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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung mW Anzeiger für Di-poMswal-^ Schmieöeberg «.A- d Bezugspreis: Für einen Monat 2.2Ü RM. st mit Zukragen, einzelne Nummern 18 Relchs- Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt DIppoldis- i walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 < Aettest« Zeitvug de« »ezte»« Diese» Blatt enlhSN »le amtttchen Bekauulmachuage« »e» Amlshauplmannschast, des Amtsgericht» und des Sladlrals zu Dtppsldlswalde ^saeeveeeeeeseeeeeGasvee—eeeeeaeeeeeoeeessOeeaoeesa Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petltzeile 20 Reichspfennlge. Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige BerankooMHW Medokieur Selle gehn«» — Druck und Verlag: Sari Sehne in DlVvVldl««al-e, AM- 94. Jahrgang Sonnabend, am 30. Juni 1928 Nr. 15, Die Eisenbahn-Wohnungsbau-Gesellschaft m. b. H. in Dres den beabsichtigt neuerdings nur die Wirtschaftsabwässer (Küchen- und Waschabwässer), die aus ihrem auf Flurstück Nr. 717 des Flurbuchs für Altenberg errichteten Fünffamilienwohnhause on- sallen, durch den Bahngraben der Biela zuzuleiten. Die Unterlagen können während der Dienststunden an hie siger Amtsstelle eingesehen werden. Gemäß Z 33 Absatz 1 des Wassergesehes wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen 2 Wochen, von dem auf das Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung fol genden Tage ab gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde anzu dringen. Einwendungen, die nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, wegen Fristversäumnis unberücksichtigt. Dippoldiswalde, am 29. Juni 1928. L-A. 3 Die Amkshauptmannschask. W OeffentlichezLmpfungen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden im Sitzungs zimmer des Rathauses durch den bestellten Impfarzt, Herrn Sa nitätsrat Dr. med. Voigt, hier, in folgender Weise statt: 1. 'Wiederimpslinge <das find die im Jahre 1916 geborenen und die früher geborenen, noch nicht mit Erfolg wiedergelmpflen Kinder): am Montag, dem 2. Juli 1928, nachm. 2 Uhr, 2. Erstimpflinge (das sind die im Jahre 1927 geborenen und die früher geborenen, noch nicht mit Erfolg geimpften Kinder): am Donnerstag, dem 5. Juli 1928, nachm. 2 Uhr. Die Eltern, Pflcgeelkern und Vormünder der nach Vorstehen dem in Frage kommenden Kinder, soweit dieselben hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, die Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Impsarzte vorzu- ftellen, im Behinderungsfalle durch Krankheit sie unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses zu entschuldigen und für den Fall, daß fie entweder die natürlichen Blattern überstanden haben oder be reits vor den angcsetzten diesjährigen Impfterminen mit Erfolg geimpft worden sind, dies zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20.— RM. durch ärztliches Zeugnis bezw. Impfschein nachzu- wcisen. Die Miederimpflinge sind am Montag, dem 9. Juli 1928, nachm. 2 Uhr, und die Erstimpflinge am Donnerstag, dem 12. Juli 1928, nachm. 2 Uhr zur Nachschau über den Erfolg der Impsung dem Impfarzke wie der vorzustellen. Die festgesetzten Zeiten sind pünktlich einzuhalten. Aus einem Hause, in dem übertragbare Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Fleckficber, übertragbare Genick starre, Keuchhusten, spinale Kinderlähmung, natürliche Pocken (Blattern), rosenarlige Entzündungen oder TyphuS — herrschen, dürfen die Impslinge zur allgemeinen Impfung nicht gebracht werden. Die Kinder müssen zum Impftermin mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pfleg linge oder Mündel ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Nachschau entzogen werden, werden mit Geldstrafe bis zu 50.— RM. oder entsprechender Hast bestraft. Stadkrat Dippoldiswalde, am 30. Juni 1928. Pflichtfenerwehr- V-Uebimg Montag, am 2. Juli 1928, abends 8 Uhr. Im Jahre 1928 werden zum aktiven Dienst herangezogcn die Jahrgänge 1901 bis mit 1906. Di« älteren Jahrgänge sind beur laubt. Die bisherige Einreihung in die einzelnen Sektionen bleibt bestehen. Die Rcucingelretenen. haben Benachrichtigung er halten. llnentschuldigles und ungerechtfertigtes Fernbleiben von Hebungen und Bränden wird nach den Bestimmungen der Feuer- löschordnung bestraft. Entschuldigungen find unter genauer An gabe des Behinderungsgrundes innerhalb 2 Togen beim Eek- tionsführer einzureichen. Stadtral Dippoldiswalde, am 30. 6. 1928. öMsMWstMsuMe Geschäftszeit: Werktags '/-9—12 Uhr und 14—16 Uhr, Sonnabends nur '/-9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Abschluß von Versicherungen. Etadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluß Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. Am 2. Juli 1928, vormittags 11 Uhr, sollen In Dippoldiswalde 1 Standuhr, 1 Büffet, 1 Credenz, 1 Ausziehtisch, 1 Sofa mit Umbau, 8 Bettstellen mit Matratzen u. Federbetten, 1 grober Wäscheschrank, 1 großer Schrank, 1 Waschtisch mit Marmor und Spiegel, verschiedene Warenregale und dergleichen mehr meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sommelort der Bieter: Gasthaus Reichskrone Der Serichtsvollzleher des Amtsgerichts Dippoldiswalde 3685/27, 3464/27, 3804/27 Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Man mutz die Gelegenheit beim Schopfe nehmen, auch die Gelegenheit eines Hellen und genügend warmen Abends. So dachte gewiß der Posaunenchor, als er in den Zeitungsnummern des Freitags zu einem Musikabend desselben Tages im Stadtpark einlud. Ob die nicht zu umgehende kurzfristige Bekanntmachung und auch der für manchen frühe, auf l/28 Uhr angesetzte und pünktlich eingehaltene Beginn schuld war? Nur langsam und ver einzelt erschienen Bürger und Bürgerinnen. Die Sitzplätze waren allerdings voll besetzt, und nach und nach mehrten sich auch die Liebhaber von Stehplätzen auf den Wegen. Der stille Abend war so recht geeignet, den herrlichen Klängen des gutgeschulten Chores zu lauschen. Die lieben, bekannten, j volkstümlichen Lieder und auch unbekannte aus früherer Zeit i brachten die zarten Saiten des Gemüts in beseligende Mit- j schwingung und ließen die aufmerksam Lauschenden nach des Tages Hast und Hitze eine Stunde beglückenden Friedens ge nießen. Hoffentlich sind uns auch dies Jahr mehrere der artige Abende vergönnt. — Gestern nachmittag fand nach erfolgtem Umbau die Uebergabe der Baulichkeiten des an der Aue gelegenen Gebäudes der Allg. Ortskrankenkasse für die Stadt Dippol diswalde statt. Mit diesem Umbau ist etwas ganzes geschaf fen worden. In diesem Hause, das wegen seiner Unwohn lichkeit und Raumverschwendung, wohl auch wegen Feuchtig keit verrufen war, sind nicht nur schöne Helle Kassenräume, sondern auch neben der früheren Wohnung noch vier schöne Wohnungen voll Luft und Licht geschaffen worden, in denen sich die Bewohner wohlfühlen werden, wie sie auch von vielen, die Gelegenheit hatten, die Wohnungen zu sehen, um deren Schönheit beneidet werden. Die Planung des Um baues und die Ausführung der Bauarbeiten lag in den Händen des Baugeschäftsinhabers Arthur Nitzsche, der diese Arbeiten, wie bei der Uebergabe wiederholt zum Ausdruck kam, zu vollster Zufriedenheit ansgesührt hat. Die Kasse selbst aber hat eigenes Heim geschaffen und an ihrem Teile weiter mit dazu beigetragen, die Wohnungsnot in unserer Stadt zu lindern. Dippoldiswalde. Montag abend findet die erste dies jährige Pflicht-Feuerwehr-Uebung statt. Zum aktiven Dienst werden die Jahrgänge I00I bis 1006 herangezogen. Es sei ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, daß un entschuldigtes Fernbleiben bestraft wird und daß Ent schuldigungen nachgeprüft werden, ob sie gerechtfertigt sind. Die Anordnungen der Führer sind genauestens zu befolgen. — Es sei an dieser Stelle auf die Bekanntmachung des Stadtrats, die öffentlichen Impfungen betr., hingewiesen, die am 2. für Wieder-Impflinge und am 5. Juli für Erst- Jmpflinge, jeweils nachmittags 2 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses stattsinden werden. — Der Kreisausschuß beschäftigte sich in seiner Sitzung vom Freitag mit einem Darlehnsgesuch der Stadkgemeinde Dippoldiswalde in Höhe von 65 00V M. Das gleiche Gesuch lag dem Ausschuß bereits vor einiger Zeit vor und wurde damals dahin entschieden, daß der Aufnahme eines Darlehns von 25 000 M. zugestimmt, die Bewilligung der Restsumme von 40 000 M. jedoch davon abhängig gemacht wurde, daß Dippoldiswalde seine kommunalen Steuerquellen voll ausschöpfen werde. Im wesentlichen handelt es sich da bei um die Heraufsetzung der Grund- und Gewerbesteuer von 100 v. H. auf 150 v. H. Die Stadt lehnt diese Maßnahme unter Hinweis auf die mißliche wirtschaftliche Lage der Land wirtschaft und Industrie ihres Gebietes ab. Der Kreisaus schuß tzonntc sich trotzdem nicht dazu entschließen, von seiner Forderung abzugehen und verwarf das Gesuch. — Die Kameliendame. Es schwebt ein schicksalhafter Hauch über dieser Handlung und auch über dem Film, der, j auf dieser Grundlage von der kundigen Hand Fred Niblos ! geschaffen, jetzt in den Ar-Ni-Lichtspielcn ein besonderes Zugstück bilden wird. Die ersten Szenen bringen schon kurze Andeutungen, aber keinesfalls wird die Grundstimmung durch zu scharfe Kontraste zerstört. Besser hätte vielleicht für den Film statt des Titels „Die Kameliendame" die Ueberschrist „Liebe siegt!" gepaßt, denn mit diesen zwei Worten verrät man den ganze n Inhalt des Filmes. Norma Talmadge und Gibert Noland sind ihren Rollen vollkommen gewachsen und fesseln die Besucher bis zum Schluß. Hcrvorzuheben ist noch die prächtige Ausstattung des Filmes.s k " — Seiten des Gemeinderates zu Oelsa, Bez. Dresden, ist beim Landtage eine Eingabe abgegeben worden, betr. die Verbreiterung der Talstraße von Oelsa nach Rabenan, die selbe wurde dem Haushaltausschuß zur Berichterstattung über wiesen. Dippoldiswalde. Der ertrunkene Müllerschüler Busch wurde heute vom Stauwärter Timmrich in der Hauplsperro aufgefunden. — Die Pressestelle der La nd wi rifch a ftskammer nimmt wiederum Anlaß darauf hinzuweisen, daß bei dem Obsternten auf ösfentlichenStraßen und Megen auch im Sinne der Unfallverhütungsvorschrifken größtmögliche Borsicht an gebracht ist, da sich die Anfälle mehren, weil auf den Straßen stehende Leitern oder Leiterstützen von Kraftwagen ange fahren werden. Im Sinne der Anfallverhütungsvorschriften der Sächsischen Landwirtschaftlichen Berussgenossenschast ist es angebracht, entweder die Holme der Obstleitern mit weißer oder roter Farbe zu streichen oder aber kleine Schranken mit einer Fahne auf der Pflückerseike vor oder hinter dem Leiterbereich aufzustellen. Cunnersdorf b. Glashütte. Ein im gesamten Bezirke bestens bekannter und seines schmiedefachlichen Talentes wegen hochgeschätzter Mann, der Schmiedemeister und Fa brikant landwirtschaftlicher Maschinen, Bernhard Burk hardt, schloß am Donnerstag nach langem, schweren Leiden die Augen für immer. Durch sein Talent in der Verbesse rung von landwirtschaftlichen Kleinmaschinen hatte sich die Werkstatt des im 65. Lebensjahre Stehenden eines guten Rufes zu erfreuen. Sie wird durch dessen Sohn in dem Sinne des Heimgegangenen weitergeführk werden. Oberbärenburg. Hotelier Arthur Ziegert hat das bisher von ihm bewirtschaftete Berghotel Friedrichshöhe von dem bisherigen Besitzer Kaufmann Iulius Koch in Dresden käuf lich erworben und bereits übernommen. Gern hielt der Wan derer wie der Sportler fröhliche Einkehr in der heimlichen Gaststätte und schied immer voll befriedigt von ihr dank der Rührigkeit des Ehepaares Ziegert. Nun ist die bisher ge pachtete Gaststätte Eigenbesitz und die Besitzer werden alles tun, den Aufenthalt ihren Gästen noch einmal so heimlich zu gestalten. Mögen sie immer rechte Freude an dem Erwor benen haben, der von ihnen geschaffene gute Ruf des Berg hotel Friedrichshöhe wird ihnen auch weiter viele liebe Gäste zuführen. Dresden. Von der sogenannten Kanzel rechts auf dem Hohen Stein heruntergesprungen ist Donnerstag morgen der auf der Marienhofstraße wohnende 24 jährige Straßenbahn- Aushilfsschaffner Rudolf Beyrich. Ein 70 Meter unterhalb befindliche! Felsvorsprung fing ihn auf und von dort aus wurde er durch die alarmierte Feuerwehr geborgen. Die Rettungsarbeiten waren mit Lebensgefahr verbunden, denn die Feuerwehrleute mußten angeseilt an dem zerklüfteten, überwucherten Gestein hinunterklektern. Schwerer jedoch noch war das Hochwinden der Wehrmänner mit dem Ver letzten. Kurz nach der Bergung verschied Beyrich, der einen Bruch der Wirbelsäule und andere schwere innere Ver letzungen davongetragen hak. Königstein. Von einem auf der Bergfahrk begriffenen Elbkahn stürzte am Donnerstag auf der Stromstrecke bei Königstein ein aus Aussig gebürtiger 18 Jahre alter Boots mann Kubef ab und versank sofort in den Fluten. Der Leich nam des Ertrunkenen konnte nicht geborgen werden, obgleich der Schleppzug rasch abstoppke. Buchholz. In der Gemeinde Cunnersdorf bei Buchholz erschoß sich in seiner im Rathaus gelegenen Wohnung das Gemeindeoberhaupt Bürgermeister Friedrich. Die Gründe zu dieser Tat sind vorläufig noch in Dunkel gehüllt. Fried rich war seit einigen Tagen krankheitshalber beurlaubt. Ein ärztliches Zeugnis hatte vollständigen Nervenzusammen bruch festgestellt. Leikmeritz, 20. 6. Ein bei einem hiesigen Großbäcker und Konditor beschäftigter Bäckergehilse hakte sich schon wieder holt den Scherz gemacht, die messingene Barrierestange des Dampfbackofens durch einen Kupferdraht mit dem Steck kontakt der elektrischen Lichtleitung in der Backstube zu ver binden, ohne jemandem davon etwas zu sagen. Er freute sich jedesmal unbändig, wenn einer seiner Arbeitskollegen ahnungslos an die Messingstange griff und dabei einen elek trischen Schlag erlitt. Am Dienstag in der Mittagszeit machte er wieder denselben dummen Scherz. Der Kondikor- lehrling Saratka griff in Unkenntnis dessen, daß der Gehilfe wieder die Verbindung hergestellt hatte, an die messingene Barrierestange und sank im selben Augenblick mit einem lauten Schrei zu Boden. Infolge eines Herzschlages war bei dem Herzkranken Burschen der sofortige Tod eingekreten. Der Bäckergehilfe wurde in Haft genommen. MAr? küp moi^en: Nachdruck verboken! Meist schwache nach Westen zu drehende Minde. Vor wiegend heileres, warmes Wetter.