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i«m»gs «Mdt»»rr ««ieuffra-e 1». «^>8? «D / / <>. - für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitrrdaeteur: Theodor Drobffch. Anzetge» t. »tes.^Ultt», »a» jetzt m IV.Vuv Sr»mpt. «rlaewt. finde» »in» «folg»«1ck>t «erbnil,»«,. M«. 1«». Montaa, de« 18. April 1864. Dresden, den 18. April. — Johann Schneiders frisches, IhränenbethauteS Grab war kaum vom verschleierten Sonnenlichte verlassen, da traten an dem LieblingSorte, an welchem der Verklärte so lange Jahre den Bestadienst der heiligen Kunst verrichtet hat, dort in den Räumen der Drehßig'schen Singakademie, zwei trauernde Schwestern zusammen, die Dreyßig'sche Singacademie und die königl. mufik Kapelle, um dem Schmerze über den unerwartet jähen Hintritt des hochverehrten Künstlers und Freundes den geweihtesten Aus dpuck zu geben. Das köstliche Requiem, die Perle, die der un sterbliche Wolfgqng AmadeuS einst auf sein eignes Todtenbett geweint hat. sie rollte in ganzer Farbenpracht und mit allen ihren reichen, crystallciM Brechungen de« edlen Johann Schneider nach als ein wohlerworbener Zoll für die Achte Aus saat, die sein Geist und seine Hand ausgestreut hat. Segen folgt seinem Andenken und streut ihm unverwelklich« Blunstn auf sein Grab - ... r . —> Dis bei dem.verstorbenen Hoforganisten Schneider am Vorabende seines Begräbnisses patjgehabte Serenade wurde Hon den Männergesangverewen Liederkreis, Germania, Sängerkreis, Liederkranz und Str-della ausgeführt, welche fstnf Vereine auA durq Deputationen bei dem L icheybegängniß vertreten wareq. -7- Abermals hat Herr Banquier Sigismund Löbel einen M der Wohlthätigleit geübt, indem er 100 Tha/er dem Hen- riettenstist überwiesen, 100 Thal» der israelit. Krankenuntersttztz- UngS-Gesellschast übrrgebm und 100 Thal» mit der Bestimmung erlheilt, solche einem armen jüdischen Mädchen bei ihrer Ver. he.rathrmg zukommen zu lassen. .. - — -f Geheime Sitzung des Könial. Bezirksge richtS vom lö. April. Am Freitag Nachmittaq 4 Uhr fand noch eine geheine Sitzung statt unter dem Vorsitz des Herrn GerichtSraths Gross Es war eine Hauptverhandlung gegen Friedrich Wilhelm Albert Schulze, welcher der Majestätsöelei- digung angeschuldigt war. Schulze war früher Koch Hierselbst, t ieb aber zuletzt Handarbeit-. Gr ist übrigens eine schon M bestrafte Persönlichkeit. Er hatte in Gegenwart einer Schild- weiche derartig« AetisMchett Man. dätz feine fertige Mrw tur nöthig wurde. Seit dleser Zeit sitzt er in Hast und da- kst schon lange her. Sei» Bortheidiger war Herr Ldvoeat Robert Fränzel. Wilhelm Albert Schulze erhielt tv^rn Majchätsbe- mdigung 4 Monat Gefängniß, wovon ihm M Monat, als durch die Untersuchungshaft schon erlitttn, angerechnet wurde. — Gestern wurde in Her. Lnnenkirche ein Vraujpaar zum Astar geführt, welche» wohl noch' selten dort arstandm, denn Bräutigam und Braut haben sich in ihrem Leben noch nie ge sehen, st« siqd Beide — blind. Die Braut ist 47, der Bräu tigam 84 Jahr alt. 6 -i> -- s In Bezug auf «eine. bekundete, da- -er. Prozeß deß ehcmaligm F.anz Joseph vchönfelder's künftig«, Mittwo noch einmal vor de« königl^ Hb«*AppF, Mkißnrrgaffr) zur Aburtelung komsnensoll, ' 'A ich aw' (groj NUNN0 hinzu, daß Echönfelder nicht allein den Wunsch geäußert, per« sönlich der Verhandlung beizuwohnen und seinem Herrn Ber« theidiger den Auftrag gegeben, diesen Wunsch zur Erfüllung zu bringen, sondern daß er sogar neue Beweisaufnahme beantragt hat. Sein Bertheidiger, Herr Advocat Robert Fränzel hat die» serhalb die nöthigen Schritte gethan. Der Schönfelder hat nunmehr seine Stimme vollständig wieder erlangt. — Wie sehr man sich manchmal in der angeblichen Be dürftigkeit täuschen kann, davon liefert dieser Tage ein Almosen» percipient den Beweis, der lange Jahre schon die Mildthätig» keit guter Menschen in Anspruch nahm und seit ohngefähr SS Jahren von der Behörde Almosen bezog. Jetzt sollte er nun in der öffentlichen Anstalt für Sieche untergebracht werden, dU fand man in feiner Behausung, eine massenhaft« MUfstapk von Kupfer« imd kleinen SMermünzE/diil zusccknNin« —— Mt VrVÜMSssUNg vtW ÜNgLUffMN Ivi lMf unserer sächs.-schles. Ltaatrbahn om HaltestunttFischbach gib, ÜV bereits bekannt, ein mit.he« Persoyenzug ßü Uhr angekemmener, mih Getreide schnür beladener Magxn, der. nachdem er «s hängt, nicht schnell genug auf das andere Mi- gebrächt-t den konnte. Auf diesen Wagen stieß der auf demselben B voy Görlitz, kommende Güterzug und zertrümmert« dNtwt i... Daß ein Theil, hiervon gegen 6 Ellen hoch M dl« xpediston geflogen^ jjeiG se^deMch «ine Bpür <M Mau«r. Leider war dies da« Wenigst«: der zu heftigi NtPVall warf die tzofomotive auf das Nebengleis, so daß di^Äckider und die die n * ^en Wagen quer über die Schienen geriethtU Urid ^^euden Güterwagen — gegen 80 — unter schreck« ichem Getöse einer auf und -ber dy» andern ellend, ^in «oni»' >en Augenblicken in «inen Haushohen Trümmerhaufen Verwans- .. ..... ^ Da lagen im Ehao» durcheinander Geiste, Rap», _. . Galayteriewaaren, Mehl, Kisten, K-sten, Guano. Garn-Gäcke, vom kleinste» bis zum größten ThM Holz u»v "'" ^7cke v-n Wagen, wa- alte- selbst mituntch da» feWtz z zerbrochen war. Unter diesen begrechr» bchlNd Wer Rinig. wflcher nst nach ß Stundet heraus- gearbeitet' werden kdnme und währenddem mit heroische« Gleich- muthe von seiner grauenvollen Lage aus noch Weisung zü. sn» ner Befreiung au- den auf ihm lastenden Trümmer« »Heilst. Derselbe erlist außer mehreren.Mderen Verletzungm: AuSren» g de- ruhten OberärmgeWkeS. Doppelbruch de» re qrmHS. Bruch der 8- Rlppe (rechterschS), Bruch der 'l ren av Bein». ,7r- Ein anderer Schaffner ward wi! de» drü Telej auf einen GaNdhäi V' M