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_ .. __., ?a beachten. dak die Nackruäü bis Weil,-1 Auch die Bienenhaltung soll gefördert j und dem des Reichsverbandes Deutscher Klev^ Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Netteste Zeitung de» Bezirks Anzeiaenprelt: Die 46 Millimeter breite Millimeterzelle 6 Rvfo.; im Terttetl die 93 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Millimeter breite Millimeterzeile 18 Apfg. AmlLhauplmannschaft. des SladtrateS und des V. " Finanzamts Dippoldiswalde ' ' ———- ,«m—E—»m—' 1——-^W-I 1« I I I , » Nr. 170 Sonnabend, am 23. Juli 1938 104. Jahrgang Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zuiragen: einzelne Nummer 16 Apfg. :: Gemeinse-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 463 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Nsfa.; im Terttetl die 93 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. :: Anzelaenschluh: 10 Ahr vormittaa». :: :: Jur Zeit lst Preisliste Nr. S gümg. :: s2 Zahre liriegsrecht im Memelgebiet „Wir werden immer stärker, je mehr wir Unrecht erleiden müssen" Der Meinelländische Landtag hielt seine sechste Sitzung der vierten ordentlichen Tagung ab. Ans der Tagesord nung standen 12 Punkte, von denen 11 angenommen wur den. Darunter befanden sich auch drei Gesetze, die der Gouverneur früher mit seinem Veto belegt hatte. Im Verlaufe der Sitzung begründete Abgeordneter Bingau (Einheitsliste) einen Dringlichkcitsantrag auf Auf hebung des Kriegszustandes und Beseitigung der Staats- sichcrheitspolizei im Memelgebiet. Der Kriegszustand be stehe seit 1926, also fast ein Dutzend Jahre. Wer konnte es da wagen, ihn noch alö einen „Ausnahmezustand" zu be zeichnen? Er diene nur dazu, den Memclländcrn ihre im Statut garantierten Rechte zu nehmen und die deutsche Bc- völkerungsmehrheit zu unterdrücken. Mit dem Gesetz zum Schutze von Valk und Staat, das mit dem Mcmelstatut nicht vereinbar sei und daher auch von den McmcllSndern nicht anerkannt werden könne, werde die deutsche Bevöl- kerung zu Menschen zweiter Klasse gestempelt. Auch die vergangenen Wochen hätten bewiesen, dast dunkle Kräfte am Werk seien, um die Memclländcr zu verleiten, den Boden des Rechtes und des Statuts zu verlassen. „Wir haben die Zuversicht", fuhr Abgeordneter Bingau fort, !„daß die praktische Erfahrung von nun bald 20 Jahren den Mcmelländcrn die Erkenntnis cingehämmert hat, dast wir stark sind und immer stärker werden, je mehr wir Un recht erleiden müssen, dast wir aber uns selbst den Boden entziehen, wenn wir selber das Gesetz verletzen." Auf die Zwischenfälle im Juni übergehend, betonte , ,der Abgeordnete, bei den Vorgängen am 21. Juni habe die Staatssicherheitspolizei mehrere Verhaftungen vorgc- nommen ohne zuständig zu sein. Denn nach Artikel 20 des Statuts gebe es nur örtliche Polizei (Landespolizci), ^Hafenpolizei, Grenz-, Zoll- und Eisenbahnpolizei. Es sei weiter festgestellt worden, dast Beamte der Staatssicherheitspolizei Verhaftete misthandelt haben. Die körperlichen Misthandlungen seien durch einwandfreie Aussagen und ärztliche Untersuchungen bestätigt. Das Kriegsgericht habe nun einige der Verhafteten zu Zwangs- i arbeitslagcr von drei Monaten bis zu einem Jahre ver- I urteilt. Andere Beteiligte sollten noch vor das Kriegs gericht gestellt werden. Als die Abgeordneten der Einheitsliste von den Zu ständen im Arbeitslager erfuhren, hätten sie am 14. Juli den Gouverneur gebeten, einer Kommission aus Mitglie dern des Direktoriums die Genehmigung zur Besichtigung dieses Lagers zu vermitteln. Die Genehmigung sei vom Innenminister für den 21. Juli erteilt worden. An der Besichtigung durften teilnehmen Präsident Baldschus und Abgeordneter Monien. Als diese beiden im Arbeitslager erschienen, wurde ihnen mitgeteilt, daß sich die Besichti gung nur auf die allen Besuchern zugänglichen Teile er-- strecken dürfe. Die Besichtigung des eigentlichen Lagers, .(Unterkunftsräumc, Verpflegungsräume usw.) wurde! nicht gestattet. Zum Schluß der Sitzung stimmte der Landtag noch einem Dringlichkeitsantrag zu, in dem verlangt wird, die im Gefängnis befindlichen Memelländer bis zur Gerichts-, Verhandlung auf freien Fuß zu setzen. * Der Kriegszustand in Litauen ist im Dezember 1926 nach einem Militärumsturz, der die heutige Negierungs gruppe cm die Macht brachte, verhängt worden. Mit Litauen wurde auch das Memelgebiet unter Kriegsrecht gestellt, obwohl im Memelgebiet alles ruhig gebliebew !war und somit jeder Anlaß für die Verhängung des ^Kriegszustandes gefehlt hat. Während aber die litau-, jischen Zeitungen trotz des Kriegszustandes volle Mei nungsfreiheit haben, wird die memclländische Presse von der Zensur streng überwacht, wie überhaupt der Aus nahmezustand im Memelgebiet zu einer Friedhofsruhe geführt hat. Bezeichnend für die Unhaltbarkeit der jetzi gen Zustände sind auch die Zwischenfälle, die sich im Juni! bei der Ankunft eines deutschen Passagierschisfes ereignet haben. Unter Ueberschreitung ihrer Befugnisse haben da mals, woraus in der Landtagssitzung hingewiesen worden ist,' Beamte der Staatssicherheitspölizei Memelländer ver haftet und sogar mißhandelt. Möge nunmehr der Protest des Memelländischen Landtages die Aufmerksamkeit fin den. die er verdient. Al» -er Heimat «ad dem SMenland Dippoldiswalde. Gestern mittag 12 Ahr, etwas früher als erst angegeben, hielt der HJ-Bann 409, Norder - Börde, seinen Einzug in unsere Stadt, voraus der Fahnenblock, be stehend aus der Bann- und 22 GefolgschaftKfahnen. Anter frischem Gesang bei tadelloser Haltung marschierten, die etwa 400 Jungen durch die Stadt und über die Bahnhof- und Adolf - Hitler - Straße nach dem Turnplätze des ATV., wo bereits der Gepäcktransporkwagen und die Feldküche einge troffen waren. Nach dem Aufmarsch auf dem Platze begrüßte Ortsgruppenleiker Bürgermeister Hummel die Gäste in unserer Stadt. Dabei gab er der Freude Naum, daß sie hier Einkehr hielten und sprach von dem großen Erleben, das sie sicher alle auf ihrem Märsch längs der Reichsgrenze emp funden hätten, sie, die wohl nur zu einem ganz geringen Teile bisher einmal an des Reiches Grenze gewesen seien. Er sprach auch von der Not unserer sudekendeutschen Brüder,, die wir hier ja am ersten Mitempfinden und betonte, wie glücklich wir hier im Reiche dagegen wären. Den Jungens wünschte er in Dippoldiswalde viel Vergnügen und lud den Bann, falls er wieder eine Grenzlandfahrt plane, wieder hierher ein. In einer kurzen Ansprache dankte der Bann führer für den Empfang und die Begrüßung, dann grüßte unser Jungvolk die Gäste mit einem Fanfarenmarsch, die Post wurde verteilt, der Spielmannszug der Gäste spielte auf und dann wurde weggekreken. Die Privatquartiere wurden aufgesucht. Am Abend wurde gemeinsam auf dem Marktplätze Aufstellung genommen. Der Spielmannszug, der übrigens recht zackig spielte, eröffnete die Feier, wozu sich eine große Zahl hiesiger Einwohner eingefunden hatten; auch die Fenster auf dem Marktplätze waren fast alle geöffnet und die Leute lauschten den schönen Weisen. Nach einem Er öffnungsmarsch ergriff Bannführer Erich Hildisch das Wort. Er dankte zunächst Ortsgruppenleiker Bürgermeister Hummel sowie der Bürgerschaft von hier für die freundliche Auf nahme und schilderte dann die ganze Grenzlandfahrt des Bannes vom Montag, dem 11. Juli, ab, all die schönen Er lebnisse in den verschiedenen Orlen streifend. Fast täglich legten die Jungens 20 bis 25 km meistens zu Fuß zurück. Etwas besonderes sei für sie das Schützenfest am Sonntag in Seiffen gewesen, dann wieder am Dienstagabend die große Grenzlandkundgebung in Rüdenau, wo sie direkt am Schlagbaum gestanden hätten, an der Grenze, ihnen gegen über auf der anderen Seite die Sudetendeutschen, die nur einmal die nationalen Fahnen sehen wollten; es sei eine besondere Erhebung gewesen. Aber auch hier in Dippoldis walde gefalle es allen sehr gut. Bereits am Nachmittag nach dem eingenommenen Mittagessen aus der Gulaschkanone und bei den Wirtsleuten hätten die Junssen alles Sehenswerte der Stadt besichtigt und seien vollbefriedigt von ihren Quar tieren. Anschließend an die Worte des Bannführers wechsel ten Gesänge und Musikstücke, teils solche des Spielmanns zuges, teils solche zweier Ziehharmonikaspieler, teils ernsten, teils heiteren Charakters ab. Auch ein Wettsingen stieg zwischen Bann 409 und. Dippoldiswalde. Auch recht humor volle Lieder wurden gesungen, wobei ein Ansager den Text vorsprach und die Menge nach jedem Verse den Refrain mitsang: Holte, holte, hüh, hotte, hotte, Hoh. Auch ein Schun- kelwalzer wurde gesungen, wobei alles mitschunkelte, um warm zu werden. Es machte dies alles allen viel Spaß. Auch Bürgermeister Hummel ergriff das Wort und dankte dem Bannführer sowie den Hitlerjungen für Rede und Darbie tungen. Als Preisrichter im Gesangswellstreit betonte er, die Gäste hätten sehr schön gesunden, aber die Dippoldiswalder auch; drum überlasse er nun alles den Gästen. Zum Danke wurden den Gästen von der Stadt aus je ein Knackwürstchen gespendet, was natürlich bei jenen großen Beifall fand. Weiler erschien im Laufe des Abends noch das Küchen personal,' „Franco" mit seinem Stabe, dem zu ehren ein „Feuerwerk" dargebracht wurde. Aeber die Bahnhofstraße— Adolf-Hitler-Strahe (um sich noch das angestrahlte Schloß zu beschauen) marschierten die Jungens dann nach dem Turn plätze, wo sich nach dem Fahneneinmarsch der Zug auslöste. Am 23. bleiben die Teilnehmer der Grenzlandschaft in Dres den, um am 24. nach einer Dampferfahrt nach Meißen und Besichtigung der Porzellan-Manufaktur und der Burg mit Sonderzug in die Heimat zurückzukehren. — 40 Kinder aus der Ostmark erholen sich in Dönschten. 3m Jugenderholungrheim Dönschten sind z. Z. durch die NSB.-Gauamtsleitung Sachsen 40 Hilfs- und erho lungsbedürftige Kinder aus Oesterreich untergebracht. Sie wurden sämtliche durch die NSV. neu eingekleidet, und haben in kurzer Zeit ihres Hierseins schon viele Lieder der neuen deutschen Jugend kennen und singen gelernt. Unter der treuen Obhut zweier Kindergärtnerinnen werden sie noch einige frohe Wochen der Erholung in unserem schönen Kreisgebiet ver bringen. — Bereitstellung zweitstellizer Wohnhaushyprtheken durch die Landesbausparkasse Sachsen. Bei der am 18. Juli 1938 abgehaltenen Vierteljahreszuteilung wurden den Sparern der Anstalt weitere 3152000.— RM. bereitgestellt, die sich auf 825 Sparverträge verteilen. Das ist der größte Betrag, den die An stalt seit ihrem Bestehen im Rahmen einer Zuteilungshandlung zur Ausschüttung gebracht hat. Die Eesamtzuteilung beläuft sich damit auf 9965 Verträge mit 38 752000.— RM. Diese erfreu liche Entwicklung ist umso wichtiger, als es sich bei den Dertrags- spardarlehen der Landesbausparkasse überwiegend um nachstellig gesicherte (sogenannte 2. Hypotheken) handelt. Dadurch hat die Landesbausparkasse ihren Sparern in den vergangenen Jahren die Erstellung von rund 1700 Eigenheimen und anderen Wohn häusern ermöglicht. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß die unkündbaren, nachstelligen Vertragsspardarlehen der Anstalt in zunehmendem Maße vom sächsischen Hausbesitz zur Vornahme von Hausinstandsetzungsarbeiten begehrt werden und daß sie auch zu allen sonstigen Vorhaben, sei es Kauf, An bau, Erweiterungsbau und dergleichen, dienen. Die örtliche Be handlung des Vertragssparens liegt ausschließlich in den Händen der sächsischen Sparkassen. Dresden. In den Tod gesprungen. Eine 55 Jahre alte Frau stürzte sich aus dem zweiten Stock werk eines Grundstückes in der Carlowitzstraßc in den Hof hinab. Sie erlitt einen Wirbelsänlenbruch, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Dresden. D i e G a s j l n ui m e verlöschte. Im Grundstück Mühlheimer Straße 13 hatte der 57 Jahre alte Tischlermeister Canis auf dem Gaskocher Wasser erwärmen wollen. Er war unterdes auf dem Sosa etn- gcschlafen, so daß er nicht merkte, daß das überkochende Wasser die Flamme verlöschte. Das ansströmende Gas führte zn seinem Tode. Elternt Froh und gesund kehrten jährlich die Jungen aus den La gern zurück. So wird es auch dieses Jahr wieder sein. Schicken Sie deshalb auch Ihren Jungen mit. Hainichen. Vom Blitz erschlagen. In Lan- genstricgis wurde während eines Gewitters der 22jährige Wirtschaftsgehilse Franz Förster, der mit zwei Pferde» vom Feld nach dem Gut unterwegs war, vom Blitz ge troffen und getötet. Auch die beiden Tiere wurden er schlagen. Leipzig. Zwei Einbrecher fest genommen. Durch einen Hinweis gelang es der Kriminalpolizei, einen 28jährigen und einen 36jährigen Mann festzunehmen, denen insgesamt sieben Einbrüche, darunter solche in Landgasthöfe in Ortschaften in der Umgebung Leipzigs nachgewiesen werden konnten. Oschatz. Am Freitagnachmittag wurde auf der Schmal-- , spurstrecke von Oschatz nach Mügeln am Slraßenübergang der Claus v. Pape-Straße in Oschatz das Pferdegeschirr des Grünwarenhändlers Gläser aus Limbach bei Oschatz von einem Güterzug erfaßt und 45 m fortgeschleift. Der Besitzer Gläser wurde verletzt und mit Kraftwagen in seine Wohnung gefahren. Der Wagen wurde stark beschädigt. Das Pferd war offenbar durch die Pfeif- und Läukesignale des Zuges scheu geworden. Ausgabeorl Dresden Sonntag. Veränderlicher Wind. Vielfach heiter, jedoch zeitweise zunehmende Bewölkung und örtliche Gewikter- bildungen. Warm. Monta g. Keine wesentliche Aenderung. - Wetterlage. Die Hochdruckbrücke, die gestern über Westeuropa lag und sich dann langsam ostwärts bewegte, hat am Sonnabend eine Wetterberuhigung bewirkt, verfällt je doch immermehr. Da sich gleichzeitig eine gestern noch über England und Frankreich feststellbare Tiefdruckrinne ziemlich schnell auffüllt, nehmen die Druckgegensätze über Mittel europa weiter ab. Dadurch bildet sich eine sehr flache Lufi- druckverkeilung aus, die zwar einerseits keine wesentlichen Störungen erwarten läßt, anderseits aber die Ausbildung örtlich begrenzter Gewitterzonen begünstigt.