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MdnOrAgeblatt umg oder Kürzung de- Bezug-pretle- Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfoigt nur. wenn Rückporto beUregt Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. » W» „snrdnttkr Tageblatt" erschein« «verklag» nachm 4 Uhr Bezug»»!, monatt 2RM fre« Hau», de« Postbestellung l.R> RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lv Rv« Alle Pollanllalten, Pel«bo«en, unsere Austräger « Geschäliiltelle «hme» zu irder Zett Be- . , , ... ,, . stellungcn entgegen Im Kall- höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonmge. Bcittel'-ltörun. »en defteht letn Anspruch aus Lteserung der Zet- ? " " " """ aufl,egender Prelslille Rr. 8. — Zlsser-G-bührr M Rpfg. — DorgUchN» bene Erschelnungilage und P aywü,ische werden nach Möglicklcii berückstchtlgl — An , etg - n - An nah m , durch q-rnru,^ ttbcrmtt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Een AnzAm'übe'rn!» men wir leine Gcwöhr — — Bet üonlur» uu» Zwanglverglei» erlisch« leder Anspruch «s Nachlatz. Nr. 282 — 97. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drablanschrisi: .Tageblan Sonnabend, den 3. Dezember t938 Postscheck: Dresden 2040 »Sie GeburSSMstrnde des Dritten Gleiches wird ausarfteM dnrA das deutsche Volt!" Sie Rede des Führers aus der Kundgebum in Reichenberg Nach den historischen Tagen, in denen der Führer als Befreier ins Sudetcnland einzog, erlebte Nordböhmen am Freitag wieder einen Tag von weltgeschichtlicher Bedeu tung. Kurz vor der Wahl der Sudctcndeutschen zum Groß- deutschen Reichstag, war der Führer noch einmal in die Gauhauptstadt Reichenberg gekommen, um an die sudctcn- deutschen Volksgenossen einen letzten Appell für die Wahl am Sonntag zu richten. Oie Gauhaupistadt!m Festkleid Die alte Tuchmacherstadt stand völlig im Zeichen des Führerbesuches. Sie hat ein festliches Kleid angelegt, das an Schönheit noch das in den Tagen nach der Befreiung übertraf. Alle Häuser und Straßen waren mit einer Liebe geschmückt, in denen die tiefe Dankbarkeit dieser Menschen gegenüber ihrem Befreier sichtbar zum Ausdruck kam. Es gab wohl kein Schaufenster, in dem nicht das Bild des Führers stand. Fast hinter jedem Fenster, und sei es im kleinsten Häuschen, leuchteten am Abend Kerzen auf und tauchten die Stadt in einen festlichen Glanz. Die Arbeit ruht Nachdem bereits am Donnerstagabend die Leib- stand arte Adolf Hitler, von jubelnden Menschen empfangen, in Reichenberg Quartiere bezogen hatte, strömten schon im Morgengrauen des Freitags Tausende und aber Tausende zu Fuß, auf Nädern oder auf Last wagen in die Gauhauptstadt. In ganz Nordböhmen ruhte für diesen Tag einmal die Arbeit, die sonst hier wieder ein seit 20 Jahren nicht gekanntes Tempo an genommen hat. Die Jugend hatte natürlich schulfrei. Singend zogen Jungen und Mädel durch die Straßen, um sich beizeiten zum Empfang des Führers aufzubauen. Oer Führer kommt Schon viele Stunden vor der Ankunft des Führers <m festlich geschmückten Reichenberg waren die Anfahrts straßen zum Bahnhof bis auf den letzten Platz besetzt. In froher Erwartung harrten hier die Tausende. Kein Fen ster, kein Dach, kein Balkon, der nicht bis zum Bersten be setzt war. Das Hauptportal des Reichenberger Bahnhofsgebäu des trug reichen Flaggenfchmuck. Gewinde aus goldenem Lorbeer und goldene Hoheitszeichen hoben sich wirkungs voll von dem Tannengrün ab. Auf dem Bahnsteig bildeten Männer der Ls-Ver- fügungstruppe Spalier. Dortselbst erwarteten den Führer der Gauleiter Konrad Henlein und sein Stellvertreter Frank, Reichsstatthalter Seyß-Jnquart, der Kom mandeur der Leibstandarte, -Obergruppenführer Sepp Dietrich, und die Führer der Gliederungen der Be wegung sowie Vertreter der Wehrmacht und der Polizei. Kurz vor 14 Uhr rollte der Führerzug in die Bahn hofshalle ein. Als der Führer nach der Begrüßung durch den Gauleiter und die übrigen Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht durch die Halle schritt, brauste unendlicher Jubel auf. Der Badenweiler Marsch wurde fast übertönt von den tosenden Heil-Rufen der Massen. Kommandos ertönten, die Truppe präsentierte das Ge wehr. Der Führer schritt die Front ab. Triumphfahrt durch die Gtadt Orkanartig pflanzte sich der Jubel durch die Straßen fort, als der Führer die Fahrt zum Reichskommissariat antrat. Im Wagen stehend, erwiderte Adolf Hitler wieder und wieder die freudigen Grüße, die ihm dargebracht wurden. Noch einmal, wie in den Tagen der Befreiung, löste sich bei den Menschen der Bann der Erwartung in einem Sturm der Freude und Begeisterung. Der erste Besuch des Führers galt dem Reichskom missariat im ehemaligen tschechischen Gymnasium. Strah lender Sonnenschein überflutete die Höhenzüge, die die Industriestadt hier im nordböhmischen Land umschließen. Empfang lm Rathaus Nach dem Besuch im Reichskommissariat fuhr der Fü ' rer zum G e w e r b e m u s e u m. In fast einstün digem Rundgang besichtigte Adolf Hitler dieses Museum, das durch seine wertvollen knnstgeschichtlichen Sammlun gen, eine große Zahl von Kunstschmiedearbeiten, beste Textil- und Glaswerke und viele kostbare Gewänder und Trachten sehenswert ist und einen einzigartigen Einblick in die handwerklche Knnst und das Brauchtum des Su detenlandes gibt. Anschließend besichtigte der Führer zu sammen mit Gauleiter Henlein das Reichenberger Theater, das nun unter der Obhut und der Förderung der Einrichtungen des Reiches einer neuen Blüte ent- aegengeht und einen Mittelpunkt im kulturellen Leben des Sudetengaues darstellen wird. Begleitet von dem brausen den Jubel der Reichenberger Bevölkerung, begab sich der Führer dann zu Fuß vom Theater zum Ratbaus. Vor den Stufen des Gebäudes dankte der Führer noch einmal nach allen Seiten der Bevölkerung für die begeisterten Huldi gungen, die sie ihm immer wieder darbrachle. Im großen Sitzungszimmer stellte Gauleiter Konrad Henlein die Vertreter der Partei und ihrer Gliederun gen sowie die Vertreter des Staates, der Wehrmacht und der Polizei dem Führer vor. Oberbürgermeister Rohn führte den Führer in einen kleinen Raum, in dem auf dem Tische ein Gedenkbuch lag, das aus Anlaß des für alle späteren Zeiten denkwürdigen Tages angefertigt wurde. Die Eintragung in dieses Ehren- und Gedenkbuch eröffnete der Führer. Auf dem ersten Blatt wird nun zur Erinne rung an diesen großen Tag in der Reichenberger Geschichte fortan der Name Adolf Hitler zu sehen sein. Nach der Eintragung begrüßte der Oberbürgermeister den so lang ersehnten Gast in den Räumen des Rathauses und dankte dem Führer für seine Befreiungstat. Dank des Führers für die Treue der Sudetendeutfchen In einer kurzen Erwiderung erklärte der Führer, daß er mit großer Freude in die jüngste Gaustadt des Grotzdeutschen Reiches gekommen sei. Er gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß es gelingen werde, im Laufe weniger Jahre auch diese Stadt zu einem wirklich schönen Hort unserer Bewegung und zu einer stolzen Gauhaupt stadt zu machen, und er sagte persönlich alle nur denkbare Unterstützung zu, um dazu beizutragen, daß auch dieser Gau mit seiner Hauptstadt ebenso aufblühen möge wie die vielen anderen Gaue und Städte im übrigen Reich. Der Führer dankte dann nochmals den Sudetendeutschen für ihre Treue und ihre Standhaftigkeit in den Zeiten des Leidens und Kämpfens, die es ihm ermöglicht Hütten, die geschichtliche Wende herbeizuführen. Als Geschenk der Stadt Reichenberg überreichte der Oberbürgermeister dem Führer einen wundervollen Wandbehang aus Goldbrokat, der in der weit über das Sudetenland hinaus bekannten Reichenberger Textilschule nach einem alten italienischen Brokat gewebt wurde. Da draußen die Menge keine Ruhe gab und immer wieder laute Sprechchöre in die Zimmer hineindrangen, begab sich der Führer gemeinsam mit dem Gauleiter auf den Balkon des Rathauses. Es war ein wundervolles Bild in dieser abendlichen Stimmung: in allen Fenstern rings nm den Adolf-Hitler-Platz leuchteten Tausende von Wachs kerzen auf, von den Dächern glühten Hakenkreuze herab und die freudig bewegten Menschen gaben ihrer Begeiste rung in lauten Jubelrufen Ausdruck. Der Führer verblieb dann bis zum Beginn der großen Kundgebung im Rathaus. Die Kundgebung in der Messehalle Als der Führer am Abend zu der großen Kund gebung in der Reichenberger Messehalle erschien, um brauste ihn der unermeßliche Jubel der Sudetendeutschen, die nach der Eröffnung der Kundgebung in kaum enden wollende Hcilrufe ausbrachen. Der Ruf „Wir danke« unserem Führer!" klang immer wieder auf. Stürmische Beifallskundgebungen begleiteten auch die Begrüßungs worte des Gauleiters Konrad Henlein, der der tie fen Dankesschuld der Sudetendeutschen ergreifenden Aus druck verlieh. Der Führer habe das Sudetendeutschtum vor der Vernichtung gerettet, ihm seine Ehre wieder- gegeben, Arbeit und Brot verschafft, neuen Glauben und den Kindern eine neue Zukunft geschenkt. Was die Su- detendcutschcn kaum je erhofft, das habe der Führer er füllt, indem er das Sudetcnland heimgeholt habe in das große deutsche Vaterland. Der Führer spricht Der Führer ging in seiner Rede von den Tagen des Zusammenbruches aus. Er betonte, daß es kein militä rischer und politischer, sondern im tiefsten Grunde ein ge sellschaftlicher Zusammenbruch gewesen sei. Der Gegensatz zwischen Bürgertum und Proletariat habe sich immer mehr vergrößert, und der Führer bezeichnete es als eine Schick salsfrage der deutschen Nation, daß der Kampf zwischen diesen beiden Welten, die zu alt geworden seien, über wunden wurde. Adolf Hitler schilderte den Kampf der NSDAP, für" die Gewinnung des deutschen Menschen. Nur durch eine gigantische Kraftanstrengung habe die deutsche Nation ge rettet werden können, das wäre schon damals die Erkennt nis gewesen. Deshalb hätte die Zersplitterung Deutsch lands in Parteien überwunden werden müssen. Dabei geißelte der Führer den verhängnisvollen Zustand, daß die großen marxistischen Parteien von Juden regiert wor den seien. Die marxistischen Symbole mutzten dem irre geleiteten deutschen Arbeiter zerschlagen werden, ebenso wie die Symbole der anderen Seite, um die Voraussetzun gen für eine neue kraftvolle Staatsführung zu schaffen. „Die Nation mußte einen neuen Weg gehen, und alles, was im Wege stand, mußte beseitigt werden", stellte der Führer unter dem Beifall der Versammlung fest. Voller Spannung folgten die Massen den weiteren Ausführungen des Führers, als er von den zwei Idealen, dem sozialistischen und dem nationalistischen, sprach, für die Menschen bereit waren, ihr Leben hinzu geben. Es sei die Ausgabe gewesen, diese beiden Ideale miteinander zu vereinen, wenn Deutschland gerettet wer den sollte. Der deutsche Frontsoldat sei auf die sem Wege vorbildlich und richtungweisend gewesen. praktischer Sozialismus Andächtig lauschte die Menge den Worten des Füh rers, der dann von der Verbundenheit der gei stigen und Handarbeiter redete, die als An gehörige eines und desselben Volkes zusammengehörcn. Es sei unser großes Ziel, die Masse aus der Tiefe her auszuheben. Die Erhöhung der Produktion komme doch in erster Linie der breiten Masse zugute. Jedes Regime habe seinen Plan. Unser Plan sei. das zu produzieren, was das Volk brauche, und auf allen Gebieten werde ein praktischerSozialismus verwirklicht. Das ganze Volk solle, das war der Sinn dieser Ausführungen Adolf Hitlers, teilhaben an den wirtschaftlichen und geistigen Gü tern der Nation. Adolf Hitler ging hierauf in seiner Rede, die immer wieder von jubelnder Zustimmung unterbrochen wurde, auf die Frage derIugend ein, die zu wirklichen Natio nalsozialisten erzogen werde und einst die tatkräftigen Bannerträger des Nationalsozialismus sein Würden. Er erläuterte dann die gewaltigen Leistungen, die das natio nalsozialistische Deutschland seit dem Jahre 1933 aufzn- weisen hat, und den Weg des deutschen Volkes zur außenpolitischen Freiheit, Feststellungen, die besonders von den Sudetendeutschen, denen der Führer in diesem Jahre auch die Freiheit von fremdem Jock er kämpfte, aus tiefster Dankbarkeit jubelnd und freudig aus genommen wurden. Bekenntnis zu Großdeuifchland Immer wieder unterbrachen die Rufe „Wir danke« unserem Führer!" die Rede Adolf Hitlers, der das natio nale Recht Deutschlands unterstrich und erklärte, daß keine Bedrohung und Erpressung je in Zukunft Erfolg haben könnten. Die Sudetendeutschen seien nun in die große, freie deutsche Gemeinschaft ausgenommen worden. Der Führer forderte zum Schluß in begeisterten Worten das Sudetendeutschtum auf zum Treuebekenntnis für das Großdeutsche Reich am 4. Dezember, an dessen Er gebnis er nicht zweifle. Die Geburtsurkunde des Zweiten Reiches sei ausgestellt worden durch die Fürsten, die Ge burtsurkunde des Dritten Reiches werde ausgestellt und bekräftigt durch den Willen des Volkes. Diesem Willen hätten alle deutschen Gaue, und zuletzt die Ostmark, Aus druck gegeben. Und nun fordere er das Sudetendeutschtum auf zu dem feierlichen Bekenntnis: Großdeutschland! Aus größter Dankbarkeit für die Befreiungstat des Führers klang dann von der Masse gesungen das Nie derländische Dankgebet, auf, und nachdem die Sudeten deutschen freudig auf das dem „heißgeliebten Befreier,