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Blatt Amts und des StadLrathes des Königt. Amtsgerichts Wulsnrh Abonnements - Preis: Nierteljährl. 1M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. siir Pulsnitz, Königsbrück, Uadcbcrg, Kadrburg, Moritzburg und Umgegend Als Beiblätter: I. Mustr. Sonntags- ,k>tart (wöchentlich), 2. Eine kandtvirth- scHcestkicHe Weilcrge (monatlich). Inserat« sind bis Dienstag u. Freitag, Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor» puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haase n- stein L Vogler u. „Jnvalidcn- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. DrnU und wn^L Fons,-,'- Erb.» AtMundVEZigftßv I«hrgäNg. Nr. 104. 28. Dezember 1890. Sonnabend. Bekanntmachung, die Abhebung des Ortsarmenkassmantheils aus dem Jagkartm-Erlöse vom Jahre 1890 und der Hundesteuermarken auf das Jahr 1891 betreffend. Den Bürgermeistern von Königsbrück und Elstra, sowie den Gemeindevorständen des hiesigen Bezirks wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß die von dem Erlöse der im Jahre 1890 hier ausgestellten Jagdkarten für die Ortsarmenkassen entfallenden Antyeüe der hiesiger Kassenstelle erhoben werden können. Zur Bermerdung von Porto rc. empfiehlt eS sich, die Erhebung dieser Gelder mit der Abhebung der Steuermarken für die am 10. Januar künftigen Jahres^zu ver zeichnenden Hunde zu verbinden. Diejenigen Beträge, welche bis zum 20. künftigen Monats nicht abgeholt worden sind, werden den betreffenden Ortsvorständen auf Kosten der Gemeinde übersendet. Anlangend die nach tz 2 des Gesetzes vom 18. August 1868 und nach tz 1 der Ausführungsverordnung hierzu von demselben Tage einzureichenden Verzeichnisse der steuer pflichtigen Hunde, so werden Vie Gemeindevorstände ausdrücklich angewiesen, vor Abschluß dieser Verzeichnisse sich bei eigener Verantwortung persönlich darüber zu unterrichten, daß alle im Orte und in den darin gelegenen selbstständigen Gutsbezirken vorhandenen steuerpflichtigen Hunde zur Anmeldung gelangt sind. Kamenz, am 19. Dezember 1890. K önigliche Amtshauptmannschaft. von Zezfchwitz. Bekanntmachung. Wegen Zinsberechnung ist die Sparkasse zu Großröhrsdorf für Ein- und Rückzahlungen vom 2. bis mit 17. Januar 1891 geschloffen. Großröhrsdorf, am 20. Dezember 1890. Die Sparkassen-Verwaltung. Bauer. Mit dem 1. Januar 1891 beginnt ein neues Quartal, wozu die unterzeichnete Expedition hier» mit freundlichst einladet. Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsträger nehmen Bestellungen darauf an, und bitten wir die Abonnements rechtzeitig bewirken zu wollen, damit keine Unterbrechung der Zusendung statt findet. Wir erlauben uns darauf hinzuweisen, daß sich unser Blatt in den letzlen Jahren immer mehr vergrößert und die Abonnentenzahl bedeutend zu genommen hat, sodaß Inserate wirksamste Ver breitung finden. Die „Jllustr. Sonntagsbeilage" beginnt mit einer HöHstinteressanten Erzählung aus dem Schwarzwalde (Karte Köpfe) von Oskar- Höker. Brauchbare Beiträge oder kurze Notizen für den redaktionellen Theil unseres Blattes, insbeson dere solche, die örtliche Angelegenheiten und Er eignisse betreffen, werden jederzeit dankbar ent- gegengenommen, event. auch entsprechend bezahlt. Achtungsvollst Expedition des Amts- und Wochenblattes. K. L. Jörster's Grverr. Was die Reichspost für ihre Beamten thut. Eine dieser Tage erschienene amtliche Schrift über die Wohlfahrts-Einrichtungen der deutschen Post- und Tele graphen-Verwaltung veranschaulicht, iu welchem reichem Umfange innerhalb des Kreises einer mehr als hundert tausend thätige Mitglieder zählenden Berufsgenosseuschast durch die Kraft freiwilliger Fürsorge und mit regster Förderung seitens der obersten Verwaltung die verschieden artigsten Wege erschlossen worden sind, um das Einzel- Mid Familienwvhl ihrer Angehörigen nachhaltig zu heben. Ausgeschlossen aus dieser Schrift sind die unmittelbaren Leistungen des Reiches zum Wohle der Beamten und ihrer Angehörigen, insbesondere also die Fürsorge bei Dienst- unfähigkeit und Erkrankungen (jährlich über 7'/-2 Millionen), für die Hinterbliebenen der Postbeamten (über 2 Millionen), die Postkleidercassen, die Unterstützungsgelder aus Reichs mitteln. Auch die große Zahl von Posthilfsvereinen rein localer Natur sind nicht behandelt. Um so eingehender werden berücksichtigt die durch ausdauernde methodische Anregung der wirthschaftlichen Selbsthilfe geschaffenen WohlthätigkeitsanUalten, insbesondere die Post-Armen- und Unterstützungscasse, die Sterbecasse für Reichsposlbeamte, die Lebensversicherung für die Beamten, die Spar- und Vorjchußvereine und Lie Kaiser-Wilhelmstiftung zur För derung des geistigen und materiellen Wohles der Beamten. Hierzu treten endlich die zwar auf dem Gebiete der allge meinen Reichsgesetzgebung erwachsenen, aber entsprechend den besonderen Bedürfnissen der Post- und Telegraphen verwaltung eingerichteten Krankenkassen. Die Post-Armen- Casse hat zur Zeit ein Vermögen von fast einer Million Mark, Jahreseinnahmen von einer halben Million und fast eben so hohe Ausgaben, welche hauptsächlich verwendet wurden zu Ruhegehältern für 635 Postillone, Erziehungs gelder für 1391 Kinder, einmalige Unterstützungen an 5662 Personen, darunter an 1942 Wittwen. Der Sterbe- cassenverein für Reichspostbeamte zählt zur Zeit 1065 Mitglieder mit 2660 Versicherungen auf den Sterbefall, welche den Hinterbliebenen die sofortige Auszahlung emer Summe von 300, 600, 900 und 1200 Mark je nach der Versicherung gewährleisten. Die Versicherungsbedingungen sind so günstig, daß eine weit ausgedehntere Benutzung dieser Wohlfahrts-Einrichtung nur zu wünschen wäre. Mit besonderem Nachdruck sucht die Verwaltung bei ihren Beamten und Unterbeamten den Abschluß von Lebensver sicherungen bei bewährten deutschen Anstalten zu fördern und zu vermitteln. Das Gesammtergebniß der abge schlossenen Lebensversicherungen war Ende März 1890 bereits auf 12,243 Fälle mit einem Gesammtversicherungs- Capital von 28'/z Millionen gestiegen. Die zur Aus zahlung gelangten Capitalien haben in den meisten Fällen das Loos der Hinterbliebenen erheblich gebessert, insbe sondere, wenn die überlebende Wittwe rüstig und umsichtig genug war, um den ihr nach Berichtigung der Kosten für die letzte Krankheit und die Beerdigung des Versicherten gebliebenen Rest des Capitals zur Begründung eines Ge schäfts u. s. w. zu verwenden. Neuerdings ist auch die Versicherung von Renten und von Ueberlebensrenten zu Gunsten unverheiratheter Töchter in Angriff genommen. Die Spar- und Vorschuß-Vereine, seit 1872 errichtet, haben 76,000 Mitglieder (fast 82 Proben: aller Beamten) und ein Gesammtvermögen von 18 Millionen. Die Vereine dürfen sich rühmen, zur Hebung des Wohlstandes und Wohlergehens wirksam beigetragen zu haben; die Ver waltung erblickt in ihnen eine schätzenswerlhe Stütze ihres Organismus. Das Stiftungsvermögen der Kaiser-Wil- Helm-Stiftung, 1872 mit 300,000 Mark aus dem Post- überschusse gestiftet, der im letzten Kriege durch Wahr nehmung des Landespostdienstes in den besetzten französischen Gebietstheilen erzielt war, beläuft sich jetzt auf 586,350 Mk. Die Jahresausgaben mit 75,000 Mark werden zu Reise- und Studienstipendien, Begründung von Freistellen, Unter stützung und Darlehen verwendet. Faßt man das ganze Bild zusammen, so muß man anerkennen die außerordentliche Wirksamkeit der getroffenen Einrichtungen, den besonders regen Sinn für Collegialität, das vorzügliche Einvernehmen aller Beamten untereinander, die lebendige Fürsorge, welche Lie oberste Postverwaltung jederzeit für die Hebung und Förderung dieser auf Selbsthilfe beruhenden Einrichtungen an den Tag gelegt hat. Mögen diese Wohlfahrtseinrich tungen wie bisher auch ferner kräftig blühen und gedeihen. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Am 19. d. M., Abends 8 Uhr, ver anstaltete der hiesige Frauenverein wieder wie alljährlich eine Christbescheerung an arme, würdige Kinder unserer Stadt. In dem durch zwei stattliche Christbäume heller leuchtetem Saale des Herrnhauses waren auf langen Tafeln die zahlreichen Geschenke ausgebreitet, galt es doch diesmal nicht weniger als 47 Kindern, Knaben und Mädchen im Alter von 7—14 Jahren eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Eine große Menge Damen des Frauenvereins, sowie Eltern der Kinder hatten sich zu der Feier eingefunden. Nachdem die Kinder in den Saal geführt und ihnen von oen Vorstandsdamen der Platz vor ihren Geschenken ange wiesen worben war, begann die erhebende Feier. Bon Herrn Organist Kessel trefflich einstudierte und zu Gehör gebrachte Gesänge wechselten mit wohlgelungenen Dekla mationen von Mädchen der ersten Klasse ab. Hierauf folgte eine kurze Ansprache des Herrn Apotheker Herb. In einfachen, dem Verständnisse der Kinder wohlange paßten Worten wies derselbe auf die große Opferwilligkeit des hiesigen Frauenvereins, welcher statutengemäß eigentlich nur an Erwachsene Unterstützungen verabfolgen wolle, hin und ermahnte die Kinder, Lurch Fleiß und Gehorsam ihren Dank zu belhätigen. Mit freudestrahlenden Gesichtern ergriffen nun die Kinder Besitz von den längstgemusterten, diesmal überaus werthvollen Geschenken, womit die Feier ihr Ende erreicht hatte. Von Gefühlen des Dankes gegen den hiesigen Frauenverein erfüllt und beseelt von dem Wunsche, daß derselbe auch in Zukunft seine segensreiche