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p«s i» r', lftichrmr m Dr»«d« A>serat« »erd» a«,rn»m«m dt» «b«d« k. ManutaaSr G»«tttag»l2 u»r Marienstri»; ta Neustadt: d» Abend» 5 Uhr^ B»chdr»ck«r»i '3-H.PLßler. «r^Noftergassea. Auflager >v.«0« Exeutpl. Atsnnemnrt. «tertelt. 22»/tz N»r d« uneut-eldlicher Lieferung D»rch dk P»st ^ertetjthrt. 25. R-r. Stumm«» 1 R», Tageblatt für Unterhaltung uns Geschäst^nerkehr. .Druck und Sigmthum der Herausgeber: Litpsch Ä Ntlchardt in Dresden Verantioortl. Nedaeteur: JullNS Ntkchardt. Ins«rai«n»reM Für den Raum ei«» gespaltenen Zerler 1»/» Rgr. Unter , Eill-riaud<E die Zeile 6 Ng» ZUa»«s«La von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zodlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung EGDSVevüT TsAk ckßstzf» T auf. lO Silben kosten l^-Ngr. Auswärtige können bieZahlmrg auch auf eine Dresdner Firma anwcisen. (rrp d. Dreed.Nachr. Sir. IS. Siebeuzehuter Jahrgang. Mui-dmi-m M,e°sor Drodisch.Dresden. Montag» IS. Januar 1872. Dresden, den 15. Januar. — An die kaiserlichen Ober-Postdirectionen zu Carlsruhe und Eonstanz hat der General-Postdirector Stephan in Berlin unterm 1. Januar c. eine schwungvolle Ansprache an die bis herigen größherzogl. badischen Postbeamten bei Gelegenheit ihres Uebergangs zur deutschen Neichöpost gesandt. Dieselbe begrüßt zunächst die betr. Beamten mit einem herzlichen Willkommen zum Eintritt in die ehrenwerthe Postbeamtenschaft des deutschen Reichs und versichert das collegialischste Entgegenkommen, indem sie zur Einmüthigkeit und zum gegenseitigen Vertrauen ausfordert, und verspricht namentlich während der schwierigen Uebergangsperiode besondere Verhältnisse thunlichst zu berücksichtigen. Dann heißt «» wörtlich weiter: „Es entspricht nur der rwturgeinüßen Ent wickelung unseres Zeitalters, daß bei der erhöhten Schwungkraft -er befreiten Elemente des Verkehrs auf dem geistigen und dein materiellen Gebiet die Schwierigkeiten der Aufgaben des Post- mesenS zusehends wachsen. Aber es liegt auch ebenso sehr in den natürlichen Consequenzen der Zunahme wahrer Bildung, daß in dem Beamtenkörper die Ueberzeugung von der Wichtigkeit dieser Aufgaben für die Wohlfahrt und Gesittung derNation an Stärke zunimmt und das Bewußtsein sich befestigt, daß jeder Einzelne durch pünktliche Erfüllung der ihm obliegenden speciellen Amts verrichtungen, gerade bei einem in so hohen» Maße auf den Zu sammenhang berechneten Organismus, zum Gedeihen des Ganzen auf-as Witksamste beiträgt," — und schließt dann mit den Worten: „Das General-Postamt darf die vertrauensvolle Er wartung aussprechen, daß die Herren Beamten, von diesem Geiste durchdrungen und von Hingebung für ihren Culturberuf beseelt, ihre Ehre darein setzen werden, die hohen und schönen Zwecke des vateAändischen Instituts, welchem sie hinfort angehören, mit deutscher Kraft, Ausdauer und Gewissenhaftigkeit zu erfüllen." — Ein schönes Bild von jugendlichem Frohsinn und Heiter keit, aber auch von würdigem Ernste und treuer Vaterlandsliebe entfaltete sich am Freitag Abend in Meinhold's Saale. Die Kreuzschüler waren es, die sich, vereint durch das Band der Schule, zu jenem Balle versammelt hatten, der unter dem Namen „Kreuzschülerball" allgemein bekannt. Fast an 200Frohgesinnte, darunter ein überaus glänzender Damenflor, erfüllten die elegan ten Räume des Meinhvld'schen Etablissements. Nachdem gegen 7 Uhr der Rertor des Gymnasiums, Herr Prof I)r. Hultsch, er schienen war, einten sich die Paare zu frohem Tanze, wozu die Capelle des Herrn Musikdirektor Erdmann Puffholdt die belieb testen Melodien erschallen ließ, bis in der zehnten Stunde die Er öffnung der Tafel begann, die den Ruhm der Thorinann'schen Küche bewahrte. Daß die Würze aller Tafelfreuden, die Toaste, nicht fehlten, braucht nicht erwähnt zu werden. An das übliche Hoch auf Sachsens greisen König von Seiten des Herrn Rector schloffen sich weitere vier „officielle" Toaste von Seiten der vier Ballvorsteher an, die in studentischem „Wichs" erschienen waren. Einen heileren Eindruck machte, außer der humoristischen Rede des Herrn Turndirector 1)r. Kloß, eine Parodie der Lützow'schcn Jagd, gedichtet und vorgctragen von Herrn 1)r. Kreniel, sie war betitelt: „Meinhold's wilde Jagd". Einen wahren Beifallssturm aber erntete der frühere Conrector der Kreuzschule, Hr. Geschichts forscher Prof. De. Helbig, der, wenngleich sein Haar vom Alter schon gebleicht war, dennoch mit jugendlichem Feuer und mit markvoller Stimme an die Thaten des Vorjahres erinnerte, von denen er seinen Schülern schon lange vorher gesagt hatte, daß sie kommen müßten; der ferner der Kreuzschüler gedachte, die für das Vaterland ihr Leben gelaffen, und der seine tief ergreifende Rede mit einemHoch auf das deutsche Vaterland schloß. War jetzt die Begeisterung schon im hohen Grade erwacht, so wurde sie noch erhöht durch die innigen und wahrhaft deutschen Worte des Hr». Oberlehrer Schöne, worauf sämmtliche Anwesende, wie>von einem Gedanken beseelt, einstimmig die unvergängliche „Wacht am Rhein" «mstimmten. — Der Cotillon, der sich an die Tafel anschloß, er hielt dadurch einen besonderen Reiz, daß ein wirtlich täuschend nachgeahmter großer Elephant. beladen mit den verschiedensten Cotillongegenständen, langsam in den Saal geschritten kam. ge führt von zwei kleinen Ncgerknaben. — Zu einer ausführlicheren Beschreibung aller weiteren kleineren Ueberraschungm und De tails ist der Raum unseres Blattes zu knapp; genug, daß der Ball, der bis in die frühen Morgenstunden währte, ein wirklich frohe» und erhebendes Fest war, das allen Denen, die es nutze macht, lange im Gedächtniß bleiben wird. — Wie die „Deutsche Turn-Zcitung" schreibt, rücken die Verhandlungen und Vorbereitungen wegen Abhaltung des 4ten deutschen Turnfestes in Bonn am Rhein dem Ziele näher. Das Generalkommando des 8. ArmeecorpS ist auf Ersuchen zurUeber- laffung der aufgeschlagenen Zelte (behufsEinrichtung von Maffen- quartieren) «rbötig. Somit scheint die Hauptschwierigkeit des groß« Feste« glücklich beseitigt zu werden. — Zur Beherzigung für Alle, welche namentlich Brezeln, «der auch andere Eßwaarrn beim Kaufen befühlen und wieder Mückgeb«, enthält der..Cottbuser Anzeiger" folgende nachah- «untzDmerche Bekanntmachung der dortigen vereinigten Bäcker meister: „Bezugnehmend auf die Annonce vom 29. December v. I. sehen sich die Unterzeichneten veranlaßt (da es schon der Wunsch der Bürgerschaft ist), künftig das Aussuchen der Sem meln nicht mehr zu gestatten, weil es höchst unanständig ist, vor züglich bei der jetzigen Pocken-Epidemie, daß Leute mit den fleckigen Händen in den Semmeln herumsuchen; daher bitten die Unterzeichneten, daß sich das geehrte Publikum künftig an den Verkäufer oder die Verkäuferin wenden möge, ihre Wünsche aus zusprechen und dann prompt und pünktlich mit guter Waate be dient zu werden. — Gestern Morgen ward im Böhmischen Bahnhof, als eben die Gruben geräumt wurden, von oben her durch den Schtott ein tödtes neugebornes Kind männlichen Geschlechts heruntergcwsrfen und von den Gnlbenräume'n aufgefangen. Man hat sofort nach der uuatürlichen Mutter gesucht und der Polizei Nieldung gemacht. — Cs ist erfreulich, berichten zu können, wenn Erzeugnisse sächsischer resp. deutscher Industrieller auch weit über die Grenzen hinaus sich eines vorzügliche,» Re,wurmes erfreuen. So haben große Häuser in London und Ncw-Bork an die Finna: Ge brüder Süßmilch in Pirna, das Ersuchen gerichtet von ihrer be rühmten Ricinusöl-Pommade Depots in genannten Städten zu errichten unter Beifügung bedeutender Bestellungen. ES ist dies um so erfreulicher für genannte Firma, als gerade die englischen Parfümerien neben den französischen zu den gesuchtesten gehören. — In diesen Tagen sah man auf der alten Elbbrücke ge fährliche Manipulationen vornehmen. Zün,Zweck der Ausmessung der Brückenbögen mußten sich Feuerwehr-Leute an ihren Steig leitern, die sie am äußeren Geländer befestigt hatten, hinablasscn und in den schwierigsten Lagen die Vermessung vornehmen. Ueber die Sache selbst, d. h. über das Brückcnverbreiterungsprojcct hö ren »vir Folgendes: Es war früher in Aussicht genommen wor den, die Brücke dadurch zu verbreitern, daß man von einem Pfei ler zum andern Eisenträger legen und auf diesen den Trottoir bau ausführen wollte. Gegen dieses Projekt haben sich aber Sei ten der hierfür Competenten Bedenken hören kaffen, man glaubt, die Aesthctik des Anblicks würde verletzt werden. Nun hat jetzt der Herr Ingenieur Maut ein neues Project vorgelegt. Er will nach Hinwegnehmen der Stirnwölbungen zu beiden Seiten der Pfeiler von Grund aus die Brücke durch steinerne Neuwölbungen beiderseitig um circa 5 Ellen verbreiten», so daß dann auf beiden Seiten das Joch sich bis zu den äußersten Spitzen der jetzt stehen den Pfeilerwölbungen erstreckt. Der so gewonnene Raum auf der Brücke selbst ist nicht unbedeutend, es wird der Fahrweg so breit, wie jetzt Fahrwege und Trottoir zusammen genommen und nach Hinausrückung des Geländers auf beiden Seiten noch ein breites Trottoir gewonnen. Es ist nicht zu verkennen, daß sich bei den, von Jahr zu Jahr vermehrenden Verkehr auf der alten Brücke deren Verbreiterung dringend empfiehlt. — Der jugendliche Verbrecher, welcher in diesen Tagen den Laufburschen aus der Zeh'schen Buchhandlung durch einen Messerstich verwundete, ist vorgestern Mittag vom Vater des be treffenden Laufburschen auf dem Postplatz gefaßt worden. Der Verwundete hatte den, der »ach ihm gestochen, wenigstens inso weit erkannt, daß er seine Person undKleidung beschreiben konnte. Als der junge Böseivicht merkte, daß von jenein Streiche die Rede war, »sollte er entwischen, ward aber auf dem Antonsplatz er griffen und auf die nächste Polizei-Inspektion gebracht, wo er ein offenes Geständniß ablegte. — Dem Vernehmen nach hat sich hier eine neue „Dresdner Wechslerbank" gebildet, welche aus bedeutenden hiesigen und aus wärtigen Bankfirmen zusammengesetzt sein wird. Das Grund kapital soll vorläufig auf zwei Millionen festgesetzt sein. — In cine recht betrübend« Lage ist der Droschkenlutscher August Knöbel, Schäferstraße 24, gekommen. Es ist dies der selbe, der. wie wir ain 6. d. mittheilten, auf dein Albertsplatz das Unglück hatte, beim Umwerfen der Droschke ein Bein zn brechen. Er ist mittellos, Vater von 5 Kindern, von denen vier in die Schule gehen und kann, wie uns »nitgetheilt wird, voraussichtlich unter drei Monaten nichts verdienen. Eine schlimme Lage! — In der Lößnitz bei Dresden, dem sächsischen Nizza, wie die (siegend wegen ihrer reinen, gesunden Luft von einer ärzt lichen Autorität genannt worden ist, ist jetzt von auswärts viel Nachfrage nach Wohnungen. Für Familien mit Kindern ist von Interesse, daß seit neuerer Zeit sich in dortiger Gegend auch eine vorzügliche Privatschulanstakt befindet, nämlich das Lehr und Erziehungsinstitnt des Schuldirektor Krieger auf de», Friedstein bei Kötzschenbroda, das zu Ostern in ein de», Mittelpunkte der Löbnitz näher gelegenes Grundstück übersiedeln und dann zur Aufnahme einer größeren Anzahl von Schülern undPensionärcn eingerichtet sein wird. — Am »ergangenen Dienstage wtirde Höckendorf in eben so großen Schreck als freudige Ueberraschung »ersetzt. Ein Sol dat, wie man gesehen haben will, von Nr. 107, kommt zum Richter und kündigt demselben an, daß Höckendorf in den näch st« Tagen eine Militär-Einquartienmg van circa 500 Mann bekommen würde. Der Richter, der sein Amt nur erst kurz» Zeit bekleidet und daher noch nicht erfahren genug ist, hindert es» nicht, daß der betreffende Soldat zum Gemeinde-Diener geht und mit demselben sich in die einzelnen Gehöfte bcgiebt, um dem euren Besitzer soviel, dem andern soviel anzukündigcn. Man denke sich den gewaltigen Schrecken, den diese Nachricht bring« »nutzte, da jeder der größern Grundstücksbesitzer gegen 30 Mann und jeder Häusler 2 Mann bekommen haben würde. Und auf, der andern Seite welche Freude! Wirthe, Kaufleute rc. berechn« schon dm Umsatz, dm sie durch das Militär haben werdm, schmunzeln and reiben sich vergnügt die Hände. Bald aber bricht sich, nachdem man alle Umstände genau in Erwägung gezogen, die Ansicht Bahn, daß man es mit einem Schwindler zu thun gehabt habe. Flugs bricht man am andern Morgen auf, um d« Schwindler, der in dm Nachbarorten sich mehrfacher Betrügereien schnldig gemacht hatte, zu arretirm, nian findet aber den Vogel: ! ausgcflogen, indem er mit dem Frühzuge seine Weiterreise be werkstelligt hat. Alle Angst und Sorge hatte nun ein Ende;» alle Hoffnungen und Pläne sind nun zu nicht«! — Oberlausitz. An dem oberen Abhange eines klein«, stille»» Thales, dessen bescheidene Quelle geräuschlos nach dem, Schwarzwasser fließt, lagen dicht zusammengedrängt die fast ohne ! Ausnahme niit Stroh gedeckten Gebäude des wendischm Dörf- , chens Zischkowitz., Seit alten Zeiten war das Dorf vom Feuer verschont geblieben,'- während in der Gegend rings umher ' stattliche Neubauten von stattgefundmen Bränden Zeugniß gabm. Es war im Volk die Sage entstanden und verbreitet, herum ziehende Zigeuner hätten aus-Erkenntlichkeit für erhaltcno-Wohl- thaten einst Zischkowitz durch einm Zauberspruch gegm jede Feucrsgefahr sicher gestellt. Die modemen Versicherungsgesell schaften kehrten sich jedoch nicht an die Tradition des Volkes und verweigerten dem Besitzer des Robelschen, durch Feuer am mei sten gefährdeten Gehöftes die Aufnahme in den Bund der Ver sicherten; vier andere Zischkowitzer aber fanden Gnade vor den Augen der Versicherungsgesellschaften. Am Abende des 11. Ja nuar, als sich schon ein Theil der Dorfbewohner zur Ruhe be geben, verlor der Zauber, der über dem Dorfe gewaltet hatte, seine Kraft. Ein Stallgebäude des Robelschen Gutes brannte plötzlich lichterloh. In kurzer Zeit stand der größte Theil des Dorfes in Flammen ; aus neun Gehöften erhoben sich Feuer- garben und erleuchteten den bewölkten Himmel und die schnee bedeckte Erde, auf welche selbst in stundenweiten Entfernung« verkohlte Strohreste niedersielen; drei Bauern, vier Gärtner und zwei Häusler wurden von» Brande bettoffen. Wo es zuerst ge brannt hatte, konnten sechs Kalben, fünf Schweine und ein Pferd nicht gerettet werden und mußten in den Flammen umkommen. Lange Zeit wird »nan in der wendischen Umgegend von dem schlimmen Zischkowitzer Brande erzählen; die Sage aber von dm Zauberworten der Zigeuner wird verschwinden und vergeff« werden. — Subhastationen. Morgen werden subhastitt: in Leisnig Seilermcister Gustav Würkert Hausgrundstück 495 Thlr. taxirt; in Zöblitz Christian Rösch und Carl Klemms Hausgrund stück 1558 Thlr. taxirt; in Pulsnitz Drechsler Joh. Haufe HäuS 1000 Thlr. taxirt; in Dresden Restaurateur Carl Blau Haus und Eiarten in Loschwitz 17445 Thlr. ; in Rötha Gärtner Joh. Södel Haus 2135 Thlr. taxirt. — Verlautbarungen im Handelsregister. Die Firma A. Aschenheim, Inhaber Herr Adolph Aschcnheim hier. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 5. Januar. Die Verhandlung über den Einspruch in Privatklagsachen de» Kochs Johann Hcrniann Eyßler wider seinen College» Vincenz Dotzauer, in der bereits Termin angestanden hatte, fazrd unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. — Auf dem Bahnhofe zu Zschölkau, wo Friedrich August Spanier als Bahnhofsinspeetor lungirt, ging es an einein schönen Tage etwas lebhaft zu. Der Galant,riewaarenhändler Johann Julius Meitzer aus Dresden nebst seiner Gattin Ottilie wollten mitfahren. Dagegen hatte nun derBahichofüiyspector nichts, wohl aber, daß dasMeltzersche Ehepaar ein Packet mit schmutziger Wäsche in das Coup« mit hinein nehmen »sollte. Spanier wollte, daß es vermöge»» werde; das war nun wider nicht die Ansicht Meitzers und es kam zu einem heftigen Disput. „Meine schmutzige Wäsche laß ich nicht in dm Packwagen; ja, wenn'» nur die Alte aus Oschatz wäre, da ging 's schon", so rief die Frau, und der Mann soll noch hinzu- gefttgt haben: „Meine Frau ist keine—, sie hat noch nicht mit Ihnen —". Im Jnspectionszimmer hat sich diese Unterhaltung fortgesetzt. Der erstinstanzliche Bescheid lautete auf 3 Thlr. Geld strafe wider Beide. Sie widersprach« und wurden heute, nach dem neue Erörterungen stattgefuuden, welche sehr zu ihrem Gun sten ausgefallen waren, vom Gerichtshof freigesprochen. — Der früher in Dresden aufhältliche Handarbeiter und, jetzige Leipziger Packträger Johann Traugott Ritsche wohnte hier auf der Weber gaffe beim Productenhändler Andreas Wulenk: da Ritsche mit seiner Miethe sehr im Rückstände war, wurde »hm vom Wirthe gekündigt. Da er auch jetzt nicht ginu, strgab sich Wukenk'in Be gleitung zweier Dienstmänner und de» ProduttenhändlerSAndre«»