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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188610224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861022
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-22
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.10.1886
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'r- »er« zweg, »I s. genüber. ir de« 0 M. 2,80 M. « Uhr UM, atze S «es tarn, .. an. ist za bestelle de» er»'. Ost- I««. 1 Uhr ver- meine hriß« atliu. unser« rtochter ", 21 Jahre», , Bekannte» anzrige. ctober1886. «alle ,vi> aße 18, viegrreltern. ,n»g findet > der Halle itt. «eater. ««.-Borst 1 2. Male: fiel». S. v. Moser. ».-Borst.) F-uk>, Acte«, l. Gelber. FaltuS. -rrr Wolff. ^ S4« — 6. Jahrgang. -kr jeden Wochentag Abend (mit Datum L folgend«, TamS) zur Versendung Ln mde '..SLchslsch- ö-ndes.«nze>ger-- A. täglich-^inem besondere» Unterhal- nniasblatte lostet monatlich bl) Psg. (mit Uabeiblait Lustiges Bilderbuch Psg.) b-, den Ausgabestellen in Chenmitz und den Vororte», sowie bei den Postanstalten. Kür Abonnenten erscheint im 2. und 4. SuartalEisenbahn-FahrplanheftfürSachsen, sowie im 4. Quartal dieWeihnachtsbeigabe Msttirtts Jahresbuch desLandes-Amemers und zu Neujahr Jllustr. Laudboten-Ikaieuver. Sächsischer iMdkS-A»MM mit „Chemnitzev Stadt-Anzeigev". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Freitag, 2S. Oktober 1888. Anzeigenpreis de»„Silchs. LandeS-Anzeiger": Raum e,ner schmalen Corpuszeile 1b Psg. Bevorzugte Stelle (lspalt. Peeitzeile) SV Pf. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man - - - - - eifügen Verlag: Alexander Wiede, Buckdruckeret, Chemnitz. Theaterstraße 5 (Fernsprechstelle Nr. 136). Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Illustrieret Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6. Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Lustiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. Heber das Vermögen der Christioue Friedericke ve»ehel- Klein in Chemnitz, Inhaberin der unter der Firma T. F. Klein in Altchemnitz betriebenen Tampskess'lsch,niedi-rei. w>>d beule am 18. Octvber 1888 Nachmittag» halb 6 Uhr das Concursversahreu eröffnet. Der Rechtsanwalt Ullrich 1 in Chemnitz wird zum Concursverwalter ernannt. Concursforderungen sind bis zum 15. November 1886 bei dem Gericht» anznmclden Es wird zur Be- sLlußsoffuna über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Be stellung eines Gläubiaerausschuffes und «intrelendeu Falle» über die in 8 120 der Concursordnung bez-ichneten Gegenstände auf den 1. November 1886 Nachmittags 4 Uhr und zur Prüsting der angemeldetcn Forderungen aus den 4. Decewb-r 1886 Borui'tiags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin arberaumt. Allen Personen, welche »in« zur Concursmasse gehörige Sache in B-sitz haben oder zur Covcursmasse etwas schuldig sind, wird auf gegeben, nichts an die Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung ouserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forder ungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Concursverwalter bis zum 18. November 1886 Anzeige zu machen- Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Im Handelsregister für den Londbezlrl des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Zoliuw 874 vcrlautbart, baß dem Kaufmann Herrn Ernst Richard Eobsch in Haribau für die Firma M. B. Niedermüller daselbst Procura ertheilt worden ist Chemnitz, den 19. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde beute aus Folium 390 die am 14. Octcber 1886 errichtete Firma Läbncr L Beutner in Gadlenz eingetragen und zugleich »erlaulbart, daß die Kaufleute Herr Beinhard Löbncr in Beieiield und Herr Ernst Wilhelm Max Beutner, Kiegelladrikanten in Gadlenz, Inhaber der Firma sind- Chemnitz, am 19. Octvber 1886 Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de« Unterzeichneten Amtsgerichts wurde beute auf Folium 4)0 verlautbart, daß der Kaufmann Herr Carl Robert Hösel aus der Handelsgesellschaft unter der Firma R. Hösel <d Comp. >n Chemnitz als Mitinhaber ausgeschieden und dadurch das GekcllschastS- Verhäitniß aufgelöst ist, sowie, daß der seitherige Mitinhaber, der Kaufmann Herr Hermann Eduard Stadt in Chemn'tz, das Handelsgeschäft der aufgelösten Gesellschaft unter der bisherigen Firma sortsührt. Chemnitz am 19. Octvber 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 248t verlawbart, daß der Kaufmann Herr Richard Heinrich Heidel in Chemnitz in die Firma Schlesische Nutzholz-Handlung Gustav Grau in Chemnitz als Mitinhaber eingetreten ist, sowie, daß künftig Schlesische Nutzholz-Handlung Gustav Grau L Heidel firmirt wird. Chemnitz, am 19. Octvber 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de» Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2933 die am 15. August 1886 errichtete Firma Köhler u. Co. 1» Chemnitz (Aue Nr. 11) eingetragen und zugleich verlaut bart, daß der Maler und Lackirer Herr Hermann Rudolph Theodor Köhler und der Kaufmann Herr Wilhem Moritz Bankwitz, Beide in Chemnitz, In haber der Firma sind. Chemnitz, am 19. Octvber 1836. Königliche- Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Fol. 2931 die Firma Joses Benda in Chemnitz (Langestraße Nr. I) und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Josef Benda daselbst, Besitzer eines Schubwaaren-HandelSgeschäftS, eingetragen. Chemnitz, am 19. Lctobcr 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Fol. 2935 die Firma Theod. Tschaplowitsch in Chemnitz (Marlinstraße Nr 8) und 'als deren Jichaber der Kaufmann Herr Tbeodor Richard Tschaplowitsch daselbst, Besitzer eines Colvnialwaaren Handelsgeschäfts, eingetragen. Chemnitz, am 19. Octvber 1886. Königliches Amtsgericht. Land-reicher. Novelle von Marie Laudman«. Nachdruck verboten. In Rothkircheu war Jahrmarkt. Zwischen den Budenrnhen drüngt« sich eine kauf- und schaulustige Menge, in der dir breit- räudigen Hüte nud rotheu Kopftücher der Landleute weithin kenntlich Hervorlevchirten. Einzeln und in Gruppen standen sie vor de« aus gestellten Herrlichkeiten, bückten lüstern nach den Ständen, wo Echmalzkuch'N. Semmel« nnd warme Würste feilpeboten wurden, und drängten sich gafftnd nm die Tische der Ausrufer, um die Würf«lbu''cn und „Mordthaten". Am dichtesten war daS Gewühl auf d«m Marltplotz, wo sich die eigeutlichen Schaubuden befanden «ud d'e vielstimmige Musik verschiedener Drehorgeln. Pauken, Flöten, mit Singen und Geschrei vermischt, die Menge anlockt«. Ans einer des« Buden trat ein junge- Mädchen mit einem Bündel bedruckter Zettel unter dem Arm und bahnte sich mühsam «inen Weg durch daS Gedränge. Als sie die Bu>enr«hcn hinter sich hatte, blieb sie einen Augenblick au'athmcnd stehe», strich die blonden Haare, die der Wind ihr ini Gesicht geweht hatte, unter den Strohhut zurück und hüllte sich fester in ihr abgetragenes graues Mäntelchen. Dann ging sie die Straße entlang von HauS zu HauS und stand an jeder Thür «in Weilchen still, ehr sie schüchtern eintrat, «m einen Zettel abzugeben, obgleich ihr nirgends ein rauheS Wort gesagt wurde urd manche« Auge mit verwunderter Theilvahme das liebliche, junge Gesicht »nd die zart« Gestalt der Zettelträgrrin be trachtete. So war fie bis zum Ende der Straße gekommen und bog «m die Eck« in dl« nächste Straße «in, als ihr mit lautem Gesang und Gelächter eine Schaar von Arbeitern »utgegen ksm, die den Jahrmarkt gefeiert haben mochten. Sie «ahmen die ganze Breite der Straße «in. und dar erschrockene Mädchen sprang, um ihnen auSzuwrichev, die Stufen de- nächsten Hause» hinauf. Sie war in der Hast sehlgetreten, ihr Fuß glitt auf dem feuchten Stein au«, pe fiel und schlug mit d»m Kopf gegen die scharfe Kante der Schwelle. In demselben Angenblick ward die Thür von innen ge öffnet. Ein schlanker, jengcr Mann mit einem freundlichen, sonn verbrannten Gesicht trat heraus und beugte sich mit einem Ausruf halb der Verwunderung, halb de« Bedauerns zu der Sinkenden «über. Sie sah «S wie durch einen Nebel, e» war ihr, als würde fie avfgrhobkn und fortg,tragen, und dann vergingen ihr die Sinne. Als st« zu sich ksm, fand fie sich bequem auf «ine« Sopha liegend und seh in da» srenndlich« Erficht einer Dame, dir sich besorgt Über fie »engte «nd ihr« schmerzende Stirn mit knlte« Wasser kühlte. Telegraphische Nachrichten. vom 20. Oktober. Wie«. Bis jetzt ist noch kein zweiter Cholerafall hier borge- kommen. An Ungarn hält sich- die Seuche im Allgemeinen auf der bisherigen Höhe, doch hofft man baldige Abnahme derselben. Belgrad. Infolge de» Auftreten» der Cholera in Semlin ist für Reisende aus den infieirteu Orte« eine fiebentägig- ärztlich» Beobachtung i« Absteigequartier unter AuSschlnß de» VnkehrS mit andere» Bewohner«, soweit solche» möglich ist, angeordnrt worden. London. Der Obercommaudirrnde der britische« Armer in Birma, Macpherso«, ist heute am Fieber gestorben. Politische Run-schau. TKemnitz, den 21. Oktober. Deutsche- Reich. Dem Reichstage soll, wie e» heißt, ein Gesetzentwurf zugehea, der die Herstellung de» Biere» in der Art der bayeri che« Gesetzgebung regeln soll. Eine Vorlage, wie sie hier in Aussicht ««stellt Wied, ist dem Reichstage bereit» zweimal, 1879 und 1860, zogegangen; dabei handelte rS sich freilich nicht nur um die Einsühruug einer Mahlstemr nach bayerische« Vorgänge, sonder» auch «m eine Verdoppelung der bestehenden norddeutschen Brausteuer. 1880 wurde die Vorlage st llschwrigend unerledigt ge lassen — E» läßt sich aunehmru, daß der neue ReichshauShaltSetat keine sehr bedeutenden Aenderungen gegen den früheren Etat auf- weise» wird. Die Mehrsorderunge» t« Militäretat dürfte» iw Wesentlichen anf Kasernenbauteu hinanslaufen. Tin« nicht uvbeträcht- tiche Erhöhung der Matrilnlarbeiträge wird aber infolge d?S statt- gehabtrn Einnahme Ausfälle» bei Zöllen und Stenern dock gefordert werdr« und es laßt sich also voronssehe», daß der RttchUag jede Mehrsorderuug auf daS Genaueste prüfe« wird, nm die Erhöhung der Matrikularbciträge nach Möglichkeit hcrabznrnindern. Unter solche» Umständen wird die Ltatsdedc.tte schwerlich sehr schnell ver laufen, vielmehr, wie früher auch schon, sich in da» neue Jahr hlneiuzirheu — Wird eine neue Branntweinsteuer den kommende» Reichstag beschäftigen? Die „Nat.-Ztg." schreibt dazu: lieber diese Frage waren bisher widersprechende Nachrichten verbreitet. J-tzt verlautet mir Bestimmtheit, die Reichsregierung sei entschlossen, dem Reichstage keine Branntweinsteuervorlag« zu wachen; e» wird auch bestriite«. daß von Bayern auS eine solche Vorlage an-geardeitet wird. Die erhöhten Reich-auSgabe« sollen lediglich durch Erhöhung der Matri kularbeiträg« gedeckt werde«. Man scheint hierbei von der Annahme auszugehen, daß die Einzelstaate» alsdann ans Erhöhung der Reich» rinnahme« hinwirken werden. — Wa» nützt aber da» Hiuwirken, wen» der Reichstag nicht Ja sagt? — Mit dem Bau de» Nord-Ostsee-KaualS soll i« Februar nächsten Jahres begonnen werden Der erste Spatenstich, der im folgenden Monat nute» brsondcren Festlichkeiten gethan wird, hat zu nächst nur die Bedentnng einer Crremouie. ES bestätigt sich, Laß das Reich nur einen Thril der Arbeiten selbst auSsührt und etwa für di« Hälfte de» Betrage» der Grsamwttosten dir Arbeiten an Unter nehme» verzieht. — Der neue französisch« Botschafter in Berlin, Mr Herbette, hat bereit» mit dem Staatssekretär Grafen Herbert Bismaick tm AnS- Wärtigen Amt ein« länger« Unterredung gehabt. — Die Verhaftung de» welfisch gesinnten Rechtsanwälte» Dede- kiod in Wolfeubüttel hat in Branuschweig all «mein überrascht. ES heißt, di« Verhaftung sei auf eine auswärtige Requisition «folgt, Wo bin ich? fragte fie verwandelt, nnd wie komme ich hierher ? Lleibc« Sie liegen, liebe» Kind, sagte die Dame: Sie find vor unserer Thür gefalle«, habe« sich die Stirn blutig geschlagen nnd find ohnmächtig geworden. Fühlen Sie sich jetzt besser? Ich danke, ja. Da» junge Mädchen versucht« aufzustehen, that eine» oder zwei Schri te, sank aber mit einem SchmerzenSlaut bleich und matt auf da» Sopha zurück. Wo haben Sie Schmerzen? Mein Fuß — ich kann nicht austreteul sogt« da» Mädchen mühsam. Nur einen Augenblick, daun wird eS ,chon gehen. Nein, nein, Sie wüsten lieg-n bleiben wiederholt« die freund liche Dome. Ich werde «ach dem Arzt schicken. Ehe da» Mädchen etwa» erwidern konnte, war fie hinaus, und di« junge Fremde batte während ihrer Abwesenheit Zeit, sich in dem Zimmer uwzufth-.n, da» ihr schöner erschien, als irgend ein», in dem fie jemals vorher gewesen war; nicht gerade Prächtig oder ganz modern eingerichtet, aber hell nnd behaglich, von d r Nachmittagssonue beleuchtet, mit schön geordneten Vorhängen vor Thüren und Fenstern, mit Blumen, Bildern «ud zierlichen Gcräthschasteu, und da» Mädchen dachte, eS müßten gute «nd glückliche Mensch»» sein, die hier wohnten. In dessen kow die Hanssrau wieder herein, ein Prüsrntirbrett in der Hand. Sie rück,« flink und geschäftig einen kleinen Tisch au da» Sopha. sctzte da» Brett daraus und sagre, indem fie ein Gla» Wein einschänkle: Trinke» Sie, mein Kind, «ud essen Sie etwa» Weißbrot. Sie sehen noch immer blaß ans DaS Mädchen streckt« schon die Hand a«S, um der freundlich»» Einladung zu folgen, dann schien e» sich z« besinnen «nd schüttrlte »bühnend den Kopf. Sie find sehr gütig, aber ich muß nach Hause, mein« Mutter wird sich ängstigen. Die Dame hatte sich viedergebeugt und den grobbeschuhtev, aber zierlichen Fuß de» Mädchen» in ihre Hände genommen und befühlt. Al» dies« bei der Berührung zusammenznckte, sagte fie: Sie haben sich den Fuß verletzt, r» wäre Unrecht, Sie jetzt fort »«lasten, arme Kleine Wenn Sie glauben, daß Ihre Mutter io Sorge ist, will ich nach ihr schick»». Sogen Sir «ir nur, wo fie zu finde« ist. Sie find fremd hier, nicht wahr? Ja, wir habe» di» große Bude anf dem Markt, dicht hinter de» Rathhans«. Bitte, Tante, «inen Augenblick! rief «» au» dem Nebenzimmer Da» Mädchen blickt« durch di« osten« Thür in ei« kleinere» Neben- nachdem in Hannover bereit» Arretirnngeu stattgesnuden hätte». E» wird behauptet, daß rS sich um eine LaudrSverrath»-Anklage handle. — Zwischen der britische« und deutsche» Regierung wird jetzt eitrig vkrha ivelt Graf Hatz'eldt hatte «nieder «ine lange Unterredung mit dem englischen Minister de» Auswärtigen. Man geht wohl nicht tehl, wenn man annimmt, e» handle sich nm di« ostafrikanischrn Schwierigkeiten, die je eh:r je bester au» de» Welt geschafft werden. Frankreich. Er sah in der That so aus, als wollte da» ganze Ministerium Frcycinet von der Bildfläche verschwinden. Der Finauzminister hatte mit der Kammer seinen Zank gehabt und wollte gehen, der Minister de» Innern wollte folgen, ein paar andere College» schlossen sich an, «nd so war da» ganze Eabiuet aus de« besten Wege, sich in eitel Wohlgefallen ouszulösen, als «S dem Minister» Präsidenten nochmals gelang, die erhitzten Gemülher zu beruhige«. Auch von Seiten der Kammer find viele beruhigende Worte gegeben, es ist versichert, man habe keinerlei Mißtrauen gegen die Regierung und so wird die ganze Krisis dann todtge'ch wiegen werden. E» ist somit Alles wieder gut! Nur fragt e» sich» wie lauge l — Der Patriotenhäuptling Dsrouiöde ist jetzt der erste Mann in Pari». Wenn er von seiner Reise „um Deutschland herum* erzählt und schildert, wie verhaßt allen anderen Nationen die deutsche ist, so muß man sich wirklich wundern, weshalb diese erbitterte» Feind« nicht längst über uns hergefallen find. Mr. Dörouläde hat fürchterlich übertrieben, um für seine eigene Person «och etwas mehr Reklame zu machen. Da» ist die ganze Geschichte. — Da» Pariser Journal „France* k agt ichon wieder einmal gewaltig über die deutsche Lon- carren>. ES schreibt: „Alle Zweige de» Pariser Handel» find mit deutschen Erzevgcjffeu hcimgesucht. Seit einiger Zeit find auf den Boulevards und anderwärts große Schuhmagazine eröffnet, dl« sich mit dem Titel breit machen: „Saisons oxiusivowent Irrmoaises I" Nnd — die sogenannten rein französischen Häuser verkaufen nur Artikel deutichen Ursprungs." Italic«. Die italienische Regierung fährt ungeachtet der heftigsten Angüsse der katholischen B älter unbekümmert fort, daS Klostergesetz streng zu handhaben. Dieses Gesetz bestimmt, daß di« Klöster nnd Klöstergüter eingezogen, den Bewohnern der Klöster aber einstweilen noch gestattet werden solle, darin zu wohnen. Neueiu- kleidungen vrn Mönchen und Nonnen dürfen aber nicht mehr vor- genommen werden. Die Regierung geht aus Grund diese» Gesetze» in rücksichtsloser Weise vor. Außerdem sollen alle Angehörige de» Jesuiten Orden» nicht-italienischer Nationalität an» Italien auSge- wiesen werden. Diese letzte Maßregel wird natürlich neue» «nd gevaüigeu Lärm verursachen. Orient. SSmmtliche europäische Großmächte haben der russische» Regierung nunmehr osfieiell mitgetheilt, fie würde« einer Wiederwahl Fürst Alexanders zum Fürste» von Bulgarien nicht zn- stimmen, aber dar genügt immer noch nicht, den Ezaren zu einem Ausgleich mit de« Bulgaren z« Vera«lasten Rußland fordert, über Wien Angegangenen Meldungen zufolge, als Borbedinguug einer Aus söhnung den Rücktritt de» gegenwärtigen bulgarischen Ministerium» und di« Einsetzung eines rustrnsreundliche» KadinetS, da» alsdann die große Nationalversammlung zn berufe» haben würde. Außerdem soll die Verfolgung gegen die bei dem Staatsstreich brthriligtrn Personen ei» gestellt werden, da Fürst Alexander eine vollständige Amnesti« er lösten habe. Letztere- hört man jetzt zum ersten Male. Dir bul garische Regierung ihrerseits will eine Deputation au den Sultan senden und diesen um Rath bitten. Bon dem ist leide» auch nicht viel zn erhoffen. General KanlbarS bemüht sich »ach ktäste«, unter de« Bulgaren und namentlich im Ministerin« Meinung-verschieden« gemach; fie sah auf eine« Stuhl ihren Hnt nnd Mantel liegen, «nd ein junger Manu, beste» Gesicht fie sich schon einmal dunkel, wie in halber Bewußtlosigkeit gesehen zu haben erinnerte, stand dabei und blättert« in ihren Zetteln. Die HanSfran war zu ihm herauSgetreten. Wa» willst Du, Franz? Ist fie ernstlich beschädigt? Ich fürchte. ES war gut, daß Du fie hereinbrachtest. Wie fange ich e» nur an, dir Mutter z« benachrichtigen? Die Mädchen find beide nicht zu Han e. Soll ich vielleicht gehen, Tante? D« thätrst mir einen Gefallen, lieber Junge. Ich will aber erst noch nach ihrem Namen fragen. Laß nur, daS ist nicht «ölhig. Es steht hier auf dem Zettel, und ich finde cS auch ohnediel. Das liebe, sauste Gefichtche« fiel mir schon gestern i« Vorbeigehen anf. Ist Dir der Gang auch nicht unangenehm? Nein, nein, sei ohne Sorge. Er war bei de« letzten Worte« schon zur Thür hinaus und befand sich bald anf de» Markt vor einer Bade, die sich in riesenhafte« Lettern als „Elia- Knauder« großes Weltwnsenm, enthaltend di« interestantesten Darstellungen au» der Natur und de« Bölk«, leben" »«kündigte. In der Thür stand ein kleiner, verwachsener Mann, de« die langen Schöße seine» Frack», ein sehr hoher Cyliuderhnt «nd ei» phantastisch uwgeknüpster bunt- wollener Shawl ein groteske» Aussehen verli Heu. Er hielt in seit- samcn Ausdrücken und Redewendungen eine Ansprache au di« sich herardrängendk Menge und liebkoste dazwischen ein Meerschweinchen, da» aus seiner Schulter saß. Franz trat an ihn heran. Könnte ich Frau Knauder sprechen? Nicht vorhanden, junger Herr! erwiderte der Angeredete im höchsten Fistelton«. Elia» Knauder, meine Wenigkeit, ist gänzlich un- blweldt. Wünsche» Sie etwas von mir? Nein, ich uöchte die Mutter de» jungen Mädchen, das gefern hier bei Ihnen stand, sprechen. Sie meinen Frau Holm? Die finde« Sie in de« WohnungS- wagen hier hinten. Franz wandt« sich nach der angegebenen Richtung und sah dort eineu jener auf den Jahrmärkten häufigen Wagen, die in ihre« evgeu Raume eine vollständige Wohnung enthalten. Di« Thür stand offen und er blickte neugierig hinein Der Raum, der au der gegenüber liegenden Seite dnich einen Vorgang abgeschlossen wurde, war völlig wie eine Stube eingerichtet; nur e«n Gestell mit Kochgeschirr, sowie ein eiserner Ofen, anf dessen Platt« rin dampfender Tops stand, zeigte an, daß er zugleich al» Küche diente. Zwischen de» an de« Wänden stehenden nölhtgsteu Hausgeräthe« dlirb kau« rin Gang in der Milte frei; dennoch sah der R.nm nicht nugrwöhnlich an». E« herrscht«
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