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Grzgeb.HiMsfrmn-. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädter Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Dart 80 Pfennige — Jaftrtiov»gebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JusertionSannahme für die am Abende erscheinende Nummer bis vormittag» 10 Uhr. So kam tertgrün öffentlich vesteigerten Stämme soll künftigen Moatag- 15 sMrN ». o. erfolgen. Zusammenkunft früh 8 Uhr auf dem Holjschlage in Abtheilung 36. Königliche Forstrevierverwaltung Crandorf,. am 10. April 1878. In Interim-Verwaltung. Eckelman«. Emission zu tevalviren (herunterfitzev, - enlwerthen, d. h. also den offenen Staat-bankerott zu erklären und mit dieser Zwongtovleihe das furchtbarste Elend über da» russische Volk selbst zu verhängen — ein Elend, welche nicht ein mol dir ungisähidete Besitz Konstantinopel jemals wieder cufviigen könnte." Wir können aber diesen Artikel nicht schließen ohne noch eine- höchst wichtigen Umstande» Erwähnung zu thun, der bei der Darstellung der russischen Verhältnisse, wenn e» wieder zu einem Kriege kommen sollte, schlechterdings nicht unbeachtet bleiben und gar nicht unterschätzt werden darf. Das riesig undanlbare Rußland versündiget sich bekanntlich seit Monaten eben so sehr au Rumänien, wie an Serbien, deshalb find Rumänien wie Serbien im höchste« Grade gegen Rußland und leeren geradezu nach Rache gegen da» schamlvS undaulbare Rußland. Hä me «S nun zu einem neuen Krieg, so würden Rumänien und Serbien ohne Zweifel mit fanatischer Begeisterung zu teu Feinden Rußland» stehen und würden tollkühn auf die russischen Heere mit losschlagen. Und endlich: Wo blieben im Fall eine- abermaligen Krieges die russische» Heere, die jetzt in der Türket find, wenn England ihnen den Heimweg zur See versperrt, und die Oesterreicher, Serben und Rumänien den Landweg abschneiden? Sollte aber Rußland denn wirklich so blind sein, und sollte fich über alle diese Verhältnisse nicht klar werden? Wir sollten wohl meinen, unter solchen Verhältnissen müsse Rußland einleuken. Die nächsten Wochen werden e» lehren. Bekanntmachung. Die Ueberweisung der am 26. vor. MtS. im Hentfchel'schen Gasthofe zu Rit- Tagesgeschichte. Die B-rhättE- Rutzlands Pud gegenwärtig durchaus nicht rosig, und erkennt Ruß lands Regierung die Lage, in der sich deS russische Reich jetzt bifiudet, auch nur onrähervd, läßt sie fich von ihrem GreßmechtSgesühl und ihrem Hoch- und Uedermuty nicht gänzlich verblenden, so wird sie wohl England und Oester reich gegenüber gelindere Saiten aufziehen, wird auf einen Eovgreß eingehen und wird dort bedeutende Zugeständ nisse wachen, so daß ein «euer und größerer Krieg ver mißen wird. Hier nur eine gedrängte «nd kurze Darstellung über Rußlands jetzige Verhältnisse. Zu nächst sei hervorgehoben, ft» wie mißlicher Lage fich seit Monaten die russische« Heere auf dem «hemaligen'KriegSschauplatze befinden. LieSterb- lichkitt unter den Truppen in Rvmelien nimmt immer «ehr zu uuv der Pferdedestand hat furchtbar gelitten wegen «tdauerrden Futtermangel-, so daß e« bereit» einem großen Theil der Geschütze an Bespannung fehlt und ein Theil Eawallerie-Regimenter nicht mehr feldtüchtig ist. Dteß di« Lage der Heere. Ueber die Zustände im Inner u de» russischen Rei che» bringt aber eine der neusten Nummern der .Köln. Zeit.* folgende Schilderung. „Man macht fich im AuS- »auve*. schreibt die K. Zeit, .schwerlich ein zutreffende» Bil» von dm Zustände», welche gegenwärtig im Jauern de» großen Reiche» herrschen. Handel und Gewerbe stocken längst; so wird von einem der bedeutendsten Industrie zweige de« Laude», der Rübenzuckererzrugung, angegeben, MB von 400 Fabriken nicht weniger al» 142 im Laufe dtese» Winter« zu Grunde gegangen find. Bettler, eine saust in Rußland verhültntßmäßig seltene Erscheinung, tau ch« jetzt in Schaaren auf, ein da» Land turchwandernder lebendiger Beweis de» Nolhstande». Von der düster» Stimmung, welche fich der Bevölkerung bemächtigt hat, kann man fich kaum eine Vorstellung machen. Natürlich leid« die öffentlichen Einnahmen gewaltig unter diesen tramigeu Zuständen, und die Regierung, ohnehin erschöpft durch die Ausgaben des Kriege», weiß fich bei wr Un- «bgllchkeit, Anleihe« im LuSlaude ander» al» mit großem Verluste zu machen, keinen andern Rath, als ohne Unter laß di« Rotenpressen in Gang zu halten.* Ueber diese» letzte HülfSmittel nm die Finanzen nur einigermaßen über Wasser zu halten, über diese dm Handel «nd Verkehr so furchtbar schädigende Notenausgabe schreibt aber .der Ecc- «omist*, da» ist die mit der „N. Fr. Presse" verbundene HandelSzeitung Folgende»; „Bricht der Krieg mit England wirklich au», so muß die russische Regierung, nachdem sie in den drei Monaten »»APSudiger Waffenruhe Nie Emission (d. h. die Noten- auSgabe) uw 50 Millionen Rubel vermehrt hat, danu i» jedem Monate 50 bi« 80, und da durch die Valuta die Preise der Waaren steigen, ohne Zweifel bald 100 Millionen Rubel monatlich emtlltrev, um die außerordent- j Scheu KrirgSkosteu bestreite» zu können. Wenn jder Krieg u» ein Jahr dauert, so wird die Nolen-Emission bi» auf, LVOO Millionen Rubel gesteigert sein. Da nun aber die BÄ betriebsameren vereinigten Staaten im Jahre 1865 Hege» Schluß de» Bürgerkriege» nur eine Roteu-Emisfion do« »m d 700 Millionen Dollar« gehabt hoben und dabei da» GUdagto doch auf 100 Prccent stand, so läßt sich leicht ermessen, daß die russische Valuta (der GeUweUh) noch um ei« Stück schlechter stehen werde. Der russischen Regierung bleibt; daher nicht« Übrig, al« den Bxuksqatz zur Zahlung ter Zinsen mijUgrrifm oder die Au szahlung — «inzustellen. Im zweiten KrtegSjahre aber btkb« nicht» übrig, al« im Angesichte de» bet fortgesetzter EmDoa ungewisse« wachse«»«» Disagto« her N«m und dB «tspreehmtm Steig«» der Preis« die jetzig, Not«. Bekanntmachung. Dem Bäckermeister Herrn Julia- BtMNN au» Grüahaia ist anzeiglich die demselben unter dem 27. August 1877 ausgestellte, auf da» Äazdjahr 1877/78 lau tende Jagdkarte — Nummer 5 — abhanden gekommen, wa» zur Vermeidung einer mißbräuchlichen Benutzung gedachter Karte zur öffentlichen Kenutniß gebracht wird. Schwarzenberg, am 10. April 1878. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. von Wirsing. Der Kirchenvorstand. ernsten Seiten. Welche Zustande haben geherrscht! 'Gr« rechter Himmel, welchen Personen war die Fürsorge str die theuer sten Interessen der Nation arvertrout! Bon wel chen Kleinigkeiten und Personalien hat ost die Entschei dung über da» Wohl und Wehe von Millionen Menschen abgehsngeu? Kann man noch über „ParttkulariSmu»" kla gen, wenn die deutschen Bundesstaaten sich recht reiflich besinnen, die Entscheidung über werlhvolle Rechte undkost- baren Besitz nicht einer Stelle zu übertragen, wo nach dem klassischen Zeugniß de» Kanzlers e» so zuging? Berlin, 10. April. Die Lemmisfion zur Borbe« rathuug des Gesetze« über den Verkehr mit Nahrungsmit teln u. s. w. hielt gestern Abend ihre vierte Sitzung. ES wurde in derselben nachträglich der ß. 5 bezüglich deSver- bot» über Herstellung und Aufbewahrung bestimmter Arten von NahrungS- und Genußmitteln durch kaiserliche Ver ordnung nach dem Antrag, de» Abgeordneten Zinn, ferner die KZ- 7 und 8 nach der Regierungsvorlage vnd Z. S nach Antrag Zinn mit einem Unteramendement Braun in Bekanntmachung. Künftigen LS. April ». o., vormittag« d Uhr soll allhier im Kaiferhof die hiesige alte Pfarre zum Abbruch an die Meistbietenden versteigert werden, wa« hiermit bekannt gewacht wird. Markersbach, am 6. April 1878. Deutschland. Berlin, 10. April. Der Reichstag verwies in seiner heutigen Sitzung die auf Abänderung de» Hast, pflichtgefetze» gerichteten Anträge, nachdem noch der Abg. Heinrich zum Wort gekommen war, au die zur Berathung der Gewerbeordnung-Novelle uiedergesetzte Eowmijfion und genehmigte sodann nach kurzer Di-cuffiou den Entwurf einer Ergänzung de» ReichShavShaltSrtat« mit Ausnahme der für den Neubau der Gebäude der kaiserlichen Mission in Japan geforderten Summe. . Berlin. Bei einem parlamentarischen Diner hat Bitmarü erklärt, daß e» ihm eigentlich ganz gleich sei, ob der Reichstag ihm da« „Reich-schatzamt" bewillige. Er wisse sich schon auf andere Weise zu helfen. Trotzdem hat der Reichstag die Mittel gewährt. Pikant war e«, wa» Bismarck über die entlassenen Minister Camphausen und Delbrück plauderte. „Er schilderte die beiden Minister in ihre» verhiilt- niß zn einander, schilderte namentlich den bisherige« Fi- vanzmintster, wie er eben scheidende Minister zn malen versteht. „ES war ein sehr unerquickliche» verhältniß zwischen dar Herren", erzählt« der Fürst. Delbrück war der großartiger angelegte Grist, war eia Mann mit grö ßeren GefichtSpunttev, ein „europäischer Kops", Camp- Hansen war »ehr „Reffortmann", Camphausen war selbst ständig nach oben wie nach unten, aber uuzvgäuglich sür neu« Idee«. Er verhielt fich im Gegevthell neu ^«stau chenden Gedanken gegenüber ziemlich abstoßend. r» denn zn Mtßhelltgkriten zwischen beiden, so kam e», daß Delbrück dem älteren Camphausen nie den vorfitz i« Buvdetrothe ließ. Hier aber, im Bunde«rath, kam es zuweilen vor, daß erst Camphausen deu preußischen Stand- punkt zn einer Finavzvorloge darlegte und Delbrück dann die 17 Stimmen Pnußn« gegen Camphausen abgab. Preuße« stimmte also gegen seinen eigenen Yivavzmir iftrr. E» ist btgrristich, daß die Gäste tr» Rrich»kanzllr» nach ttesen Mtlthettuugea Heft« angeregt den Heimweg au- trat«." So lustig fich da» auch liest, so hat e» doch seine Raumes, Hellegatt genannt, ein aus letzterem aufstekgen- der leichter Rauch bemerkt. Da der infolge des Luftzu tritts schnell zunehmende Rauch ein weitere« Nachforfchra nach dem Heerde de« Feuer« verhinderte, wmde sofort Wasser in da« Hellegatt gtpumpt, und gelang e« hier- i durch, etwa nach 20 Minuten das Fever zu ersticken and > jede weitere Rauchentwickeluvg zu beseitigen. Die de«- j nächst ««gestellte Untersuchung ergab, daß einige t« Helle gatt anfbewahrte Ballen Twist aus einer infolge d« Ku- ' gelassenen Wassers nicht mehr za ermittelnden Urssche la Brand gerathea warea und infolge dessen einige wenig« schwarze und verkohlte Stellen zeigten. Außer de« Uu- ; braachbarwrrden des Twistes, sowie einer Quantität Tabckk, , «ud Mar durch da» eingelassene Serwaffer, ist ein wette- rer Schaden «icht entstanden. Gera. Am 8. April wurde iu unmittelbar« Räh« der Stadt ein Raubavfoll anSgefühtt. Der Lehrer Täu- scher hatte mit zwei Penflonäreu einen Spaziergang ratter- nommea. Auf dem Rückwege begegnete ihm eiu Strolch, der, sobald er in nnmittelbare Rühe der Spaziergänger gekommen war, ein Tcrzerol hervorzog und r» d«« nicht« Ahnende« »ft der Drohung vorhielt, ihm sofort sei» Geld za geben. Da der Angefallene einen ans dem Fel» be schäftigten Mann erblickte, rief er diesen zu Hüls«. D«' Räuber ergriff hierüber die Flucht und eilte auf de» Weg« «ach Debschwitz zurück, von den erwähnten Personen verfolgt. Devschwitzer Einwohner bemerkten du Jdgd »ad kämm «ua von ter anderen Seite, umdruv«ftlzt«. folgender Fassung augenommen: 1) Wer zum Zwecke der , Täuschung im Handel und Verkehr Nahrung«- oder Ge« - nußwittel nachmacht oder dadurch verfälscht, daß er diesÄ- ben mit dem Scheine etuer andern oder bessern Beschaff«- ! Heft versteht over mittels Entnehmen» oder Zusehen» von ! Swffen oder In anderer Weise verschlechtert; 2) wer vis- sentlich Nahrung«- oder Genußmittel, welche verdorben, nachgemacht oder im Sione der Nr. 1 verfälscht find, unter Verschweigung diese« Umstande« »erkauft oder unter ein« zur Täuschung geeigneten Bezeichnung seil hält, wird mit Gefänguiß bi» zu 6 Monaten und mit Geldstraft bi» 1500 M., over mit eiu« dieser Strafen bestraft. Man nimmt an, daß die Beschlüsse der Commission im Plena» Zu stimmung finden werden und daß da» Gesetz sich« za Stande kommen wird, zumal da die Regierung in der Hauptsache mit den Commissior Svorschlägen einverstanden ist. von zuverlässiger Seile wird der „R. A. Z." üb« da» an Bord S. M. S. „Leipzig" a«»gebroch«e Fen« Nachstehende» mitgetheilt: Am 21. Februar d. I., während fich da» vou Eisen gebaute Schiff auf b« Reffe von Valparaiso nach Callao befand, würde beim Oeffven de- im vordersten Theile des Schiff» liegenden, znr «ft. bewahrvng von Materialienvorräthen dienenden mtteren