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Weißeritz-Mtung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amlsötatt für die Königliche KnüslMptmmmschnft, das Königliche Amtsgericht und den SLadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Nedackeur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehrrr in Dippoldisivaldr. Mit land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilage. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt". Sonnabend, den 8. November 1902 88. Jahrgang Nr. 128. diuvvn S Voolion, Wegeeinziehung 3. Ä58ä. I. A.: Böttger. Snl. Beamten ¬ den ganz und kleine I. Ansprache des Ephorus. 2. Bericht über die letzte Synode, in welcher der Dippoldiswalder Bezirk von Herrn vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde zu erheben sind. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 28. Oktober 1902. . .. ... - Von der Gemeinde Bärenburg ist die formelle Einziehung des ehemaligen, von Bärenburg nach Schmiedeberg führenden Kommunikationsweges Nr. 116, welcher in der Natur thatsächlich nicht mehr vorhanden ist, beschlossen worden. Auf Grund von § 14 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Widersprüche gegen diese Telephonische Nachrichten. Dresden, 7. Nov. Heute Vormittag 1 l Uhr ver übte ein etwa 26jähriger Mann an der in der Rampi- schen Straße Nr. 7 wohnenden Frau Taggeseil einen Naubmordversuch. Er hatte sich um 10 Uhr, als die Frau ausgegangen war, eingeschlichen. Er wurde hierbei von der Zurückkehrenden überrascht, die laut um Hilfe rief. Er ergriff eine auf dem Tisch liegende Schcere, ver setzte der Frau sechs Stiche in den Kopf, um dann zu entfliehen. Das Hilfegeschrei war jedoch von den Haus bewohnern gehört worden, die die Festnahme des Mör ders veranlagen. Die schwer verletzte Frau ist in das städtische Krankenhaus gebracht worden. Lotales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wie schon seit vielen Jahren veranstaltet der hiesige Männergesangverein auch in diesem Jahre wieder ein öffentliches Kirmeskonzert, welches diesmal im Nathhaussaale abgehalten wird. Das uns vorliegende reichhaltige Programm enthält eine Neihe Münnerchöre, sowie ein humoristisches Gesammtspiel, sodaß den Besuchern ein genußreicher Abend bevorsteht. Dem Konzert schließt sich auch diesmal wieder Ball für die Konzertbesucher an. — Die Tage werden immer kürzer, das merkt man sowohl am Morgen, wo es in der siebenten Stunde noch dunkel ist, wie am Nachmittag, wo wir immer früher die Lampe in Thätigkeit setzen müssen. Dichte Nebel ziehen über das Land und schmälern den schon kärglichen Sonnen schein noch mehr. Je unwirthlicher aber es in der Natur wird, desto wohliger fühlen wir uns daheim, wo im Ofen die Flamme prasselt und die traute Dämmerstunde uns schon einen Vorgeschmack giebt von der seligen Weihnachts zeit, die nun immer näher herbeikommt. Und ist dann die Abendmahlzeit vorüber, gehts ans Lesen, ein gutes Buch, eine spannende Geschichte und nicht zuletzt die Zeitung sind dann neben dem Ofen unsere besten Freunde an solchen abendlichen Ruhe- und Mußestunden. Wer in sein Lokalblatt sonst, sei es aus Mangel an Zeit oder an Interesse, nur flüchtig hineingeschaut, der liest es jetzt von A bis Z, vom Titel bis zur letzten Zeile, in welcher Drucker, Verleger und Redakteur sich verewigen, dieweil «s das strenge Preßgesetz haben will. Politik, Provinzielles und Lokales wird mit Ruhe durchgelesen und die Nach richten der letztgenannten Rubrik werden ebenso eifrig be sprochen, wie die Familien- und sonstigen Anzeigen, von denen besonders die hier und dort bereits auftauchenden Weihnachts-Annoncen sich ganz besonderer Beachtung er- ,freuen. Daß ein solch intensives Studium des Lokalblattes zur winterlichen Zeit einen großen Vortheil für die inse- rirenden Geschäftsinhaber zeitigen muß, ist klar und auch durchaus erwiesen; weniger klar aber ist, warum trotzdem immer noch mancher Kaufmann und Handwerker in der Reihe der Inserenten fehlt. Das Geschäft, das sich jetzt „rühren" soll, kann dieses eben erst dann, wenn Käufer kommen, wenn sie wissen, daß sie dieses oder jenes am Orte und zu denselben Preisen haben können, wie in der -Großstadt. Denn daß es auch bei uns doch Manchen giebt, der sein Geld unter diesen Voraussetzungen gern den heimischen Geschäftsleuten zuwendet, steht außer Frage, aber wissen muß man cs, wie gesagt, daß die gewünschten Waaren hier zu haben sind, und dieses Wissen will man sich schließlich mit vollem Recht aus dem Inseratentheile seines Lokalblattes holen. — Um den weniger bemittelten Landwirthen die Möglichkeit zu bieten, ihren Heranwachsenden Töchtern «ine ihrem dereinstigen Berufe als Landwirthsfrauen an gemessene Ausbildung durch den Besuch der im König reich Sachsen bestehenden Haushaltungsschulen zu Dahlen Hektoliter. Der Rückgang ist namentlich bei großen Brauereien stark. Nur einige mittlere Brauereien zeigen eine geringe Zunahme. — lieber die Ausbildung eines eigenen der Vertreter der Ansässigen gleichzustellen und die Stadt verordnetenwahlen an einem Sonntag vornehmen zu lassen. Diese Anträge wurden abgelehnt. Chemnitz. Im Befinden des einen Opfers des Mörders Borrmann, der Ehefrau, ist eine kleine Besserung eingetreten, so daß die Hoffnung auf Erhaltung ihres Lebens nicht ganz ausgeschlossen ist. Rodewisch. Dem Vorgänge anderer größerer Mi- litärvereine folgend, will auch der hiesige eine Sanitäts kolonne einrichten. Falkenstein. Unsere Stadt zählte am 31. Oktober eine Einwohnerzahl von 11231 Personen. Das schnelle Anwachsen der Einwohnerzahl ist hauptsächlich dem flotten Jndustriegang zuzuschreiben. Oelsnitz i. B. Die diesjährigen Stadtverord netenwahlen, welche zeitiger denn je, am Dienstag stattfanden, brachten eine doppelte Ueberraschung: Es wurden sowohl der derzeitige Vorsitzende, Lotteriekollekteur Michael, als auch der frühere Vorsitzende, Korsetfabrikant Mar Bleicher, nicht wiedergewählt,' andererseits erhielten zwei Sozialdemokraten, die Konsumvereinlagerhalter Einiglein und Pohland 328 und 319 Stimmen und da mit die Mehrheit über die Kandidaten oer Ordnungs parteien. Vier mit Ende des Jahres ausscheidende Stadt verordnete wurden wieder- und ein Ansässiger, Hotel besitzer Pestel, neugewählt. Die Wahlbetheiligung be trug über 63 Prozent; von 1124 Stimmberechtigten wählten 712. standes für die Kolonien war dem Kolonialrathe im Juni eine Denkschrift zugegangen. Die Kolonialverwaltung wird nun mit einem solchen Versuche beginnen. Dieser soll sich zunächst auf Ostafrika als dasjenige Schutzgebiet erstrecken, für das die größte Anzahl von Beamten ge braucht wird. Vorerst sollen zehn Beamte ausgebildet werden. Zu diesem Zwecke soll in den nächsten Etat eine entsprechende Summe eingestellt wede». Oberhofprediger v. Ackermann und Herrn Amtsgerichtsrath Nitsche vertreten war. Besprechung. Die Versammlung wird mit Gesang und Gebet eröffnet und geschlossen. Dippoldiswalde, am 6. November 1902. Die Superintendentur. Hempel. Einladung. Die diesjährige Diözesanversammlung der Ephorie Dippoldiswalde soll, so Gott roill, Donnerstag, den 13. November, von Borm. 10 V2 Ahr an, im hiesigen Nathhaussaale abgehalten werden. Lagesgeschichte. — Die Petitionskommission des Reichstages beschloß, dem Plenum vorzuschlagen, Petitionen, betreffend die eingetragenen Berufsvereine, dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen; dagegen über Petitionen, betreffend die Stellung der Dienstboten, zur Tages ordnung überzugehen. In den letzteren Petnionen wird verlangt: Abschaffung der Gesindeordnung, Unterstellung der aus dem Dienstverhältnisse entspringenden Rechts streitigkeiten unter die Gemerbegerichte, Ausdehnung der Kranken- und Unfallversicherung auf die im Hausdienste Angestellten und obligatorische Fortbildungsschule für die Dienenden. — In unterrichteten Kreisen wird es für wahr scheinlich gehalten, daß der deutsche Kronprinz noch in diesem Jahre einen Gegenbesuch am dänischen Königs hofe machen wird. — Invalidenrenten werden jetzt an über 556000 und Altersrenten an mehr als 171500 Personen ge zahlt. Beitragserstattungen fanden bisher in über 1043000 Fällen statt. Man ersieht daraus wiever, wie segensreich dieses Gesetz wirkt. — Die Ungunst der Zeiten macht sich auch in dem Malzverbrauch der Münchener Brauereien bemerkbar. Nach einer Aufstellung ergiebt sich für alle zusammen für 1901/02 ein Rückgang von 1 545438 auf 1445145 Zu ihr werden die Herren Patrone und alle Kirchenvorstände der Ephorie Dippol diswalde, die Herren Kantoren, Organisten und Kirchschullehrer, sowie alle Freunde und Glieder der evangelisch-lutherischen Kirche hierdurch ergebenst eingeladen. Tagesordnung: Die „Weiheritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei- ,nal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich L4 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- -stalten, Postboten, sowie onsere Agenten nehmen Bestellungen an. ! und Freiberg angedeihen zu lassen, hat das Ministerium ! des Innern beschlossen, Schülerinnen dieser Anstalten Stipendien bis 100 Mark bei einhalbjährigem und bis 200 Mark bei einjährigem Anstaltsbesuche zu ge währen. Glashütte. In der am Montag stattgefundenen November-Versammlung des hiesigen Handwerker ve re ins hielt Herr O. Lupko einen Vortrag über die jetzigen Jnnungsgesetze. Eine rege Debatte knüpfte sich an dieses Thema. So kam auch zur Sprache, daß ge wisse Firmen größere Posten Waaren an Geschäftsleute senden, welche gar nichts bestellt haben; diese Waaren, welche natürlich nicht angenommen werden, kommen nun im Orte zur Auktion, wie dies kürzlich auch hier geschehen ist. Hierdurch werden nicht nur die Geschäftsleute des Ortes, sondern auch die Ersteher solcher, meist mangel hafter Waaren geschädigt! Ein Gesetz, dieses zu verbieten, ist jedoch nicht vorhanden. — Das Stiftungsfest des Handwerkeroereins soll den 24. d. Mts. den Zeitverhält nissen entsprechend ohne Tafel stattfinden und nur in Vorträgen und Tanz bestehen. — Nächsten Sonntag hält der Obstbauverein einen Familienabend mit Vorträgen und Ball ab; desgl. feiert auch der Jugendverein sein Stiftungsfest mit Theater und Tanz. Dresden. Nach hier eingegangenen Nachrichten wird die Königin-Wittwe am 7. d. M. Sibyllenort wieder verlassen und nach der königlichen Villa Strehlen zurückkehren. — Eine Winterroggen-Ernte hat auf einem Felde in Bad Elster am 1. November stattgefunden! Der Besitzer hatte im Frühjahr sich im Saatgut vergriffen und statt Sommerrogen Winterkorn gesät. Durch die kalten Nächte ist die unzeitige Aussaat doch zur Reife gebracht und geerntet worden. Die Körner sind in Menge und Güte ausgezeichnet, das Stroh dagegen blieb niedrig und dünn. Leipzig, 6. November. Vor dem 2. und 3. ver einigten Strafsenat des Reichsgerichts begann heute der Prozeß gegen den Schachtmeister Leo Beck, den Kontrolleur Anton Vai, den Erdarbeiter Ludwig Prolerpio und Frau Marie Bai, sämmtlich italienische Staatsangehörige, wegen Verraths militärischer Geheimnisse an Frankreich. Im Auftrage des Großen Generalstabes wohnte Major Brose- Berlin den Verhandlungen bei. Es wird unter völligem Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt. Auch den Zeugen wird das Schweiggebot auferlegt. Der Eröffnungsbeschluß legt den Angeklagten Vcrcath und versuchten Verrath militärischer Geheimnisse bez. der Festung Metz sowie Bei hilfe dazu zur Last. 18 Zeugen sind erschienen. Den Vor sitz führt Senatspräsident Treplin, die Anklage vertritt Reichsanwalt l)r. Nagel. — Von den beim Einsturz des Wasserthurms in Schönefeld verunglückten Leuten konnte wieder einer, und zwar der Maurer Gnilka, aus dem Stadtkranken hause entlassen werden. Dieser hatte einen Bruch des Unterschenkels davongetragen; er wird noch längere Zeit der Schonung bedürfen, dann aber seiner Beschäftigung als Maurer wieder nachgehen können. Von den 15 Ver letzten befinden sich zur Zeit noch fünf in Krankenhaus behandlung. Leipzig. Aus Anlaß der Anwesenheit König Georgs in hiesiger Stadt fand am Mittwoch aus städtischen Mitteln eine umfassende Speisung der Armen statt. Limbach. Die hiesigen Stadtverordneten hatten sich in ihrer jüngsten Sitzung u. A. mit dem Ortsstatut, das gegenwärtig einer Neubearbeitung unterliegt, zu befassen. Hierzu war von sozialdemokratischer Seite beantragt wor den, die Zahl der Vertreter der Unansäss gen mit der Zahl Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Berbreitung finde«, werden mit 12Psg., solch« aus unserer Amtshaupt. Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, di- Spaltenzeile 20 Pfg.