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^ .>)! : - 2 l I.'i FHI> «ftPs »l«tt »tzch de» Leser« vo« Dresse« «— 0Wg0»»g,«» >^,e »»d« s.rrit« «ls »u-estellt, w--r«n» Morgen t« »i»rr^ O ^oft-«don»e»ten a« »ab« erhalten. «N«G>«». ai M». i ! b- i Sonnabend, 1. Mai 1W9. «I» M-I-lf » « Äk., Zu- 7«W H« beim« »»» »I». Y««»»», «N» -i . . 2ÄiAkM>Ud>»N^ka^ar Nschrtchten Lre-de». ^Itttsukspttel mul kisrsi'vsn LA'/- »III. Nlr. ««,»«»> jdr« GegvürrSot 18SS Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden Hauxtgescbäftsstellc: Marienftrafie 58/W. ÜWilMÄm Nil WMitm: vrsvilsQ-^., LülUg äotuwn-Straoss 3 « „ Drsgsr Strssss SS:.: Vrssckay-I4., Vsntwivr ktrasss 3 blolssso nuck Lütsaodsnbrocka. ..: :.: Fernsprecher: 11 » SSW * S«V1. Anreisen-rarif '.Irmahme von Antt-i,» biaungen dis nachru. 3 Uhr, Sonntags nur Mirrieustrave N6 von N bis > Uhr. Tie einspaltige t"rundzeiie (ca. 8 Silben) 2b , Aamilien-^ochricdteil auv Dresden LN Pf.; KeschaftS Anikigt u ans der Privatste -jriie 80 Pf.; die ziveiwalug-: Zeile a-Textsette lHPs. — In Nummern nart, Sonn »l. Feiertagen: die einjvaluge 0)ru»,d^ z-üle LOPs.,aufPrloai, leite 40 Pf.. Familien- NaLnchteu a. Dresden die Grundzeile Lb Pi — Auswärtige 'Aufträge nur gegen Lorausbc- Zahlung. — Jedes Ae- legblatt kostet 10 Pf. LLremluxell. ^onakws rur Vsrriillsuox. Zetreclc -Verlredr, Lrükstiuvg von Lcsteoicßonten. "Wertpapiere, ^u- >wä Verüaut, Leleiduv^. Coupons, Linlösuvx unä VsrvsAnnßs. :.: Depots, ^ulbbnkckruvx offvvvr u. vvrsoküosddsikl. Xrockildriele auf »II« ÜLUptpIütrs äsr ^Vslt. srkiSo Aefsv. Di« Königin der Niederlande ist heut« früh von estvr Prinzessin entbunden worden: das Befinden der Kö nigin ist gut. die Prinzessin ist „wohlbeschaffen". Än der Ftnanzkommtsston de« Reichstages erklärte Staats sekretär Sydow, die Negierung lehne den freisinnigen Antrag einer beweglichen quottsizterbaren Vermögenssteuer in Verbindung mit der Reichserbschaftssteuer ab. An den Gewässern von Brindisi wird am 12. Mai. wie vrtlGltet, eine Begegnung des deutschen Kaiserpaares mit dem italienischen Königspaar stattfinden. Der Verleger Albert Langen ist in München gestorben. In Oesterreich werden zur Erbauung von 7 „Dread noughts" 400 Millionen Kronen gefordert. Den Westen und Südwesten Nordamerikas haben heftige Stürme heimgesucht. Mnley Hafid soll von feindlichen Stämmen in Fez ein ge schlossen sein. Das freudige Ereignis im Haag, aus boS ganz Holland mit unbeschreiblicher Sehnsucht und ltz-annüng wartete, ist heute sr.ül, « Uhr 50 Min. cin-ge- tpeten.. -Fünf Minuten später trug der elektrische Funke die Freudenbotschaft in alle Welt Hinaus: Die Kö»igi« ist vo« einer Prinzessin Fntbrrnderr worbeLl YNit chat die Hoffnung. Sie,Wette Wnmsolse in den anden gesichert zu scheu, ihr« EtfiUnna gesunden, und obgleich die Hoffnung aus einen mänulicheu Thron- «che», mcht erfüllt «urde. so ist doch der allgemeine Jubel LeS Volkes grob, um so größer. als. eS bekanntlich in frühe ren Fahren bittere Enttäuschungen seiner Erwartungen durchutach^n muhte. Die deutsche Ratio», stammverwandt und durch mannigfache wirtschaftliche und geschichtliche Be ziehungen mit der holländischen eng verbunden, nimmt an dex Freud« herzlichen Airteil. Möge ein gütiges Geschick über dem Leben der königlichen Mutter und der jungen Pripzeffin walten! : !T«S weiteren wird gemeldet: Haag. Das »eftnden^der »Pnigi« ist sehr «nt. - Haa g. Das a m. t l tch e B n lstetin über die Nieder kunft der Königin brütet: . - Ihre Majestät ist um 6 Uhr Sl> Mi», früh von einer Tochter entbunden worben und befindet sich den Um ständen abgemessen sehr wohl. DaS Befinden der neu- geboren«« Prinzessin ist sehr gut. Gez. Pros. Äouwer, 's Dr. Mffsingh. Haag. Gerüchte über K ompli kati pn«n bei der Entbindung der Königin -sind -völlig grundlos »>ch daraus zurückznführen. Latz di« Anzeichen, die vorgestern nacht auftraten, falsche waren. Die Entbindung begann heut« ftüh Uhr. «erlief durchaus normal und war vor - Uhr beendet. Tie Prinzessin ist. wie der offizielle Kunst UVV Wissenschaft. Mitteilung aus de« Burea» der Königl. Hoftheater. »er «Hause geht Sonntag, de« 2. Mai» Richard gnerS »Lau «häuf er* mit Herrn v. Vary tn der Titelvartte tn Szene. Als Wolfram gastiert Herr Suhl- man« vom Stadttheater in Bremen a«f Engagement. Die übrige Besetzung ist die folgende: Elisabeth: Fr. tlrull: Beuus: Kr. v. Falken: Walter: Hr. Grosch; Btterolf: Herr Schmalnauer; Hirt: Krl. Keldorfer. -riFm Schauspiel- Hause wtrd Louutag, den 2. Mai. außer SSonnemeut LaS vterakttg« Lustspiel »Die Liebe «acht* zum 24. Male äusgesührt. In den Hauptrollen sind Krl. Ulrich. Frau Basis. Krl. Verden. Kr. Kirle. Hr. Wierth. Hr. Wahlbetg, Hr. Beyer. Hr. Müller beschäftigt. > s* Die «eueraloersaM«!»»- der Deutsche« Goethe» . wird am S. Juni tm GSale -er Stahl-Arm- brust-Schütze,Gesellschaft zu Weimar stattfinben. Den Kest- vvrtrag wtrd Geh. Hvfrat Dr. Treu-DreSden über „Hellenische Stimmungen in der Btwneret vo« etnst und jetzt* halten. Außer den Berichten über die Goethe-Biblio thek und das Goethe-Archiv, sowie da- Goethe-National- quseum «erden, wie üblich, der Jahresbericht unL Jahres- rechnung erstattet nnd Anträge entgegenaenvMmen iverde». Auch Line Ergänzung de- Vorstands wird sich »dttg machen. wtrd als Mortz vo» _ im Großherzogltchen Hostheater rltch1«-«N* gegeben «erde« «m S. Sunt am «ine Sech« nach Lauchstedt »um yewche ele 4M neu Hergertchteten Theater. Zur «uf» lange» die Go«iPeschen Stücke: -Was wir brtn- lbors* und «Satyros* oder Lsr vergöttert« Die «höre der »Pandora* werde« «m Halle, eu gegeben. Die Dekorationen fSr alle drei S. «. Hofmanw Prof, »an de Velde >r enttvorfe» nnd mm letztere« L. Schmidt in Weimar Ausdruck lautet, „« 0 hlbcschasf-e u". -Tie K ünigin ist so wohl wie nur irgend möglich. Berti». lPriv.-Lel.) Wie die „Fnf." zuverlässig aus Hoskretsen erfährt, ist an den Kais e r bereits vor längcrcr Zeit seitens des holländischen HvfeS die Anfrage gerichtet worden, ob Ihm die Uebernahnie der Patensicllc beim zu erwartenden holländtschru Thronfolger genehm fei. Der Vtouarch hat sofort in zn stimme «dem Sinne geantwortet und sich zur Uebernahme der Patenschaft bereit erklärt. Bei den herzlichen Beziehungen zwischen beiden Herricher- häuscrn war ein solches Ansuchen und die entsprechende Antwort vvrausz,ischen. Wahrschesnlich wird Kaiser Wil helm in Begleitung der Kaiserin der Taufe der neugebore nen Prinzessin beiwohnen. Neueste Drahtmeldnngen vom 30. April. Der konservative Antrag einer Reichswertzuwachssteuer. Bcrli n. iPriv.-Tel.) Tie F inanzk o m m ission setzte die Beratung des W c r t z uwa ch s st c u c r - An trages der Konservativen fort. Abg. Siidctnm beschwerte sich darüber, daß Staatssekretär Sydow non der Konferenz am TienStag abend die Sozialdemokraten ausgeschlossen habe. Ter Staatssekretär erwiderte, daß er nicht der Ein ladende gewesen sei: er habe nur eine Vorbesprechung an- aeregt, ohne an den Ausschluß irgendeiner Partei zu denken. Dr. Siiidekum erklärte LeS weitere» de» kon-ervativen An trag für ii»annehmbar, Tr. Müller-Meiningen sFreii. Vvlksp.» erklärte den Ausschluß der Sozialdemotrateii von der Konferenz sür einen schweren Fehler, hetämpste ko»scvpat-ven Antrag, forderte schleiiinge Vorlegung des Elhanf-allsteilcrentMlrscs und plädier«e für eine bewegliche qnotffizicrbar-' Vermögenssteuer in Verbindung mit der Reichsetbschgstsst-eiier. Aha. Naab sWirtsch. Vgg.j bringt eluc^ ueudn Antrag der 'WLrtsK.WMa«.-B.erüiffjtzuvrr.Sn. Mter LpMEzichKns -es gostri«^. 'Danach soll.für den Fall der MleWnng des Antrages Dietrich -i -Regtevustg ansgefprdert werden, ohne Verzug eine Gese-csnorlagc aus- zuarberten, d,ie cineBesieuerung desWertzuwachseh vonFm- mobtlien nprsieht und in Ernrhgunaen darüber cinzutreten, tpre zum Ausgleich der den Grundbesitz belastenden Wert- ziiwaMsiellex eine,entsprechende Besteuerung des Zuwachses an hcuve-gltchem Kapitalvermögen erfolgen könne. — Staats sekretär ,L v - c> w: Den Antrag der Nationallibcraleii, Er weiterung der Eiebschastsstener aus Deszendenten und Ehe gatte« in unbeerbter Ehe m>t möglichster Vermeidung lästigen Eindringens in die Familicnverhältnisse, nimmt die Regierung gn nnd.kann sich auch mit der zweiten Forderung dieses Antrages einverstanden erklären, soweit hierdurch nicht mindestens M» Millionen aufgebracht werden, einen weiteren Entwurf über die Besteuerung des Wertzuwachses von Kmmvbilien vorznnehmen. Tie im freisinnigen An trag qxsordckte Vermögenssteuer lehnt die Re gierung ab. Der sozialdemokratische Antrag, der die di rotten Steilersvrderiiligen als Ersatz sür die indirekten Lteuevvurlagen anfstellt, verstößt gegen die qairze Grund lage der Ftnänzreform. Der Antrag der Rcichspartei, in dem Antrag Dietrich di« Bezeichnung als Ersatzsteuer zu streichen, sei als Eventualantrag akzeptabel. Der nen-e An trag der Wirtschaftlichen Bereinigung, ohne Verzug eine Fm mobiliar -Wertzn wachsste uer auszuarveiten, sei im Zinne der verbündeten Regierungen. Die zweite Forde rung, in Erwägungen über eine W-ertzIIwachssteuer auf den beweglichen Besitz einzntreten. mttsic als undurchführ bar abgelehnt -werden. — Abg. Dr. Spahn erklärt, das Zen trum Halte den konservativen Antrag für «inen gangbaren Weg, uw damit die Erbansallsteuer zu vermeiden. Die Im- auSgeführt worden. Zu bemerken ist ausdrücklich, daß die Vorstellungen nicht nachmittags 4 Nhr. sondern bereits iL4 Uhr beginnen. f* -Stammbücher* »erbe« wieder modern. Unter den ensähnen unserer Hochfchulen und unter den akademischen tern ist wieder «in« Mode eingekehrt, die für unsere Zeit » lharakteristisch ist. als daß sie übergangen werden könnte. In x akademischen Jugend ist in den letzten Jahren ein großer Umschwung Zur Begeisterung und Idealität einaetreten. Der rpmantische Sinn, der vor Jahren schon eingeschlafen schien, und einer „schneidigen Auffassung" Platz gemacht hatte, scheint wiedergekehrt und der poetische Hauch der akademischen Zeit lebt wieder aus. Es «erden wieder „Silhouetten" Alode, die mqn sich gegenseitig schenkt, und die „bemoosten Häupter" in ihrer Leibesfülle wie „grüne Füchse" in ihrer schlanken Jugend därstellen. Wie zu unserer Großoaterzeit sind diese Silhouetten wieder mit dem farbigen Band und der farbigen Mütze ge schmückt. .An den meisten „Studentenbuden findet man aufs und Goethes wandert das Stammbuch von Hand zu Hand, nur mit dam Unterschiede, daß heutzutage neben den Namen der akademischen Bürger auch ^" Bürgerinnen stehen. Vielleicht llnioersiiäi der Anlaß dazu, daß --n» di« Begeisterung für gemeinsames Streben wieder in dieser naiv schlichten Form Ausdruck findet. Oft mag auch mancher Name daun verzeichnet werden, den wir späterhin mit Hoch achtung lesen. Gin Musterbeispiel, wie wattdoll auch für die Ltteraturgmchichte manchmal derartige Stammbücher werden, wohl an Stammbuch ein« Studiosus der Rechte au« »brück, da« in don Jahren 1774—78 anaeleat wurde. E» Md darin Widmung«, von Goethe, LeMng/NÄolai, Wieland und and«. Goethe z. ». schrieb tn Leipzig den letzten Witt 177« »vamtimnr »oeoi« recti! Zmn «ndsnk«, itzoecht * Sieland schrieL in Wttmar am «. Oktober 1774: »La«, «as uo» tate-chaft «ns was -nn» lobeno-wert machi, Ist »st et» kleiner den «nr et» Pari k entdeckt.* mvhiliar-Wcrizuwachssteuer -werde als Reich-sic»er ei»e ergiebigc Steuer sein. Wenn man aber eine ifiiimvbii'iar steuer wolle, dann wüste man auch den Mvbiliarwertzuivachs treffen. Solange -man in der Lage sei, andere Steuern zu »ehme», müsse man von der Erbschaftssteuer abschcii. — Staatssekretär Sydow erwidert: Für ihn habe die Ein führung der Znwachssteiier ans Immobilien nicht die Uv» seguenz der Einführung der Iuwachs-stcucr auch aus de» Mvbiliarbosttz. Die Sätze müßte« sehr hoch genommen wer den, w-enn die Kommunen beteiligt werden sollren. Ter Deklarationsz-wang für das bewegliche Vermögen könne bei der Erbansallsteuer nach Möglichkeit durchgesührt wer den. — Abg. Mommscn spricht gegen den kvnseroaiivc» Antrag und erklärt, daß ohne die Erbaiifailsteucr öie Finanzreform sür die Freisinnigen mimivehmbar sei. Preußischer Landtag. Berlin. iPriv.-Tel.) Im Herrenhgiis teilte heute Präsident Freiherr v. Manteussel eine telegraphische Erklärung des Zenkralverbandes der Gcmeindc- beamtcu Preußens mit, worin gesagt wird, daß der 28iD0 Mitglieder zählende Zentralverbaud der Gcmeindc- beamtcn Preußens zu dem Deutschen Bcamtenbundc in keiner Beziehung weder gestanden habe noch stehe, daß der Ieiiiralvcrband an dem sogenannten Deutschen Be- amtciitag in Berlin nicht beteiligt war, und daß er, vbschon eingeladen, als solcher eine Beteiligung abgelehnt habe. Danach sei ielbstverständsich lein Gemeindebcamter befugt gewesen, im Rauten sämtlicher Gemeindebeamtcn irgend welche Erklärungen abzugcbcn. Diese Mitteilung wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Tann wurde der Ge setzentwurf betreffend die Bereitstellung von Mitteln zu den Bcamtcnbesoldiingserhöhiiugen beraten. Die Kommis sion bat in dieses Gesetz die Wohnungsgeldzuschüfle, die ursprünglich in einem besonderen Geietze enthalten waren, ieingcarbettct und weiter sür alle Bestimmungen über de« Wosmungs/eldzuschuß die rückwirkende Kraft vom 1. April ISS« gestrichen nnd ihm erst rückwirkende Kraft vom 1. Avril 100» ab bcigclegt. - - Monarchenbegrgnvngen. Rom. Nach einer Meldung der „Agenzi-a Stefaui" aus Korfu wird am 12. Mai in den Gewässern -von Brin disi eine Begegnung des deutschen Kaiserpaar cs nrit dem italienischen Königspaar stattsinden. Basa. Bei dem qcstrig-en Diner an Bord -er engli schen Königsjacht wechselten die Könige Ednard nnd Victor Emanuel herzliche T r i n k s p r ii ch c. Der deutsche Botschafter in Pittsbnrg Ptttsburg. Die Anwesenheit des deutschen Botschafters Grasen von Bernstorsf in Pittsburg wurde heute oben- vom Piltsburgcr Dent-chtnm offiziell durch ein großes Festesten im Deutschen Klub gefeiert. Aus hie herzliche Begrüßungsansprache des Präsidenten des Klubs antwortete der Botschafter mit einer Rede, in der er, antnüpsend an einen Brief des Präsidenten Taft an eine deutsche Zeitung in Rewyork über Steilung und Aus gabe der amerikanischen Bürger deutsche» Ursprungs, aus führte, der Zustrom -von deutschen Einwanderern sei ge ringer geworden. Männer, wie sie Deutschland 1848 in den Märtnrern seiner Kämpfe an die neue Welt abgegeben habe, fänden jetzt in dem großen stolzen Reiche selbst die Möglich keit, den höchsten Aufgaben des Mannes zu leben. So iei das ameri-kauische Deutschtum jetzt fast ganz auf sich selbst gestellt. Aber um so ehrenvoller sei seine Aufgabe, die reiche Mitgift deutscher Kultur nnd der alten deutschen Kar dinaltugenden in seinem neuen Varerlandc bei dem Prozeß der nationalen Vermählung einzubringen. Ter Botschafter Leffing sSrieb in Leipzig am 2. Februar 1775 ein latei nisches Sprüchlein voller Lebensweisheit tn das Stammbuch Ein Student, der sich über Kästner lustig macht, schreibt: „Herr Kästner lehrt inil tiefen Gründe», Es fei kein leerer -Raum zu finden- Toch lehrt der aanze Beulet ja, Ouoü ssete cientur vseun." Der angegriffene Kästner reagiert auf diese Anzapfung sehr scherzhaft: ,Fa, freilich ist sehr oft der Burschen Beutel leer. Gewöhnlich . . . doch ihr Kops noch me-hr." Wie man steht, hatte der Humor in diesen alten Stammbüchern eine gute Stätte. Sie erwecken dadurch den Eindruck des Per sönlichen, Gegenwärtigen, Lebendigen. Sie sind auch heute noch nicht veralter. Hoffentlich eifern die modernen Stammbuch schreiber diesem leuchtenden Beispiel nach. s- Eine Rnbens-Anöftcllnna soll lvlii aus der Weltaus stellung in Brüssel stattfiude». Da den Organisatoren dieser Ausstellung das Zusammenbringcn der Rubensschen Werke aus den Galerien Europas uliübcnviiidlichc Schwie rigkeiten bietet und die Mnsecnverwaltnngen von Berlin. München und Paris wohl kaum ihre -Schätze hergoben dürs ten. so haben die Unternehmer der Ausstellung eine eigen artige Idee gehabt. Sic wolle» nicht die Arbeiten des Künstlers zeigen, sondern möglichst alles, was zn seinen: Leben in Beziehung stand. Go wird man versuchen, da» Rnbeus»vaus. in dem der Meister 184N zu Antwerpen ge storben ist, aus dem Gelände der Brüsseler Ausstellung wieder austzurichten. In dickem Hause sollen möglichst viel Rubens-Reltouten untergcbracht werden. Photographie» und Gravüren sollen einen Ersatz sür die fehlenden Gemälde hieten. - --—a— Durch dte Photographische «aSstelKmg. Kovi quente, zielbewußte Vorarbeit hat der Photogra phischen Ausstellung Dresden 1S0S einen ' - - wesen sehr seltenen Ruhm verschafft: sie als abgerundetes Ganze- vor de« Augen einen ich «N-kellunqO. Augen