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Riesaer M Tageblatt «ttd Attieiäer (Llbeblatt und Ämeiaer». ««d Anzeiger (LlbeblM u«L A«Mger). »-I-. Da« Ri«I«r Da,,»»« mW« »I« amtlich«« »ctaaatmachaa^a der «mt»hau-tmaouschast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rate» der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meißen 1S6. Donnerstag, 8. Jnli 1926, abends. 79. Jahrg. Da« M«sa«r ragiÄätk^schei»t^d»«^?Oi^ä?rnl>« Uhr mit AuSnahm« der Sonn« und Festtage. V»l»astzretä^g«g«n Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von Produktion»oerteuerung«n, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise bebalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 nun breite, 3 nun hohe Grundschrift»Z«U« (6 Silben) LS Gold-Pfennig«; die 89 mm breite Rcllamezeile 199 Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Latz 59°/„ Aufschlags Feue Tarne. ÄewilliaterRabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Ricia. Achttägige Unleebaltungsbeuage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher reinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Voethestrasz« sd. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ublemann, Riesa: für Anreiaenteil: Wilhelm Dtttrich. Riesa. R.. MW 8M MW Weil W M Der Anschluß. Der Präsident des Deutschen Reichstages hat in Dien im Rahmen des deutsch-österreichischen BolkSbundcs einen hochpolitischen Vortrag über die Anschlußsrage gehalten. Er gewinnt nicht nur durch den Anhalt seiner Ausführungen, sondern auch durch den Zeitpunkt, in dem er gel-alten wurde, erhöhte Bedeutung. Vor wenigen Tagen waren erst tiit »fahre verflossen, seitdem auf dem Lchlachtfelde von Königsgrätz ein gewaltsamer Rist in den Körper des deutschen BolkStums vollzogen wurde. Es ist eine der wenigen, noch unausge sprochenen Errungenschaften des Kriegsendes, dast der Du alismus, der sich au« der deutschen Vergangenheit in dos Aufblühen des Deutschen Reiche« hinetngeschleppt hatte, mit dem Zusammenbruch der Donaumonarchie gelüst worden ist. Sowohl deutsches wie österreichisches Interesse verlangt die Heimkehr der Oesterreicher in das deutsche Mutterland. Allen Völkern Europa« wurde das Selbstbestimmungsreckt versprochen: dem deutschen Volke wurde es geraubt. Die Anfchlußbewegung wurde wie auf Verabredung von der ganzen nichtdeutschen Welt totgeschwiegen. Keine feindliche Propaganda vermochte sedoch die Anschluhsrage lächerlich zu machen. So trat der Kampf um die Anschluhsrage bald in ein drittes Stadium: alle Sicgerstaaten, sowohl die grobe als auch die kleine Entente, entfachten eine heftige Gegner schaft gegen die Gründung des deutschen nationalen Ein heitsstaates und bedrohten Oesterreich mit der Aufteilung durch seine Nachbarstaaten Atollen, Tschechoslowakei und Jugoslawien, Als Seipel regierte, drohte das Wort wahr zu werden: Oesterreich ist zum Leben zu klein, zum Sterben zu groß. Die Unterwerfung unter die Völkcrbundskontrolle hatte die Lxistenzmöglichkcit dieses unmögliche» Staates gerettet: seit >em ist es verboten, amtlicherseits in Oesterreich von der An- ichlutzbewegung zu sprechen. So must die Heimkehr Oester reichs ins Mutterland einer Zukunft Vorbehalten bleiben, m bet der Geist der Völkcrverjöhnung nicht vor den Grenz pfählen deutschen Volkstums Halt macht. Wir wissen nicht, ob der Optimismus Loebes berechtigt ist, der jetzt von einer anderen Art der Behandlung des An- schlußproblems redet. Die Zeit einer sachlichen Prüfung ist namentlich in angelsächsischen Ländern angebrochen. Aber vorläufig ist die offizielle Politik Englands und Amerikas davon nicht beeinflusst. England, das dyn Geist von Locarno erzeugte, hat es noch nicht für nötig gehalten, dem deutschen nationalen Verlangen nach dem Selbstbestimmungsrecht die verdiente Aufmerksamkeit zu ichenken. Ten kaltschnäuzigen Angelsachsen kann cS ja gleichgültig sein, ob die Anschlnhirage ihre Lebenskraft aus der Bluts- und Stammesgemeinschast der Reichsdeutschen und österreichischen Bevölkerung schöpft. Aber die angeliächsischc Politik gibt ihren Richtlinien oft genug den Anstrich wirtfchastlicher Zweckmäßigkeit. In der . feit wo die Aera der Diktate auch auf wirtschaftlichem Ge biete ein Ende genommen hat. und die Schaffung groster Wirtschaftseinheiten als Grundlage de? Gesundung der europäischen und der Weltwirtschaft unoedingt erforderlich ist, mützie der wirtfchaftlichc Anschlust Deutfchösterreichs an das Deutsche Reich den Wirtschaft« und Finanzgewalten der Welt, wenn auch nicht sumpatliisch, so doch als vernünftig erscheinen. Die Handelspolitik der Nachfolgestaaten kann den Zweifel nicht töten, dast die Existenzmöglichkeit Oester reichs als „unabhängiger" Staat nach wie nor bestritten ist. Der wirtschaftliche Anschlust Oesterreich« an Deutschland läßt sich deshalb nicht aufhaltcu. Er ist die Voraussetzung der deutschen, damit auch der gesamteuropäischen „Erfüllungs politik" an Amerika. Wie der Gründung des Deutschen Reiches der Zusammenschluß der „souveränen" Einzelstaateu zum Deutscheu Zollverein voranging, so dürfen wir auch diesmal hoffen, daß die in natürlichen Wirtschaftsverhält nissen begründete deutsch-österreichische Zollunion den poli tischen Zusammenschluh Oesterreichs und des Deutschen Reiches zum Deutsch-nationalen Einheitsstaat nach sich ziehen wird. Das Reichsehrenmal auf der Lorcher Insel- Unter Leitung des ReiLskunttwarts Dr. RedSlob sand eine Besichtigung der Lorcher Insel durch die ReichSkommisfion für das ReichSebrenmal statt. Es bat, wie uns aus Mainz gemeldet wird, den Anschein, daß sich ein MeinungSum- schwung zugunsten des Rheins in Berlin vollzogen bat. Sollte man sich für den Rhein endgültig entscheiden, dann kommt nur ein Jnselprojekt und zwar allein das Lorcher in Frage. Reichstagsabgeordnete in der Gesolei. ss Düsseldorf. Auf Einladung der Gesolei trafen acstcrn etwa 120 Reichstagsabgevrdncie zum Besuch der Aus stellung hier ein. Im Namen der Ausstellungslritung bc< aiüßie Oberbürgermeister Dr. Lehr die Abgeordnete» im Planetarium. Nach einer Ansprache gedachte er der schweren Zeiten, die Düsseldorf nach dem Kriege und besonders unter oer Besatzung hatte durchleben müssen. Ter Redner gab dann ein kurzes Bild von den Zielen der Ausstellung. An schließend sanden im Plauelarium astronomische Vorführun gen statt, die mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurden. Nach einer Rundfahrt durch das AuSstellungsgeläiide folgte die Besichtigung der einzelnen Abteilungen. Das Ehejubiläum des Reichstags-räfidenteu. vdz. Berlin. Der ReicbStagSpräsident Loebe und seine Gattin geb. Schaller feiern am Freitag, den S. Juli ihre Silberne Hochzeit. Am gleichen Tage kSnnen di« Eltern der Frau Loebe ihr goldenes Ehejubiläum begeben. Der Nams m Len MsbabkHtMallWsMen. fs Berlin. Im preußischen Landtage gelangte gestern eine große Anfrage der Regierungsparteien zur Bcraluua, ob die Berufung des Reichskanzlers a. D. Dr. Luther in deu Verwaltuugsrat der Reichsbahn mit Einverständnis'des Staatsministerin«« erfolgt ist, und, falls nicht, welche Schritte das Staatsministerium zu unternehmen gedeukc, um die bei Besetzung eines Postens dem Lande Preußen zustehcn- dcn Rechte zu wahren. Ministerpräsident Braun führte iu Beantwortung der Anfrage an«: Ach habe in einer eingehenden Unterredung mit dem Herrn Reichskanzler die Rechtsansprüche Preußens für die Be>e»>ing de» freien Postens im Berwaltungsrat der Reichsbahn öargclcgt, welche die Staatöregierung aufrecht erhalten müsse. Unter dem 5. Juli hat der Reichskanzler au die preußische Ltaatsregic- rung ein Schreiben gerichtet, wonach die Reichsregieriing aus; nach nochmaliger eingehender Prüfung der Rechtslage zu dem Ergebnis gekommen sei, daß ein Anspruchs Preußens auf Benennung einer Persönlichkeit für die freie Stelle im Verwaltungsrat der Reichsbahn nickt gegeben ist. sLebh. Hört! hört!». Die Reichsregierung habe nunmehr in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, den Reichstanzlcr a. T. und früheren Oberbürgermeister von Eisen, Herrn Dr. Luther, zum Mitglied des Verwaltungsrats der Reichsbahn zu er nennen terneutes lebst Hört! hört!, Rufe bei den Komm.: Schiebung!! Sie sei bei diesem Beschlüsse von der lieber zeugung ausgegangen, dast gerade die Wahi dieser Persön lichkeit ianhaltende Unterbrechungen links und Rufe: Nette Persönlichkeit!» volle Gewähr, für die erforderliche Wahrung auch der Interessen Preußens biete. Tie Staatsregierung hat unter dem heutigen Datum dem Reichskanzler eine Antwort zugehen lassen, die non Präsident Braun gezeichnet ist, und worin e« heißt: Die preußische Regierung bedauert auf das lebhafteste, daß sich die Reichsregierung zu einer derartigen offenkun digcn Brüskierung des Landes Preußen hat entschließen können. (Lebst Sehr wahr!» Ach mutz das Vorgehen des Reiches so nennen, da die Reichsregierung nicht einmal den Versuch gemacht bat, den in einem Schreiben vom 20. März dieses Jahres eingehend begründeten Recktsstanüpunki Preußens zu widerlegen und den Nachfolger des preußischen Mitgliedes des Verwaltungsrats, des vor Jahrcsirist ver storbenen, seinerzeit auf den Vorschlag Preußens ernannten Geh. Kommerzienrats Arnhold, ernannt hat, ohne auch nur mit der preußischen Regierung darüber Fühlung zu nehmen. lLebb. Hört! hört!» Die preußische Regierung wird daher zur FeftsteLuug der Rechtslage eine Eutfcheiduüg des Staatsgerichtshose« herbeiführe«. (Lebst Zustimmung.) Di« Persönlichkeit des Reichskanzlers a. D. Dr. Luther scheidet, wie ick ausdrück lich betonen möchte, bei dieser Erörterung der Angelegenheit völlig aus. kWkte-AnWtz: HeUlbe-llntkrausW. vdz. Berlin. Der 3. Unterausschuß des Enqueleaus- schusses für Gewerbe (Industrie, Handel und Handwerk» hielt gestern eine Sitzung ab, um als eine seiner Teilaus gaben den Arbeitsplan für die Sohlenwirtschast aufzustellen. Geheimrat Bücher legte einen von einer kleinen Kommission vorbereiteten Arbeitsplan vor, mit dem Bemerken, daß die Ausgabe zunächst dahingehe, das Sachmatcrial, das bei den Behörden vorhanden sei, zusammenzustellen, um eine Basis für die materiellen Arbeiten des Ausschusses zu gewinnen. Nachdem von verschiedenen Mitgliedern einzelne Wünsche zu dem vorgeschlagenen Arbeitsplan vorgetragen waren, wurde der Arbeitsplan in folgender Fassung angenommen: Materialsammlung für die Prüfung der Kohlenwirtschaft. 1. Uebersicht über die Kohlenvorräte der Erde, al internationale Vergleiche, bl Deutschland, es sind möglichst die Qualitäten des Vorkom mens festzustellen, evtl, auch die Abbaufähigkeii. 2. Entwick l»ng der Kohlenförderung in den Hauptländern seit 1900, al internationale Uebersicht nach Arten unter Zurückführung aus Steinkohle, bl Deutschland: 1. Zahl der Betriebe nach Revieren, 2. Belegschaft nach einzelnen Kategorien, 3. Fürder - anteil pro Schicht und Mann, (nach Kategorienl, 1. Stillegung einzelner Zechen, ihre Ursachen. 3. Selbstkosten der reinen Kohlenförderung, al die einzelnen Kostenelcmente nach Re vieren und möglichst nach einzelnen Zechen, bf entsprechende Angaben für andere Länder, vor allem England, Frankreich, Vereinigte Staaten, 1. Preisentwicklung seit 1900, I. inter nationale Uebersicht für die gleichen Kohlenartcu am Ort der Förderung: Spezialisierung ausgcwähltcr Arbeiten in Deutschland in Kurvcusorm, 2. Frachtsätze nach Eutscrnungs- ksasscu für einzelne Verbrauchergruppeu. auch internationale Uebersikbten der Frachtsätze. 8. Absatz der Kohlen seit 1920 in Kurvcnform, al nach Wirtschaftsgebieten, bl Ausfuhrländer, cl Verbrauchergruppeu nach Größe und Kategorien, unter Berücksichtigung der eivgetretencn Aendcrungcn infolge tech nischer und wärmcwirtschaftticher Momente. — Es wird an genommen, daß die Materialbeschaffung bis September oder Oktober fertig gestellt sein könne, so daß die eigentlichen materiellen EnguSte-Arbeiten etwa im Oktober beginnen können. Die weiteren Vorarbeiten auf dem Gewerbegebiete wer den einer Reihe von kleinen Unterausschüssen überwiesen. Die oben von mir gekennzeichnete Form der Erledigung dieser Angelegenheit bedeutet eine Rücksichtslosigkeit, die die preußisch« R«gicrung nach ihrer ganz«» bisherigen Ent stellung und ihrem äußerst entgegenkommenden Verhalten »on der Reichsregierung nicht erwarten konnte lZustim- muugf, und die zu meinem lebhaften Bedauern zur Folge herbe« mutz, daß die zu einer ersprießliche» Führung der Reichs- «nd Staatsgeschäftc so nötige vertrauensvolle Zu sammenarbeit zwischen der Reichsregiernng und der Regie rung des Landes, das mehr als die Halste Le« Reiches aus macht, durch Schuld dcr Reichsregierung in Zukunft fehl er schwert wird. (Lebh. Zustimmung.» Ter Ministerpräsident iügte hinzu, die preußische Regie rung teile nicht die Ansicht des Reichskanzlers, daß durch die Ernennung Dr. Luthers die Aotcrest'eu Preußens am besten gewahrt seien. «Lebst Benall.t Au dcr Besprechung örüetic Abg. Roth (Tnai.» die Be friedigung (einer Partei über die Stellung dcr preußischen Regierung ans Ae Vem'W in kn LtmallirnMt AkiWahn. vdr. Berlin. lieber die Neubesetzung des durch den Tod des Geheimrats Arnhold freiacwordencn Postens im Verwaltungsrat der Reichsbahn-Gcseltichcnt Naben, wie uns von der zuständigen Reichsstellc mitgeteilt wird, ieir längerer .seit Verhandlungen zwischen dcr Reichsregierung und der preußischen Ltaar-'regicrung staugeniude. . 'ucibei bat die preußische Staatsreaiciung immer wieder ^eioni, daß sie aus Grund krüherer Abmachungen von der Reichsregierung die Anerkennung und Bestätigung dcr non ihr ooraeschlage- neu Persönlichkeit iiir dieies Amt crwaricn müde. Die preußische Regierung bciiel sich dabei au' Aömachungen, die am 2ö. Marz lo-2» zwiichen dcr Reichsregierung unter dem damaligen Reichskanzler Marr und dem Reick.-minister Oeler getrosten worden, wonach den Lankern lei lünfriacr Gestaltung der Deut'ckeu Reichsbahn die Veriretiina aus eigenem Reckt -ugesianden werden sollte, und in Verfolg dellen sei on.zuürcbcn, daß Preußen bei der Zckastung de» neuen Verwaltungsratsmitglieds der Reichsbahn ncr»rcien ist. Dteie Abmachungen vom 'März l'e.'! sind aber nach Ansicht dcr Rcicksrcaicrung durch die Ningcnalning dcr Reichsbahn in die Dculicke Reicks-bahn e'ell'chg't au! Grund der Londoner Abmachungen binürllig geworden, ^ckon des halb stcbr die Reichsregierung auf dem Tiandpunki, daß ein formaler Anspruch Preußens au' ''«rund kielcr Rechtslage nicht begründet ist. Bei der Neugestaltung der Reichsbahn ist der Einfluß der Reichsregierung bei dcr Veu'vung der Verwaltungsratsstellen ans neun Pcr'oncn beschränkt wor den. die Reichsregierung steht (ick deshalb nick: in der Lage auch noch auk das Recht bei dcr Benennung diclcr neun Trellen zu Gunsten der Lander zu verzichten Wir haben deshalb den Anspruch Preußens ablebnen müllen. die sich aus folgende Gebiete beziehen: Kohlenwirnckaft, Eick trizitätswirtsckast, Eisenindustrie, Holzmirnckast. Baustost wirtschaft, Kaliindustrie, TeriiUndustrie. Handwerk und Han del lGrvßhandcl, Ausfuhrhandel. Einzelhandel». Den Unter ausschüffen bleibt überlassen, außer den ständigen Sachver ständigen noch weitere praktische Tacksenner beranzuzichcn. Ter Hanptarrsschutz des Reichswafserstratzenbeirats beschloß auf seiner Düsseldorfer Tagung, dem Entwurf eines Güterverzeichniffes für die Tarife von Schistahrtsabgabcn zurückzustellcn, um erst die Neueinteilung der Deutschen Reichsbahngesellschasr für die Güterklaffen abzuwarten und danach eine möglichst gleichmäßige Klassifizierung der Güter aus der Reichsbahn und auf den Wasserstraßen zu erreichen Einmütig kam weiter die Auffassung zum Ausdruck, daß die Deutsche Rcichsbahngeiellschast den Betrieb der seinerzeit von der Bäurischen StaatSb.ihn übernommenen Diainkette nrit dem Ziele führen mülle, die Mainschstfahrl lebensfähig zu erhalten und möglichst zu cirtwickeln, auch, wenn dies einige Opfer kosten sollte. Weiter wurde erklärt, die Reichs bahn könne zwar au sich nicht gebindert werden, ihre Dienst kohlen, die sie z. B. bisher auf dem Rhein und dem Main verfrachten ließ, aus den Schienenweg zu übernehmen: sic müsse aber al» eine der größten Auftraggeber für die Wir, schäft insoweit Rücksicht nehmen, als sie nicht alte, seit Aahr .zehnten bestehende Beziehungen mit einzelnen Wirt schastszwcigcn, wie Lchisssreedereicn nlw., plötzlich lösen könnte, wenn damit schwere Schädigungen dieser Wirtschafts zweige verbi,ndcu wären. Gegen die europäische Eichtouvcntivn, die auf einer vom Völkerbund nach Paris eiubcruscncn Konferenz beschlossen wurde, hatte der Hauptausschuß leine weientlicheu Bedenken Er nahm scrucr von den Absichten dcr Reichsregierung Kenntnis, die aus Stützung der Lchistshnpothckenbaukcn hin zielen und beschloß bezüglich der Ermäßigung der Schiff fahrtsabgaben für Kohlen auf den westdeutschen Kanälen zu prüfen, ob und inwieweit die geplante Tarifgestaltung die Interessen dcr Oberschlcsischen Kohlenindustrie und die Frachteinnahmen der Deutschen Reichsbahn beeinfluss« könnte.