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Dresdner Nachrichten : 19.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-19
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1887
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Nicht-Telegra««. !»« in «du« XLeile»« >«11««.» VanRemo. Der Krim« Prinz machte beute Bormittag einen Spaziergang mit den» Prinzenveinrich mid dem Her« zog van Edinburg. L 32. Aabraana. Aufl 46,000 Exempl. H Rllrl <k8oIlU, ^onmarlit 11. I'sroZprsokst. 1119. Dresden. 1887. Hsulpaudaniatr. »1 st»» vii r>»i /6// IliÄSS-vecksv. ch «Ir. 1». I», »» «. >. V. kiiilolpli Doppiek- u. LlöbsIsloS-Lanäluns I» 8v« Str««« L». I-vck«rvn»r«n-8pvv!»IM1! ErSeeto» Sortimaat in »Nan krotol»««». —Nosttirnaekr'oU« Neuheiten. »»»»— LLU^t8^«i7, sVilsärnkkerstr. 2, runLodst äom Lltniarkl. Lpoeinlitütoo: Lincksr- noä Vruppsn-/kuk- oadmsn, lioproäuelio- nsn, Vorbrl>88oi un^sn ngekzocküm Lilci iu Kunst lieder ^Vustiidrunk dis I-obsnsg/rögso. Lsrrsll-Lrolllslledtsr k6trol6UM-Iu3,MP6l1 Julius SvdlLaUvI» 4 m 8«v 4«. W8»r8Wrs«'Ä8«Nr«' Rr. 3S3. K»iegel: ^ Mmitag, IstTccbi-. Telegramme der „Dresdner Nachrichten". " Berlin. Prinz Friedrich Leopold ist am gastrischen Fieber erkrankt. Wien. Unter Vorsitz des Küsters fand ein Minis statt, woran TiSza, der Kriegsminister und die beiden Landes- pertheldigunasminister theilnanmen. Kalnokr, und Tisza kon- ferirten vorder und nachher längere Zeit miteinander. Morgen findet ein Kronrath statt. Wie». Der „Presse" wird bestätigt. daß gegenwärtig von Einberufung der Delegationen keine Siede sei. Es liege hierfür in diesem Augenblicke kein Anlaß vor. da für eventuelle militärische Vorkehrungen nur eine verhältnißmäßig geringe Summe in Anspruch genommen werden solle. Wien. Das Börsengerücht von einer Kreditforderung von 200 Millionen Gulden ist erfunden. Parts. Die Session der Kammer ist geschlossen worden. Wie eS heißt, werde Präsident Carnot anläßlich des Neujahrs festes alle wegen politischer Vergehen und Verbrechen Vernrtheilten omnestiren. Aeanrfnrt, rg. Tcceml'cr, iSonutaasverlchr.) Tredit Haft» l?«'/,. Lombarde» es'/>. Elbelftal irg'/>. DiScouto iss'/. Svanier ss.so. Bcftauvlet. Lokales «nd Sächsisches. — Ihre König!. Majestäten, sowie Kgl. Hoheiten Prinz Georg nebst hoher Familie wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei. Nach diesem nahm der König in seinen Gemächern Vorstellungen im Dienst avancirter Offiziere entgegen. Nachmittags 5 Uhr fand in Villa Strehlen Familientasel statt. — Im 15. ländlichen LandtagSwahlkreise. woselbst am 10. Januar n. I. eine Neuwahl für den verstorbenen bisherigen Ver treter vollzogen wird, ist Erbrichter Butze in Conradsdorf als Kam didat ausgestellt. Von anderer Seite wird als Kandidat Anus hauptmann Dr. Fischer genannt. — Gestern Vormittag ist nach fast einjähriger Krankheit Re dakteur Töpfer vom „Dresdner Anzeiger" hier in Dresden an der Wassersucht verstorben. ScchSzehn Jahre ist er ein treuer Mitarbeiter des genannten Blattes gewesen, in welcher Stellun er sich stets als liebenswürdiger Mensch und Kollege bewährt Hai Ein ehrendes Andenken ist ihm in den weitesten Kreisen gesichert. Freitags-Sitzung deS Verein- fürvolkSver« esundhei ' dheitspfleae in Ärann'S Hotel war — Die letzte stündliche Ge trotz der nahen Feiertage zahlreich besucht. Herr Griebel aus Meran hielt mit gewandter, lebendiger und klarer Sprache einen sehr beherzigenswerthen Bortraa über,Herzkrankheiten. Nachdem der Genannte sich dafür bedankt, daß ihn der älteste deutsche Natur heilverein gerufen habe, schilderte er als Eingang zu seinem Thema den Ausbau und die Arbeit des HerzorganS, das man erst in später Zeit in seinen« ganzen richtigen Wesen erkannt habe. Messungen an Menschen mit vegetabilischer Ernährung und naturgemä Lebensweise hätten ergeben, daß die Zahl der Herzschläge in der Minute nicht über 65 betrüge. Sofort steigerten sich dieselben aber bei eingetretener Fleischkost. Durch letztere vergreife man sich also an den, Herzkraftfonds, den man bei der Geburt enivsangen. Es sei beobachtet worden, daß das Wirbelthier fünf Mal älter werde, als es zur vollständigen Ausbildung des Knochengerüstes Zeit brauche. Darnach müßte der Mensch ein Alter von 100 bis 125 Jahren erreichen können: so aber schasse er sich durch unnatürliches, verwöhntes Leben Krankheiten und verkürze sein Leben. Die Herz krankheiten, auf die nun der Redner kam, hätten ihre Ursachen in falscher Blutmischung: aber schlechtes Blut entstehe nicht durch den jetzt so viel betonten Bacillus, sondern durch eine falsche Nähr weise. Schon das Kind, welches leider oft schon unreine Säfte mit auf die Welt bringe, bekomme falsche Nahrung, keine reine, frische Lickt re. Später gewöhne sich der Mensch an übermäßige Fleischkost, Alkohol, Kaffee, Gewürze rc., wodurch neben anderen Organen auch daS Herz in seiner Blutlaufthätigkeit überanstrengt werde, und dies ginge auf Kosten seines Krastwnds, wodurch es daun krank und endlich zum Ruin geführt werde. Entstandene Herzkrankheit, besonders Herzklopfen, sei aber nicht durch Medizin (Fiiigcrhut rc.), sondern nnr durch ei» Leben zu heilen, wie es die Mutter Natur gebiete. In der dem Vortrage folgenden Debatte gab Herr Griebel noch lehrreiche Aufklärungen über den Nutze» des Bergsteigens bei gewissen Herzkrankheiten, deren Einwirkung zu Schwerhörigkeit und über die Schädlichkeit zu reichen Kochscilz- genusses, den der Vegetarianismus überhaupt verwirft. — In der Sitzung des „Allgemeinen Deutschen Sprach- v'erein s", hier, am 15. Dezember bei Außendorf, sprach Herr Oberlehrer Dr. Lyon über die neuesten Forschungen zur Ge schichte der hochdeutschen Schriftsprache von Dr. Friedr. Kluge: „Von Luther bis Lessing", 1888, 9 Aufsätze, und Dr. Adolf Sozi» : „Schriftsprache und Dialekt im Deutschen" 1688. Beides sind be deutende und sehr gründliche Werke. Kluge schildert von großen Gesichtspunkten auS in warmer, gewandter Spracka-M Kämpfe der deutschen Literatursprache gegen das Lateinische «i«M Mund arten uiid legt durch urkundliche Belege dar, dM Mthcr der Schöpfer der neuhochdeutschen Spracheinheit sei. Sozin umfaßt alle EntwickelungSstufen der deutschen Literatursprache vom Althoch deutschen bis heute. Er läßt nur die Tbatsachen kühl fzir sich reden, seine Darstellung ist weder übersichtlich noch stets geschmackvoll. Hieraus gab der Vortragende ein übersichtliches, gedrängtes Bild der bewegten Schicksale unserer Literatrmprache seit einem Jahr tausend. Der schöne, auch von warmer Liebe zur Sache durch wehte Vortrag fand sehr lebhaften Beifall. Zahlreiche und mannig faltige Nachrichten über Vereinsangelegcnheitcn aus Berlin, Leipzig. Prag, Reichenberg, Bnnzlau, Krems a. d. Donau rc., sowie Be- rathuiigen über wichtige Verdeutschung schlosse» sich noch au. — Gestern Vormittag 11 Uhr ward in den geschmückten Loka litäten des Kunze'schcii Restaurants Altniarkt 8.1 die 6. allgemeine Ausstellung seitens des hiesigen „I. nnd ältesten Vereins für Vered lung und Zucht des Kanarienvogels" eröffnet. Der Eröff nung war am Freitag und Sonnabend ein schweres Stück Arbeit vorauSgegangen. ES galt von ca. 600 gclbgeficdcrtcn Sängern eine größere Anzahl heranszilfinden, die cineS Preises würdig er schien. Die Herren Preisrichter waltete» mit großer Hingabe Ihres Amtes. 188 Hähnchen wie Weibchen gingen ausderPräinil- rung hervor. Die 2 goldenen Medaille» erhielten für die besten Kollektionen die Herren Kohl-Annaberg und yswald WotstDreSden, während die 2 silbernen Medaillen auf die Herren Brödmann- Franksurt a. d. O- und Erler-Dreöden entfielen. Das Hauptstreben dcS Vereins ist aus die Züchtung guter Sänger bcz. Schläger ge richtet. Die diesjährige Ausstellung zeichnet sich vor denen ande rer Jahre dadurch aus, daß sie ihren Schwerpunkt aus gutes Kana- uenvöaelniciterial gelegt hat. alle Eroten und anderes Gevögel fehlen. Auch die Hilfsmittel zur Veredlung und Zucht des Kana rienvogels sind nur vereinzelt vertreten. So hat der bekannte Vogel- Händler Herr Hromada, Johann isstraßc, eine gediegene Kollektion von Käsigen ausgestellt, während Herr Fricie, Dippoldiswaldaerplatz, mit Jutreriortimenten aufwartet. Am Schlußtage. Mittwoch, werden eine große Anzahl Kanarienvögel, sowie zwei vollständig ausgerüstete Kanarienhecken, bestehend >e in! einem seinen Hahn, einigen Ulten Weibchen und einem schönen großen Käfig nebst de förigen Nistkästchcn zur Berloosung gebracht. — Das Ergebniß der vorgestrigen Hoijagd ans Helsenberger Revier entsprach nicht den Erwartungen. Die Strecke bestand nur in 6 Böcken, etwa 80 Fasanen und etlichen 70 Hasen. — WeihncichlSspaziergänge. Der heutige Montag ist eigentlich der erste richtige Tag, an welchen« der sorgsame Haus vater sich zum Ausgehen rüstet und Einkaufsptäne schmiedet, wahrend die Hausmutter sich heimlich das Portemonnaie füllt, um unter allerhand Versteckensspielen auch ihre Einkaicksaänge anzu treten. Dem Hausvater geben wir einen leisen Wink, hmzuwan- deln zu Danlel Schlesinger, Schloßstraße 5, uni für den weiblichen Theil der Familie reizende Sachen eilnukausrn, z. B. einen hochoriginellen Muff ans schwerem seidenen Plüsch, an denen sich an der äußeren oberen Kante ein kaum sichtbares elegantes Portemonnaie mit Taschentuch-Bel,älter befindet, welches sich durch Druck auf einen Mechanismus öffnet, mithin die Annehmlichkeit schafft, aus dem Muff Geld entnehmen zu könne», ohne denselben auS der Hand zu legen. Als weitere Neuheit bietet die Firma effektvolle Schürzen für Damen aus besten« Satinstoff, auf welchen der Malerei täuschend imitirte Scene» nach Gemälden berühmter Meister in vorüglichei» Farbendruck heraestellt sind: ferner: seidene Damen- nnd Herrentücher, Woll-Kopfhüllen. Daineröcke, Jabots, Spitzenihawls. Corlets. Negligee-Hauben rc. Als praktisches und werwvolles Festgeichenk darf auch ein Tuchkleid für Damen gelten, wie sie Kaeftner u. Ko eh! er, Marienstraße 28. als Spezialität führen. In der ersten Etage diese» Geschäftshauses ist in Sachen der Damcn-Garderobe eine reiche Auswahl von Damen-Mänteln, Jaquets, Notonden rc. in den herrlichsten Facons und gediegener Ausführung ausgestellt und ein reiches, wohlassortirtes Lager der neuesten Paletot-, Hosen-, Westen- nnd Rockstoffe. Plaids. Shawls, Angora» und Plüschvorlagen rc. Neue Sicherheits-Portemonnaies niit doppeltem Geheunniß-Verschluß, welche ein Unberufener nicht öffnen kann, kauft man hei C. S. Adam, GroßePlauenschestraße 28, Schlittschuhe in jeder Facon und zu zedem Preise bei C. F. A. Richtern. Sohn, Wallstraße 4, Stelnbaurasten zum Fabrik ^reis bei B- A. Müller, Pragerstraße 36, chemische und Physika überfahren. Der Verunglückte wurde sofort mittelst Separatzuaes von Bieiienmühlc nach Frciberg gebracht, wo derselbe im Stavt- krailkcilhanie Ausnahme fand. — Der Handarbeiter I u n g h anns, welcher im Juni 1880 auf den sogenannten Korbitzn Schanzen bei Meißen durch ein bestialisches Verbrechen ein Hährigcs Kind ermordet und zu lebens- . . . , länglichem Zuchthaus vcrurtheilt wurde, ist am 14. d. M. in Walk st den dazu ge- heim gestorben. — Wie uns von Angehörigen des Verstorbenen mitgetheilt wird, hat der durch Erhängen aus dem Leben geschiedene Fabrikant A. Kempe in Olbernhau in geistesgestörtem Zustande Hand an sich geleat. Concept-Papler für . „ . Papier bei Rndolf Jahn. Pragerstraße 3, und das schon er wähnte reizende musikalische Würfelspiel bei Richard Bre kling, Johaiinsplatz 3. — Ein Besuch der „Carola-Parfümerie", dem neuerstandenen Prachtgeschätt in der König-Johannstrabe, ist sehr lohnend. Das neue, kaum erst eröffnete Etablissement ist nach den größten Musteraeschästen dieser Branche eingerichtet, sodaß man Allem, was m Parfümerien und Toilette-Artikeln bis jetzt fabricirt «st das Beste daselbst vereinigt vorfindct. Ter echte deutsche Mann sieht jedoch von derartigen künstlichen Wohlgerüchen ab; sein Par füm ist der Rauch einer guten Cigarre oder Cigarette. Letztere fabricirt bekanntlich Georg N. Jasmatzi mit/am Besten nnd Vorzüglichsten. Seine Fabnkalc, die aus den ausgesuchtesten türki- 'chen und egyptischen Tabaken hergestellt sind, finden sich in muster- aft schöner Verpackung in allen großen Cigarren- und Tabak- Handlungen Dresdens. Seine Cheops-, Ariadne-, Myron-, Ervs- und Niobe-Cigaretten sind berühmt und werden von Qualitäts raucher» allen anderen vorgezogeu. Nicht minder die aromatischen Citkusstiaße 23 u. 24. Franz Hundt, Wilsdrufferstraßc 14, H. v. Wehren, Seestraße 6, Oskar Kreyscr Bismarckplatz 3 Emil Klaebn, Wallstraße 10 nnd Äa»tz»erstraße, Ecke 'trabe. Wer Jaeaer'sche Gesundheits-Cigarren sucht, findet in allen Qualitäten bei Max Kelle «m Neustädter Rathhausc. nöthigen Ciaarrenspitzen in echtem Meerschaum, glatte wie mit Figuren, Buchstabe», Wappen rc. liefert Georg Koppa, Hof lieferant. Schloßstraße 8. Neben dieser Spezialität hält die Firma bekannltich auch eine förmliche Ausstellung von Elsenbemwaaren, Fächern, Briesmesser, Wiener und Pariser Spazierstöcken rc. — Für 1888 enthält der ominöse lOOjähriae Kalender recht unerfreuliche Prophezeiungen. So heißt eS: 21, Januar iibergrim- le Kälte, 26. Januar unerhörte Kälte, viele Menschen, Vieh und el erfrieren. Auch der März bringt noch kalte Tage, da es heißt: vonl 22. bis Ende rauh, gefroren und täglich kälter. Erst Ende April soll es warm werden. Das nächste Jahr wird über haupt als rin kaltes, und nasses mit schlechter Ernte geschildert. Hoffen wir, daß der Wettervrophezeier sich gründlich geirrt hat. — Der heutigen Stadtausgabc sind 2 Extrabeilagen „ Ve to e r b e s ch u tz Nr. 60" sowie ein Cirkular der amerika » i > cben Zuschneide-Lehranstalt von F. O- Vogel in Dresden, Gerichtsstraße 24, beiäegeben. Für die Seevorstadt liegt außerdem noch eine Beilage der Nähmaschinenlabrik von Emil und Roth, Dresden, Räcknitzslraße 14. bei. — Ter Zieler und Hausverwalter Lasch in Leipzig, der der dortigm Schutzengrsellschaft 31 Jahre dient, erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Dem Gutsbesitzer und Jagdpächter Saupc in Altinörbitz ist es geglückt, in der Wyhra eine» 21 Pfund schweren Fischotter im Eisen zu fangen. — Durch Genuß von Leipziger Grün vergiftete sich die Ehe frau eines Einwohners in Scheibenberg. Unbegründete Eifer sucht mag das Motiv zu dieser unglückseligen Thal gewesen sein. — GeringSwalde, 17. Dccember. Heute früh wurde unsere Stadt durch die Kunde von dem Tode des früheren Mühlen besitzers Friedrich Lorenz Schmidt, kgl. Friedensrichter, Ritter des kgl. sächs. Albrechtsordens und Ehrenbürger der Stadt GeringS- walde, in allgemeine Trauer versetzt. Unsere Stadt und Bürger schaft verliert an ihm einen Man», der über 40 Jahre als Stadt- vertrctec seine ganze Zeit und Kraft der Stadt widmete. Auch in landwirthschaftlichen K könnt sei». Vertreter leine ganze Zeit und Kraft der <! landwirthschaftlichen Kreisen dürfte derselbe weit nnd breit bc- ' mit sei». — Am Freitag Vorniittag wurde auf Station Bicncn- ühle der Ranairvormann Tätzncr bei», Ucbmchrciten der Ge- kV" ... m leise von einer hcrankammenden Maschine ersaßt und ihm cm Gem nmwe wc. aus Taue, ourcy cm, iva»r>cycim>cl) von eurem Treme abgepralltes Schrotkorn an der Stirn verletzt. Trotzdem die Wunde sofort ärztlich behandelt wurde und anfangs ganz unerheblich er schien. ist der Knabe leider jetzt verstorben. Das Schrot entstammte der Flmic eines älteren ruhigen und sicheren Schützen, so daß wohl der Vorwurf der Unbesonnenheit und Unvorsichtigkeit ausgeschlossen ist. Es kann nur ein trauriges Mißgeschick angenommen werden und man muß sowohl den armen Knaben nnd seine trauernde Mutter als auch de» unglücklichen Schützen beklagen. — In Markersdorf ertränkte sich am Tvimerstag in dem Wehrleiche die Frau eines Beamten. — In Seif Hennersdorf siel eine Frau, welche ihrem an Diphtheritis erkrankten Sohne in einem Laden eine Eririschung holen wollte, bei der berückenden Dunkelheit in den Dorfbach und erlitt hierbei solche Verletzungen, daß sie Mittwoch Nachmittag starb. An demselben Tage Vormittags verschied auch ihr Enkel an Diphtheritis. — Amtsgericht. Mit Ruhm und Stolz kann der 1859 geborene Handarbeiter Ernst Hermann Georg Lresche aus seine Vergangenheit nicht mehr blicken. Vorstrafen wegen einfachen und schweren Diebstahls sind auf seinem Stcafconto mit den Runen der Justitia bereits ehern verzeichnet. Gegenwärtig ist der Anae» klagte in der Bczirksanstalt zu Lenden detinirt. Am 6. October be- Zahlung an eine dritte Person sich von ihr cmftwetlen geben zu lassen. Diesem VerlaiM» kam die Frau auch nach, da sie wußte, daß Liesche bei ihrem Mann in Arbeit stand. Das Vorgeben war Schwindel. Nachdem das Geld. ca. 10 Mark, verpulvert war, ge langte der Betrug zur Kenntniß der Staatsanwaltschaft. Liesche wird cnM Neue zu einer 4wöchigeu Gesängnißstcafe verurtheilt. — Del Kellner Hermann Otto Geith, 1868 geboren, wegen Wider stand, Bettelns, Nächtigens im Freien vorbestraft, verübte in der Nacht zum 6. October auf der Straße erheblichen Scandal und erweckte deshalb die besondere Aufmerksamkeit des Wächters. Dem Verlangen, sich ruhig zu verhalte», kan« der aufgeregte Serviteur nicht nach. Dies hatte zur Folge, daß ein Gendarm requirirt wurde, der den Transport nach dem Polizeigcbüude bewirkte. Unter fortwährender «Schimpferei gegen die Polizei gelang die Promenade nach Hotel Nummer Sicher. Angelangt daselbst sollte die übliche Visitation des Eingcliefertcn erfolgen. Dieser wider- setzte sich Geith auf die erheblichste Weise. Er schlug mit Arni und Fuß um sich, biß den Polireibeamten in den Daumen und schimpfte wie ein Rohrspatz. Der Gerichtshof diktirte dem unmanierlichen Burschen eine kimonalliche Gefängnißstrafe rn. — In der Nacht zum 3. Oktober kehrten die fünf jungen Leute Johann Ernst Graf. Zimmerlehrling. Stubenmaler Ernst Emil Steinchen, Zimmcrgc- telle Paul Richard Riemer, dessen Bruder, der Posthilfsbote Joseph Richard R. und der Markthelser Traugott Morch Pecge nach einer Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Der deutsche Kronprinz.sprach in San Rcmo auf der Straße den deutschen Prediger an. Dr. Mackenzie ist auf 14 Tage nach Algier abgercist. Der Herzog von Edinburg ist in San Nemo aiigckoninien. Der Urlaub, welchen der Erbprinz von Meiningen, Schwieger sohn des deutschen Kronprinzen, nach San Rcmo vom Kaiser er halten hat, erstreckt sich ans 50 Tage. Teni koiiimandircndcn General des 4. Armeekorps, Grasen v Blumcnthal, ist gestattet worden, in diesem Winter seinen Wohn sitz in Berlin zu nehmen, und von dort aus das 4. Armeekorps zu führen. General Gras v. Blumenthal ist bereits nach Berlin über- sicdelt und begicbt sich, falls nichts Wichtigeres vvrliegt, wöchent lich zweimal nach Magdeburg. sv S "'i- s m Z U s L ** SS S« Z. auf die Körper der Gegner, daß manches Waffcnstück m einzelne Theile zerlegt wurde. Die Stockaffairc machte zunächst einen grausen Eindruck; man glaubte im Blute bis über die Knöchel zu waten. Es war nicht so schlimm. Die Kgl. Staatsanwaltschaft, vertreten durch Herrn Res. Schramin, beantragt selbst nur Be strafung wegen Verübung groben Unfugs. Nach längerer Beweis aufnahme entspricht der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Amts richters v. Kyaw diesem Anträge ui«d erkennt nur ans Geldstrafe». Der Bambusstockschwinger Paul Rich. Riemer wird zu 15 Mk., sein Bruder, der ihm zu Hilfe eilte, zu 2 Mk.. Steinchen zu 6 Mk.. Graf zu 3 Mk. verurtheilt. Peegc, der am wenigsten bctheiligt ge wesen, verläßt kostenlos freiaesprochen den Gerichtssaal. — Zn der namhaften Geldstrafe von 200 Mk. wird der Barbier Hans Jürgen Harder, in Segebera (Schleswig/ geboren, «n seiner Eigeiiichait als Redakteur des Organs „Der Barbier und Friseur" verurtheilt/ In Nummer 11 der monatlich erscheinende» Zeitung beleidigte Harder den Obermeister der Barbier-Innung, Friedrich Wollschüger in Berlin, Redakteur des „Deutschen Friseurs nnd Barbiers" durch Vorwürfe schwerster Art. welche geeignet gewesen, den Kläger in seiner Art zu kränken. Auf Kosten des Beklagten hat die UrtheilS- verkttnvigung in den beiden Fachblättern, welche die Parteien redi- giren, zu erwlgen. — Tagesordni»»« der »wette» Kammer, Monto«. Mittags 12 Uftr. Schlntideratftnnii über Sen Bericht der FInaiizvelmlatton n über einige Titel »es autzerorventlicheii Etats. Ausbau der Gleise und Er weiterung der Lader lüge auf Baftnfto» Kreiderg. Herstellung vo» Schnecschuliaii- lagcn a» der Strecke KletuIchtrma.Oedera». VergrSfteriin» des BcrwaltungSge- biiudcs auf de« Badichose Arnsdorf. Erbauung einer Weguntcrlüftrung beim Waldschlüilchrn in Möderau und Erweiterung der Haltestelle Mohlsdorf. Gleis- vermeftnmg und Einführung der Gasbeleuchtung auf Bahnhof Hohenstein-Ernft- thai und Erweiterung der Station Sebnili bctr. Witterung vom 18. Dezember. Barometer noch Oskar vösoit. Wall- strafte 19. Nachmittag« 2 ilhr: 7vi MMim.. 2 gefallen. Thermometo,ravst »ach B.cmiuuir: Temvcratur: höchste «> Grad Wörme, niedrigste 2 Grad Wanne. Nebel. Rege». Nordweit. Wasserst«»» d.e r EIbeam 18. Deeember: 129 Ctm. unter Null.
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