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Schönburger Tageblatt Filialen: in Attstadtwaldenburg bei Haasa Otto Förster; in Lallen berg bei Hrn.StnMP'r Wirker Fr. Henn. Richter; in Saufungi» t»i Herrn Fr. Ianaschek; in Langenchursdorfki Herrn H. Stiegler: in Penig bei Herrn Wil helm Dabler; in Wallenburg bei Her vT Herm Wildenhain; in Ziegelheim bri Hr« Eduard Kirst«. Wachrin: täglich mit «»«nahm- der Tage nach Sonn- und Fest rag ein UtMdhme son Inseraten für die nächster- scheinend« Nummer bi« Vormittag«11 Uhr. M«r Abonnemenrrmei» beträgt oierteliähr- Sch L Mr. «« Ps.» monatlich 55 Ps. Ginzelne Rn«. !0 Pf. Inst rate vro Zeile 10 Pf., für au«wärt« 15 Pf. Val-enbnrßer Änieiger 1908 Ton« tag, den 2S. November 18,595,338 (— 19,471,134) Mk.; auf Neuguinea 1,808,835 Aus dem Reichsetat veröffentlicht die .Nordd. Allg. Politische Rundschau es auf ein Gesetz über die Kanzler-Verantwortlichkeit das denkbar größte Gewicht lege und in der betreffenden Reichs- tagsvcrhandlnng das seinige tun werde, um ein solches Ge setz zustande zu bringen. Gleichzeitig werde das Zentrum aber auch dahin initwirken, daß die Beratung einen würdigen Verlauf nehme, und daß die Person des Kaisers geschont "Waldenburg, 28. November 1908. In der ersten Dezembcrwoche will der Deutsche Reichstag noch einmal die Frage des „persönlichen Regiments" auf rollen; die Antwort des Kaisers an den Fürsten Bülow in Potsdam soll erörtert werden und damit zugleich die Ge währung von Garantien, daß künftig keine neuen inneren Zwischenfälle Platz greifen werden. Es ist dazu schon mit geteilt, vaß die Verbündeten Regierungen die Krisis mit den Erklärungen des Kaisers als erledigt anschen und davon ab sehen wollen, sich an diesen erneuten Debatten in der Volks vertretung zu beteiligen. Vielleicht wird aber doch auf bei den Seiten die Sache noch einmal reichlich überlegt und eine bestimmte Linie für die Aussprache feftgestelll. Nur so kann wirklich Gedeihliches herauskommen, und eine aberma lige Kanzlcrkrisis verhütet werden: Denn tritt im Reichs tage eine abermalige Spaltung,'die zu überwinden dem Für sten Bülow nicht gelingt, ein, so wird er kaum große Nei gung haben, seinen Posten länger zu verwalten. Keiner Partei ist an einem Kanzlerwcchsel heute etwas gelegen; also warum mit solcher Möglichkeit spielen? Fürst Bülow wird das Seinige tun, die Wiederholung kritischer Zwischenfälle zu verhüten, oder aber, kann er das nicht, gehen. Hiervon darf der Reichstag überzeugt sein! Ztg." Mitteilungen über den Militär- und den Kolonialetat. Im Militäretat betragen die fortdauernden Ausgaben des ordentlichen Etats 528,59t,438 (st- 5,335,205) Mk.; die einmaligen Ausgaben 74,842,609 (— 20,514,661) Mk.; im außerordentlichen Etat werden 34,260,200 (— 5,743,100) Mark, davon zum Ausbau der Landesbefestigungen 26,7 Mil lionen verlangt. Seit Einführung der zweijährigen Dienstzeit bei! den Fußtruppen mehren sich die Klagen, daß den Truppen^ keit dieser beiden Waffengattungen festgehaltcn werden. Das ist das Ergebnis der erneuten Prüfungen, die die Hceres- einziges deutsches Schutzgebiet eines solchen bisher nicht be durfte, beträgt 90,000 Mk. Dafür bedürfen diesmal die Reichsgeschäfte liegen in der Verfassung, in der gemeinsamen Arbeit von Bundesrat und Reichstag. Was Beide nicht ge nehmigen, kann kein Kaiser und kein Kanzler durchsetzen. Beide Körperschaften brauchen also nur das ihnen verliehene, schon bestehende Recht dnrchzusetzen, das Rückgrat zu zeigen, das sie haben sollen. Im Reichstage trauen eine Anzahl Rektoratsessen gehalten haben soll: „Wir alle wissen, daß ernste Zeiten uns bevorstehen, und daher ist es unsere Pflicht als gute Patrioien, fest in die Zukunft zu schauen. Gerade die Universitätslehrer, die den schönen und verantwortungs vollen Beruf haben, die akademische Jugend heranzubildcn, können in dieser Richtung unendlich viel Gutes wirken. Und wenn jeder in diesem Sinne arbeitet und treu zu Kaiser und Reich steht, dann wird, wie Zielen einst sagte, der Alliierte droben im Himinel uns nicht verlassen." Der Seniorcnkonvent des Reichstags beraumte die Be ratung der verfassungsrechtlichen Anträge auf den Mittwoch der neuen Woche an. Sämtliche Parteien nehmen in vertraulichen Fraktionssitzungen Stellung zu den Anträgen. Zu den Anträgen über den Ausbau der Reichskanzler- Verantwortlichkeit und die Einführung Verantwortlicher Reichsminister hat die nationalliberale Reichstagsfraklion Stellung genommen. Sie hat in der Sache einstimmige Be schlüsse gefaßt, die der Abgeordnete Junck in der bevorstehen den Reichstagssitzung mitteilen und begründen wird, lieber den Inhalt der Beschlüsse ist noch nichts bekannt, doch ist mobilen berichtet. Private, die Automobile für ihren eigenen wirtschaftlichen Betrieb, gleichzeitig aber auch so Herstellen, daß sie den kriegsgcmäßcn Anforderungen entsprechen, und die sich verpflichten, im Bedarfsfälle ihre Kraftfahrzeuge so fort zur Verfügung zn stellen, erhalten entsprechende Subven tionen. An der dreijährigen Dienstzeit für die Kavallerie Deutsches Reich. Der Kaiser hat sich von seiner Erkältung bereits wieder durch Abkommandierung von Unteroffizieren, insbesondere für Zwecke der Verwaltung, das Ausbildungspersonal in einer Weise beschränkt wird, daß der Dienst auf die Dauer dar unter leidet. Abhilfe soll durch Einschränkung der Zahl der kommandierten Hilfsarbeiter des Unteroffizierftandcs und durch Etatisicrnng der dauernd erforderlichen Hilfskräfte geschaffen werden. In einer besonderen Denkschrift wird über die 1908 begonnenen Versuche zur Einbürgerung von Lastauto ¬ verwaltung infolge der vom Reichstage beschlossenen Resolu tionen veranstaltet hat. Der Kolonialetat schließt im Ordi- narium und Extraordinarium in Einnahme und Ausgabe mit 99,107,508 (— 25,166,442) Mark. Von dem mit 68,792,509 (— 9,356,442) Mk. schließenden Ordinarium entfallen auf Ostafrika 13,978,637 (st- 2,465,387) Mk., der Reichszuschuß beträgt 3,548,804 (— 903,987) Mk.; auf Kamerun 7,208,366 (-j- 598,127) Mk., der Reichszuschuß beträgt 2,292,107 (— 488,032) Mk.; auf Togo 2,334,490 (st- 115,930) Mk., der Reichszuschuß für Togo, das als Aufsehen, daß das russisch-französische Bündnis auf der Grund lage des territorialen stutug c^uo, d. h. auf der endgül tigen Anerkennung des Frankfurter Friedens, ge gründet worden sei. Ob diese Angabe zutrifft, für die sich der Redner auf eine ihm von einem früheren Minister des Auswärtigen gemachte Mitteilung berief, muß dahin gestellt bleiben; Tatsache ist aber, daß sein Verlangen, Frankreich solle sich zu Deutschland ebenso freundlich stellen, wie es sich zu England gestellt habe, um ein zweites Sedan zu ver meiden, einen Entrüstungssturm hervorrief. Die Pariser Blätter, „Libre Parole" voran, treten jetzt mit allem hervor, was über die Umstände des plötzlichen Todes Faures bisher nur in Andeutungen bekannt gewor den war. Den Giftbecher hätte die verführerisch schöne Frau Steinheil dem Staatschef gereicht und niemand habe gewagt, die Frevlerin zur Rechenschaft zu ziehen. Rußland. Die Rcichsduma wird demnächst über die Balkankrisis verhandeln. Die Regierung hat sich nunmehr entschlossen, daß der Minister des Auswärtigen Iswolski in der Duma dazu sprechen darf. Ueber die neue russische Anleihe ver lautet, trotzdem die Vorlage „geheim" behandelt werden soll: 300 Mill. Rubel sollen zur Deckung der kurzen Schuldscheine dienen, deren Termin im Februar 1909 abläuft, 150 Mill, zur Deckung des Defizits bei den außerordentlichen Ausgaben, der Rest zur Begleichung der Kursdifferenz bei der Begebung. nickt mit dem Buchstaben der Verfassung, sondern mit ihrem Geist. Der gibt klar und deutlich allen Teilen ihre Rechte und ihre Pflichten, da kann gar keine Verwirrung Vorkom men, wenn keine Vertuschung beliebt wird. Auch in der Reichs-Verwaltung sind ernsthafte Kuren am Platze, sie geht dabei nicht zn Grunde, wenn einmal eine kritische Ausein andersetzung stattsindct. Das haben wir jetzt gesehen. Ge- gcnseitigcs Vertrauen ist aber notwendig. Ohne ein gewisses Vertrauen ist nirgendwo gedeihliches Schaffen möglich. aber daß die Volksvertretung auch nicht unter allen Umstän den eine wünschenswerte Steifnackigkeit besaß, hat kein Ge ringerer, als Fürst Bismarck, nach 1890 wiederholt gesagt. Das einfachste ist also, beide Teile bestehen in Zukunft auf ihrem Recht und vermeiden jede Unklarheit. Von der dunk-! len Ungewißheit zur Hellen Rechtslage, das ist das einzig Nützliche und Notwendige! Soll etwas Anderes geschehen, muß die Reichs Verfassung geändert werden. Die Ernennung einer ganzen Anzahl von einzelnen Verantwortlichen Reichsministern an Stelle des heute allein verantwortlichen Kanzlers ist, wie ja allgemein bekannt, durchaus nicht erst heule in Vorschlag gebracht; die ser Gedanke beschäftigte schon Bismarck bei der Ausarbeitung der Reichs-Verfassung. Aber er sah davon ab, eben weil die Zustimmung zu den Reichs-Angelegenheiten dann den Bundesstaaten aus den Händen hätte gleiten und vollständig an dies Reichs-Ministerium hätte übergehen können, das vielmehr vom Kaiser abhängig gewesen wäre, wie der Bun-! dcsrat cs ist. Das deutsche Reich soll auch nur äußerlich j kein Einheitsstaat sei», und da cs bleiben soll, wie es ist, j Wird schwerlich für die meisterhafte Bismarcksche Verfassung Abgeordneter dem Bundesrat, als der Vertretung der deut- werde, scheu Einzel Regierungen, nicht das erforderliche Rückgrat zu;' A"S eine noch vollendetere gefunden werden können. jt Versuchen wir cs also ernsthaft und mit allem Nachdruck und reitende Artillerie muß im Interesse der Kricgstüchtig- Ein Teil der Presse kritisiert folgende Rede, die Prinz 27,630,240 (— 15,924,318) Mk., der Reichszuschuß beträgt Oskar, der in Bonn studierende fünfte Kaisersohn, bei dem vorauszusehen, daß er sich auf einer mittleren Linie bewegen Die Garantien für eine ordnungsmäßige Gestaltung der wird. Das Zentrum läßt durch seine Presse erklären, daß loweu erholt, daß er am Freitag einige Stunden das Bett: Karolinen, Palau, Marianen- und Marschallinseln, sowie er assen konnte. ! Samoa keines Reichszuschusses. Auf Siidwcstafrika entfallen (-j- 285,366) Mark, der Reichszuschuß beträgt 1,064,83S (— 76,734) Mk.; auf die Karolinen re. 609,458 (-j- 50,918) Mark, kein Reichszuschuß; auf Samoa 763,530 (st- 58,948) Mark, kein Reichszuschuß: auf Kiautschou 12,352,597 Mk. (-s- 886,844 Mk.), der Reichszuschuß 8,788,800 (— 952,953) Mark. Im außerordentlichen Etat betragen Einnahmen und Ausgaben für Ostafrika, Kamerun, Togo und Südwestafrika zusammen 30,315,000 (— 13,810,000) Mk. Der Reichs, zuschuß für sämtliche Kolonien weist mit 34,408,084 Mk. gegen das Vorjahr ein Minus von 14,130,691 Mk. auf. Oestcrrcich-Ungarn. Die italienischen Kundgebungen in Oesterreich dauern einstweilen noch an, aber mit der Zeit werden sich die Schreier, die jetzt auch Theater zu Demonstrationen gewühlt haben, wieder beruhigen. Auf die Dauer freilich nicht, denn die Agitation zwecks Erlangung einer oder mehrerer italieni scher Universitäten in Oesterreich wird nicht erlahmen. Diese Forderung wird auch von den italienischen Blättern unter stützt, die die österreichfeindlichen Kundgebungen in Italien und namentlich vor der österreichischen Botschaft in Rom verurteilen. Daß die Vorgänge einen Widerhall in der neu zusammengctretenen italienischen Abgeordnetenkammer finden, ist selbstverständlich. Eine friedliche Aenßerung zur Balkankrisis ist die des türkischen Geschäftsträgers in Wien, der zu einem Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse" sagte: Meine Regierung will alles, was auf legalem Wege möglich ist, zur Milderung des Boykotts tun. Ich glaube nicht, daß der österreichische Bot schafter aus Konstantinopel abreisen wird, und ich weiß auch, daß die maßgebenden türkischen Kreise Serbien und Monte negro den Rat gegeben haben, klug und maßvoll zu bleiben und sich ruhig zu Verhalten. Ueber die Konferenzfrage sollten sich Oesterreich und die Türkei einigen. In der Frage der Serbien und Montenegro zu gewährenden Kompensationen gebe es zwischen der türkischen Regierung und Oesterreich keinen Gegensatz. Frankreich. Die jüngste Kammerverhandlung, in der das Gehalt des Ministers des Auswärtigen bewilligt wurde, war nicht nur wegen der Erklärungen des Ministers über die Balkanvor gänge bedeutsam, sondern bot auch sonst des Interessanten noch mancherlei. So erregte namentlich die Bemerkung des der äußersten Linken angehörigen Abgeordneten Deschanel Witterungsbericht, ausgenommen am 28. November, Nachm. 3 Uhr. Varomeierstand 769 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Ther mometer stand -s- 7° 6. (Morgens 8 Uhr -j- 40 O. Tiefste Nachttemperatur -j- 4° 6.) Feuchtigkeits gehalt der Luft nach Lambrechts Polymetcr 77«/,. Taupuukt st- 3° O. Windrichtung: West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0„ mm Daher Witternngsaussichten für den 29. November: Halbheiteres Wetter. F--nfpr-ch-r Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzena«, Lichtenstein.Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbczirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Ehrenhaiu, Frohnsdorf, Falken, Grnmbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim.