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Amts- und Anzeigeblatt für öen Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei ollen Reichspostanstalten. Hel.-Kd r.: Amtsblatt. Eibenstock, Larlrseld, Hundshübel, Neuheide, Gberftatzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, wildenthal «sw. Erscheint täglich abend; mit ttusnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Rnzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile ZO Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - «S. Jahrgang. — Dienstag, den 28. Dezember ISIS Städtischer Kartoffel-Verkauf Dienstag, den 28. Dezember 1915, vormittag von 9—12 und nachmittag von 2—5 Uhr im Schulgrundstücke Bachstr. 1. Stadtrat Eibenstock, den 27. Dezember 1915. Städt. Butter- und Reum-Verkauf Mittwoch, den 29. Dezember 1915 vormittags von 8—12 Uhr Karten-Nummern 1—550 nachmittags „ 2 „ an „ 551—1100. Abzugebende Menge: je '/, Pfund. Die Karten-Jnhaber, die in der vorigen Woche kein Renin erhalten haben, aber nur diese, können Mittwoch nachmittag von 5 Uhr ab die ihnen zustehende Menge entnehmen. Nächste Woche wieder allgemeiner Reninverkauf. Stadtrat Eibenstock, den 26. Dezember 1915. Bekanntmachung. Es ist in letzter Zett wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden, daß sich junge Burschen und auch Mädchen lärmend auf Straßen und Plätzen Herumtrieben. In Anbetracht der schweren und ernsten Kriegszeit wird hiermit ein allgemeines Verbot dahingehend erlassen, daß junge Burschen und Mädchen bis znm Alter von 17 Jahren sich nach 9 Uhr abends nicht mehr auf Straßen und Plätzen aufzuhalten haben. Zuwiderhandlungen werden nnnachsichtlich nach tztz 366, 10 und 360, 11 des R- Str.-Ges.-Bchs. besttast. Carlsfeld, den 22. Dezember 1915. Der Gtmeilldevorstand. Weihnachten an den Fronten. Ueber eine Hallie Million englische Gesamt- oerlnste. Tas Weihnachtssest ist mit Ausnahme kleiner Vorpostengefechte auf allen Kriegsschauplätzen ruhig verlausen. Die deutschen Heeresberichte meldeten: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich von La Bassee wurden die feindli chen gegen unsere Stellung vorgetriebeneu Minen- anlagon durch eine erfolgreiche Spren gung unserer Truppen zerstört. Sonst hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Oestlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front fanden Palrouillengefechte statt. Russische Aufklärungsabteilungen, die an unsere Linie heranzukommen versuchten, wurden ab ge wiesen. Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei andauerndem Regenwetter war die Ge- sechtstätigkeit auf dem größten Teile der Front nur gering^ lebhafter in Gegend nörd lich von A l b « r t, an einzelnen. Stellen der Cham pagne und in den Vogesen nördlich von Sennheim. Oestlicher Kriegsschauplatz. Deuts che Patrouillenunternehmungen in Gegend von Dünaburg waren erfolgreich. Stärkere russische Erkundungsabteilun gen wurden nordwestlich von Czartorysk und bei Bervstiany (südöstlich von Kolki) ab gewiesen. BalkankriegSfchauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. D. B.) Auch von österreichisch-ungarischer Seite werden nur Unternehmungen kleineren Um fanges gemeldet: Wien, 24. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Angriffsversuche der Russen gegen Teile der Beßarabischen Front wurden unter schwe ren Verlusten für den Feind abgewiesen. Italienischer Kriegsschauplatz Ter befestigte Raum von Lardaro und un sere Stellungen am Brückenkopf von Tol- mein wurden von der italienischen Artillerie hef tiger beschossen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei kleineren Unternehmungen der letzten Tage wurden gegen 600 Gesangene eingebracht. Sonst keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter de« Chef« de« Generalflaves: von Hoefer, Feldmarschalleutnant Wien, 25. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Feindliche Kräfte, die sich nach dein ge stern abgeschlagenen Angriffsversuch östlich von Rarants che nahe vor unseren Stellungen ein- gegraben hatten, wurden nachts über fallen und Vortrieben. 2 Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Sonst keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Tas seindliche Geschützfeuer gegen einzelne Stellungen des Brückenkopfes von Tol- moin dauerte tagsüber fort. Auf den Nordhängen des Altissimo wurde der Vorstoß einer italie nischen Kompanie abgewiesen. An allen übrigen Frontabschilitten verlief der gestrige Tag ruhig. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 26. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz Im Sumpsgebiet der Poljesje wurden an mehreren Stellen starke seindliche Aufklä rungsabteilungen zurückgeworfen. — Sonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Annäherungsversuche gegen den Südteil der Hochfläche von Doberdo wurden leicht abgewie- seu. Südöstlicher Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Ter Stellvertreter des Chefs des Gcncralsrabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. «am Balkan nichts Neues, sagen schon die Heeresberichte. Zum Kapitel „Entente-Unverschämtheiten" sei folgende Nachricht wiedergegeben: London, 23. Dezember. Der Korrespondent des „Daily Chronicle", Donohoe, hatte eine Unterredung mit dem griechischen Miuisterpräsidentei: Skulu- dis, der sich in besonders bitteren Worten über die Alliierten beklagte. In der letzten Zett, sagte der Ministerpräsident, sind wir behandelt worden wie ein' unter worseneü Volk. Die griechische Regierung ist bis zur äußersten Grenze der Freundschaft, die mit Neutralität vereinbar war, gegangen, und trotzdem ist dieser Tage einer der Enterttegesandten zu mir gekommen und hat mir in unverschämten Worten erklärt, daß die Regierung die Versprechungen, wel ch« unser König gab, gebrochen habe. Das istunwahr. Ich fühlte seine Worte als Beleidi gung, sagte ihm das und wars ihm seinen schriftli chen Protest vor die Füße. Jetzt stehen wir einer noch schrecklicheren Frage gegenüber. Wie sollen wir ver« hindern, daß unser Land mir Blut überströmt wird? Eine Partei der Kriegführenden ist schon da, die an dere wird rasch kommen. Tie Deutschen und Oester- roicher können jeden Augenblick einrückcn Genau genommen, haben sie das volle Recht, das zu tun, da den Alliierten der Zugang zum Lande gestattet worden ist. Die Mittelmächte können ihre Verbün ¬ deten, die Bulgaren, mit sich bringen. Ich sehe es kommen, daß Griechenland durch Kriegsgreuel ver wüstet wird, nur weil oie Alliierten grobe diplo matische und militärische Fehler begangen haben. Skuludis sprach sodann die Hoffnung aus, daß Grie chenland ein Einfall der Bulgaren erspart bleiben möge. „Daily Chronicle" bemerkt zu dem Interview, die plötzlichen Wendungen in der griechischen Poli tik hätten es den Alliierten geradezu unmöglich ge macht, mit Griechenland zu verhandeln. Ferner wird gemeldet: Rotterdam, 24. Dezember. „Daily Chronicle" meldet aus Athen: Die griechische Regierung verfaßte einen neuen Protest gegen dieUeberschrei- tung der Grenze durch die bulgarischeArmee. Eie tat dies lediglich zur Begründung ihrer Unparteilich keit in der Wahrung ihrer Neutralität. Andererseits er hielt die griechische Regierung nach ihrer Meinung hin reichende Bürgschaft dafür, daß die besetzten Gebiete nach dem Ende des Krieges an Griechenland ungeschmälert zu rückerstattet werden. Sofia, 24. Dezember. (Von dem Prioatkor- rospondenten des W. T. B.) Es heißt, daß die Al liierten ihre von den Dardanellen vertrie benen Truppen bei Kawalla zu landen versucht hätten. Ter Kommandant von Kawalla «habe jedoch die Landung nicht gestattet. Die Türke« haben die Umgehung der Engländer bei Kut el-Amara ersolgreich fortgesetzt: Konstantinopel, 26. Dezember. Das Hauptquartier tritt mit: Air der Ir a k fr o n t macht die Umgehungsbewegung gegen den bei Kut- el-Amara bedrängten Feind von allen Seiten er folgreiche Fortschritte. Tie Beschießung der Stel lungen und der Vorräte des Feindes in Kut-el- Amara hat gute Ergebnisse. Von der Kaukasus- front nichts Wesentliches, außer schwachem Feuer gefecht. An der Tardanellenfront hat unsere Artillerie am 24. vormittags einen seinolichen Kreu zer, welcher sich dem Meerbusen von Saros zu nähern versuchte, dreimal getroffen, so daß der Kreu zer sich entfernte. Nachmittags warfen ein Kreuzer und ein Torpedoboot einige Granaten auf Kirelsch Tepe, Buschuk Kemikli und Ari Burun. Unsere Ar tillerie traf das Torpedoboot einmal. Bei Seddul Bahr beschoß unsere Artillerie die feindlichen Schüt zengräben vor unserem linken Flügel und richtete erheblichen Schaden an. Ein feindliches Flugzeug, welches wir bei Birel Sabe yerabgeschossen haben, wird nach einigen Ausbesserungen von uns verwen det werden. Der Flugzeugsührer wurde lebend gesangengenommen, es ist der französische Haupt mann Baron de Cepon, der andere Insasse, dec englische Leutnant Lintcher, ist tot. Im Anschluß hieran seien gleich die gewaltigen Verluste der Engländer an den Dardanellen erwähnt: Rotterdam, 24. Dezember. Wie „Maasbo- de" aus London erfährt, hat Tennant im Unterhause erklärt, daß die Gesamtverluste an den Dar danellen bis zum 11. Dezember 1609 Offiziere und 23670 Mann tot, 2969 Offiziere und 72222 Mann verwundet und 337 Offiziere und 12 114 Mann vermißt betragen hätten Ter Minister habe hinzugosügt, daß vom 25. April bis 11. Tezembec