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Freitag. 10. August 1855. i-r.s-irr - - -BchiWMKe -g-U^AWWO^ ^Mtz,PÄV»LlW" - «qMftmchri . «WNMNMWk- ' Erscheint Dienstag» »nds KBtag». An beziehe» durch alt« Postanstal- ten. Preis pro L-Wyt, IVStgr. ' Ntt! i. Weißerih-, Ein «Utrr>Be«d'e» MchMO Verantwortlicher Redakteur: Capl Jehne miDipppldiswalde.: c . .-r TageSgefMchte. § Dippoldiswalde, 9. Aug.,^ Gestern ereignete sich auf der AlbertSbahn, mit dem um 2 Uhr L DreShen abgeheNdew kurz.Wr Ha,n s bergderNnfall, daß^dk Lätpmatsve au-dest Schienen ger;eth Md sich m dir Böschungen der Baht; festrannte, brr Tender Umstürzte uüd mehrere Personen wagen von den, verdrehtest und zerbrochenen Schienen abglittr«, öhNe jedoch umzustürzen. Glücklicherweise wurde schnell gebremst, so daß die bestürzten Passagiere Zeit gewannen, die Wagen zu verlassen. Außer, daß ein ^onducjeur den Arm gebrochen haben soll, hörte mach von bedcutüröeU Beschädigungen nichts. ES schien vielmehr, alS gereiche dieses allerdings Manchem fatale Intermezzo dem größten Tbeile der Passagier» schließlich zur Belustigung. Heiterkeit verbreitete eine von einem Töchterfchwarme begleitete Dame, die, zu einigen rauchenden und lachenden Herren tretend, sagte: „Ich bin empört! Meine Herren — ich bin aus Leipzig; bei uns kommt so was nicht vor! Daö wollt' ich sehen, ob sich die Direktion das gefallen ließe!" Dippoldiswalde. Das in den letzten Tagen und noch während deS bevorstehenden Jahrmarkts hier ausgestellte Panorama deS Herrn Gutperle findet den Beifall, den es verdient. Wir unterlassen nicht, auf dasselbe hiermit nochmals aufmerksam zu machen, und wollen dies namentlich thun in Bezug auf Vie größte der ausgestellten Ansichten, das Rundgcmälde von London; — aber auch die übrigen Gemälde im Panorama sind wahrheitsgetreu und schön auSgeführt, die Beleuchtung bei Abend besonders anziehend. SeiferSdorf bei Dippoldiswalde. Eine» großen Verlust hat dir hiesige Schul- und Kirchengemeinde erlitten durch den am 1. August d. I. erfolgten Tod deS Herrn Schulmeisters Carl Gottlieb Trebel daselbst. Derselbe war geboren in Großölsa im Jahre 1793 und erlangte seine Vorbildung zum Schulamte theilS hier zu SeiferSdorf, IheilS zu Großröhrsdorf bei Radeberg. 1814 schon wurde er als Lehrer an der Schule seines Geburtsortes angestellt, und nach einem 11jährigen treuen Wirken daselbst wurde ihm das Kirchschulamt zu SeiferSdorf übertragen, welches er 29 Jahre lang mit größter Treue und Gewissen haftigkeit und daher auch mit großem Segen Venval« ttzte. Dabei zeigte er, sich als rin stiller, bescheidener und freundlicher Mann, und ihm war es vergönnt, im Vereine mit einer treuliebenden Ehegattin und eiiwr guten Tochter ein glückliches und sorgenfreies Leben führen zu können. Doch sollte dieses Glück eine sehr schmerzliche Störung erleiden dadurch, daß ihm seine einzige geliebt» Tochter frühzeitig durch dm Lod entrissen wurde, wodurch er sich veranlaßt fand; nachher bis zu Ende seines Lebens ein mehr zurück gezogenes Leben zu führen. Wer hätte es nun wohl dem Manne, obgleich schon vorgerückt iM-Alrer, dabei aber doch noch so frisch uüd gesund? -rüstig- und mun- ter, vor einem Jahre sagen mögm, daß er so bald auch ein Raub VcS Todes werden würde ? Unis! doch kam es so. Ein sehr gefährliches LeibeSÜbel stellst sich im November vorigen Jahre- plötzlich - bei ihm ein und warf ihn, der während seinßs wMen Wir- kens, nur einen Tag wegen körperlichen Unwohlseins den Schulunterricht hatte auSsetzen müssen , aus läN- gere Zeit auf s Krankenlager. Zwar hatte er sich M zu Pfingsten mit Hilfe Gottes und geschickter AerAe und durch die Wartung und Pflege seiner Mi» wahv» haft aufopfernder Liebe für ihn besorgten Gattin so weit erholt, daß er zu feiner großen Freude bet'« Gottesdienste wieder thätig sein konnte und große Hoffnung hatte, sein Amt bald vollständig verwalten zu können; allein nach einigen Wochen stellte sich seine frühere Krankheit und in der letzten Zeit sv'chtftig wieder ein, daß, da ein Gepesen für dieses Leben nicht mehr vorauSzusehen war, er sowohl, als auch die lie ben Seinen und die ihm sonst nahestehenden Freunde sich gedrungen fühlten, Gott um baldige Erlösung von seinen so schweren Leiden zn bitten.! Gott erfüllte denn auch diese Bitten, indem er den treuen Huld» am I. August Pormsttagö 9 Uhr aus, dieser Zeisiickfgit zu sich rief. Wie sehr man sein doch noch zu MW Dahinscheiden betrauert, das gab sich deutlich, zp er kennen, als man am 5. August Nachmittags seins sterbliche Hülle dem kühlen Schooße der Erde über gab. Tiefe Trauer und Wehmuth erfüflt» die Ge, müther Aller, die gegenwärtig waren, und keine Opfer und Mühen waren gescheut worden, um die Feier lichkeit zu erhöhen und den theuren Entschlafenen nur recht würdig zu ehren. Nicht nur, daß eine große Schaar Freunde und Bekannte deS Dahingeschiedenen sich eingefunden hatten, die denselben 1V seiner letzten Ruhestätte begleiteten, darunter vier Pastoren, wohl die meisten Glieder der Kivcheugemeinde,. die zum großen Theil seine Schüser gewesen »v^ren^ schullehrer mit ihxen Schulkindern, einige fMegGMß der Nähe, welche ihren entschlafenen WwWHMßch durch Aufführung einiger Trauergesänge ehrten, der Leseverein zu PaulSdorf, dessen.Ehrenmitglied derHer- storbene, gewesen Mik, und piek Ändere, MG Adern Kirchengemeinden; sondern man erwies dem Entschla fenen auch noch besondere Ehre vösi EtM nützo- stehender Freunde, sesner lauf kiagenden Schulkind«, der erwachsenen Jugend- dpik'Kirchen- und Gemeinde-