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Wort an die Konsirmsndcn - «rschrint IS,Nch, «nit Auinahm« der Sonn- und Festtage, »bends für den fol genden Tag. Preis dierlelMrlich I M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. b Psg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. Da geht sie hin, die junge Christenschar, Das Herz von Ernst und Andacht hoch erhoben, Die Festtagsglocken rufen zum Altar, Dem Höchsten ew'ge Treue zu geloben. Und Väter, Mütter, Freunde steh'n Um sie mit brünstig frommem Fleh'n; Ja Engel selbst vom Himmel niedersteigen, Um das, was sie geloben, zu bezeugen. Da geht sie hin, die junge Christenschär, Sie lernte ihren Herrn und Meister kennen, Und in den Jugendherzen hell und klar Des Glaubens und der Liebe Feuer brennen. Sie wollen hin zu dem, der heut' Die Hand so liebreich ihnen beut. Ihr Geist ist willig auch, was sie versprechen, Bis an ihr Lebensende nicht zu brechen. Im Monat April sind zu bezahlen: die Gemeindeaulageu auf die 3 Rate bis zum 8, auf den 1. Termin bis zum 12 Da geht sie hin die junge Christenschar; Dem Sohne lacht die weite Well entgegen. Die Mutter reicht den Wanderstab ihm dar, Der Vater giebt ihm noch den besten Segen: Bleib' gut und fromm! wo du auch bist, So denk' und handle als ein Christ! Der Abschied folgt, fort geht es in die Weite Und fromme Wünsche geben das Geleite. Da geht sie hin, die junge Christenschar. Wird sie auch di- gelobte Treue halten? Verlockend winkt die Sünde; wunderbar Verhüllt in tausendfältige Gestalten, Reizt sie das Auge, reizt das Ohr, Malt Freude, Glück und Reichtum vor. O junge Schar, wirst du auch wachen, beten, Um nicht den Pfad der Sünde zu betreten? Inserat« werd»» mU - Pf,, stk M -«spalten« K»rp»S» «eU« t«r«qv<t. Kleinster Inserat««» betrag so Pf,. Komplizitrleundt» bellartsch« gns«r«ts nach besonder«» Tarif. Inseraten-evmalM 'M die i«va«L: Lbent<Aimun«r US vormittag io Uh« und Freude ergreife und die Schwierigkeiten überwinde. Die Mädchen möchten mit Verstand und Frische dahin weiter arbeiten, die Häuslichkeit als das ihnen zukom- mende Gebiet voll und ganz zu erfassen; nicht in Mode sucht und Tändelei liege ihr Beruf; alle aber, Knaben und Mädchen möchten sich erhalten Liebe und Sinn für Natur, Vaterland, für alles Hohe und Schöne, dann werd« ein frischer Mut sie selbst in bangen Stunden nicht verzagen lassen; in wahrer Frömmigkeit sollen sie weiter leben, das thun, was Gott will: bleibet fromm und haltet euch recht, namentlich bei den nicht ausblei benden Verführungen der Welt. Herr Seidel verwies die Kinder auf das Leben jener, welche Gott treu blei ben: in Zufriedenheit, Seelenstärke undGoltgefälligkeit flie ßen ihre Lebenslage dahin bis zur einstigen Seligkeit. Die wahre Fröhlichkeit werde als Schmuck der Frömmigkeit auch die jungen Christen dann begleiten; sie werde dann auch vor Ausschweifungen hüten, sie werde zur Wohlthätigkeit, Sparsamkeit und Genügsam keit anhalten, auch am kleinsten Gelingen der Beruss- werke Freude finden und darin Gottes Güte erkennen lasten. Ueber das Frei führte Hr. Seidel aus, wie darunter nicht das Freisein von der Schule als einer Bürd« zu verstehen sei, sondern das Freisein vom Gemeinen, Unwürdigen und Schlechten. Und so erflehte er Gottes Segen auf die stattliche Zahl derer, die mor gen vor den Altar zur heiligen Konfirmation treten, mit dem „Vaterunser" seine wohl zu beherzigende An sprache schließend. Hr. Schuldirektor Engert entließ hierauf mit Segensspruch die abgehenden 92 Knaben und 129 Mädchen', als der Schulpflicht genügt, dem Verband« der Volksschule. Seien es in Zukunft alles würdige Glieder der menschlichen Gesellschaft! f Der milde Winter und das anhaltende zeitige Frühjahrswetter veranlassen dies Jahr wohl gar oft zu Bewunderung über die Launen der Natur. Doch alles schon dagewesen! Ein altes uns vorliegendes Notizblatt berichtet: „Im Mai 1182 zeigten manche Bäume schon an Lichtmeß Früchte. 1186 blühten sie im Januar. 1387 um Weihnachten standen die Bäume in Konstanz in voller Blüte, die Mädchen kamen mit Blumen ge schmückt in die Kirche und die Knaben badeten im Bo densee. 1289 blühten im Elsaß die Bäume vor Weih nachten und der Weinstock vom 13. Januar an, man hatte Blumen wie im Mai und die Knaben badeten im Da geht sie hin, die junge Christenschar. Wl> mancher schon, der ihr °°r-ng-a°^ Ließ arglos, nicht beachtend di- Gefahr, Sick durch der Sünde List und Täuschung fangen, link Den si- mit Hoffnungswonne stets umfangen! Er ist im Rausch der Sünde untergangen! d" Oblasten auf 15,4S0 Mark - - SrMches uns Sächsisches. Frankenberg, den 5. April. -s Vorbei sind mit dem gestrigen Tage auch die mündlichen und Turnprüfungen an den 47 Klaffen un serer Bürgerschule und so war denn als letzter AktuS der JahreSlhäligkett der Schule an den ihr anvertrau ten Zöglingen heute vormittag die Entlassung der Kon firmanden zu bezeichnen. Im Schulturnsaale hatten sich außer dem Lehrerkollegium und den zu entlassenden Schülern Vertreter der Behörden und viele Eltern ein gesunden, in deren Anwesenheit um 10 Uhr mit dem Gesänge des LiedeS: „Ach Gott verlaß mich nicht" die Feierlichkeit eröffnet wurde, worauf Herr Lehrer Ries den Psalmen: „Der Herr behüte dich" verlas. Herr Lehrer Seidel betrat alsdann das Sprecherpult, um ein letztes Wort der Schule an die scheidenden Kinder zu sprechen, an dem Tage, da diese sich zum letzten Male um ihre Lehrer versammelt haben. Er erwähnte den langen Schulgang, währenddessen die Lehrer mit Liebe und Geduld an ihren Pfleglingen arbeiteten, während jetzt das Band der Zusammengehörigkeit von Lehrer und Schüler getrennt, auch manches unter den Kindern geknüpfte- Freundschaftsband gelockert werde. Die anwesenden Eltern, auch diejenigen, welche behindert waren zu kommen, sie alle seien mit Dankbarkeit ge- gen Gott, der diesen Tag herbeigeführt, aber auch mit Wehmut ob der Ungewißheit kommender Tage erfüllt. Da gebe nun die Schule für diese Zukunft das Geleits wort auf den Weg: „Frisch, fromm, fröhlich, frei!" Erhalten sollen sich die Knaben und Mädchen die leibliche Jugendfrische, deren sie sich jetzt meist er freuen konnten, nicht durch Trägheit sollten sie hinwel ken, nicht durch Genußsucht entnerven, sondern gleich gesunden Stämmen weiter gedeihen, die rüstig und munter ausstreben. Der Sprecher ermahnte weiter, daß die Scheidenden sich auch die geistige Frische bewahren mö gen und nicht glauben, es sei nun schon genug gelernt worden; die Volksschule habe wohl den Grund gelegt, es gelte nun, rastlos darauf weiter zu bauen. Den Knaben liege es ob, nicht mit Widerwillen, sondern mit Freude die Fortbildungsschule zu besuchen, damit der Verstand geübt werde, manche Unklarheit noch schwinde und dann jeder den ihm zugewiesenen Beruf mit Lust Wir können sie dem Heiland nur befehlen; Er, der ja stets der beste Leitstern war, Wird wachen über diese jungen Seelen. O schauet täglich auf ihn hm! Habt ihn im Herzen und m Sinn! Es ist in keinem andern Heil zu finden, Mit ihm nur könnt ihr siegen, überwinden! L. S. Fiedler. Freien. 1290 und 1301 soll es ebenso gewesen hin. Im Jahre 1420 trugen einige Bäume zweimal Früchte und das Getreide hatte am 7. April vollkommene Aehren. 1416 blühten die Bäume am 6. Dezember und Felder und Gärten waren voll Blumen, ebenso war es 1478. Im Jahre 1497 blühten die Kirschbäume im Januar. 1586 blühten viele Bäume zweimal. Von dieser Zeit an sagen die Kroniken nichts von derartigen Jahren." Soweit das Manustriptblättchen, ein Zeitungsauszug aus älterer Zeit. Der Bahnschen Chronik von Frankenberg entnehmen wir noch folgende bezügliche Berichte: ,,J« Jahre 1617 war der Winter so gelinde, daß Vieh fast tue gantze Winters Zeit hindurch auf der Aue und auf.., den Wiesen gehüttet wurde. An. 1650 im Febr. war es so warm, das Blumen und Violen allhier blühet«!." — Die Landwirtschaftliche Sch ule zu Chem nitz hat soeben ihren siebenten, das Schuljahr 1883,84 behandelnden Jahresbericht veröffentlicht. Die Schüler- zaht ist danach in beiden Semestern dieses Jahres in folge der Errichtung der Annaberger Schwesteranstalt und der allgemeinen Krisis in der Landwirtschaft gegm die vorhergehenden Schuljahre etwas zurückgegangen, aber es konnte dadurch mit den vorhandenen Lehrkräften der Unterricht weit eingehender und individueller erteilt werden. Der gegenwärtige Winterkursus begann am 15. Oktbr. Mit den später Eingetretenen haben daran 60 Personen teilgenommen, nämlich 47 Schüler und 13 Hospitanten, unter letzteren 12 Gärtnerlehrlinge bez. Ge hilfen. Im übrigen bekundet der Bericht, daß sich der Anstalt immermehr das private Interesse zuwendet, was sich zum Teil auch durch Ueberreichen von Geschenken, die in Unterrichtsmitteln und Bereicherungen der Bibliothek bestehen, äußert. Der nächste Sommerkursus beginnt am 21. d. M., der nächste Winterkursus am 13. Oktbr. Die Schüler müssen sämtlich aus der Volksschule ent- wssen ,ein und im Alter von 14—25 Jahren stehen. Wer im Alter weiter vorgeschritten ist, kann als Hospi- , tant nach freier Wahl an einzelnen Unterrichtsfächern z teunehmen. -7 In der Person des kürzlich in Bischofswerda verhafteten berüchtigten Kirchenräubers Hütterer, der sicherem Gewahrsam des Landgerichts Freiberg Ntzt, ,st auch der Dieb ermittelt worden, welcher in der Nacht zum 3. März in der Apotheke zu Schellenberg einen Einbruchsdiebstahl ausgeführt hat. Ferner ver- Ttadtfteuereinnahme Frankenberg, am 2. April 1884 Betanutmachuug. Bon dem unterzeichneten Amtsgerichte soll den IS. Mai dsS. IS.