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7 Jahrgang Nummer 140 Dresden, Donnerstag den 13. August 1931 Hetze zur Ablenkung vom Hunger! Iie „Dresdner Nachrichten" fordern Todesstrafe gegen revolutionäre Arbeiter / Tolle Liigenlamvagne gegen die KPD Protestbeschlüsse Dresdner Betriedsarbeiter Uli Schluß mit Hitler! Her zur KPD! Don HrrbertHensel, bisheriger BeirlebszeNenIelter der NSDAV Sachsen dßsrgvn rorlckt kssnrvl im VsrMvk VkülknNr legier! age m Otto W«-ibk" den Auf und die ricrs uU !e i tider usdous ^krn r> en. ? Berlin > der drr ne „Al Fünsj sich n Terror um da» der Grundlage der die gesamte revo» Hitler, Hugenberg en. Sur« 1 Eng .'tnchtt nie g' die ri^ ' Art drr Verfolgung und für ihre Sühne fein. Eher wird nicht Ruhe in Deutschland." Diese Hetze soll der Verschleierung der neuen Unter» nchmerosfensive, de» erneuten Raube» an Arbeit, Lohn und Unterstützung dienen. Der Mahnruf der Kommunistischen Partei zum Kamps gegen die neuen Plane soll erstickt werden. Neben dem Verbot der kommunistischen Presse wird die Verhaftung kommunistischer Funktionäre aus nichtigen Gründen, das Ver bot und die Auflösung kommunistischer Versammlungen zu einem ständigen Tagesordnungspunkt. Auch die gestrige Versammlung in Dresden-Cotta wurde von der Polizei ausgelöst, nachdem zwei von der Sozialdemokratie zur KPD übcrgctretene Arbeiter ge sprochen hatten und der kommunistische Redner die Vcdeutung der Vorgänge erörtern wollte. Die deutsche Arbeiterklasse weiß, was für sie aus dem Spiele steht. Sie weiß, daß der Kamps gegen die Lügenhctze, Terror und die Unterdrückung aufs engste verknüpft ist mit ihrem Kampf um Arbeit und Brot. Dresden, 13. August. Besetzung de» Kari-Liebkuccht-Hauses. die Auflösung kommunistischer Versammlungen, die unvcrhüllten Verbots- ? ntcu gegen die KPD und die revolutionären Massenorganisationen durch die sozialdemokratische Preußenregicrung dc- „l die bürgerliche Presse zu einer beispiellosen Steigerung ihrer berufsmäßigen Kommunistcnhetze. Die heutigen „Dresdner sichle«" übertreffen sich selbst durch die Ausstellung der Forderung auf Todesstrafe für revolutionäre Arbeiter. Diese Hetze r c . r Vorbereitung der neuen politischen und sozialen Unterdrückung» und Ausplünderungsmaßnahmen der Bourgeoisie cr ..nationalen Selbsthilfe". Das Ccho innerhalb der Arbeiterschaft ist jedoch trotz der blutrünstigen Hetze ein ganz als es sich die herrschende Klasse und ihre Soldschrciber träumen lassen. Schon liegen die ersten Betriebsarbciter- i'ncu vor, die sich gegen die antikommunistischcn Untrrdrückungsmaßnahmen und gegen die neuen reaktionären Aus müssen in allen Versammlungen, auf allen Stempelstellen, den geifernden Feinden der Arbeiterklasse der Kampfruf Noch lOjähriger Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Deutschen „Arbeiter"-Partei und als bisheriger Gaubetriebs zellenleiter des Gaues Sachsen habe ich mich zu einem Schritt entschlossen, dessen Bedeutung mich zur Abgabe dieser öffentlichen Erklärung zwingt. Wenn ich als der dienstälteste Pg. der Orts gruppe Dresden-Löbtau mich entschlossen habe, die Partei Hitlers und Mutlchmanns zu verlassen und der Kommunistischen Partei ! Deutschlands ein Gesuch um Ausnahme in ihre Reihe zu unter breiten, so geschah das nach schweren Gewissenskonflikten. Als ich in die Reihen der NSDAP eintrat, in der Ueberzeugung, hier die Partei gesunden zu baden, die den deutschen Arbeitern, An gestellten und Beamten den Weg zu einer menschenwürdigen Zu kunft weist, hielt ich es nicht für möglich, daß Bonzendiktatur diese Partei von oben bis unten zerfressen und zersetzen könnte. Erst als ich zu fühlen bekam, mit welchem Hochmut sondergleichen die offiziellen Führer der Partei, insbesondere der Fabrikant Mutschmann, auf die Proletarier in unseren Reihen herabsehen, dämmerte mir die Ursache dieses Zustandes: Eine „Arbeiter"-Partei, die gleichzeitig den Interessen von Prinzen, Generälen, Großpensionären der kapitali stischen Republik und schwerverdienenden Unternehmern und denen der einfachen, vom internationalen und natio nalen Kapital ausgebeuteten Arbeiter und Angestellten dienen will, kann es nicht geben, oder e» ist eine Betrü- gerpartei, wie sie die NSDAP eben darstellt. Endgültig zerronnen sind auch meine Hoffnungen, daß der Par teiführer Adolf Hitler ein Mann anderen Schlages sei wie der sächsische Führer Mutschmann, dessen Praxis ich zur Genüge kennen gelernt habe. Gerade den Kameraden, den Proletariern in der SA und der SS, die diese Hoffnung noch besitzen, muß ich jedoch erklären, daß diese Hoffnung sich als trügerisch erwiesen hat. Inden Versammlungen, in denen ich sprechen werde, werde ich mich nicht scheuen, einschlägiges Material über die F ü h r e r d i k t a t u r, die auf dem Geldsack ausgebaut ist, der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Aber auch die Rolle, die gegen meinen Wil len die Parteigenossen in den Betriebszellen der NSDAP spielen sollen, werde ich aufzeigen müssen, um die deutsche Arbeiterschaft sschrist Berna vor ebenso schwerem Schaden zu bewahren, wie den« der verräte rischen Politik der sozialdemokratischen Partei- und Gewcrkschaits- bonzen. Gerade in «««einer Praris als Organisator der in der« Betrieben stehende«« proletarische«, Anhänger der NSDAP habe ich sehen müssen, daß Mut und Selbstaufopferung, echte Solidari tät und wahrhaft genossenschaftliches Empfinden gerade bei denen zu finden war, die wir auf Hitlers und Mutlchmanns Befehl aufs schärfste bekämpfen mußten bei den Kommunisten. Daß ich deshalb, weil ich daraus die Konsequenzen zog. in dein Mutsch- mann-Blatt sogar des Diebstahls und der Unterschlagung be zichtigt werde, das kennzeichnet nur die Erbärmlichkeit der Kampsmethoden der Vorantwortlichci«. Zehn Jahre lang war ich den Leuten gut genug, Arbeit für sie zu leisten Als ich dann meine Zweifel offen bekannte, hat man mich und zwar wenige Tage, bevor diese Beschuldigungen irr« Zreiheitskampf ausgezogen wurden — als Betriebs zellenleitcr des Gaues nach Ostpreußen versetzen wollen, freiwillig verzichtete ich aus diese bezahlte Mundtotmachung und erklärte meinen Austritt aus der Partei, hatte allerdings vorher den guten Gedanken, die Kasscnrevision vornehmen zu lassen, und nun befindet sich, offen bar zum Leidwesen Mutschmanns und des Freiheitskampfes, die ordnungsgemäße Quittung in meinem Besitz, die jeder zeit bei mir eingesehen werden kann, und in der wörtlich zu leien steht, daß Anlaß zu Beanstandungen nicht gegeben ist und daß die Buchungen sowie der Kasfcnbestand in Ordnung sind. Unbeirrt von diesen infamen Kampsincthodci« werde ich meinen Weg gehen. Die Erkenntnis, daß nur eine klare Klassen partei wie die Kommunistische Partei den deutschen Arbeitern den Weg zu Arbeit, Brot und Freiheit zeigen kann und die gleichzeitig gewonnene Erkenntnis, daß es hinter allen Grenzpfählen Ausbeuter und Ausgebeutete gibt und daß die Lösung der nationalen frage als Vorbedingung die soziale Befreiung der werktätigen Massen vorn kapitalistischen Joch hat, all das hat mich bewogen, meinen ttebertritt zur KPD zu voll ziehen. Als einfacher Soldat in den Reihen der roten Klassen front werde ich jetzt versuchen, meine frühere Schild wieder gut zumachen und durch Aufklärung der besten meiner ehemaligen Parteigenossen der Kommunist«.'cheg Partei neue Kämpfer für das großt Ziel zuzufiihrcn. Einzelnummer io Pfennig »«I L«NuNstvvtwv«*rn »i,0 in nN«n »rlNNU-tz Belle" u ichtlicbr ' i ist -u >on n>a« mrkeit ü' längst c Verlag: Dr«»dn«r v»rlag»g«lellschast mbH. Dre*d«n-A. Gstchäslistrll« und*R«, daküan: Glllerbahnhosstr. 2, Frrnruf: 17 259. Aostlchrckkonio: Dre.den 18 890. Sprrchltund-n: Montag, l6—18 Uhr allg. Sprrchstundr, Mittwoch, 17—18 Uhr betrieb,- und arbeit,rrchtl. Fragen, Freitag, 18—19 Uhr juristische Sprechstunde Burgfrieden um Brüning Besprechung Hugenberg-Briining — Schwergewicht auf die Faschisten — Ohrfeigen für die SPD — „Vater ländische Zusammenarbeit" der Wels - Seldte - Front Nach der Unterredung, die Hugenberg kürzlich mit Hinden burg hatte, findet in den nächsten Tagen ein« Zusammenkunft zwischen Hugenberg und Brüning statt. Ihr Zweck ist, die „Zu sammenarbeit aller vaterländisch gesinnten Kräfte", womit auch die SPD gemeint ist, zu verstärken. In der Tat bedeutet di« Aussprache Hugenbcrgs mit Brü ning den Versuch der Brüning-Regierung, sich mehr als bisher aus die Deutfchnationalen und die faschistischen Hilsstruppen, den Stahlhelm und die Nazis zu stützen. Es ist darum verständlich, weshalb die SPD-Prejje ziemlich wenig darüber berichtet. Na türlich bedeutet das nicht, daß Brüning und die hinter ihm stehende,« Teile der Bourgeoisie auf die wertvoll« Hilfe, die die Sozialdemokratie und die Führer der Lohnabbau-Gewerkschaften bei der Durchführung der Brüning-Politik geleistet haben, ver zichten wollen. Das bedeutet nur, daß die Brüning-Regierung zur Durchführung ihres weiteren Programms der Notvcrord- nungcn und der Knebelung de» arbeitenden Volkes sich eine breitere Bafi» zu schäften bestrebt ist. Nichts zeigt deutlicher die Verlogenheit der SPD-Presse, daß durch den Ausgang des Volksentscheids die Reaktion geschlagen worden sei, als diese Bemühungen der Brüning-Regierung um die „nationale Opposition". Diese Bemühungen enthüllen zu gleich mit aller Schärfe, daß der Volksentscheid in ZLahrheit eine rote Volksbewegung unter Führung der Kommunistischen Barte« war. Die Brüning-Negierung zieht aus dieser Polksbeie «ng andere Lehren, als wie sie die SPD-Presse den sozialr >> Ira» tischen Arbeitern zu servieren wagt. Das geht auch deutlich aus der Stellung der Zentrums-Presse zum Ausgang des Boltsent- neunmal gespalten, 8konparetl1«„Il« ober deren et . ür "amlltenanzetgen 29 hs„ ,9» dte «eklamezetl» <an,»liebend vrei paluge» Teil einer Tergeit.) 1.59 RM. Anreigen-Annabme nur ' " r--" 9 Ubr an «n der Expedition Dresden.«. 1. Laterbahnholftrab« 2 « c zua , p r , « I « : siet Hau, monatlich 2,59 KM lzahlbar «m vorau»>, durch dir Poll 2.59 KM lohn- ZuitellgebShe). DI« ,,vrb«>i«rsbmm," «rlcheint ,Sg. lick>. auber an 8onn< und Feiertagen In Fällen bShrrer Gewalt besteht Irin Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Zurückzahlung de, Be,ug»pr«Il«,. i jeder . nun dU . «sichten u ,^ ' rn. D.e U .. an», de" . en gewesen, -f ihre« . lusbaus Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostfachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / FUr unsere Trauen / Der revolutionäre Jungarbeiter " i ispläne wenden. Diese Beschlüsse und Entschließungen aber in allen Verrieben diskutiert werden, überall muß W eiter entgegenschallen! der Spitze der Mobilisierung stehen die Dresdner Ge feiter. die in einer gerneinsamen Belegfchastsversamm- W gende Entschließung einstimmig annahmen: ?ie am lt. August im Keglerheim versammelten Ge- niücarbeiter erheben den schärsften Protest gegen die Be- ig des Büros des ZK der Kommunistischen Partei (Karl- ' kiiccht-Hans in Berlin). Die Versammelten erkennen, dieser unerhörte Vorstoß gegen die KPD ein Anschlag l« das klassenbewusste Proletariat ganz Deutschland» ist. e fordern deshalb alle Werktätigen in Betrieb, Büros ' "tcmpclstellen auf, sofort zu dielen Terrormaßnahmen . lang zu nehmen und durch wuchtige Kundgebungen zu non. daß sic entschlossen sind, gemeinsam mit der Komm««- M : üschen Partei den Kamps zu sühren gegen Terror, Lohn» und llnlcrstützungsraub gegen alle Feinde des Proletariats." ,^u den neuen, reaktionären Abbauplänen wurde ebenfalls I ' :mig eine Entschließung angenommen in der sestgejtellt i W daß durch die Notverordnung vom 3. Juni bei den Gemeindear» i I «ern eine Lohnkürzung von mindestens lll bis 12 Mark rntlich erfolgt, daß die neuen Pläne den Gemeindever» el«,«ngen zum Abbau der Regiebetriebe und zu «veitercn Aassenentlassungen führen werden, daß durch die Haltung t - reformistischen Bürokratie des Gesomtocrbandev die j «gkrajt der Arbeiter gelähmt werden soll und die kapi» lolißische „nationale Selbsthilfe" aus Kosten der Massen durch die nntikommunistische Hetze verbrämt wird. T'ciigegenübcr fordern die Gemeindearbciter alle Kollegen o i Kainpfleitnngen z» «vählen nnd jeden 'Angriff aus ihre Lebenshaltung mit der Waffe des Streiks zurückzuschlagen. Aus dieser Grundlage wird die Einheitsfront aller Arbeit»» kollcqcn gegen die neuen Ausplünderung»« und Unterdrük- ki gsplänc der herrschenden Klasse hergestellt werden. Sie Belegschaft der Firma L e i «n b r o ck u. Lickroth I einstimmig bei einer Enthaltung eine Entschließung an, I «e der drr schärfste Protest gegen die Polizcimaßnahmen er- I d- wird und die Besetzung des Karl-Liebknecht-Hauses als I ein Schlag gegen die gesamte Arbeiterschaft bezeichnet wird. " ieie Kampsentschlicßungcn der Betricbsarbciter sind Shmp- I - der Mobilisierung der Massen, die sich gegen den neuen I plündcrungsfeldzug der herrschenden Klasse zur Wehr setzen. I . diesem .Kampfe zeigt sich die wahre Einheitsfront der sozial- I akratischen Führer mit den crbittcrstcn Klassenfeinden des l »wletariats Während die Arbeiterschaft gleich welcher Par- irichlung. in den Attentaten aus die Kommunistische Partei, die lovolutionärcn Massenorganisationen und ihre Presse mit 'U oinen Angriff auf die gesamte Arbeiterschaft sieht, unter- > tzi die sozialdemokratische Führung nir leinen eigenen Verrat zu verdecken. Hc e gegen die Kominunistischc Partei lulimläre Arbeiterbewegung finden sich nst den Braun, Severing und Wels. Nichts kennzeichnet besser die sozialdemokratische Einheits- sront mit Hugenberg, als die „Begründung" des heutigen Leit» .«iikeis der Dresdner Nachrichten, in dem die Hugenberg-Iour- riille ausdrücklich unter Hinweis auf die „Berechtigung der neußischen Bedenken" ein Verbot der KPD für ungenügend er» klärt und die Tötung der revolutionären Arbeiter verlangt, nz im Stil der Vorrvärts-Mordhchc schreibt das Hugenberg- !latt: „Allerdings — insoweit,sind die preußischen Bedenken berech» , tlgt — genügt unter den heutigen Umständen ein einfaches Verbot der KPD blcht nzeh^ . . zum Schutze de» Staates und de» Volkes ist ihre (Todesstrafej Androhung und Anwendung in diesem Falle ein Gebot wahre« Menschlichkeit. Mit ihren Taten haben sich die roten Mörder und ihre Ge» ünnungrgcnossen außerhalb des Rahmens der menschliche^ i ,, . ... . » i. r, , i Seselljchajt gestellt. Diese Tatsache muh der Maßstab für die j Uva ooi VVLlrkv, L-ekprixer 20 vt»r, aber: vis uoa ikr Verrat ao aer Hrbenerk!«sse