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^65 Mittwoch, den 16. August mkreis in. » alS lfteste über speete, pfang oir im der ämien wird Ex- ichung königl. st zur Be- nst- -tadt iter- nchk. r so- Worf. :rden nter- t die !» - daß biS wen Politische Umschau. An politischen Ereignissen stehen die Fürsten- Begegnungen der letzten Tage obenan; namentlich waren die Nachrichten darüber sehr widersprechend, ob der König von Baiern wohl eine Zusammenkunft mit dem deutschen Kaiser suchen werde. Dies ist geschehen! König Ludwig empfing Kaiser Wilhelm auf der Station Schwandorf und begleitete ihn bis Regensburg. Weshalb man aber gerade auf die Zusammenkunft dieser beiden Monarchen so großes Gewicht legt, ist sehr einfach; denn es giebt, etwa außer Preußen, kein deutsches Land, auf welches seit dem Wiedererwachen des deutschen Einheitsgedanken Pie Blicke von Süd und Nord, Ost und West auf merksamer gerichtet werden, als auf Baiern. Und sehr natürlich; denn wie man sich auch die Her stellung der deutschen Einheit denken mochte, immer und überall blieb die Zustimmung Baierns die Hauptgrundlage, gewissermaßen die oonüitio sine qun non aller deutschen Reformpläne. Es wäre ungerecht, wollte man Baiern diese Bedeutung ab sprechen. Es hat vermöge jener Begeisterung, mit der es im Juli 1870 die französischen Hoffnungen auf seine Neutralität oder gar Hilfe zu Schanden machte, der deutschen Erhebung die schönste Weihe gegeben; es hat durch die treue Waffenbrüderschaft, die es im Felde bewährte und mit dem Blute seiner Söhne besiegelte, den großen Kampf gegen Frank reich wesentlich erleichtert; es hat endlich durch die Initiative, welche sein König Ludwig wegen Her stellung der deutschen Kaiserwürde ergriff, einen so hervorragenden Antheil an Deutschlands Geschicken genommen, daß es begründeten Anspruch auf den Dank der deutschen Nation sich erwarb. Aber noch neuerdings machte man dem jungen König Ludwig den Vorwurf: er sei wankelmüthig upd unberechenbar; er lasse jene Consequenz ver missen, welche gerade in unserer an großen Ereig nissen so reichen Zeit für den Beherrscher eines immerhin bedeutenden Landesgebietes Wünschenswerth sei. Ja, es haben in jüngster Zeit mehrere deutsche Blätter bei Besprechung des Truppen - Einzuges in München mit einiger Dringlichkeit gewisse Etikrtten- Angelegenheiten erörtert , durch welche die Bundes- Bischofswerda, Molpen und Umgegend. Amtsblatt des Königlichen Verichtsamtes und des Stadtrathes zu Difchofsurerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs nnd Sonnabends, und koftet einschließlich der Sonn« dbend« «scheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'j, Rgr. Inserate «erden bi« Dienstag« und Freitag« früh 8 Uhr «ngenommenund kostet die gespaltene C»rpu«zeile oder deren Raum. 8 Pfennige. gestalt wurde. Wir sind, offen gestanden, in den Fragen fürstlicher Etikette so herzlich schlecht zu Hause, daß wir über die Tragweste dessen, was da erzählt wird, uns kein Urtheil erlauben ; «her selbst wenn jene Diagnosen richtig wären, so sind ihnen doch sö viel gewichtige Fälle entgegenzustellen, in denen König Ludwig sich als ächt deutschen, vom wahren Patriotismus beseelten Fürsten erwiesen hat, daß die angedeuteten kleinen Vorfälle wahrlich das über ihn gewonnene Urtheil nicht entkräften sollten. Auch jetzt machte er die Combinationen Derer zu Schanden, die da schon mit scheinbarer Sicherheit voraussagten, er werde jede Zusammenkunft mit dem deutschen Kaiser vermeiden. - Die Zusammenkunft des Kaiser Wilhelm mit dem Kaiser Franz Joseph von Oesterreich fand am Freitag Mittag in Wels statt und von hier fuhren beide Kaiser gemeinsam nach Ischl. Die „Wiener Abendpost" bemerkt: „Es ist uns vielleicht gestattet auszusprechen und warm zu betonen, daß das Zu sammentreffen beider Kaiser als neues Pfand glück licher Beziehungen hohen Werth auch für die Völker beider Reiche behauptet, welche ein gemeinsames In teresse für die Erhaltung des Friedens, ein gemein sames Band nach Einigkeit und Verständigung mit einander verbindet." Der Artikel giebt schließlich dem Wunsche Ausdruck, daß in den politischen Be ziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland sich die persönlichen Beziehungen der Souveräne wieder spiegeln möchten immerdar, und daß durch dieses Verhältniß zur Frucht reifen möge, was in ver heißungsvollen Keimen schon jetzt vorhanden sei, nämlich der dauernde und gesicherte Friede Europas, die ungetrübte Entwickelung beider Reiche und ihre wahre geistige und staatliche Wohlfahrt. Kaiser Wilhelm kehrte am Sonnabend Nach mittag um 3^ Uhr vom Galadiner in's Hotel Bauer zurück und setzte von Ischl um. 4 Uhr die Weiterreise nach Salzburg fort. Vor der Abreise erschien Kaiser Franz Joseph in preußischer Uniform im Hotel, um sich von seinem hohen Gaste zu ver abschieden. Kaiser Wilhelm ist am Sonntag im besten Wohl- Angelegenheiten erörtert, durch welche die Bundes- sein.in Gaftein. eingetroffen und im Hotel Strau- yche .ein-. 'zyMhastK M.. .E«er qbgchieM. Mftr Meph hat ihn Sechsundjwaniiülter Jahrgang.