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Ausgabe H Nummer 116 — 32. Jahrgang Erichen» cm»! v i ldii. nni illvslr.NraoSbcUage« .Hemai und AVll' und der M>ideN>ei1age »gltrnnN« kleinen i!e>ge-.wwie den 2exIbeU«nen »Unle>l>allntt« und Mtgen- .DtevrakMche Hnn»' >rau' .Da? nnke ^Nl1>- MonaMcher PeznaSpreiS iluSgnbe kl mit SI.-Veimo-BInIt ^e?,70 SliiSgabe v ohne SI.-Beinio-BIaN " S.2g , „.zelnummer IO Lonnabend- u. Eonnlagnummer!k0 . Sonnabend, den 2V. Mai »bS3 p-ttUcil- W W ^WW^UMW^. 20 z T,. i W WWWWWW WW W^^ WI Wl Wl WI W8 MW « MD Im galle HSHerec viewM, !Z>ieik. üe.k^k unv.l eiinchl ,cdc rei- »sllchNnui MU ^'n^rnnn olksMuNS nlclchiiftSftellr, Demi »nd weolag! vernninl<^ Nuchdnuierei nnd «erlag vreSden.il. I, polierltr. 17. z.-rnrnk 21017. posllcheckkonlo Dresden 102k. Bank, konlo Skadlbank Dresden «r.iN7S7. Für christliche Politik und Kultur .Nedaktw» der Lak>iII<1>-ii Volks,ellnn« vreSden-Ältjladl 1 Polierllratze 17. Zernrw LMI und 2l<iI2- Der neue berusssländische Aufbau Unternehmer, Arbeiter und Angestellte gleichgestellt — Bor der Konferenz über die privaten Auslandsschulden — Nadolny bei Kenderson — Die Japaner vor Peking Dr.Ley vor -em Angeslelllenkongreh Berlin, 19. Mai. Im Plcnarsitzungssaal des Neichswirtschastsrates fand am Freitag der erste Deutsche Angestelltenkongretz statt. Es l-andelte sich dabei um das erstmalige Hervortreten der grotzen Angestelltensäule innerhalb der Deutschen Arbeitsfront. Vor mehr als 150 Delegierten und Vertretern der Reichs- und Staatsbehör den, eröffnete der Geschäftsführer der Angestelltcnsäule Sch l ode r-Münck;en den Kongretz mit einer Mitteilung über die gestern zustande gekommene grotze deutsche An- yrsielltensäule. Aus rund 120 verschiedenen Berufsver- k'änden, in die die deutsche Angestelltenschaft bisher zer splittert war, sind nunmehr neun grotze Angestelltenorganlsationen auf berufsständischer Grundlage gegründet worden. Die gestrige Vertreterversammlung habe den einmütigen Wil len bekundet, unter der Führung des Führers der Deut schen Arbeitsfront, Staatsratspräsident Dr. Ley, die ge samte Neorganisationsarbeit für die Angestelltensäule bis zum 1. Juli fertigzustellen. Die neue Angestclltenfront umfasse r u n d d r e i M i l l i o n e n d e u t s ch e r A n ge- st e l l t o r. Die Angestelltcnsäule werde geeignet sein, in nerhalb der Deutschen Arbeitsfront gemeinsam mit der Vertretung der deutschen Arbeiterschaft und des deutschen Unternehmertums gleichberechtigt mitzuivirkcn beim be ¬ vorstehenden ständischen Neubau unseres deutschen Volks lebens. Ter Führer der Deutsck)c» Arbeitsfront, Staatsrats- prüsidcnt Dr. Ley, machte grundsätzliche Ausfüh rungen über „Die Deutsche Arbeitsfront in der deutschen Volksfront". Er wies darauf hin, das; es wie ein Traum wirke, wenn heute in einer Stunde Dinge vollbracht wer den, die grötzer und gewaltiger seien, als das, was man früher in Jahrzehnten geschaffen habe. Heute noch werde er sich mit seinen Mitarbeitern zum Führer Adolf Hitler begeben, um ihm zu melden, datz der bcrufsständisckc Aufbau in den Grundlagen vollendet sei. Ein Werk, das die Basis für Jahrhunderte sein wird und das der vorige Staat und die Gewerkschaften nicht zu meistern vermochten, sei damit unter Adolf Hitlers Füh rung in wenigen Tagen vollendet worden (stürmischer Beifall). Dr. Ley gab bekannt, datz in die Deutsche Ar beitsfront neben den Arbeitern und Angestellten auch die Unternehmer einliezogen werden. Ganz weniae Grundsätze sür den ständischen Ausbau wür den dein sichrer beute varaetragen. Die Einzelheiten. das Para- arantzennetz bannen nicht van der Spitze ausaeiübrl werden, sondern nnr van den Menschen, die in den tlnleraliederun.zen danach leben sallen. Dabei müsse man individuell verfahren und Skillhalkekonferenz erst am 28. Mai Vor einem Transfermoratorium für einen Teil der privaten Auslandsschulden Berlin, 19. Mai. Die Neichsbank teilt mit, datz die Konferenz mit den Vertretern der ausländi schen G l ä u b i g e r s ch a f t Deutschlands mit Rücksicht auf die Reisedispositionen der amerikanischen Teilneh mer vom 26. aus den 29. Mai verlegt worden ist. Die demnächst in Berlin stattfindende Konferenz der ausländischen Privatgläubiger begegnet steigendem Inter esse im Ausland. Die Konferenz wird in Verbindung gebracht mit Absichten der deutschen Neichsrcgierung für einen Teil der privaten Auslandsschulden ein Transfermoratorium zu erklären. Datz die Entwicklung der Dinge in dieser Richtung geht, hat Dr. Schacht bei seinen Verhandlungen in Ameri ka erkennen lassen. Dabei ist ganz unzweideutig der feste Wille Deutschlands zum Ausdruck» gebracht worden, die Schuldverpflichtungen als solche durckMis anzuerken- ncn und auch die Zahlungen als solche zu leisten. Deutsch land wird sich derlei Verpflichtungen niemals entzielien. Aber nicht an unserem Zahlungswillen, sondern der Zah lungsmöglichkeit und Zahlungsfähigkeit liegt es, wenn wir nun jetzt mit den Gläubigern ein Abkommen zu tref fen suchen, das eine Klärung all dieser Fragen herbeizu- siihrcn geeignet sein soll. Die Lage ist ja ganz eindeutig, wenn man einen Blick auf den Status der Reichsbank wirft, aus dem sich ergibt, datz wir gegenwärtig nur noch knapp über eine Oprozentige Deckung der Noten durch freies Reichslmnkgeld und freie Devisen verfügen. Aus eigener Kraft können wir die Schuldverpflichtungen nicht erfüllen, iveil wir aus der einzigen Quelle, die uns dafür zur Verfügung steht, nämlich aus dem Ausfuhrüberschutz, nicht genügend Devisen hereinbekommen. Wir mützten, um allein die Zinslast von jährlich 1,25 Milliarden Mark für diese Auslandsverpslichtnngen bezahlen zu können, monatlich zwischen 80 und 90 Mill Mk. an Aussuhriiber- schutz erzielen, während in Wirklichkeit in den ersten vier Monaten des Jahres nur etwa -10 bis -15 Millionen Mark durchschnittlich cingegangen sind. Es mutz also ein Ab kommen getroffen werden, das uns einerseits von der Zahlung in Devisen entlastet, andererseits aber auch die Schulden- und Zinslast als Ganzes wenigstens einiger matzen tragbar macht. Diese kommenden Verhandlungen sind um deswil len von so ganz autzerordentlicher und entscheidender Be deutung, weil mit ihnen gleichzeitig auch der Grotz- k ainpfgegen die ü b e r h ö h t e n Z inse n und da mit der Kampf um den gerechten Zin s eingcleitet wird. Besprechung Schacht-Norman in London Berlin, 19. Mai. Reichsbankpräsidcnt Dr. Schacht wird seine Rückreise unterbrechen, um in London mit dem Präsidenten der Bank von England, Montague Nor man, zusammenzutreffen. Eine solche Besprechung war naheliegend und bereits vorgesehen, zumal Dr. Sck-acht auf seiner Hinreise nach Amerika eine Unterredung mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich gehabt hatte. Bereits am kommenden Sonntag wird Dr. Schacht in der Reichsbank erwartet. Unmittelbar nach seinem Wieder eintreffen iverdcn dann eine Reihe wichtiger Besprechun gen aufgenommen werden. den Fachgruppen, evtl, sogar einzelnen Betrieben, gewissen Spielraum lassen. Tarispolitik solle allerdings von den Betrieben fern gehalten werden, weil nuln nicht den Arbeiter und Angestellten der Uebermacht des Unternehmers ausliesern wolle. (Lebhafter Beisall.) Der ständische Ausbau werde vielleicht heute abend noch verkündet, er werde die organische Eingliederung des Arbeiters, des An gestellten und des Arbeitgebers in das neue Staatswesen brin gen und gehöre deshalb zu dem Wichtigsten, was die national sozialistische Revolution geschossen habe. (Beisall.) Die „gelbe Gesahr" solle durch die Einbeziehung der Arbeitgeber in die Arbeitsfront nicht etwa zurüctzgebracht werden: es solle auch keine Werk vereine geben. (Lebhafter Beisall.) Arbeiter und Angestellte sollten vielmehr als ebenbürtige Partner des Arbeitgebers dargestellt werden. Aber jeder dieser Partner müsse begreifen, das Gruppen oder Klassen nlemals Selbstzweck sein dürften, sondern dich das Wohl des Volkes über altem stehe. Wer, so schlvtz Dr. Ley unter stürmischem Beisall, das nicht begreift, ganz gleich, aus welcher Seite er steht, den werden mir brutal zur Erkenntnis dieser Wahrheit zwingen. Der Führer der Deutschen Angestelltenverbände. Reichs- tägsabgeordneter A. Forster - Danzig, machte dann Aussüh- rungen über „Die Angestelltenschaft in der Deutschen Arbeits front". Pier Gründe hätten zur Neubildung einer grotzen An- gestelllensäule geführt: 1. Der Einigung im Volke mutzte auch die Beseitigung der 'Vielzahl von Angestelltenverbänden und die Herbeiführung der Geschlossenheit der Angestelltenschaft folgen. 2. Wenn der Staat von einem Nationalsozialisten geführt wird, müssen auch die Untergliederungen im Staate nationalsoziali stisch gesührt werden, um eine llebereinstimmung zwischen den einzelnen Organisationen und der Slaatsleitung herbeizusühren. 3. Die Organisationen dürfen nicht mehr wie bisher Selbstzweck sein, sondern allein Mittel zu dem End- z weck d e s Wieder a ufstieges der deuts ch e n N a - Non. (Beifall.) Wer dieses Ziel als notwendig anerkennt, mutz auch imstande sein, das bisher Trennende zu überwinden, l. Der bisherige Ausbau der Angestelltenschaft war falsch und unzweckmätzig. Die Angestelltenschaft mar mellanschaulich und parteipolitisch zerrissen wie das Boltz. Dagegen fehlte die klare Abgrenzung nach Berufen. Die beiden Referate fanden starken Beisall Der Vorsitzende, Georg Schioder, erklärte noch, datz die Deutsche Arbeitsfront Volksfront sein müsse und schlotz den Kongretz mit einem drei fachen Siegheil auf den Führer des deutschen Volkes und der deutschen Revolution Adolf Hiller. Nadolny bei Kenderson Gens, 19. Mai. Botschafter Nadolny, der Keule sriil) 6 Ul)r Berlin im Flugzeug verlassen hat, ist nach vierstündigem ununter brochenem Flug kurz nach 10 Uhr in (Kens eingetrofsen. Ter Hauptausschutz Ser Abrüstungskonserenz tritt heute nachmittag '/.g Uhr zusammen, um zunächst den Präsiden ten der Abrüstungskonferenz, Henderson anzuhören, der in seiner Rede ans die bedeutsamen Kundgebungen Roosevelts und Hitlers zur Abrüstungssrage entgehen dürste. Im Anschlutz an die Erklärungen Hendersons wird eine Diskussion stattsinden, in der auch der deutsche Vertreter, Botschafter Nadolny, die Gelegenheit be nutzen dürfte, um in knapper Form nochmals den deut schen Standpunkt, wie er sich aus der Reichstagsrede des Reichskanzlers ergibt, zu umrcitzen. Auch der amerika- nisck)e Bevollmächtigte, Norman Davis, der heute früh von Paris iy Genf eingetroffen ist, soll beabsichtigen, sich auf kurze Darlegungen zu beschränken. Ueber die Absichten der Franzosen und Engländer ist noch nichts be kannt. Man nimmt an. datz der Hauptausscbntz nach der heutigen Sitzung sich auf Montag vertagen wird Botschafter Nadolny hatte heute vormittag eine Un terredung mit dem Konfcrenzpräsidenten Henderson. Auch der englische Vertreter, Unterstaatssekretär Eden stattete Henderson einen Besuch ab.