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Dienstag. Ar 14 16. Februar 1869. Erscheint Dienstags und Freitags. Zn beziehen durch alle Postanstalten. Weißerih-Zeitung.H Amts- und Meige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zv Dippotdiswatde und Frauensteiu. Vrrmtwortlicher Nedacteur: Lari Lehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. In Bezug auf den in Nr. 9 d. Bl. ausgesprochenen Wunsch nach Herstellung einer Po st Verbindung zwischen Dippoldiswalde und Klin genberg-Colmnitz oder Edle Krone geht uns durch das hiesige Postamt von der Ober-Post-Direktion zu Leip zig die Mittheilung zu: „daß die Einrichtung einer Personenpost zwischen hier und einem der genannten Orte von der Ober-Post-Direktion schon vor einiger Zeit in's Auge gefaßt worden sei und diese Angelegen heit in der gewünschten Weise ihrer Erledigung werde zugeführt werden, sobald die über die Straßen- und sonstigen Verhältnisse eingeleiteten, zur Zeit noch schwe benden Erhebungen die Ausführbarkeit des beregten Projektes darstellen würde." Bärenstein. In dem vor wenigen Tagen hier abgehaltenen Städtetag, welcher ziemlich zahlreich besucht war, kam zum Vortrag die früher beschlossene Vorstellung an das kgl. Finanzministerium wegen zei tigerer Abhaltung der fiskalischen Holzauktionen in der hiesigen Umgegend. Bekanntlich finden solche bis in den Monat December hinein statt, und öfters zu einer Zeit, wo wegen bedeutenden Schneefalles das Holz weder besehen, noch zur Abfuhr gebracht werden kann, weil eben dasselbe verschneit ist, und wenn solches ja unter Schwierigkeiten noch möglich gemacht wird, so kommt man in Besitz von nassem Brennholz. — Eine ziem lich lauge Besprechung fand über die Haltung statt, welche man zu den in unserer Gegend bald mehr, bald weniger aufgetauchten drei Eisenbahnunterneh mungen mit dem Ziele Dux eingeschlagen hat, wobei insbesondere dankbar die Mittheilungen entgegengenom men wurden, welche ein Mitglied auf Grund sicherer Unterlagen über den Stand und Fortgang der in dem benachbarten Böhmen im Bau und beziehentlich in der Bildung begriffenen Eisenbahnunternehmungen in aus führlicher Weise darlcgte. Die Meinungen gingen aus einander; doch war man darin einverstanden, daß zur Durchführung von drei Eisenbahnlinien, selbst wenn die eine oder die andere von kürzerer Ausdehnung nur als Anschlußbahn auftreten sollte, auf diesem kleinen, ohnedies nicht industriereichen Landestheil die erforder lichen Geldmittel nicht beschafft werden würden, da weder die sächsische, noch die österreichische Regierung wegen Mangels an Geld in der Lage sich befinde, mit thal kräftiger Unterstützung einzutreten, demnach die Millionen aus Privatmitteln beschafft werden müßten. Immerhin aber sprach man sich dahin aus, daß die Vorarbeiten zu unterstützen sind, selbst wenn auch solche nur einer Idee gelten sollten, da schon diese das kleine Opfer werth sei. — Nachdem man sich noch gegenseitig über die Erfahrungen, welche die Kirchen-Vorstände bis jetzt gemacht haben, ausgesprochen hatte, trennte man sich unter dem Versprechen, sich bald einmal wieder zu versammeln. Glashütte, 14. Febr. Während des heutigen Vormittagsgottesdienstes entstand bei uns Feuer lärm. Es brannte eine Oesse des in der oberen Neustadt ge legenen Donath'schen Gestiftshauses. Durch die sofor tige Thätigkeit unserer Feuerwehr wurde das Feuer gelöscht und weiterer Schaden verhütet. — Der An trag eines Kirchenvorstandsmitgliedes, das Kirchweihfest vom Montag auf den vorhergehenden Sonntag zu ver legen, hat die Genehmigung gefunden, wie man hört. Doch ist man nicht allgemein damit einverstanden und bezweifelt etwaigen Nutzen dieser Maaßregel. Dresden. Diesächs.-böhm. Dampfschifffahrt hat am 13. Febr. ihre Fahrten sowohl stromaufwärts bis Leitmeritz, als auch stromabwärts bis Riesa wieder ausgenommen. — Nachdem außer dem Reichstagsabgeord neten vr. Schasirath auch Adv. Schreck und Kaufm. Mammen ihre Mandate niedergelegt haben, sind für die betreffenden Wahlkreise Ersatzwahlen angeordnet. — Der Dresdner Gewerbeverein beabsichtigt, das Haus Ostra-Allee Nr. 7 anzukaufen; der Preis ist 50,000 Thlr. — In Dresden scheint man endlich an die Be- / bauung der beiden jetzt so unschönen Elbufer zu denken. Es ist dem Ministerium des Innern ein vom Ober- Ingenieur Löhmann entworfener Plan vorgelegt, wonach auf beiden Seiten des Stromes hohe Kaistraßen errichtet und mit stattlichen Gebäuden besetzt werden sollen. So für das linke Ufer (Altstadt) ein Akademie-Gebäude, für das rechte außer großen Militär-Etablissements ein Justizministerial-Gebäude, eines für das Ministerium des Innern, ei» zweites Theater, ein großes Hotel u. a. m. Gewiß kann da etwas sehr Schönes entstehen, der Platz ist da und die Gelegenheit günstig; aber wo kommt das Geld her? Leipzig. Infolge des anhaltenden Regens ist auf der neuen Leipzig-Döbeln-Meißener Eisen bahnstrecke und zwar zwischen Miltitz und Meißen eine Dammrutschung vorgekommen, welche zwar den Verkehr nicht hemmt, aber der Vorsicht wegen doch zu der Maßnahme veranlaßt hat, daß die Passagiere vor der betreffenden Stelle aussteigen und der leer über letztere hinweggeführte Zug dieselben erst hinter der defekten Strecke wieder aufnimmt.