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Frankenberger Tageblatt Bezirks- W Anzeiger -MU sk die MWe -MMmmiW NA das MM -MM md dm MM z« IrMMg i. Za. 121 Die Aufgabe von Inseraten geahndet. nicht übernehmen. Der Stadtrat. Frankenberg, den 25. Mat 1S14. Wir.bringen hiermit die Bestimmung der hiesigen FrirdhofSordnung, nach^elcher ver ¬ boten ist, Im Sriedhofe fremde. Blume«, Bmte« oder 3^^ezuvfiu«e« o er wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst ,Anlage» z« beschädtge«, in Erinnkrung^ sp zeitig al» Möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir uns bis vor- Zuwiderhandlungen werden, oweit nach den bchrhenven Gesetzen nicht eine strengere Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später Bestrafung zu erfolgen hat, mit Geldstrafe btSLzu 60 M. oder mit Haft bis zu g xjnlausende Anzeigm können wir eine Gewähr für den Abdruck in der bezüglichen Abendnummer B--an.«°Mch-- Redakteur: Ernst Roßberg in F-ank-nbe-g i. S°- - Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. S-. DonnerMäTMM. Mai 1914 73. Jahrgang vie.d«iod«»g i« Wrtkbaut«! Ein Herzensroman ist es, mit dem die Oeffrntlichkeit durch die Meldung bekannt wird, daß Prinz Oskar von Preu ßen, der fünfte Sohn unseres KaisrrpaareS, sich in Bristow bei Teterow (Mecklenburg) mit der Gräfin Ina Mari« von Bassewttz verlobt hat. Der Bund, den der junge Kaisersohn mit dem mecklenburgischen Edelfräulein schließen wM, ist kein« ebenbürtig« Ehr im fürstenrechtlichen Sinne, und eS mag Schwierigkeiten gegeben haben, bis Prinz Oskar die Einwilli gung seiner Eltern bekam; die Tatsache der Verlobung be weist aber, daß das Kaiserpaar dem häuslichen Glück seiner Kinder nichts in den Weg legt. Die 26jährige Braut war Ehrendame der Kaiserin, in der Umgebung seiner Mutter hat Prinz Oskar sie also kennen gelernt. Gräfin v. Bassewitz wurde am 27. Januar 1888 als älteste Tochter des Grafen Karl von Bassewitz-Levetzow geboren. Der Graf steht als Staatsminister, Minister der Auswärtigen Angelegenheiten und als Präsident des Staats- ministrrtumS an der Spitze der Regierung des Großhrrzog- tums Mecklenburg-Schwerin. Seine Grmahlin ist eine Gräfin von der Schulenburg, ein alt«s Adelsgeschlecht, das haupt sächlich in der Mark Brandenburg jbegütert ^tst. Der Graf Bassewitz, dessen Familie gleichfalls eine der angesehensten und reichsten des Obotritenlandes ist, besitzt die Güter Bristow, Glasow, Grube und Tessenow. Der Gras diente im 1. Garde- Dragoner Regiment, machte dann weite Reisen im Orient, am 17. Juli 1885 vermählte er sich und widmete sich zu nächst der Bewirtschaftung seiner Güter, um später in den mecklenburgischen Staatsdienst übrrzutreten. Er begann diese Laufbahn 1899 als Landrat, 1901 trat er in die Regierung ein. Er ist dem Katserpaar kein persönlich Unbekannter, an läßlich seiner häufigen Anwesenheit in Berlin (der Gras ist auch BundrSbevollmächtigk-.) erhielt er oft Einladungen zur kaiserlichen Tasel. Prinz Oskar von Preußen wurde am 27. Juli 1888 im Marmorpalais bei Potsdam geboren, er ist also genau ein halbes Jahr jünger als seine Braut. Er besuchte die Prinzenschule zu Plön, dann die Universität Bonn. 1908 wurde er Oberleutnant, augenblicklich steht er als Hauptmann im 1. Garderrgiment. Der Prinz hatte sich in Bonn, wo er sehr gerne wellt, durch die Einfachheit und Freundlichkeit seines Wesens besondere Sympathien erworben. Interessant ist, daß dir Katsersöhne, soweit sie „vergeben" sind, ihr Herz stets Fürstinnen brzw. Edeldamen Niederdeutsch- landS zugewandt haben. Kronprinzessin Ercllir ist die Tochter des 1907 gestorbenen GroßhrrzogS Friedrich Franz 3. von Mecklenburg-Schwerin, die Grmahlin drs Prinzen Eitel Fried rich ist rinr Herzogin von Oldenburg, Prinz August Wilhelm heiratete 1908 Alexandra Viktoria, Prinzessin zu Schleswig- Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Und der Gatte der Kaiser- rochier ist ja auch «tu Niederdeutscher. Prinz Adalbert, der bei der Marine Dienst tut, und Prinz Joachim, der jüngst« Sohn d«s KaisrrpaareS, haben über ihr Herz noch nicht ver- sügt. Auch unser Kaiser holte seine Braut aus Nlederdrutsch- länd, ist doch Kaiserin Auguste Viktoria eine Prinzessin zu Schlrswig-Holstein-Augustenburg. > Bei einer nicht ebrnbürttgen Ehe tritt die Gemahlin nicht in das preußische Königshaus ein, soMm der König von Preußen Verl:ihr und ihren Nachkommen Namen und Rang. Di« nicht rbenbürtige Gemahlin des österreichischen Thronfolgers -uz Ferdinand war erst eine Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin, bis sie 1900 durch Kaiser Franz Joie» rur Herzogin von Hohenburg erhoben wurde. Prinz AI recht o-m Preußen ging eine Ehe mit einem Fräulein vvi Rauch dir den Namen einer Gräfin Hohenau erhielt. Mtae«»tb»alio»aieKlbtite»bemg»»g Der Verband deutsch-nationaler Arbeitervereine, Sitz Chem nitz, hielt Sonnabend und Sonntag in Freiberg seinen 1. Ver- bandstag unter starker Beteiligung von Behörden, der Arbeit- geberschast und anderer Ehrengäste ab. Sonnabend abend wurde eine KönigS-GeburtstagSfeier mit Konzert und verschiedenen Vor trägen veranstaltet. Arbetterselretiir Purfürst legte in seiner Festrede die Bestrebungen des Verbandes dahin fest, daß dieser gemeinsam mit allen anderen Berufsständen zur wirtschaftlichen Entwickelung des Vaterlandes wirken wolle. Der am Sonntag abgehaltene BerbandStag war von 44 Ver tretern besucht, die 23 Vereine vertraten, darunter der dem Ver band angeschlossene Frankenberger Arbeiterverein von 1863. Als Vertreter de» Ministeriums des Innern wohnte Amtshauptmann Dr. Vollmer der Versammlung bet, als Vertreter der Stadt Freiberg Oberbürgermeister Haupt. Der Vorsitzende des Ver bandes, Pastor Richter, entwickelte im Hanptreferat Gesichts punkte, unter denen «ine Einigung aller nationalen Arbetterorganisattonrn möglich sein müsse. Bor allem r. Memi. Zilrung o« Zuswersräneten Dienstag, 26. Mat 1914, abendS 6 Uhr ' Der Vorsteher, Herr Amtsgerichtsrat Dr. Bähr, eröffnete die Sitzung mit einem Nachrus sür Herrn StadtratStephan. Er sühne aus: Mit Herrn Stadtrat Stephan ist derjenige Be amte dahingeaangen, der am längsten in diesem Saale ein- und ausgegangen ist. Seiner zu gedenken ist eine Pflicht der Dankbar- KU. Er war ein treuer gewissenhafter Diener unserer Stadt, der knlle das Versicherungs- und das Genossenschaftswesen ausgebaut werden leÄ den Mittelstand zu schädigen. Im An- Auß Ln W dem eine lebhafte Aussprache folgte, wurde einmütig folgender Aufruf beschlossen, der weiteste Beachtung Mms! Der undeutschen mit ihrer Verhetzuugsarbeit auf die Volks kräfte zerstörend wirkenden Sozialdemokratie ist — em Zeichen gesunden deutschen Geistes - ein Gegengewicht entstanden m der nationalen Arbeiterbewegung, die in allen ihren verschiedenen Zweigen und Richtungen zusammengenommen der sozialdemokra tischen Bewegung an Zahl kaum mehr nachsteht! Warum hat aber die nationale Arbeiterbewegung ihren Geg nern gegenüber nicht die Stoßkraft, die sie nach ihrer Größe haben müßte? - Weil sie innerlich zerrissen ist und sich unter einander oft schärfer bekämpft, als den gemeinsamen Gegner I Diese Zerrissenheit ist ein alter deutscher Unser Volk hat Jahrtausende lang darunter gelitten, und erst alS sie überwunden war, stieg es »ur Höhe seiner heutigen welt beherrschenden Bedeutung empor I Dabei ist nicht etwa der in dem Wesen der Einzelstaaten in Erscheinung tretende deutsche In dividualismus beseitigt, sondern er ist als wertvolles Gut deS Volkes erhalten geblieben, aber über die früher alle» überragenden Gegensätze der Staaten untereinander ist das gemeinsame Gut in der Betonung des Deutschtums htnausgewachsen und hat seinen Ausdruck in dem Gedanken deS Deutschen Reiches gesunden! Das mast für die nationale Arbeiterbewegung auch möglich feiu! Wir sehen in der Mannigfaltigkeit ihrer Gestaltung an sich ein Gutes, den deutschen Individualismus, der letzten Endes die Mutter der deutschen Gründlichkeit und vieler anderer guten Eigen schaften ist, aber über dte bestehenden Unterschiede hinweg muß der Weg zum großen Gemeinsamen gefunden werden. Dann erst wild die nationale Arbeiterbewegung zu der ihr gebührenden Bedeutung kommen, und für das ganze Volk, für unser deutsches Vaterland zum Wohle werden. Und daL ist möglich! Soweit parteipolitische Momente in Frage kommen, handelt es sich nm solche Parteien, die alle national sind und im Ernst fall den Weg zur Einigung für Ehre und Größe deS Vater landes finden! . . . - Das hauptsächliche Trennungsmoment ist ia die Frage der BerusStnterrffenvertrrtung, aber schließlich wollen auch da alle Richtungen daL Gleiche, nur auf verschiedenen Wegen! Alle wollen ErnS: Die Interessen ihrer Arbeiterbrüder vertreten und dabei ein gutes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Herstellen, da erfahrungsgemäß ein gegenseitiges Kampsverhältnts zwischen beiden Faktoren noch nie zum Segen des Vaterlandes und damit seiner Glieder gewesen ist und je sein wird. DaS wollen die christlichen Gewerkschaften, die Hirschdunker- schen Gewerlvereine, das wollen dte sogenannten gelben Werk- Vereine, das ist der Wunsch aller anderen auf nationalem Boden stehenden Arbeiterorganisationen. Laßt alle Ihr deutschen Arbeiterorganisationen diesen Grund gedanken immer klarer herauswachsen über die Betonung von Gegensätzen über unrühmliche Verdächtigungen, Ihr Werkvereinler laßt ab von dem Vorwurf, daß christliche Gewerkschaftler und hrrschdunkersche Gewerkveretnler de» Kampf, ja den Haß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wollen, daS ist nicht wahr! Ihr christlichen Gewerkschaftler, Ihr hirschdnnkerschen Gewerk veretnler, laßt ab von dem Vorwurf, daß die Werkvereinler Ar beiterverräter im Dienst einseitiger Ärbeltgebertnteressen seien — das ist nicht wahr! Ihr wollt letzten Endes des Gleiche, nur auf verschiedenen Wegen. Wie die Sachsen trotz ihrer Heimats- ltebe die Liebe des Bayern zu seinem Bayernland achten, so achtet auch Ihr bet der Treue zu Euren eigenen Ansichten auch dte An sicht der anderen. Laßt über dte Unterschiede hinaus den Geist der gemeinsamen Liebe zum deutschen Vaterlande und dem gemein- samen Willen durch deutsche Tüchtigkeit die Ehre deutschen Namens in der Welt immer mehr zur Geltung bringen, siegen, dann habt Ihr Eure höchste Pflicht erfüllt, Euer höchstes Ztel erreicht I Unser Aufruf geht auch an dte deutsche nationale Prelle, an alle deutschen Männer und Frauen anderer Stände, dte thr Vater land lieb haben und den deutschen Arbelterstand als wichtigen und gleichberechtigen Stand im VolkSgange ehren, helft alle mit, diesem Gedanken zum Sieg- zu verhelfen. Ein hohes Ziel ist edler Hilse wert! Die nationale Arbeiterbewegung hoch! Der Verband deutschnationaler Arbeitervereine. d G » Auf die BegrüßungS- und Glückwunschtelegramme an den Kaiser und den König trafen folgende Antworten ein: „Seine Majestät der Kaiser und König lassen für den Huldigungsgruß bestens danke» und der Patriotischen Arbeit des Verbandes wetteren segensreichen Erfolg wünschen. Der Geheime KabmettSrat v. Valentini." „Wachwitz, Königliche Villa, 25. Mai. Seine Majestät der König haben sich über die gesandten Glückwünsche sehr gefreut, lassen herzlich danken und wünschen, daß dte Bestrebungen des Verbandes, das deutsche Vaterland Wetter auszubauen, von Er folg begleite* sein mögen, v. Schweinitz, Hauptmann, kdt. als Ftügeladjutant." alle Erfahrungen und sein reiches Willen der Stadt nutzbar zu machen suchte. Treue und uneigennützige Pflichterfüllung leuchten in alle» seinen Handlungen hindurch. Die Stadt wird ihn nicht vergessen. Ich bitte Sie, sich zu Ehren de» Gestorbenen von den Plätzen zu erheben. (Dies geschieht einmütig.) Der bei dem Umbau deS OrtSkrankenkassengebäudeS entstandene Mehraufwand von 650 Mark, der von der Kaffe mit 5 Prozent verzinst wird, wurde nach empfehlendem Bericht deS Derrn Gläser nachbewilligt. DeS wetteren bewilligte daS Kol legium 60 Mark für Ausstellung einer Bretterwand und 140 Mark sür Beschaffung eines neuen Küchenosens tmArmenhauLgrund- stück (Berichterstatter: Herr Schramm). Die Bretterwand macht sich notig, um da» Entweichen geistig nicht normaler Insassen au» dem Armenhaus zu unterbinden. Dte neue Gebührenordnung für den Friedhof-Verwalter, die Besteller, die Leichenfrauen und den Leichenwagenbesttzer, über die Herr Fiedler berichtete, bringt gegen die bisherigen Sätze in einigen Fällen Erhöhungen, regelt aber da» ganze Gedührenwefen und setzt die Höchstgrenzen für daS fest, was für die Verrichtungen gefordert werden darf. Herr RatSasseffor Dr. Wolf gab zu der Vorlage Erläuterungen und betonte auf eine Bemerkung des Herrn Fiedler, daß noch besondere Dienstanweisungen ergehen sollen, in denen zum Ausdruck kommt, daß Trinkgelder nicht verlangt werden dürfen. Herr Vorsteher ÄmlSgerichtsrat Dr. Bähr erwähnte, daß die Erörterungen schon jahrelang gehen und viele Schwierigkeiten zu überwinden gewesen seien- Er hätte rS gern gesehen, wenn man mit weniger Klaffen auSkommr» würde, um mehr Gleichheit eintreten zu lassen. BtS jetzt set noch nichts zu erreichen gewesen, er werde die Angelegenheit im Auge behalten. — Dte Gebühren ordnung wurde genehmigt. Herr Berger berichtete über die neue Einquartierungs- Ordnung, die notwendig geworden ist, da dte bisher geltende nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Es wird geregelt, wer Ein quartierung zu nehmen hat und wieviel (maßgebend hierfür find daS Einkommen und für die Abstufungen die städtischen Steuer klassen). Bemerkenswert ist, daß von der Einquartierung zu be freien ist, wer keine Unterbringungsmöglichleit hat, daß die nicht mit Einquartierung Belegten aber ein« Sonderfteuer zu entrichten haben, die vom Rate von Fall zu Fall festzusetzen ist. Bei län gerer Dauer der Einquartierung sollen die vom Staate geleisteten Verpflegsätze stadtseitig bis auf 2 Mark erhöht werden. Herr Nmtsgertchlsrat Dr. Bähr gab noch weitere Erläuterungen, Herr Goldfuß konnte sich mit der Sonderfteuer nicht befreunden, Herr Ässefsor Dr. Wolf erwiderte, daß jetzt erst bei einem Einkommen von 1250 Mark an Einquartierung gegeben werde, nach dem asten OrtSgesetz von 200 Talern (600 Mark) an. Die Höchstbelegung bei einem Haushalt beträgt 50 Mann. Herr Dr. Schatz bean tragte, in 8 3 Ziffer 2 Streichung der Worte „mit Ausschluß der Offiziere", da diese eine Benachteiligung der zu Uebungen einge- zogenen Reserveoffiziere bringen würden. Der Antrag fand ein stimmig Annahme und nach kurzen Darlegungen der Herren Dr. Wolf und Metzler die ganze Einquartierungs-Ordnung mtt der eben beschlossenen Streichung. Herr Berger fragte, ob es sich bestätige, baß der Rat vor stellig geworden sei wegen möglichster Vermeidung der Belegung der Stadt mit Einquartierung während der diesjährigen Herbst manöver. Herr RatSasseffor Dr. Wolf erklärte, der Rat habe an daS Krieg-Ministerium daS Ersuchen gerichtet, mtt Rücksicht auf die starke Zahl der hier aufhältlichen Bauarbeiter die Belegung der Stadt mit Einquartierung zu vermeiden und eS ist auch der Bescheid etngegangen, daß dem Wunsch nach Möglichkeit Rechnung getragen werden solle. Dem Austausch von Grund und Boden am Kirchplatz mit dem Bürgerlichen Brauhaus hier stimmte man nach kurzer Aussprache zu. Da» Brauhaus erhält etwa 100 Quadralmeter mehr, alS e» der Stadt adläßt, eS verpflichtet sich dafür aber, dem Kirchplatz durch Bauten einen guten Abschluß zu geben, wodurch daS Stadt bild erheblich gewinnt. (Berichterstatter Herr Agsten). — Für die Erneuerung einiger Säulen und anderer Ausbesserungen am Emilientempel forderte eine Ratsvorlage 360 Marl. Herr Vorsteher Gerichtsrat Dr. Bähr hob im Reserat hervor, daß der Emilientempel erhalten bleiben möchte. Wenn man auch ge teilter Meinung sein könne, ob er schön sei, so sei sein Vorhanden sein doch eine gewisse Tradition geworden. UeberdieS sei er auch alS Ehrung sür Frau Emilte Gnauck gedacht. Herr Kommerzienrat Rau führte als Gegner der Erhaltung aus, daS Lützestal set ein Naturpark, in den solcher das Naturbtld störende Zierrat nicht ge höre. Er erinnere hierbei nur an den D^etlaiserfelsen. Seiner Ansicht nach set es richtiger, den Enulientenipel zu beseitigen, zumal er einen Schutz gegen Unwetter nicht gewähre. Herr Schulrat Dr. Hözel stellte sich auf den gleichen Standpunkt. Der Tempel stehe an einer unglücklichen Stelle. Wenn man ihn erhalten wolle, so möchte man ihm wenigstens eine Umplankung in Brusthöhe geben, damit er einigermaßen als Schutzhütte dienen könnte. Herr Schramm meinte, der Emtlientempel set eine Zierde, es würde ihm leid tun, wenn er verschwinden würde- Die gleiche Ansicht vertrat Herr Drreltor Steiner. Herr Kommerzienrat Rau betonte, man müsse dte beiden Fragen, ob der Emilientempel eine Zierde für das Lützestal und ern Schutz für das Publikum sei, verneinen. Ueber den Geschmack ließe sich aber nicht streiten. Zu bedenken set, daß auch das Dach nicht mehr allzu lange hallen werde. Herr Amtsgerichtsrat Dr. Bähr hielt auf Grund der Aussprache für empfehlenswert, sämtliche 6 Säulen gleichmäßig zu erneuern. Nach weiterer Aussprache, an der noch dte Herren Stadtrat Nestler, Hellwig, Schulrat Dr. Hözel, Eckert und Goldfuß teilnrhmen, erklärte sich das Kollegium unter Vorbewiüigung der Kosten gegen 4 Stimmen damit einverstanden, daß sämtliche sechs Säulen in Eisenbeton erneuert werden. Die Kosten solle» zum Teil aus den in Frage kommenden Stiftungen gedeckt werden. — Mit der Um gestaltung des vorderen und der Pflasterung deS Hinteren Rathaus- hofeS erklärte man sich nach dem Bericht deS Herrn Hellwig und nachdem dte Herren Kommerzienrat Rau und Stadtrat Nestler Bedenken des Herrn Eckert zerstreut hatten, gegen 1 Stimme ein verstanden. Der vordere RathauShos soll zum Test Rasenflächen