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Dresdner Nachrichten : 14.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-14
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.02.1888
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MAiMMÄcnvte 33. Jahrgang. elM.. »- Aufl 4<;.VOÜ Ezempl. Mliler- M Mei-kMlmds I. ÜU» vvnilnov in schnarr Ullä coulsurt Svrtl»» Strbnx. »4, II <ßi»-t-»t» Ilorru UvkLonclitor L<l»w>. N«o«w »lton Hufs aotnu xrvsst« 8»nborkoit unck Lovunr tosso. ranktlicko Losor^suox naok ausrelirts. LS«««««» d vioso vrosebtlrg ist kosten frei ru dorivkon von - katontsnmlt Luä. LeLm'M, lli-Dkilen. ^ 2 Luroau kür Lrrvirkunff äoutsekor unä kromäor Latvntv. IlitzLkl'- mill HszliWLLi'smbk-IlrlLsri»!. kMZ^ o <—> o v«»8tumev aut XVunseb nael» ülaass. Vorsanut naeli au «rlmit«» 6.-.>9 Uu°.<l>«»N272.I>o'. Geftift. Vlclli«. II. Fcbr. iwriceidein.i wrirc« mau, locu U>7-N>1. «prii- Via> lür.in. Juni. In» ISS.»». V-Nß,» mail I»,» ,»8 III. «»ril- vlat IHM, In», . >29.99. Vom», Hai«, loi» i„8. Ervsc» unpc.andcii NuSol a> liprU-Mal 15.99. Tolniu,' mail, »oca xlnic Fas, »cisicacri 99.79, mt« k>»M. Nooluiusicur, 19,9,,, Noniumftkuc, .!9,:m '«vcU-Mal 9>>/l». Veicolrni» loco ocno», >2.79. ' I. v. MS «öS-1. ?j!SSlök-liMS>Iö ? ^r» v 7r» ^ 2 ?- v«i6vll», part. unä erst« bltage. ^ Nsinlnv» in vorrilzzl- ^usuntü kür Herren u,u> Damen. M cVuttrSxo nacti ausrvärts vrercten prompt etteetnirt. A x DeI«I»I»an 280. K lllld ÜI. Lt. aclitvolten Fliomilärdon. ausuairts prompt. , 4 ^ ls,u»»psl'' Bismarck und Rußland, Bündnißvertrag mit Italien. Haltung der Czechen, Berlänaerung der Legislaturperioden. Hosnachrichte», '» Landtagsverhandl., Bmtiag über allg. Schulreform, Typhus in Chemnitz und Zwickau. »Tristan und Isolde". Gemäldegalerie. Dienstag, 14. Februar. Sri»»»wörtlicher Rrdalteur Mr PolttischtK vr. Smtl viere« >n Dreldrn. Nachdem die berufensten Zeitnngswerkzeuge deS Fürsten Bis- mar- in unzweideutige» Worten der vollen Zuversicht deS Kanzlers auf Erhaltung des Weltfriedens Ausdruck verliehen haben, sollte wirtlich gröbere Beruhigung in den Gemüthern und in der Geschäfts welt rintehren. Auf dem ArbeitSmarktc zeigt sich auch bereits grö ßeres Vertrauen in die Zukunft: das menschliche Gcmüth stöbt ade« aus mehr Schwierigkeiten, wieder in'S Gleigewicht zu kommen. Langsam gewöhnt man sich an die tröstliche Gewißheit, die Segnungen deS Frieden» genieben zu können. Seiten» Rußlands hört man je- eine Sprache, die wohl geeignet ist, das Vertrauen daraus zu beleben. ES mag ja sei», daß der traurige Zustand seiner an den Westgrcnzen ausgehäusten Truppen dem Czarenreichr äußerste Vor sicht gebietet, daß Russen wie Franzosen erkennen, noch lange nicht .fertig zu sein". Man wird auch ferner gut thun, zwischen russischen Worten und Maßregel» zu unterscheiden. Aber es ist unverkenn bar, daß die BiSmarck'sche Rede einen tiefen Eindruck im Ezaren- reiche hervorgebracht hat. Ter Krakt der Wahrheiten derselben ver mögen sich selbst die Panslavisten nicht zu entziehen. Ist ihnen doch durch jene Rede, die eine Waffe, die sie immer als Vorwand ihrer KliegShehereien gebrauchten, so zerbrochen worden, daß sie nicht mehr rrisammeiizuleimen ist! Wir meinen den Vorwurf, daß Bis marck aus dem Berliner Kongresse Rußland um die Früchte seines 'siegreichen TürlenkriegeS gebracht habe. Sie müssen seht zugebe», daß Bismarck als Präsident des Kongresses in der Hauptsache nur das jenige in Vertragsiorm brachte, was Rußland selbst vorher mit England vereinbart hatte. Alles, was Rußland auf dem Kongresse von den Bestimmungen des Stesauosricdens preisgab. hatte es vorher schon England freiwillig zugestanden. In den wenjgen Punkten, die neu austauchte«, ve>sochl Bismarck daS russische Interesse. Eigent lich sollten die Russen daS längst schon wissen und wenn sich in Rußland nach Schluß des Berliner Kongresses ei» wahres Wnth- geheul gegen Bismarck erhob, der den Berliner Vertrag.diese Ossenbachiade, diese Komödie, die Rußland enre Narrenkappe mit Schellen aufgestülpt und ihmeineOhcseige verseht habe".fertig brachte, so ist das nur aus deni Gefühl zu erklären» daß der Mensch, wenn er eine rechte Dummheit gemacht, niemals den Fehler in sich selbst sucht, sondern einen Sündenbock braucht. Hat doch der Panilavist Kät- kow 5 Jahre nach dem Berliner Vertrag geschrieben: „Wir traten aus dem Kongresse bereits mit einem fertigen Programme auf, und dieses Programm stammte aus London. Alle unsere Zuge ständnisse wurde» England und nicht Deutschland zu Gefalle» ge »nacht. Dagegen stand in allen noch offenen Fragen Fürst Bismarck stets auf unserer Seite. Len Interessen seines Landes dienend, erschien Bismarck bisweilen russischer selbst als unsere Diplomatie, die keinen nationalen Boden unter seinen Füßen fühlte. Die aus unreiner Quelle stammende Jntrigue. der eS daraus ankommt, un sere Beziehungen zum Nachbarstaat zu trüben, agitirt jetzt gegen den Berliner Traktat, der uns angeblich vom deutschen Kanzler auf gehalst worden sein soll. ES ist nichts falscher als diese Insinua tion. Sogar das Geschick Bosnierrs und der Herzegowina war längst vor dem Berliner Kvngieß entschieden unter Vermittelung nicht des deutschen, sondern des russischen Kanzlers, gelegentlich der Entrevue in Reichsstadt". Gleichwohl war Katkow später einer der ärgsten Kriegshetzer. Jetzt jedoch dringt die Erkenntiiiß. daß Ruß land von Deutschland, besonders von Bismarck, nur Freundliches erfahren Kal, in das Brwußlsein deS russischen Volks selbst ein. Und da Bismarck in seiner Rede den Russen den Weg andeutcte, um ihren Schnitzer zu verbessern, so spricht Alles daiür, daß Ruß land nicht zu Grwaltthätigkeiten schreiten wird und daß seine JriedenSbetheueruiigen ernst gemeint sind. DaS ist Niemand unangenehmer als den Franzosen. Mit der Veröffentlichung des deuksch-öslerrcichischen BündnißvertrageS ist ihnen umso weniger gedient, als Frankreich scheinbar dabei eine untergeordnete Nolle spielt. Es ist nicht einmal mit Namen ge nannt. Tie Franzosen möchten für ihr Leben gern »rissen, waS in dem Vertrage steht, den Italien init den beiden Kaisermächte» ab geschlossen hat. Nun bat ei» Wiener Blatt die Haupkgrundzüge dieses Dreibundes veröffentlicht. Obwohl es meckwürdig ist, wie daS Blatt zu einer als Geheimniß verwahrten Staats-Urkunde gekommen ist, nimmt man doch an, daß die Grundzüge derselben richtig wicdergegeben. wennschon nicht ganz vollständig sind. Die jetzigen Angaben des Wiener Blatte» fassen im Grunde nur dasjenige zusammen, waS im vorigen Jahre als das Ergrbniß der Verhandlungen angenommen war. die anfangs 1887 zwischen den drei Staaten geführt, alsdann Mitte Februar zur Zeit der damaligen deutschen ReichstagSwohl durch Unterzeich nung der drei Bündnißverträge in Berlin znm Abschluß gekommen waren und ihre äugcrc Bestätigung vor der Ocfsentlichkeit durch die Verleihung deS Schwarzcn-Adler-OrdenS an den Grafen Robilant am 17. März gesunde» haben. Im großen Ganzen kann es jetzt aus Grund dieser drei Verträge als ausgemacht gelten, daß Frankreich, wenn eS allein entweder Deutschland oder Italien angreifen sollte. eS sofort Deutschland und Italien gemeinsam zu Gegnern haben würde, daß Rußland, wenn eS allein entweder Deutschlund oder Oesterreich-Ungarn angreifcn, diese beiden Staaten haben würde, und endlich, daß Rußland zrnd Frankreich gemeinsam auch nur einen einzigen der drei verbündeten Staaten angreisen sollten, alsvbald die gelammte Kriegsmacht der drei ver bündeten Staaten Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien heraussordcrn und zu bekämpfe»» haben würden. Dieser mäch - tige Friedens wall wi»d hoffentlich genügen, den Ausbruch des Krieges für lange Zeit unmöglich zu machen. Der deutsch-österreichische Vertrag selbst soll urlprünglich noch einen vierten Artikel enthalte» habe», der seine Giltigkeit ans 7 Jahre sestsetzte, Nachdem diese 1880 abgelause» wäre», beantragte der österreichische Minister Gras Kalnoky die Giltigkeit des Bünd nisses auf unbestimmte Zeit, worauf Bismarck cinging. So wird glaubhast berichtet. Hingegen hat Bismarck daraus verzichtet, de» Biindnißvertrag den Veriassniigsnrkuiide» Deutschlands. Oesterreichs und Ungarns eiiizuverleibcn (inartikulircn), was er ursprünglich wollte. Gras Andrassy, der den Vertrag 1879 Unterzeichnete, rieth davon ab. Um de» Vertrag de» Slaalsarnndgeictzen der betheilig- ten Staaten einsuverleiben, hätte mau ihn doch zuvor veröffentli chen müsse»: das war aber 1879 nicht angczeigt und die Berathung darüber hätte bei dem gespannten Nationalitätsverhält,»ssc Oester reichs unliebsame Debatten hervorgerusen. Auch jetzt hat der ans autdeutscher Gesinnung entsprungene Antrag des Abg. Dr. Knotz, der österreichischen Versassungsurkunde de» Bündnißverlrag einzn- verlcibe», keine Aussicht ans Erfolg. Der Knotz'sche Antrag wird sogar nicht zur ersten Lesung im Wiener Neichsrath kommen: man will vermeide», daß dieser für den Bestand, die Großmachtstellung und das Gedeihen Oesterreichs io wichtige Vertrag den Gegenstand von Parteidemoustrationen im Parlament abgiebt. Auffällig ist je doch ein Umstand. Als dieser Bundnißvertrag im Wiener NeichS- rathe anläßlich des Handelsvertrages zur Sprache kam, äußerten nur Sprecher ans den Reihen der Deutschen ihre volle Zustimmung zu demselben. Aber kein Mitglied der regiernnasirenndlichen Mehr heit hatte ein Wort dafür, weder von der Aristokratie, »och den Ullramontane». noch den Polen, noch den Altczechen. Sie alle überließen daS Feld dem Inngczechen Herold, der seinem Deutschen haß ei» Güicden that und der.' ohne ein Wort des Widerspruchs seitens der Regierungsmehrheit hervorzurnien. wagen durste, den Bliildnißvertrag. den der Kaiser von Oesterreich mit Deutschland abgeschlossen und erneurrt hat, als eine Degravirnng Oesterreichs zu schmähen. „Wir Czechen sind nicht enthnfiasmirr für den Ver trag". spreizte sich jener WcnzelSsohn. Sprach der Iungezeche auch Namens der Altczechen? Das „Wir Czechen" ist höchst verdächtig. Gern ist zu glauben, daß Gra» Taasfe an dem Biindniß mit Dcntsch- lcmd festhält, zumal er sich dabei auf die Deutschen stützen kann; aber da diese in der Minderheit sind und von de» Slave» immer mehr be- und verdrängt werden, so muß Graf Taaffe noch den Be weis bringen, ob für alle Zeilen ein immer mehr verstavendcs Oesterreich mit dem deutsche» Biindniß zu vereinigen ist? Am guten Willen des Grasen geht uns nicht der »lindeste Zweifel bei, aber ob er immer die Macht dazu besitzen wiid ? Das völlige Still schweigen der Taasfe'ichcn Regierungsvartei bei diesem wichtigen Anlasse, die dem jungciechischen Denischenhaß uneingeschränkt das Feld überließ, hat das Taaffe'sche Regieruilgssystem Lentschland gegenüber blosgestcllt. I» der vergangenen Woche beschäftigte sich der deutsche Reichs tag und der plenßische Landtag vorzugsweise mit den Anträgen, für das gleich und für Preußen die Gesetzgebungspcriode aus 5 Jahre zu verlängern. Wie viel unnöthiger Staub wurde dabei ausgewirbelt, wieviel Komödie gespielt! Dieselbe» Parteien, die früher diese Maßregel als dringend nothwcndig gcrvrdert batten, zeterten jetzt dagegen. Deutschf>eisinnigc und Klerikale wollten der Welt weiß machen, als ob eine Verkürzung der Volksrechtc bevor stände, wenn die Gelegenheit zu attiregrndcii Wahlwühlereien etwas beschränkt würde! Um ihre Siniicsändcrung zu masliren. wollte» sie den Antrag niit Dinge» belasten, die nur im losen Zusammen hang damit stehen. Sie verlangten ffir den Reichstag Diäten, für den preußischen Landtag geheime Abstimmung (Bis jetzt muß nämlich der preußische Landtagswähler laut zu Protokoll erklären, wem er seine Stimme siebt). Beides hat durchaus uniern Beifall, aber Nichts hindert jene Parteien, diese wünichenswerthen Verbesse rungen für sich besonders zu beantragen. Ihre Vera»!ck»»g mit dem Antrag auf Verlängerung der Legislaturperiode soll lctztcre:» nur einen Knüppel zwischen die Beme werfe». Die Absicht war klar, wurde aber vereitelt. Deutschsrnsinnige und Klerikale wissen recht gut, daß die Verlängerung der Legislaturperioden dem Volke er wünscht ist. Darunr waren sie selbst gar nicht so eifrig in der Ab wehr dieses Antrages. Vom Centn»» fehlten bei der entscheidende» Abstimmung 45 Abgg.. also beinahe die Halste, von den Sozial demokraten 8. darunter? ohne Entschuldigung, von de» Deutschsrei- sinnlgk» 6. Da die Kartellmehrheik im Reichstag mir 2r> Stimmen beträgt, der Antrag aber mit "/» Mehrheit (183:95) durchging, so sieht man, in welchem Mißverhältnis! die tönenden Phrasen über den Angriff ans die Volksrechte mit der Gleichgiltigkeit sichen, womit die Parteigenossen der deutschsceiffiinigen und klerikalen Redner iin Reichstag eineir^angeblich io vcrhängnißvollen Beschluß mit solcher id beseitigen. Das Gesetz habe die Extremsten, wie 'Most und Ge nosse». aus dem Lande getrieben. Der Minister »roiestirl gegen die Behauptung, daß die Negierung die Religio» im Volke ver nichtet habe. Die Regier»nge» würden das Gesetz auch mit zwei- jähriger Giitigkeitsdauer annehmcn min'sen. — Abg. Träger (freii.) ist gegen jede Verlängerung deS Gesetzes, das angesichts der be stehenden Gesetze überflüssig sei. Für die Bekänwlung der nngc rechicn Forderungen der Sozialdemokratie genüge das gemeine Recht. — Abg. Robbe (Reich-warter) ist sür die 5jährige Verlange rnng. aber gegen die Exvatriirrnigsniaßrcael. Den besten Schutz gegen die Soziaivemokratie werde srerlich die Svzialresorm und der Schutz der nationalen Arbeit und Arbeiter bilde». — Abg. Bebel erwiedert aut die Cilirnng einer Broschüre Christemen'S durch iv. Pntlkaincr. daß die in der Broschüre enthaltenen Gedanken bereits viel geistreicher in ganzen Bibliotheken ausgesprochen seien. Der Atheismus sei keine iozialdemokratriche Erfindung. Er erinnere nur an die Encvelovädisten, an unsere Pbilosophe», darunter den Großvater des Abg. Hegel. Friedrich II war em Freund des Atheisten Voltaire. — Abg. Marquardscir (nl.) hofft, daß es nach zwei Jahren möglich sein werde, einen dauernden normalen Zu stand zu beschaffe», der das Ausnahmegesetz überflülsig mache. Die Diskussion wird geschlossen, die Verlängerung aus 5 Jahre gegen die Stimmen der Konservativen und der Reichsoarter abge- lehat, die zweijährige Verlüugcruust mir 16i gegen 80 St. ange nommen. Die Weilcrberathung wird aus morgen vertag». Berlin. Das Abgeo»dnctenhaus »ahm definitiv die Ver längerung der Legislaturperioden an. An der anSszedehnlen De batte belueiligte sich auch Stöcker. Derselbe rechtieitigte gegenüber den Angriffen der Linken seine Stellung zur Judenlragc. Berlin. Amtlich: J„> Verhältnis! sind die Wunde und das Allgemeinbefinden des Kronvrinzeii ebenio befriedigend wie gestern. Der Kronprinz verließ gestern 3 Stunden das Vctr. Tic „Nat. Ztg." fügt hinzu: Dies ist ihm so gut bekommen, daß er beute wieder aussichen wird, und zwar voraussichtlich auf längere Zeit, lieber die Bcobachtunczen beim Einblick des Kehlkopfs herrscht der nVos^ Ztg." zufolge ticics Schweigen. San R e m o. Se. K. K. Hoheit der Kronprinz hat gestern 3 Stunden sitzend zugebracht. Die Nacht verlies gut. Appetit ist vorhanden. Keinerlei Anzeichen von Fieber oder von Bronchiat- crschcinungcn haben sich eingestellt. Varls, >:r. gcbriiar. I Schluß.> «eiitr 8I.7S. »«leibe WS.7Y. Italiener SZ.l», StaatSbab» »12,L0. «ombarbc» 176,25, dl>. «risrNLten . Spanier 87,18, ikgvvler 179,37. citomaaea SSl.Oü. Neue »»leibe —. Türken —. Fest. L >> n » o u . >1. Februar, »arm. ll Udr lv Ml». Cousolb »v2'/„. 1871er Sliisscn 9IV». Jlalirncr SlV«. vombarbc» 7V,s- Kon». Türken »IV». <»r«c. lundlrle AmerNaner »29°/,. »proc. Unaar. Äaldrentc 7i?>>. Oeslerr. Salb» eenre 86. Vreuß. ConsolS 195- .. Egiivler 7»/,. Neue Eivipter v>lv„ Garant. Sabplcr I92V». Otiomaubant iMI,». Kuez-Aciien 81V,. Spanier 66'/». — Sttin- uiuua: Nuhlg. — Wetter: Frost. A ui ft e r » a u,. II. Februar. Produkten lSchlußi. Weizen Per März 199, per Mal —, welchen». Roaqc» per März »91. per Mai 192, weichend. London. >1. Februar. <ProdukiciN Schluß. Welzen rubig, eher stetiger, engllschtr Welze» scroch >, Sch. «egen vorige Woche gewichen, Mehl weichend, Malzgcefie stetig, Mahlgerstc >/, Sch. billiger. Haser scsi, Mais ruhig. Mehrheit zu Staii Richter fehlte und zu cnlschuldigen. e kommen ließen. Selbst der große Engen hielt eö nicht einmal der Mühe werth, sich Nenefte Telenr«mmr ver..Dresdner Nackir." vom IZ.Febr. Der Reichstag beanstandete die Wahl Henncberg's iter Lesung das Sozialistengesetz. Die Kom- Berlin. und berieih in zweiter Mission schlägt eine zweijährige Verlängerung vor. Abg. Hegel (koni.): Seine Freunde verzichteten nur nothgehorchend, nicht dein eigenen Triebe, ans eine lnngere Geltungsdauer und Vcischäisunaen des Sozialistengesetzes. Das Geietz könne nicht früher aufgehoben werden, als nicht die Veranlassung zu demselben beseitigt sei oder etwas Besseres als dicics Geietz vorliege. Hoffentlich werde eS nach 2 Jahren möglich sein, die Verschärfungen durchzuietzen. Sollte das Gesetz seinen Zweck nicht erreichen, io könne man der Regle rn»,) keinen Vorwurf mache». Die Bewegung solle nicht durch Polizciinaßregeln allein bekämpft werden. Seine Partei tege das Höchstgewicht ans die Besserung der Lage der Aibetter. — Abg. Dr. Windthocst: Vorredner wolle den Umsturz bekämpfen, aber viele vom Reichstag beschlossene, noch bevorstehende Gesetze seien auf de» Umsturz berechnet. Wenn man Laiallc und Dr. Wagner lese, Iv könne man Nicht uiilerscheiden, was berechtigt und »vas un berechtigt sei. Das Gesetz sei »unlos, »vas die Fviderung der wei tere» Berichälsungen beweise. Man solle die Schule der Kirche überlasse», die Kirche entfesseln. Die Regierung habe selbst mit geholfen, daß dem Volke die Religion ans den» Herzen gerissen Wiiidthorst bekürwonet rum Schluß, seine Neiolntion einen RrichSrcchts, daS AnSnahmegeletz Minister v. Puttkamer: Wenn Wnidt- hvlst frage, wo die Grenze für die sozialdcmokrntiiche Bestrebung zu finden sei. so eiinnere er daron, dnß bereits 1878 der Grundsatz ausgestellt winde, daß die Sozialdemokratie zu bekämpfen sei. wo sie das Gebiet der bloßen Theorie verlasse. Die Sozialdemokraten hätte» selbst erklärt, sie wollten das persönliche Eigenikum ous- beben und die Grundlagen der bestehenden GesellschastSordnung Itschlund oder gkvoite» . oau oem -vo re o.e ... worden sei. Wmdthorst bekurwc» zu bekämpfen d„sck> Abändeiung des gemeinen cich, wenn sie überflüssig zu machen. - Minis Lokales «uv Sackiitickiks. — Se. Majestät der König nahm gestern Vormittag die Vorträge der Herren Staatsminister und DepartenientScheis. oowie des Herrn Geh. Rath Bär entgegen. Nachmittag 5 Uhr fand Hof-; takel statt, an welcher Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Janiilie mit Ausnahme Ihrer K.K. Hoheit der Erzherzogin Josepha, welche sich etwas unwohl kühlte, sowie die hier anwe>enden Gäste kgl. Hoheiten Prinz »nd Prinzessin von Mecklenburg, der preußische und österreichische Geiandte Tlieil nahmen. Nach derselben besuch ten sämmtliche Theilnehmer der Hostgsel als auch Ihre K. K. Ho heit die Frau Erzherzogin Josepha die Borslellung un Reustädter Theater. — Die Ankunst Sr. Hoheit deS Herzogs Johann A l- brecht und Gemahlin von Mecklenburg-Schwerin erfolgte am Sonntag Abend 6 Uhr 11 Minuten aus dem Berliner Bahnhöfe zu Fciedrichstadt, woselbst sie im Aufträge Sr. Majestät des Königs von Herr» Oberecremoniciimcister Freiherr» v. Miltitz empfangen und in Hoscqu,vagen nach dem König!. Schlosse geleitet wurden. Tic hohen Gäste werde» hier mehrere Tage Aufenthalt nehmen und sich heute Abend am Fastnachtsballe betheiliaen. Direkt nach ihre Ankunft nahmen die Mecklenburg'schr» Herrschaften an der bereit erwähnten Balli'oiröe, zu welcher von fürstlichen Personell, außer den Könial. Majestäten, Prinz Georg mit hoher Familie, Fürst Heinrich XIV. von Rcuß-Gera, Prinz Albert von Sachien-Alten- burg nebst Gemahlin, die Prinzessinnen Luise und Feodora zu Schleswig-Holstein »nd die das Vitzthum'sche Gymnasium besuchen den Punzen von Mecklenburg erschienen waren, Tbeil. Im Gefolge der Mccklcnblirg'schcn Herrschaften befanden sich die Hofdame Gräfin v. Bassewitz und Premicrleutnant v. Blücher. Znm Ehren dienst der Frau Herzogin ist Herr Kammerherr Gras Moritz Wall Witz zugetbeilt. — Den Kämnicrhcrrcndienst bei Sr. Majestät dem König hat bis mit 25. d. Kamniciherr Gras Einsiedel. — Dem Expedienten Andreas Tier off bei der König!. Porzcllaii-Manusaltur zu Meißen wie dem Postschaffner Gottlieb Härtel iu Chemnitz wurde das Allgem. Ehrenzeichen verliehen. — Tee hiesige russische Gesandte Baron v. Men aden wurde am 10. vom Prinzregentc» von Braunschwcig cmviangen. Zu Ehren deS Gastes fand ein Galadiner im Nesivcnzichlvsse statt. — Landtag. Beide Kammern hielten gestern kurze Sitz ungen ab. In der 2. Kam in e r erklärte Abg. Bramsch vor Ein tritt in die Tiigesordnilna iu Bezug auf die seitens deS sozial- dem. Abg. Kaden in der Cullusdebatte gethane Acutzerung. in der Gemeinde Cotta hätten die Grundbesitzer die Hälfte der Schul- dotationen für sich in Anspruch genommen, daß diese Be Häuptling, wie ein ihm zugegangcneS Schreiben des dortigen Gc- meinderatbrS darlege, jeder Begründung entbehre. DaS Geld sei im Interesse der Schulgemeinde verwendet worden. Er selbst sei Grundbesitzer in Cotta, doch sei ihm von einem Erlaß der Grund steuer nichts bekannt. Abg. v. Bosse erstattet sodann anderweiten Bericht über den Gesetzentwurf behufs Fürsorge kür Beamte in Folge von Betriebsunfällen. Ec beantragt Ablehnung des von der 1. Kammer angenommenen Amendements, „die Regierung zu ermächtigen, denjenigen Beamten der Staats- und Civilvcrwal tnng. welche ini Dienste, jedoch nicht in einem acsctzlicb der Unfall versicherung unterliegenden Betriebe, einen Unfall erleiden, sowie den Hinterbliebenen deriklbeii unter den Borausfetznngcn und nach Maßgabe des erwähnten Gesetzes die in dennelben vorgesehenen Bezüge ans der Staatskasse zu gewähren, sofern nicht diesen Be amten nach anderivcitcr Bestimmung ein höherer Betrag zustcht." Die Deputation hofft, hierdurch im Vercinigunasvccsahren, zu einem wchlnh ale'chbedcnleiiüc», formell aber präcijer gesaßlen Beschluß zu komme». In diesem Sinne stimmt die Kammer dem -'.V -M . l? i
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