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Aesch-tä-l. Morg. 7U. Inserate, ».N. Wird«,». Ab. 7 (Wvrntt. ) angMommm Mtz ««ismb-mchraßt «. Nr. 1. .^7 Unterhaltung und Geschäftsverkehr. LO'WAÄLL! ' — »«,»->„ »gl. «oft «d,»niw>» . «,w»°r ,r«dis«. " *" '7"^ Dienstag, den 1. Januar >/,,i Dresden, -rn I. Januar. -7-N- -7! -^7- '-l-l Büllettn riom Lv. Deeember. Se Maj. der König ha bm iMryr auf kur;« Zeit da- Bett verlassen und einige Besuche empfangen, agch hohen Allerhöchüdiesrlben in der letzten Nacht nrhiPr> äl-' in dm früheren grsWfen. Der gebesserte Gesund heitszustand Br, Maj. wird nach und nach «ine allmälige Rück krhr zur gewöhnten Lebrn-wetse gestatten. eS erheischt derselbe aber noch Hr mHcttr Wochen eine große Schonung und kann man untet Bedingung einer solche» der gänzlichen Wiederherstellung Er.Mäj. baldigst" mtgegmsehm. Dir bisherigen Büllettn« über Sr. Was: dm König werden mit dem vorliegenden geschloffen, v. Östrus. V. v. Ammon. ^«ie dir ,C. Z,' berichtet, wären seit gestern auch die PrimMn Sophie, K. H., und die kleine Prinzessin Antoinette vonT^ÄtkNläaüdtn Maftrü erkrankt. — Oeffrntliche Gerichtsverhandlungen: In dem schönen Loschwitz wohnt in einem grmüthlichen Häuslein das bereits in Jahren vorgerückte Fräulein v. Münchhausen, eine wohlhabende Dame. Zu eigener Benutzung hat sie das erste Gestdck iMe, «ährend die Dienerschaft die Parterreräume eist nimmt. Neben dem Eckzimmer der Etage befand sich im Jahre 185? rin Schreibebüreau, in welchem Fräulein v. M. ver schieben« Werthhapirrr aufzubewahreN pflegte. Reben diesem Zim mer war ihr Schlafkabinet. Zur damaligen Zeit stand der jetzt 61jährige I. G. Säbel aus Wachwitz als Domestik in ihren Dieristm, dessm Ehefrau und Schwiegermutter, Namens Reu- bert? «ine Wohnung auf der Blastwitzer Straße Hierselbst inne hattiin. Bei Säbeln sprach öfters der Schnridergeselle. Wissel «in, der schon mit einem der früheren Bedienten des Fräulein v. M. in? vielfachem Verkehr gestanden hatte und ein Mensch war, der über da« Mein und Dein höchst lärr Grundsätze ha- ben mochte. Rach und nach wurden Beide mit einander ver trauter, s und der gegenseitige HerzensauStausch reifte in ihnen dm Entschluß, Säbels Dienstherren zu bestehlen, wobei sie ihr Auge vorzugsweise auf dm Inhalt d«S obengenannten Schreibe- büredu« richteten. Bei paffender Gelegenheit (13. Juni 1851) wurde dasselbe vermittelst eines von Ktffeln zurecht gefeilten Nachschlüssels geöffnet imd nebst Witter Baarsumme von 200 Thltn. ein «taakSpapier oder mehrere drrgl. inr Werth« von 3000 Thlrn. entwendet. Nachdem letztere theils durch Wissel, thrflD durch Säbel und dessen in da« Eomplot gezogene Ehe frau' bet den hiesigen Banquirrs Kaskel und Schie gegm klin gende Müüie umgetauscht worden wärm, theiltr man den Et trag derSpitzbübrrri. G-bel steckte dm auf ihn LAllenen An-' theilvon-?100 Thlrn. in einzelnm, zusammrtarwWtm Rolkm von Eaffmanweisungen in eine tb-nerne Flasstk^uW vergrub dieselbe unter Mitwissenschast seiner Frau und irgend einen Ort in der Nähe der Blastwitzer Straße. Fräu lein v. M: hatte nun dm erlittenen Verlust nicht «her bemetkt^. als bis sie wieder (Anfang- Oktober) zu der schönsten Beschäf tigung wohlhabender Lzute, zur Eoüponschneiderei, sich zu'be geben hatte. Mochte dies nun vorher oder bald darauf ge schehen sein, so ertheilte Wissel jetzt den Rath, zur Ablenkung möglichen Verdachts gegm Gabel einen in der Thal schlau Sv-1 > ? sonnenm Coup auszuführen. Am Abend des 8. Oct. 1851, wurde eine Leiter an das Fenster des bezeichneten Eckzimmer« angelegt, Wissel stieg hinauf und drückte eine Scheibt rin. Aber, die Mühe des Hineinsteigens ersparte man sich gern, und ging nach wohlvollbrachter That gemüthlich Und leise auf dtreoteM Wege durch das Haus ins Eckzimnier und stahl abermals rin« . Summe von ca. 60 Thlrn. nebst einigen anderen Gegenstän den von Werth. Nachdem die« geschehen, schritt Wissel- d«iL/- in das Schlafgrmach de- Fräuleins, weckte dieselbe und fraM s mit fürchterlicher Räuberstimme, wo sie ihr Geld habe. Die zum Tode erschreckte Dame fing natürlich an, mit. lauter Stimme nach Hilfe zu rufen, griff nach der Klingel und schellte ) . > die Dienerschaft herbei. Das war es aber eben, was Wissel .> gewollt hatte. Er entfloh spurlos. Athemlos kamen sowohl;./. Gäbe! in schaurigem Nachtcostüm, als auch da- Dienstmädchen herzugeflogen, um zu sehen, was der Herrin pasfirt sei uud was sie wolle. Aber man entdeckte nichts von dem Räuber, dessen Dagewesensein nur das abhanden gekommene Geld, da« eingedrückt« Fenster und die noch dastehende Leiter bezeichnet«». Natürlich kam die Geschichte zur sofortigen Anzeige. Säbel be hauptete zwar seine Unschuldsmiene, allein verschiedene Umstände erregten den Verdacht, daß er selbst sich bei dem Diebstahl-be theiligt haben möge, und obgleich er während der ganzen dar auf folgenden Untersuchung auf das Hartnäckigste jede Bethei ligung abläügnete, so wurde er doch namentlich durch dtn Um- - stand des begangenen Verbrechens überführt, daß die betr. Ban- quier« oder deren Geschäftsgehilfen ihn sowohl als seine Frau auf da- Bestimmteste als Diejenigen rccognoScirtrn, welche zur fraglichen Zeit einen Theil der entwendeten Gtaatspapiere b« ihnen verwechselt hatten. Er wurde in Folge dessen mit 6 ? > Jahren, seine Krau mit 10 Monaten Arbeitshaus bestraft. Wissel aber, auf welchen sich auch einiger Bichacht lenkt«,Chatte sich unterdrß rechtzeitig au« dtm Staube-geMhÜlend «M» ln >aS Eldorado der Spitzbuben, nach ' er noch jetzt sich befindet, fall« er noH beit-hause lernte nun Säbel einen " dm kennen, ^ der, seine^Zeichrn« > tstahts wie er sich auszudvückM belirbte^^^^^^^^ lse" aus und 8 Monat« ^ «ar. findraSfich, so mtchei- .»ZI»? i