Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.05.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060527021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-27
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DHM vlatt »Kd d» Lesen» vrm D«»d« «d U»gebur»g a« Lage vorher baeit» al» Abend-Anrgcrve zageirruk wahrend et die Post-Ddoanenten am Morgen io einer Gesamtausgabe erhalte». verugrgeMr: 1üLbei tä-Itib . i Zutraguuu du nt unsere ,«te»»« und »,»,»«> an «d Moataoe» »ur einnia» »VN. »»Mf. durck auswarliaeZkom- »Wt«,S« » Mt de» s M» »0 Vi »üt eimnaliaer Zuliellniig durch die v-K»Nk. «otmevelteüueld! imAuv >g»d mU enllvrrchcndciu Zuichlaae. Nachdruck aller »rittet u. Onainal- vrüiitbmaen nur mit deutlicher Vuell«»a»aabe<.Dre«d Nachr."» tnUilll«. Nachtrüalrche tzanorar- aulvrück« bleiben unberückkchtiat: WM«»»« vranuirnvt« werte» nickt ausdewaürt. Talearamm'vdress«: «»«,«« »» »»««da» KegvürrösL L8LS Druck und Verlag von Lievsch L Reichardt in Dresden. ^nreigen-can'f. Lunadme von Unkundig»»«»» bi« nachiintiaao 4 Udr Sonn- und vcx-rlau- nur 5I!anenltrad« »» von II dio >/,l Mir Die > >vaiti,t<i>wnd- j«ile <ca. « Lilben» uo.Lsg . Ln- ktindiguuuen aus der Lnvatieit« Zeile Sb Lig : die!-sva>l>ae Zeile aut Lert- ieiie so Pig.. ulo Eingesandt Zeile bv Liu I» Unuimee» uach «mm- und Zetertaaeu l svaluge Grundteile 3c> Via. aus Lrivallette « Mo. swalitae Zeile aus Tertieite mrd alil Emgksandi w Ltu Auswartigeilns. trüge »ur gegen Borausdetäliluna. Belegbliitter koiien 10 Ltermtge. Fernsprecher: Nr. » und LOSch. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.S». Kelmieb krüm 2 kr>F«r «rs«» 2. Lok« Vslsovdchvsstruso. vrvrster SperisljesedLtt kür Herren . Knaben- u. Kinäer-Laräerobea! - Savoo» r dlsrtc 2.7b di, 22.-. - lliirüj;«- : dlark 7,go dt» 28,—. LtltwLdlvstvr sr» ßsrÜ8st«r ttir Herr«» ui«I LLu»I»vi»r L-vInvu - ^oppva r blsril 1,2b dl, 4,b». HV»«oI»-r>«»8en r »lsrlc 1,7b dis b,Lü. Lrittvlw-Kaoao» r blarir N,bü dis 17,—. Ktciuliinniitkl: blsrir 3,80 di, IS,—. vre» - Kapper» r dlarir 1,78 dis 12,—. HV«»v>»-HVe«toa r dkaril 1,90 dis 9,—. I.ü»ter - »Seit«: blarlc 18,— di» 23,— L<ü»ter - HVestvr,: blarlc «,S8. Nr. 144. Eiikikl: Neueste Drahtberichte chte. Hofnachrichten, Elbstromfahrt. Gerichtsverhandlungen. Oesterreichs!che Lvfistrata". Modelltheater. Eine unglückliche Prinzessin. Krawalle in Wien. WahlrechtSsrage. Sonntag, 27. Mai 1906. Nenefte Drahtmeldunge» vom 26. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel., Der Reichstag hielt heute drei Sitzungen ab. In der ersten Sitzung, die um 11 Uhr begann, wurden die Vorlagen wegen Vertagung des Reichs tags bis zum 13. November und der Handelsvertrag mit Schweden, letzterer in zweiter Lesung, debattelos an. geuommen. Die Kommission beantragte zu dem Vertrag iol- sende vier Resolutionen, den Reichskanzler zu ersuchen. 1. beim Abschluß. neuer Handelsverträge keineswegs in Ermäßigungen der Zollsätze des geltenden Gencraltariss zu willigen, die noch unter die in den bereits abgeschlossenen Handelsverträgen zu- acbilligten Zollberabsetzungen deruntergehen: 2. den beim Relchsamt des Innern geschossenen wirtschaftliche» Ausschuß ^ur Vorberajtung von Handelsverträgen in Zukunst vor dem bindenden neuer Handelsverträge einzuberiifen und Produktion möglichst gleichwertig darin vertreten sind: 4. die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dahin zu wirken, daß zu gunsten der, heimischen Preißelbeer-Prodnktion. sowie der Boisalt- und Pflasterstein-Jndustrie ungciäumt Eisenbahn-Aus- nahmetarise in den einzelnen Bundesstaaten eingeilihrt werden. — Abo. Gros Schwerin-Läwitz (kons.l erklärte, seine politischen freunde stimmten dem Vertrag mit Schweden end- gültig^nur unter der Voraussetzung zu. daß die Reichsreqicrung den Standpunkt teilt, der in der ersten Resolution der Kom mission zum Ausdruck gebracht ist. — Staatssekretär Gras Posa dow s k y erwiderte: Ich betrachte den heutigen deutschen Konventionaltarif als durch die bisherigen Verhandlungen ab- geschlossen und Abänderungen nur insofern noch als möglich, als es üch um Spezialitäten -anderer Länder bandelt, die den heimischen Artikeln keine unmittelbare Ävnkurrenz machen. Ferner, halte ich es für notwendig, daß vor dem Abschluß neuer trags mit Schweden der, Ausschuß nicht gehört worden ist. so ist klaren. aus den zeitlichen Verhältnissen zu erklären. Hierauf wur die vier Resolutionen angenommen. — Es folgte die »weite atunfl des Ergänz ungKetats. Die Forderungen für Entschädigungen der Ansiedler in Südwestafrika und sür die Verlängerung der Eisenbahn von Lüderitzbucht—Kubub bis nach Keetmanshoop wurden vorläufig zurückgestellt: die übrigen Positionen dem Kommissionsantrag entsprechend genehmigt. Damit war die Tagesordnung um 12 Uhr erschöpft. Auf 1 Uhr war eine zweite Sitzung anberaumt, in der zu- nächst der Handelsvertrag mit Schweden in dritter Lesung angenommen und dann die zweite Beratung des Erganzungsetats' bei den Positionen f ü r die Schutzgebiete, über die die Budget kommission sich erst im Lause des heutigen Vormittags schlüssig gemacht batte, fortgesetzt. Die Forderungen für das ostasrika- nische Gebiet wurden, dem Kommissionsantrag entsprechend, ge strichen. Für das südwestasrikanische Gebiet sollen nach dem Kommissionsantra« die zur Förderung der Besiedelung des Schutzgebietes verlangten 500 000 Mark zwar bewilligt wer den, aber zur Gewährung von Beihilfen an ausgediente An gehörige der Schutztrupp« und an wehrpflichtige Reichsange hörige, die als Landwirte sich in konzentrierten Ansiedliingen niederlossen, ferner soll die Forderung von 10h? Millionen Mark zur Hilfeleistung aus Anlaß von Verlusten infolge der Ein- qeboreneno-lufttände, gänzlich gestrichen werden, ebenso die für den Weitei-bau der Bahn nach Keetmanshoop. Insgesamt reduziert sich infolgedessen der Reichszuschuß für die Schutzgebiete von 16921 000 Mark auf 690 000 Mark. (Fortsetzung im Morgenblatte.) AnSstandSbewegnngen. Freiberg i. Sa. Neben den Malern sind nun auch die Maurer vorläufig bei drei großen Firmen in den Ausstand getreten. Der Ausstand droht jedoch auch bei den Bauarbeitern ein allgemeiner zu werden. Breslau. Die streikenden Bergleute der Schlesischen Kohlen- und Kokswerke in Gotlcsberg beschlossen gestern, den Streik abzu brechen und die Arbeit unter den von der Direktion gestellten Bedingungen wieder oufzunehinen. Die Einfahrt erfolgt von heute abend ab in vier Gruppen. Köln. (Priv.-Tel., In einer zahlreich besuchten Ver sammlung der städtischen Arbeiter nahm der Verband frei- organisierter Arbeiter der städtischen Betriebe Stellung z» dem Beschluss« der im Christlichen Verband organisierten Straßenbahner, wonach ein Streik derselben pro klamiert werden soll, wenn bis zum 1. Juni die Stadtverwal- lung auf die ausgestellten Forderungen keine befriedigende Ant- wort erteilt hat. Die Arbeiter der anderen städtischen Betriebe, die zu 60 Prozent dem freien Verbände angeboren, erklärten sich mit dem Christlichen Verbände solidarisch und verpslichre- ten sich, dafür zu sorgen, daß keine städtischeMrbeiter aus ande ren Betrieben beim Ausbruche des Streikes zu Straßeidbähn- dienften verwendet werden. Zur Lage in Rußland. Petersburg. Ministerpräsident Gorcmykin kehrle gestern abend spät aus Peterhof zurück, wo er die E r k l ä r u n g, die er heute vor der L u ui a abgeben wird, dem Kaiser vor letzte. Die Hauptpunkte dieser Erklärung bestehen nach Zei- tungsmeldungen in solgendeni: Den Terroristen kann unter keinen Umständen Amnestie gewährt werden. Wegen politischer Vergehen aut administrativem Wege Verhaftete werden befreit, in Anklagczustand Versetzte dem Gerichte übergeben. Der Kriegs, und Ausnahmezustand kann nicht aufgehoben werden. Das Prinzip der Unantastbarkeit des Privateigentums wird bei der Lösung der Agrarfrage anfrechterhalten. Zur Aufbesserung der Lage der Bauern sind Krön- und KabiiiettÄändereien zu benutzen. Die Verwendung der Apanageländereien zu diesem Zwecke wurde bei der endgültigen Redaktion der Erklärung gestrichen. In der oppositionellen Press« ist schon heute wegen der Erklärung em« erregte Stimmung bemerkbar. Petersburg. Der seitherige Präsident des Reichsrates Gras Solsky ist durch kaiserliches Reskript zum Wirklichen Geheimen Rat erster Klasse ernannt worden. Petersburg. iPriv.Dei.) Der ehemalige Prokurator P o dj e d o n o sf z e w erhielt von den Revolutionären «ine Be- nachrichtigunq, daß er von ihnen zum Tode verurteilt worden sei. Infolgedessen wird die Wohnung Pobjedonosszews von der Polizei aufs schärfste bewacht. Tschita. DaS Gericht verurteilte den Generalgon- verneur des Transdaikalgebictes, General Golstschew- nikow, wegen Ueberschreitung seiner Komvetenz und Nicht ausübung seiner Amtsgewalt, was in einem Falle ernste Folgen hatte, zu 16 Monaten Festungshaft und Dienstentlassung. Berlin. Die Witwe Eugen Richters ist gestern abend in Kreuznach, wo sie bei ihrem Sohne weilte, an Typhus g e st o r b e n. Aachen. (Priv.-lTel.s In dem holländischen Nachbar- städtchen Vaals, wo der bisherige Spielklub durch die holländische Behörde geschlossen worden ist, wurde unter dem Namen eines Jagd- und Spor ins Leben gerufen. Paris. 'Der Erzbischof von Lyon. Kardinal Coulliö, «r ließ einen Hirtenbrief, in dem er ans die außerordentliche Be deutung des am 30. Mai beginnenden Konzils der fran z ö s i > ch en Brs ch öf e hinweist und ein fünftägiges Bittgebet anordnet. Paris. Auf Veranlassung des Marineministers, der die Wahrnehmung gemacht hatte, daß das OPiumrauchen unter den Offizieren und Mannschaften im Kriegshaien von Toulon bedenklich überhandgenommen hat, ließ der Minister des Innern in verschiedenen Opiumranchstuben Durchsuchungen vornehmen. und Sportklubs eine neue Spielbank In drei solchen Räumen wurden große Mengen non Opium beschlagnahmt. Gegen die Besitzer wurde die strafrechtliche Ver folgung eingclcitet. Poris. Der neugewählte Deputierte Piötry, der Prä sident der Gelben Syndikatc. kündigt an, daß i». Paris ein von den Gelben Syndikaten veranstalteter internatio naler Sozial: st enkongrrtz stattsinden werde. Novers. Im Aufträge des gerichtliclien Liquidators wurden 26 Ursulinerin» en nnt Polizeigcwalt aus' i li r e n KI ö st e r n entfernt Die Nonnen haben in anderen Klöstern und verschiedenen Familien Unterkunft gesunden. London. Auf der Jahresversammlung des britisch- liberalen Iugcndbuudes wurde beschlossen, zu Awaug des Sommers 1906 eine Abordnung n o ch D e u t s cy l a n d zu entsenden als Kundgebung der freundschaftlichen Gesinnung, welche die englische Jugend für die deutsche Jugend Kege. Gleich zeitig sollen die englischen jungen Leute diedeuIscheu Ein richtungen studieren, welche den englischen überlegen sind. Die Abordnung wird England nächsten Sonnabend ver lassen und sich zunächst nach Hamburg begeben. London. Der Präsident des Handelsamtcs Lloyd-George hielt heute in Liverpool eine Rede, in der er sagte, die Libe ralen ständen erst am Anfänge ihrer Aufgaben und hätten noch eine Wahl durchzukäinpien. Man wisse nicht, wie weit, das hänge vom Hause der Lords ab. Die Regierung lasse nicht zu, daß der Wille des Volkes sür immer durchkreuz! werde. Es sei möglich, daß die Zeit komme und gar nicht weil entfernt sei, daß oie Regierung es nötig finde, dieie ganze Streitfrage den Wählern »n unterbreiten. Kon sta n t i n op e l. Der Kaiserliche Botschafter Frei herr «Marsch all von Bieberstein ist heute an Bors des StationSsckiffes „Loreley" von Smyrna, wo er in Bcr- tretung des Kaisers der Einweihung der deutschen evangelischen Johanniskirche beiwohnte, zurüagekehrt. N cwyork. (Priv.-Tel.j Gestern abend überfuhr im Tvrse Ehn-atten ein im schnellen Tempo heransansendes Auto- mobil einen Bauersmann, der sofort getötet wurde. Das Fahrzeug schlug hoch im Bogen über den Straßengraben und blieb in einer Heike hängen, wobei die Infassen hmaus- geschleudert und mehr oder minder schwer verletzt wurden. Kapstadt. Wie das Reutersche Bureau meldet, ist der ührer der aufständischen Hottentotten in Südwesiafrika, orenga. Dorfe in der ua Nä ich Kapstadt ähe von Kapstadt worden. Er soll in einem interniert werden. Oertliches rmv Sächsisches. Dresden. 26. Mai —* Se. Majestät der König wohnte heute vormittag der Besichtigung des 181. Infanterie-Regiments auf dem Truppen- Übungsplätze in Zeuhain bei. — Zur heutigen Königlichen Mittagstafel in Villa Wachwitz find der Minister des König lichen Hauses. Staatsminister v. Metzsch, und Gemahlin mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Im Austrage des Königs Friedrich August hat sich gestern nachmittag 4 Uhr Generaldirektor Graf Serba cd. begleitet von dem Oderregierungsrat Dr. Demiani, zu den Vermählungsfeierlichkeitcn des- Königs von Spanien nach Madrid begeben. —* Zur Feier des Geburtstages des Königs Friedrich Augn st vereinigten sich gestern in Berlin über 80 Herren aus dem Königreiche Sachsen zu einem Festmahle in den Räumen des Kiinstlerhaufes. An dem Mahle nahm auch der Gesandte Graf Vitzthum v. Eckstädt teil, ferner der Militärbevollmächtigtc Oberst Freiherr von Salza und Lichtenau. Wirkt. Geh. Rat v. Körner. Direktor im Auswärtigen Amte, Geh. Rat Dr.Fischei, Bevollmächtigter zum Bundesrate, und zahlreiche andere hervor ragende Persönlichkeiten. Während des Mahles brachte der Ge sandte das Hoch auf den Kaiser und den König von Sachsen aus. Smrst «nd Wissenschaft. ch*Wocheu»Spielplan der Königl. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: Zstm 300. Male: „Die Aauderflöte." Besten der Genossenschaft deutscher " ' ' M.) Montag: tag s4^ tag ,6 Ur., „Fleder st Ur.) Mon- elbaus. Sonn- n vLarios. u., Montag: Ledora." Uhr., Dienstag: „Die Wildente" l7 Uhr., Mittwoch: Irrnsl? C/28 Uhr., Donnerstag: Schiller-Zyklus, 5 Abend: „Wallensteins Lager." „Die Piccolomini/' fl/,7 Uhr.) Freitag: „Wann wir altern." „Der eingebildete Kranke. lW Ur., Sonnabend: „Die Wildente." st Uhr., Sonntag l3.j: Schiller-Zyklus, 8. Abend: „Wallensteins Tod." (7 Uhr!) Montag s4.): Ernst. Uhr.) h* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Im OPernhanse wird Montag, den 28. Mai, „Orpheus in der Unterwelt" aufaefuyrt. Die Vor- stellung findet zum Besten der Genossenschaft deutscher Bühnen» angehdriger statt. In den Hauptrollen sind Fräulein von der Osten (Eurydikes, Herr Rüdiger (Orpheus), Herr Fischer (Jupiter,, Herr Rains (Hans Styx,, Fräulein von Ehavanne öffentliche Meinung), Herr Scheidemantel (Pluto,. Fräulein ). Sran' ' "" " ' ' .opss (Mars,, stellung beginnt Ur. f* Eentral-Theater. Die Berliner Gäste unterbrachen gestern abend mit Paul Linckes „Lhfistrata" die Folge der Vor- stellungen von „Außer Rand und Band", um sich mit der ja auch in Dresden schon hinlänglich bekannten ..phantastischen Ausstattungs-Burleske" den obligaten Heiterkeitserfolg zu holen. Um diesen machten sich in erster Linie verdient die Herren Bechert als übermütiger Leutnant Leonidas. Wendt als General Themistokles von ei»em ebenso trockenen wie wirksamen Humor und Laumcn. ein Fritzios von sehr drastischer Komik, neben den Damen Müller lLysiftraia), S 0 ndermann (Polyxo, und C 0 rnelIi lCyprisl. während das Ballett wieder die nötige Augenweide in allerdand Wechsel- vollen choreographischen Vorführungen bot. Seines Fleißes darf sich jeder rühmen : das gilt auch von dem Berliner Ävollo- Ensemdle, dem es die Presse ganz gewiß nicht an Entgegen kommen hat fehlen lassen. Aber anderseits läßt es sich nicht lemznen. daß das künstlerische Niveau der einzelnen Vor stellungen nicht aus der Höhe siebt, wie man ee- im Ecnlral- Tbeater, unter der Direktion Roller, die ja doch auch für die Berliner verantwortlich zeichnet, daS Gaftipielvorstellungen von höchsten Qualitäten geboten — eS sei nur an die Wiener er- innert — erwarten darf und kann. Es bleibt eben immer aufs neue zu bedauern, daß Dresden die Stücke des Apollo^Lniemdlcs nickt in der Berliner Original-Besetzung zu sehen bekommt, -die zu beschaffen allerdings Kosten verursachen würde, die zu decken man bei der bereits sommerlichen Thcatcrunlust keinem noch so unternehmungslustigen auswärtigen Direktor — doö sei gern zugegeben — zumuten kann. VV. s-* Modelthckater. Das Modelltheatcr aus der D r i t t e n Deutschen K unst g e w e r d e - A u s st e l l u n g , vas seine Entstehung und Durchführung einer Anregung des Herrn Professors Kübler verdankt, zeigt in verkleinertem Maßslabe die Ausführung guter Bühnendekoratlonen »nd deren Behänd- lung in bezug ans die Beleuchtung. Nachdem einige Aus- klärungen gegeben worden sind, zeigt die Bühne aus Richard Wagners „Walküre" die Hundmgshütte mit gleichzeitiger 'Dar bietung der dieser Szene entsprechenden Musik. Diese setzt ein und meisterhaft werden auf der Bühne die einzelnen Licht effekte ausgesührt. Blitze zucken, das glimmende Hcrdftuer löscht ein Windstoß aus. im Hintergründe ist eine silbcrnglcinzende Mondscheinlandscha-ft sichtbar, der nahende Taa macht sich geltend, der Mondschein wird wieder matter, der Morgen graut, eine nach und nach sich steigernde Morgenröte taucht alles in purpurne Glut, bis endlich siegreich sich die Sonne Bah» bricht. Alle diese verschiedenen Effekte werden nur durch drei Farben, weiß, grün und rot. in überzeugender Weise wiedergegeden. Die Vorführungen dauern unaefähr 10 Minuten. Außer dieser Szene aus der „Walküre" (Grubcr u. Co.. Hamburg, lollcn noch einige andere aus den „Lustigen Weibern", aus „Dell" die Szene aus dem Rütli (Baruch u. Co.. Berlin, und andere mehr vorgeführt werden. Das Theater besitzt ein Sechstel uatnr- sicher Große. Auf dem nur 5 Quadratmeter große» Bühnen- raum haben zur Durchführung dieser interessanten Experimente über 700 Meter Droht. 200 Nieter Hanfseil Verwendung ge sunden. Die Kleinheit des Raumes steigerte die zu über- windenden Schwierigkeiten außerordentlich. 'Der aufgestellte Apparat enllpricht dem sür ein mittleres Theater. Die gesamte szenische Einrichtung wurde vom bühnentcchnischen Bureau Karl Benster, Berlin, angegeben und ausgesührt. die Lieferung und Aufstellung des Bü-lmenregulators und der zugehörigen Widerstände haben die Sicmens-Schuckcrt-Werke übernommen. Die Esiektl-ampen sind von der Firma Schwabe u. Eo.. Berlin. Der geschmackvolle Zuschaiierrauni unv das Proszenium wurden von Herrn Architekt Kolbe entworfen. Die musikalische Be gleitung einzelner Delle der Vorführungen, die einer -Bc- Icuchtungsprobe entsvrechcn, besorgt er Klcwicrwiclapparat „Phvnoliszt" von Ludwig Hupseld, Leipzig. -f* Tie aus Staatskosten erfolaende Beerdigung Henrik Ibsens ist aus den 31. Mai sestgesetzi. Eine unglückliche Prinzessin. L. Berlin. 23. Mai. „Die schönste Prinzessin des Berliner Hofes" — so nannte man vor 50 Jahren und noch lange nachher die weben- an der Schwelle ihres 70. Lebensjahres dahin^-schiedene Prinzessin Friedrich Karl. An sich mag ja dieses Kompliment nicht viel zu bedeuten Hoden. Denn die weiblichen Mitglieder des Hohen- wirklich eine strahle»ec Schönheit, die auch an jedem anderen Hose Aussehen erreg/ hätte, ln Berlin aber natürlich ganz be sonders bewundert und gefeiert wurde. Als sie aus dem Kein«,» Dessau im Jahre l85l als Braut des Prinzen Friedrich Karl von Preußen nach Berlin kam und in der lradilioncllen goldenen Kutsche durch vas Brandenburger Tor ihren Einzug hielt, da waren die guten Berliner bei dem Anblick dieser tchönen, aw>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite