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Vesper in der Sophienkirche. Dresden, Sonnabend, den 29. Mai 1897, nachm. 2 Nhr. 1. Aantasie für Orgel über „Komm, heil'ger Geist" von S. Müller. 2. Motette für sechsstimmigen Chor von Jakob Handl, gen. Gallus (1550—1591). ^saontlo acl patrsm ine am st patrom vsstram. ^Ils- luja. IllsvatiZ mauibus bsnsdixit si8 st t'srsbatur in ooslurn ^.iislrffa. (Ich steige auf zu meinem Vater und zu eurem Vater. Halleluja. Mit erhobenen Händen segnete er sie und fuhr auf in den Himmel. Halleluja.) 3. Arie aus dem „Requiem" von A. Hasse, gesungen von Fräulein Jenny von Reißwitz. Rsooräars, llssn pis, qnocl 8nm sausa tnas vias: ns ms psrdaa illa dis. (Milder Jesu, denk' in Gnaden, Ziel einst war ich deinen Pfaden: Wend' an jenem Tag den Schaden.) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 146, 3. Du heilige Brunst, süßer Trost, nun hilf uns, fröhlich und getrost in deinem Dienst beständig bleiben, die Trübsal uns nicht abtreiben. O Herr, durch deine Kraft uns bereit' und stärk' des Fleisches Blödigkeit, daß wir hier ritterlich ringen, durch Tod und Leben zu dir dringen. Halleluja, Halleluja. Vorlesung. 5. Wsingltmotette von Immanuel Faißt. Komm, heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. Komm, heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, der du durch Mannigfaltigkeit der Zungen die Völker der ganzen Welt versammelt hast in Einigkeit des Glaubens. Komm, heiliger Geist! Halleluja. 6. Arioso von F. Mendelssohn, gesungen von Fräulein I. von Reißwitz. Doch der Herr, er leitet die Irrenden recht; er lehret die Irrenden seine Weg'. Alle, die dich fürchten, Herr, du wirst sie unterweisen den besten Weg, und ihre Seele wird im Guten wohnen. 7. Zwei kleine Motetten von M. Hauptmann (1792—1868). a) Nimm mir alles, Gott mein Gott, nur nicht deinen heil'gen Geist: ach, da war' ich gar verarmt, ach da wär' ich gar verwaist. Nimm mir alles, was du willst, Glauben nur und Hoffen nicht; nimm mir alles, nur verbirg ganz mir nicht dein Angesicht. Hab' ich dich noch, Gott mein Gott, ist ja alles wieder mein; denn was ich an dich verlor, kann ja nicht verloren sein. b) Nun, Herr, weß sollt' ich mich getrosten? Getreuer Gott, ich hoff' auf dich! Noch nie hast du verlassen mich, weß sollt' ich froher mich getrösten? Als meines Herzens Noth am größten, mir jeder and're Trost entwich: Nur du, nur du kamst mich zu trösten; so hoff' ich fortan nur auf dich. Druck von Lievicki L Reichardt in Dresden.