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WMWerWlWW . «nthallend die amtlich«« Bekannlmachunge« der Amishauplmannschast und der -LUgevlUU * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. Itädtlschen Behörden in Schneeberg. Lvhnih, Neustädtel. Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verbssentlicht: Di« Bekanntmachungen der Stadträt« zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Au« und Johanngeorgenstadt D«I .«rie-dlreUch« «»»»Ire,»»- nicb«I»l I«eN4 «II Ausnahme d«r log« no» Loni» «od F«s!la,«o. D« Preis ftr dl« Z4 mm dr«U« Solon,I --,Ini«t5«nj«U« Im NmItSlalldkilrd Ist »o lgomM<nanj«Ig«n mid SI,lI«ngeIuch« D-dürfte»« 15), aumoärl« »5 für dl« SV mm drill« P«IU- 7l«dl-m,i«ll« »», ou,w«N» 100, »r dl« V0 mm br«U« amll. aolomljill« 51 lmtwdN» »5 R«lch»gl«nnlg. P»st,ch«a-No»t» < Lilpglg Nr. leer«. a«m«lnd«.Olro-NontO> 4», Srzzib. Nr. ra Verlag L. M. GSrlner» Aue» Erzgeb. z«rnkd»<S«r: «« »« m>» »«. «»oft l«m« Aue) E S»n««»«r, 10, Schwor,,«»««, »»1. vrohlonschrlft- »oMfnon» «u,«r,s«dlrg«. «««ta«-«««»>»» ft« »I« »» Aochmlllog «r,-«inend« Nomm«r dl, oormlllog, S Uhr In d«n Souplg,schüft^ sl«ll«n. atm a«w«hr ftr dl, «lulnohm« dir AmUgm om oorg^chrl^irn Tog, ,0M« on b«stlmml«r Sl«ll« wird ntchl,«g«dm, ouch nlchl slir dl, «lchllgd«» d«r durch F,mlpr«»«r oufg»g«d«n«n Nn»«lg«. — S^r Nückgob« im- »«klangt «lng,londl«r SchrlNlftai« lld«mmml dl« Schrift- lellaag d,li>, vinmlworlung. — Uolrrbrichungm de, «»- IchSft,b«Iri«d«, d«grl>nd«n »«lmAnlprüch«. B« Zahlung^ v«rzug und Konkurs gellen RoboN« ol, nicht oereindort. -a»»t,«schaft»ftell«» in: «u», Lddnltz, Schn„d«rg und Schwarzend«rg. Sonntag, den 27. März 1927. Nr. 73. 80. Iahrg. ——mm——**« Amtliche Anzeigen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Ge nossenschaft unter der Firma Vereinsbank Aue i. Erzgeb., ein- getragener Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Aue ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 2. April 1927, vormittags 9 Uhr, und zur Verhandlung über die Dorschußberechnung (8 106 Gen. Ges.) Termin auf den 7. April 1927, vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Aue, anberaumt worden. Die Vorschuß, berechnung kann vom 4. April 1927 ab von den Beteiligten auf der Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Amtsgericht Aue, den 25. März 1927. Der am 15. April 1878 geborene Klempner Paul Richard Azig in Schwarzenberg--Sachsenfeld ist Lurch den Beschluß vom 12. Januar 1927 wegen Trunksucht entmündigt worden. Amtsgericht Schwarzenberg. Montag, den 28. März 1927, vormittags 9 Uhr, sollen in Schwarzenberg ein größerer Posten Zigarren (versteuert) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. sQu 4531/26 Sammelort der Bieter: Restaurant Terrasse. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Auf dem Blatte 63 des Pereinsregisters ist eingetragen j worden: Turnverein 1888 Raschau D. T. in Raschau. Amtsgericht Schwarzenberg, am 24. März 1927. Dom 1. April 1927 ab wird die Geschäftszeit auf 7—12 Uhr vorm. und 2— 6 Uhr nachm., Sonnabends 7— 1 Uhr mittags festgesetzt. Die Kasse ist täglich nur bis 12 Uhr mittags geöffnet. Finanzamt Schwarzenberg. Schneeberg. Lan-wiMMiche AerufsgeMMA Das Unternehmerverzeichnis mit Heberollen der landwirt- schaftlichen Berufsgenossenschaft für das Jahr 1926 liegt vom Er scheinen dieser Bekanntmachung an 2 Wochen lang im Nat- Hause — Zimmer Nr. 9 — zur Einsichtnahme der Beteiligteil aus. Gegen die Beitragsberechnung kann binnen einer weiteren Frist von 2 Wochen, jedoch unbeschadet der Verpflichtung zur vorläufigen Zahlung, beim Genossenschaftsvorstand vom Be triebsunternehmer Einspruch erhoben werden. Die Einhebung Ler Restbeitrüge für das Jahr 1926 erfolgt in den nächsten Tagen. Schneeberg, den 22. März 1927. Der-Stadtrat. Aan-ferligkeils-Unlerrichl. Anmeldungen für den Handfertigkeitsunterricht 1927/28 für Schüler aller Schulen werden entgegengenommen von den Herren Trinks und Nagel, sowie vom Hausmeister der 2. Volksschule. Das Schulgeld beträgt jährlich 8 RM. Die gefertigten Gegenstände werden Eigentum der Schüler. Aue, am 26. März 1927. Die Leitung der 2. Volksschule. Straßensperrung. Wegen Beschotterung der Roten MUHlenstraße iin Stadt teil Sachsenfeld wird dieselbe vom 26. März 1927 ab auf etwa 1 Woche für den Durchgangsfahrverkehr gesperrt. Schwarzenberg, am 25. März 1927. N Der Rat der Stadt'. Stadt-auamt. MWe SMeuMmlmUrWIe, MMM W ÄMMie mit SeMbeMle Schneeberg. Aufnahme: 20. April. Ausbildung von Zeichnern und Zeichnerinnen für die Textilindustrie, bes. SpitzenklöppÄei un gewerbliche Berufe. Für auswärtige Schüler geeignete Unter- kunft im Internat des Staatsrealgymnasiums Schneeberg. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde« können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Volksfreunds* in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden. Streiflichter. Demokratie und Korruption. Aufgeregte Lan-boten in Sachsen. Von -er parla mentarischen Moral. Republikan^ Angstmeierei. Byzantinismus. Klarheit in Preutzen! Ein griechischer Denker stellte vor 2000 Jahren die Gleichung auf: Demokratie ist gleich Korruption. Auch wer sich der Richtigkeit dieser Ansicht für die Jetztzeit nicht voll anschließt, muß zugeben, daß z. B. die Grenzen zwischen dein als erlaubt allgemein anerkannten sog. parla mentarischen Kuhhandel, dessen Aufblühen in durch Parlaments mehrheiten regierten Staaten niemand leugnen wird, und dem, was man mit Korruption bezeichnet, oft ineinander über- fließen. Eine eigene Art von Moral oder, wenn man will, Unmoral bildet sich dieser Erscheinung gegenüber heraus, nicht nur unter den Erwählten des Volkes, sondern auch im Volke selbst. Der Unterschied zwischen Sumpf und Sümpfchen wird nicht mehr so genau genommen, und die Geruchsorgane werden abgestumpft gegenüber allerhand Luderdünsten. Man wird das beklagen können, eine Abhilfe ist aber nur möglich, wenn das System geändert wird. * Unter den zahlreichen Lächerlichkeiten, die der demokratisch- parlamentarische Verlauf der Dinge mit sich bringt, dünkt uns eine der größten zu sein, wenn Parteien gegen einander den Vorwurf der Korruption erheben. Dies geschieht meist dann, wenn sich ein Kuhhandelsgeschäft zer schlagen hat. Der sächsische Land ta g war eben der Schauplatz einer solchen Szene. Der altsozialistische Schriftleiter der „Sächsischen Staatszeitung" soll, wie behauptet wurde, ver- sucht haben, die sozialdemokratische und kommunistische Frak tion zu bestimmen, den Haushalt des Blattes anzunehmen, und als Gegenleistung für seine Partei versprochen haben, die Gültigkeit des umstrittenen Mandats des kommunistischen Ab geordneten Ewert anzuerkennen und gewisse unliebsame Vor kommnisse innerhalb der SPD. mit dem Mantel proletarischer Nächstenliebe zu bedecken. Moralisch wäre ein solches Geschäft gewiß nicht, aber niemand wird leugnen können, daß es einer gewissen parlamentarischen Uebung entspräche. Wozu also das Geschrei, das sich bei Kommunisten und Sozialdemokraten im Landtag erhob? Es dient doch nur wieder parteiagita- torischen Zwecken und ist auch deshalb nicht ernst zu nehmen. * Mit dem besagten Ewert hat es eine Bewandtnis, die eme treffende Illustration zu dem Kapitel der parlamen tarischen Moral ist. Der Herr wurde von der Staats anwaltschaft Berlin gesucht, und seine Partei hatte aus ge wissen Gründen großes Interesse daran, ihn vor der sog. bürgerlichen Klassenjustiz zu bewahren. Da kamen ihr die sächsischen Wahlen gerade recht. Ein paar Wochen vorher schickte man den Bedrängten aus Preußen in das Simbacher Gebiet, wo sein Parteigenosse Grenz eine bekannte große Nummer hat. Dort mietete er sich pro komm ein, um die gesetz liche Voraussetzung für seine WWbarkeit (Wohnort in Sach ¬ sen) zu schaffen. Ein kommunistischer stellvertretender Bürger meister veranlaßte einen Schreiberlehrling, den Wohnungsschein für Ewert einen Monat vorzudatieren, damit die nötige Anzahl Wochen zusammenkam, die nach der famosen Bestimmung des Gesetzes ein Abgeordneter in Sachsen wohnen muß, ehe er die Interessen des Landes im Parlament zu vertreten qualifiziert ist. Nach dieser Formalität verließ Ewert das Land seiner parlamentarischen Zukunft wieder, wurde in Berlin ge schnappt, mußte aber auf einen Beschluß der Linksmehrheit des inzwischen zusammengetretenen Landtags hin auf Grund der Immunitätsbestimmungen freigelassen werden. Seine Wahl wurde jetzt von den bürgerlichen Parteien angefochten, die Altsozialisten fielen um, und Ewert ist seit drei Tagen nicht mehr Abgeordneter. Die Linke schreit nun, die Altsozialisten hätten ihn „dem Staatsanwalt ans Messer geliefert". Wo mit sie von neuem beweist, daß sie den Landtag als Asyl für von der Justiz Verfolgte ansieht. So wird mit dem, was das höchste Amt eines Staatsbürgers sein soll, Schindluder getrieben. Ewert-Freunde und Altsozialisten aber werfen sich Korruption vor. Fühlt man nun, wie lächerlich die Auf regung ist? * Als es die Revolutionsfeiertage für Sachsen zu retten galt, da hielten dieselben Herren, die sich sonst immer in den Haaren liegen, zusammen wie Pech. Eigentlich hätten sie sich sagen sollen, daß die Erinnerung an die Umwälzung und an ihre Erfolge nicht durch besondere Festtage festgehalten zu werden braucht, denn jedermann spürt täglichLie Seg nungen des Novembers 1918, und überdies sorgen ja — wie wir eben sahen — die Zustände in den Parlamenten dafür, daß das Gedenken an jene Zeit nicht untergeht. Ein kümmer liches Zeugnis stellen übrigens die Anbeter der Republik dieser dadurch aus, daß sie die Verlängerung des Repu blikschutzgesetzes als eine Notwendigkeit ansehen. Trotz des fast zehnjährigen Bestehens der neuen Staatsform und trotz allen Rühmens, das um ihre Festigung gemacht wird, hält man sie noch nicht für so stark, daß man auf Ausnahme- gesetze zu verzichten wagte. Eine nationale Zeitung kann sich nicht enthalten, über diesen Widerspruch folgende wahren Sätze zu schreiben: Man muß es diesen republikanischen Angst- meiern einmal sagen, wie unsäglich lächerlich ihre Theorien jedem erscheinen müssen, wenn einmal in Presse- artikeln und Reichsbannerreden die „junge Republik" mit einer knorrigen Eiche verglichen wird, während andererseits diese selbe Republik als ein recht kümmer liches Treibhauspflänzchcn hingestellt wird, zu dessen Erhaltung Ausnahmegesetze gegen Fürsten und Niederknüppelung politischer Gegner erforderlich sind. Solange man sich darauf beschränkt, durch Ausnahme- gesetze, Terror gegen Andersdenkende, Schmähungen des Ver gangenen und Futterkrippenwirtschaft dem Volke die Liebe zur neuen Staatsform anzuerziehen, wird man nicht viel erreichen. Auch aufdringlicher Byzantinismus wird niemand von der Güte der heutigen Verhältnisse überzeugen. Auf diesem , Gebiete wird nach wie vor allerhand geleistet. Nur einige"' neueste Beispiele: Die Wiederkehr des TMsikges des ersten Reichspräsidenten veranlaßt ein sozialistisches Blatt zu der Anregung, Friedrich Ebert den Beinamen „der Große" beizU- legen. Während der Krankheit des soz. ReichstagsprtzsiLenten brachte die Berliner Asphaltpresse täglich nicht nur bis ins einzelnste gehende „Bulletins", sondern auch allerhand rühr- same Bilder von dem Patienten, seinen, Pflegepersonal, seinen Familienangehörigen. In Bochum wurde auf Befehl des neuen preußischen Innenministers eine. Polizeikaserne „Poli zeiunterkunft Severing" getauft. Dieser ehemalige preußische Innenminister ist wieder aus den, Damme. Die Gefahr einer Ausdehnung der Koalition im Reiche auf „sein" Preußen hat ihn mobil gemacht. In einer Rede feuerte er seinen Nachfolger Greszinski an, ja nicht nach zulassen in der Republikanisierung der Verwaltung, und seine Parteigenossen, alles zu tun, um die Große Koalition im Reiche wieder zum Leben zu erwecken. Nur in ihr kann dem Bürgertum das Fell über die Ohren gezogen werden, deutete Genosse Severing an. Demgegenüber möchte nun endlich von der Rechten ernst gemacht werden mit der Forderung an Las Zentrum: Klarheit in Preußen! Durch seinen Brief an den Kanzler Uber das Nepublikschutzgesetz, der eine unmiß verständliche Drohung enthält, hat der Ministerpräsident Ge nosse Braun zum offiziellen Vorstoß gegen das Neichskabinett ausgeholt. Das Reich darf es sich nicht gefallen lassen, von dem roten Preußen kommandiert und be vormundet zu werden. Mit einem widerspenstigen Preußen im Rücken ist es nicht zu regieren. Wann kommt derGegen - stoß? Wieder ein antideutscher Hetzfllm. Neuyork, 25. März. In Amerika läuft gegenwärtig wieder ein Hetzfilm von außerordentlich scharfer antideutscher Ten denz, und zwar ein im Jahre 1918 hergestellter Chaplin-Film „Showlder Arns". Amtliche deutsche Stellen erklären, daß sie bereits vor der Aufführung des Films bei der Pathe Exchange- Filmgesellschaft vorstellig geworden seien, die den Film her vorgeholt hat, um festzustellen, ob Chaplin trotz seines Ehe- skandals noch populär sei. Die Gesellschaft erklärte auf die deutsche Vorstellung hin, -aß der Film bereits verkauft sei und nicht mehr zurückgezogen werden könne. Schließlich wurde aber die Streichung der übelsten Stellen durchgesetzt. Es handelt sich dabei um Szenen, in denen der ehemalige Kaiser und Hindenburg von Chaplin gefangen ge nommen werden, wo Chaplin dem Kaiser die Orden von der Brust reißt, um mit ihnen Soldaten zu schmücken, und wo Chaplin dem Kaiser nach seiner Gefangennahme Fußtritte verse -