in ibr Gegen teil verkehrt. Ein solches Beginnen mit dem Hinweis auf die Sozialdemokratie rechtfertigen zu wollen, würde die Voraus setzung bedingen, daß im Dresdner Sladtverordnelensaalc große nationale und politische Aufgabe» zu löjen sind. Wir pro testieren 3. auch gegen jedes Pluralwcchlwsteui und verweisen dabei aus die vernichtende Kritik, die Professor Jcllinik, eine Autorität aus dem Gebiete der Wahlrechtssrage, an diesem System geübt hat. Wir fordern nach wie vor die Einführung von Bczirkswablen unter Beibehaltung des geheimen, gleichen und direkten Wahlrechts, weil dieses Wahlrecht am besten den Interessen der Allgemeinheit dient." — Liebe, allezeit bei uns gcrngesehcnc Sängergästc weilten am ersten Pfiugstfciertagc in Dresden. Der Deutsche Volks- gesang-Verein aus Prag traf vormittag 1t Uhr 2st Min. ans dem Hnuptbahnhofc ein. Hier batten sich eine Anzahl Scmgcr aus den Dresdner Vereinen ciiigefundeil, um die österreichische» StamnicSbrüdcr zu empfangen. Der Vorsitzende des Julius Otto- Bundes, Herr Hörschels begrüßte sie mit berzliclM Worten, denen ein harmonisches „Grütz Gott!" der Dresdner Sängerschaft folgte. Der Obmann der Prager Sänger, Herr Hantschel, dankte für den frennblichcii Empfang der reichsdeiitschen Sangesbrüder und brachte auf diese ein dreimaliges „Heil!" aus. Dann wurden die Gäste »ach der inneren Stadt geleitet, wo sich bald ein frenndschastlicher Verkehr entwickelte. Nachmittags von 4 Uhr ab gaben die Prager im AnsstclliingSpalastc ein Konrert, das sich eines sehr guten Zuspruchs erstellte. Die Lieder deS ersten Programmtestes, die im Garten gesungen wurde», kamen nicht zur vollen Geltung, desto besser die weiteren im Saale vorgetraaene» Gesänge. Was die ziemlich 100 Mann zählende Sängerscyar. die unter den denkbar schwierigsten Umständen sich der Pflege des deutschen Liedes hur- gibt, leistete, war aller Ehren wert, um so mehr, als das Konzert nach einer anstrengende» Reise ohne vorherige Ruhepause stattfand. Der Verein, der stärkste deutsche Gesangverein Prags, verfügt übe, ei» recht gutes Stimiiieninaterial, das durch den lebendigen, must kalisch feinfühligen Dirigenten, Herrn Seifert, eine vorzügliche Ausbildung genossen hat. Neben einer voluminösen Stimment- faltnng, die sich hauptsächlich in den Liedern spezifisch deutsch- nationalen Inhalts geltend machte, hörte »»»> ein zart abgetöntes Pinnissimo. Eine» Ricsenfleiß zeigte die Bewältigung des rhytmisth , bewegten Chores „Die Ablösung" von Kutter, sowie einer harmo- '»isch heiklen Komposition des Deutschböhmcn Bmgstaller „Des i Liedes Weihe". Ausgezeichnet wurden auch Brahms' „Wiegen ilied". sowie zwei köstliche Volkslicderbearbeitnngeii Jüngsts, > „Ständchen" und „Rot Röselcin" gesungen. Der anwesende Koin- § vonist, von dem außerdem „Frühling Willkomm!" innig im Aus druck vvrgetragen wurde, war Gegenstand lebhafter Ovationen, s Nach dem in liatüllicher Frische wiedergcgcbenen „'s Herrerl" von Kremler, dem letzten auf dem Programm verzeichnest» Liebe, erhob sich stürmischer Beifall, der die Sänger zu einer Wiederholung vcranlaßte. Aber man verlangte immer mehr, mid die Sänger er rieten die Wünsche des Publikums, als sie schwungvoll und von Begeisterung getragen Kirchls Trntzlied „Ein blankes Wort", mit dem Äismarckivorte „Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt" als Refrain, znm Vortrag brachten, dem sie nach, stür mische» Hcistnfen „Lützows wilde Jagd" von Weber folgen ließen. Die Licdergnben wurden durch auScrlefene, schneidig vorgetragene Jnstrnmcntalpicsscn der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. lOI unter Schröders Leitung unterbrochen. — Von halb lOUHr vereinten sich die Prager und Dresdner Sänger im Saale zu einem Kommers, de» der Vorsitzende des Julius Otto-Bundes, Herr Herschel, leitete. Dieser entbot den Tentschböhmen ein herzliches Willkommen namens der Dresdner Sängerschaft und dankte ibncn für die bereiteten genußreichen Stunden. Den deut sche» Sängern Oesterreichs ichlügcn die Herzen der Reichsdeutschen besonders warm entgegen, weil sie wüßten, daß jene, die stetig im Kampfe mn ihr Tcntschtnm stehen, das deutsche Lied so recht von Herzen konuneiid und zum Herzen gehend sängen. Tie Dresdner Sängerschaft bekräftigte die Worte des Redners mit einem freudi gen „Grüß Gott!". Ter Obmann des Prager Volksgesang-Ver eins, Herr Hantschel, dankte für den marinen Empfang im schönen Dresden, der die Sänger stärken werde zu neuem Kampf und siege. Prag sei nicht gerade ein Eldorado für deutsche Sänger. Blutenden Herzens müßten sie wahrnehmen, wie die Stadt Jahr um Jahr von ihrem ehemals deutschen Charakter ver liere. Sie gelobten aber, daß sie, solange »och ein Tropfen Bluts durch ihre Adern stieße, treu anShaltcn würden auf dem Kampf plätze. ans den sic eine tauscndiährigc Geschichte gestellt habe. (Leb haftes Bravo.) Und wenn sich eine Ermüdung im Kampfe geltend machen sollte, dann würden sie wieder in das herrliche Deutsche Reich hinanszichcn. um sich bei ihren deutschen Brüdern die Kraft zu immer neneni Kampfe zu stählen. Das beste Kampfmittel sei ihnen das deutsche Lied, bas sic hegten und pflegten wie den hei ligen Gral. Im Vertrauen auf die Macht des deutsche» Liebes seien sie hierher gekommen, wo sich ihnen die treue deutsche Bruder hand so warm cntgcgcnstreckc. Besonderer Tank gebühre Herrn Herschcl und Herrn Pros. Jüngst, der das Hairptverdienst an dem ^ Znsiandekomiiie» des Festes habe. Redner schloß mit dem Wunsche, ^ daß der heutige Tag dazu beitragen möge, die Prager mit den Dresdner Sängern enger zu verknüpfen rm deutschen Liede, dos die Gemeinschaft des VolkSilainmcs und der Gesinnung bedeute. Tic Prager stimmten hieraus ihren Wahlspruch: „Deutsch das Lied, deutsch die Tat, des Volkes Art treu bewahrt!" an. Im weiteren Verlaufe des Kommerses trugen die Sängergäste noch manch herrliches Lied vor und mehrere mit großem Beifall aufgcnommcne Quartette ernsten und heiteren Inhalts. Herr Hosopcrniänger Pichler erfreute die Gäste mit dem Vorträge einer wirkungsvollen Komposition des ihn am Klavier begleiten den Herrn Petzsch: „Jricdrrchsrnh". Als die mitternächtige Stnnve nabte, war noch kein Ende des Kommerses vorauszu sehen, die Vogen der Begeisterung schlugen höher und höher, Zeugnis ablegcnd von der Werlichätzung. deren sich die braven deutschen Sänger aus dem jlawenbedrohten Prag in unserem Dresden erfreuen. — Die bekannten Mcislerfahrer Engen Bruni-PariS und Pict Dickcntniannstimstcrdam beabsichtigten in einem am Pfingstsonntag auf der Radrennbahn ain Birkcnwäldchcn vom Verein für R a d w e 1 t s a h r e n von ti Uhr ab veranstal teten Stundcnrcnucn den bisherigen deutschen Wettsahr-Rckord zu drücken. Zu dieser Veranstaltung hatte oic Rennlsituna zwei Preise zu 1000 Mark und 000 Mark ansaescyt. Die beiden Fahrer waren durch ein mehrtägiges scharfes Training in vor zügliche Form gekommen, sodaß dem Pnblikum. welches in einer Anzahl vor etwa 8000 Personen die Bahn umsäumte, ein hoch interessanter Konsiiiren,stampf vor Augen gesirhrt wurde: frei lich konnten die Meislerschastsiahrcr den Deutschen Rekord nicht übertreffen, wohl aber sind die Dresdner besten Zeiten von 30 Kilometern an iminerbin bedeutend verbessert worden. Dickentinann schlug von Ansang an ein rasendes Tempo ein und entwickelte auch beim Wechseln der Motors seine bekannte Ge schicklichkeit: der Franzose vermochte ihn und zwar anfangs ein mal zu überrunden, dann aber schug der Holländer nicht nur alle Angriffe ab. sondern boltc die verlorene Runde wieder ein. Tickentmann war bis zur 105. Runde entschieden im Vorteil, erlitt jedoch dann einen Raddcsekt und büßte dadurch mehr als 3 Runden ein. Sofort schwang er sich in den Sattel des Reserve rades, fand auch bald wieder seinen Motor und nahm während des restlichen Rennens unter dem brausenden Jubel deS Publi kums dem Gegner, der nun auch seinerseits mit vollen Kräften in die Pedale trat, wieder zwei Runden ab. Sicher wäre Dickcntwann ohne diesen Unfall als Erster über das Band ge gangen, in der kurzen Nestzeit konnte er indes die verlorenen Runden nickt sämtlich wieder einbolen, sodaß der Franzose Bruni mit einem Vorsprunge von 230 Metern, vor Dickentinann als Sieger durch das Ziel ging. In dem vorgestrigen Stunden- Match legte Bruni 76.100 Kilometer, Dickentinann 75.870 Kilo meter zurück, während dagegen Simar am 30. Avril nur 71.980 Kilometer in der gleichen Zeit fuhr. 71.S80 Kilometer in der gleichen Zeit fuhr: der deutsche Wettfahr-Rekord beträgt aber 79.914 Kilometer. — Ter hiesige Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe hielt Ende voriger Woche im Ge- »z -st8 EVGL "i»g -«PN -Pt, '«Wh» «
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