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D.-- M.tt «ch» di« » sprech« Rr. 14. D«^-,-«^ SSME-, Drucker und D-rlee-r L"° Meyer In Ador?. r°l,W,.- G-enzdot- M 167 Konntkg^ Len 22. IM W23. ZÄMg. 88. o. Butter. 1. Erzeuaerhöchstpreis ab Gehöft: a) bei Abgabe a« Händler f. d. Pfund 33 009 Ml. b) bei unmittelbarer Ad gäbe an Verbraucher f. d, Pfund 36 300 „ 2. Meinhandclshöchstpreis für dm Händler für das Pfund — hergeftellt aus sächsischer Milch: — 40 000 „ 0. Speisequark. 1. Erzeugerhöchstpreis ab Gehöft: a) bei Abgabe an Händler f. d. Pfund 5 voo „ d) bei unmittetbarer Abgabe au Verbraucher f. d. Pfund 6 000 „ 2. Kleinhaudelshöchstpreis für den Händler für das Pfund — soweit der Quark aus dem Bezirke stammt: , , 6 500 „ Im übrigen bleiben die bisherigen Bestimmungen in Kraft Oelsnitz i. V., 20. Juli 1923. Der Bezirbsserband. 26 Mmlstrnum -- Abtg. Landwirtschaft — hat angeordnet, daß vom ob zum Decken dc-r Ziegen in Adorf i. V. nur Ziegenböcke verwendet «den dürfen, die als zuchttauglich erklärt (angekört) worden sind. I L 72. Oelsnitz i. V, 20. Juli 1923. Die Amtshauptmannschaft. Auf Grund der Verordnung des Wirtschaften,inisteriums vom 16. Juli 1923 celten für den gesamten Bezirk Oelsnitz mit Wirlung ab 22. Juli 1923 fotgmde Höchstpreise: L. Vollmilch. 1. Swllpreis bri Lieferung an Händler f. d. L.: Mr Lieferung zur Milchhandlung oder Bahn d-rf ber emer Ent- fernung unter 5 lern bis 40 Mk., über 5 lern 60 Mk. Zuschlag für den Liter bezahlt werden. 2. Stallpreis bei unmittelbarer Abgabe a» Verbraucher f. d. L.: 3. Kleinverkaufshöchstpreis f. d. Milchtzsndel f. d. L- L. Für Butter- und Magermilch gilt die Halste der unter IE festgesetz'.en Beträge als Höchsipieis. 3 000 M 3 400 „ 4 000 „ Die Gasversorgung Obervogtland G. m. b. H. in Markneukirchen beabsichtigt auf dem Flurstück Nr. 3221 a des Flurbuchs für Adorf an der Elsterstraße (sr. stadt. Stetn- bruch) einen Gasbehälter von 1000 6dm Inhalt zu errichten. Diese Anlage bedarf nach 8 16 der Rcichsgewerbeordnung einer besonderen Genehmigung. .. , r Wir bringen dies hiermit zur Kenntnis. Einwendungen gegen diese Anlage, vte nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, sind bei ihrem Verlust binnen 14 Tagen, vom Tage des Erscheinens der Bekanntmachung an gerechnet, bei uns anzubrmgen. Adori i. B., d<n 21. Jul! rb'3. Der Stadtrat. Mas gibt cs Ames? — Baldwin erklärte .im Unterhaus in Erwiderung ?uf eine Anfrage, er kömre noch nicht sagen, wann er in k^r Lage sein werde, de« Entwurf der Antwortnote an Deutschland veröffentlichen zu lassen. — Der österreichische Aatwnalrat beschloß, die Natlo- ''aiwahlcn auf den 21. Oktober festzuseßcu. i — lieber die Juligehältcr bczw. Löhne der Neichs- '^amten und Arbeiter isr eine Einigung erzielt worden. — Der Dollar stieg an der Berliner Freitagbörse bis rund 284 000. * , Die englische Note an die alliierten Hauptmächte A fast fertig gestellt und soll nunmehr abgesandt Werden. Lord Curzon ist aus Anlaß dieser Note Bcht zur Unterzeichnung des Friedensvertrages nach Susanne gefahren und verhandelt mit den Sachver- Itändigen. Auch hat eine Unterredung mit dem deut schen Botschafter Sthamer stattgefunden, was immcr- M hervorgehoben zu werden verdient. Es heißt, daß "le englische Mitteilung aus einem Entwürfe der Ant- ?vrt an Deutschland bestehen wird, in welcher der passive Widerstand nicht.erwähnt werden wird und in ^nem por Deutschland geheim zu haltenden Begleit schreiben an die alliierten Mächte, worin die englische Legierung auch die Frage des passiven Widerstandes ^wähnen wird. Frankreich erwartet von England «ÜenM Geheimhaltung der gegenwärtigen Verhand lungen, wohingegen man von Frankreich erwartet, daß Nach Poincarü ein Maulkarb angelegt wird. Daran Hüpfen englische Blätter die liebenswürdige Bemer- sMg, daß England durch öffentliche Verhandlungen ^>chts zu verlieren habe, daß aber der französische Standpunkt dadurch nur in Frankreich, keineswegs aber ''N Auslands gestärkt werden könnte. k Man sicht, von einer Einigkeit der beiden, der Entente angchörenden Nationen ist noch nicht zu reden, kws ist nicht weiter verwunderlich. Die englische Politik Erfolgt, das wird von Tag zu Tag deutlicher, die Ab sicht, Frankreich politisch zu isolieren. Sie leidet da- k.E nach Meinung eines hervorragenden englischen Po- Mkcrs jedoch immer noch unter der „Vorzüglichkeit" Mer früheren Kriegspropaganda. Dis englische Jntel- siücnz hat die Zeichen der Zeit begriffen. Mehr als ,, Hälfte der englischen Massen steht jedoch noch unter dem Eindruck der Erinnerung an die gemeinsam ?Albrachtcn Heldentaten. „Blut ist dicker als Was- hat Bismarck einmal geäußert. — Diese Erfahrung muß die englische Negierung Meder eiinnal machen. 4'/- Jahre Krieg lassen sich in Erinnerung eines politisch so klugen und zähen Pulkes nicht ohne weiteres anslöschen. Aber wie in »f.-ntschiand, so besorgt auch in England PoincarL Arbeit der Umstellung der öffentlichen Meinung das -allerbeste. Seine letzte Neds in Senlis hat Blgemeine Empörung ausgelöst, und die Dinge sind k^eiselios heute soweit gediehen, daß man das dcut- lAe Problem in durchaus verändertem Lichte betrachtet. M dsr letzten Aussprache im englischen Oberhause ^..gauz offen von der Möglichkeit eines englisch-fran- Astchen Krieges gcsp» ochen worden. England ist heute ^schlossen, sich dem französischen Willen nicht un- k^zuordnen. Aber man ist zweifellos noch weit da- entfernt, in Deutschland einen möglichen Kundes- j genossen zu erblicken. Wir Deutsche tun daher gut ! daran, wenn wir die englisch-französische Auseinan dersetzung zunächst als eine häusliche Angelegenheit der beiden Länder betrachten. Nur dürfen wir dabei nicht vergessen, daß die Fortsetzung des Passiven Wi derstandes der einzig positive Faktor in der englischen Europapolitik ist. Wir brauchen weiter nichts zu tun, als konsequent zu bleiben, alles übrige wird sich s : von selbst ergeben. Die Musin'egaranile. > Mögliches und Unmögliches. Der Vorsitzende des Rerchsverbandes der dcut-- schon Industrie, Dr. Sorge, befaßt sich noch einmal ein- gehend mit dem bekannten Garantieangebot der deut» schen Industrie und kommt dabei zu folgendem Ergeb nis: „Unter dem Vorbehalt völliger Gleichbercchti» gung mit den anderen Weltwirtschaftsmächtcn kann sich die Möglichkeit einer für uns tragbare» und für die Alliiertcu gesicherte» Lösung des Reparatious» Problems ergebe». Leistungen, wie sie Frankreich insbesondere vo» uns verlangt, wären für die deut sche Wirtschaft auch während ihres höchste» Standes eine Unmöglichkeit gewesen, den» Deutschland könnte die geforderten Zahlungen nur da»» durchführe», wen» es auf dem TZeltmarkt eine» Güterumschlag betätigen würde, der größer ist als der gesamte heutige Welt handel. ! Im einzelnen erklärt Dr. .Sorge daun noch sol- ! gcndes: - 1. Die Industrie hat ihre Leistungen nicht an Be- i dinguugen geknüpft, sie hat es nur im Sinne der i Wahrheit für notwendig gehalten, die Voranssetzun- i gen zu neunen, ohne deren Erfüllung das nicht gelei- ' stet werden kann, was geleistet werden soll. 2. Falsch ist auch die Behauptung, daß, das Schrei- t ben des Reichsverbandes die Aufhebung des Achtstun- : sentages verlange. Der Neichsverband ist der Ansicht, )aß es in Anbetracht der innerpolitischen Verhältnisse rin großer Fehler wäre, an seine Aufhebung heute ;u denkens allerdings hält er seine schematische Durch führung, durch die eine Verkürzung der Arbeitszeit um 20 bis 25 Proz. eingetretcn ist, für einen verfehl ten Weg angesichts des politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Höhere Arbeitsintensität im Inland und freier Absatz im Ausland sind weitere Voraus setzungen der als möglich zu bezeichnenden Belastun gen bezw. Zahlungen der Industrie. > 3. Steigerung der Arbeitsintensität und damit der Produktion der deutschen Industrie ist auch dis Voraussetzung des auf 1 Milliarde eingeschätzten Er trages der Reichsbahn, der Reichspost, der staatlichen Bergwerke und Forsten usw. 4. Die von dsr Industrie angebotene Sicherheits- ! hhpothek auf ihr immobiles Vermögen in Höhe von 50 Proz. des heutigen Verkausswertes gilt lediglich gegenüber dem Reich. Eins unmittelbare Verbindung mit der Entente kommt für den Neichsverband nie mals in Fraas. . - Die Lage ln DMchland. Mus Rede des SiaatspräfrVeuw» Hicbrr. Im württembergischen Landtag hielt der dortige Staatspräsident Dr. Hieber eine Rede über die po litische Läge. Er bezeichnete als Gebot der Stunde: innerlich zusnmmcnschließen, Volksgemeinschaft über alles andere stellen, fest die Zähne zusammenbeißen und in tiefer Geschlossenheit die Reichsregierung in ihren schweren Bemühungen in ihrer so gut als möglich ak tiven Außenpolitik stützen und stärken. Dr. Hieber betonte sodann, daß wir den passiven Widerstand an der Ruhr nie aufgeben dürfen, der aktive Widerstand aber bringe Schaden. Die württembergische Regierung stehe hinter der Reichsregierung. Der Redner begrüßte ferner die Kundgebung der Neichsregieruug gegen den Bürgerkrieg. Der FrauzosenriuLnuch als Truernngsursachc. In München hat nach zwei Ministerratssitzungen die bayerische Regierung eine längere Verlautbarung über die Teuerung erscheinen lassen, worin feftgestellb Wird, daß die neue Teuerungswelle durch den Ruhr-- einbruch und das dadurch herbcigeführte deutsche Wäh-, rungSelend veranlaßt ist und selbstverständlich nicht, durch Maßnahmen des Reiches oder der einzelnen Län der ausgehalten werden kann. Es können lediglich die' damit notwendigerweise verbundenen Begleiterscheinun gen bekämpft oder abgemildert werden. AanMche Frechheit. Gestohlenes Gut als Schknderware. Der „Manchester Guardian" veröffentlicht Teile aus der Zuschrift eines Londoner Handelshauses, die in entrüsteten Redewendungen gegen eine Offerte pro testiert, mit der sie aus Paris beglückt worden ist. Bei dieser handelt es sich um ein in englischer Sprache gedrucktes Rundschreiben, mit dem „ein be deutendes Lager" von Waren, die von den sranzösischen und belgischen Zollbehörden im besetzten deutschen Ge-> biet beschlagnahmt worden sind, angeboten wird. In dem Warenverzeichnis werden Textilerzeugnisse, Le derwaren, Automobile, Baumaterial, Lebensmittel, elek trische Lampen und viele andere deutsche Erzeugnisse, aufgesührt, und cs wird besonders betont, daß es sich fast durchweg um neue, versandbereite Waren handelt^ die zu besonders günstigen Bedingungen verkauft —» alfo verschleudert — werden sollen. Kleider, Hüte, wol lene und baumwollene Stoffe, Seide, Schuhe, Schoko lade, Seife, Oel und Essig — durchweg Gebrauchsgegen- stäude, an denen in Deutschland Mangel herrscht —- dienen hier zur Unterbietung englischer Erzeugnisse^ der Einsender des Briefes vermutet vielleicht nicht mit Unrecht, daß es sich zum Teil um Waren eng lischen Ursprungs oder um für englische Rechnung im Deutschland angefertigte Waren handelt, und er fordert die Zeitungen auf, heftig zu protestieren gegen „dew skandalösen Znstand, der durch die Massenkonfiskationf von Privateigentum bei Kaufleuten hier aufgedeckt werde." In englischen Handelskreisen ist nmü höchst auf« gebracht über eine solche unfaire Handlungsweise. Sir mtspricht aber durchaus dem ehrlosen, verkommenen Charakter der französischen Machthaber. 4