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Sonnabend/Sonntag, 2S./26. Zutt 1842 llr. 172 118. Jahrgang riowolschenasst im Sturm genommen Kampf um den Douübergang bei Roskow auf breiter Front entbrannt > 183 Sowjetpanzer bei Woronesch vernichtet Aus dem Führerhauptquartier, 25. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Rostow wird das Kampsgelände von verspreng te« Gruppen des Feindes gesäubert. Ostwärts Rostow wurde I» schweren Häuserkamps die Stadt Nowotscherkaßk im Sturm genommen. Der Kamps um den Donübergang ist bei und östlich Rostow auf breiter Front entbrannt. Im großen Donbogen westlich Stalingrad nähern sich die deutschen und verbündeten Truppen dem Stromlauf. Nördlich und nordwestlich Woronesch setzte der Feind mit star ken Infanterie- und Panzerkrästen seine Versuche fort, unsere Front zu durchbrechen. Die Schlacht dauert an. Alle Anstren gungen des Feindes scheiterten in harten Kämpfen »n dem zähen Widerstand der deutschen Truppen unter hohen blutigen Ver lusten für den Feind. 103 sowjetische Panzer wurden vernichtet. Am Wolchow und vor Leningrad wurden mehrere örtliche An griffe des Feindes abqewiesen. In Aegypten hat der Feind seine vergeblichen und verlust reichen Angriffe nicht mehr wiederholt. Im Mittelmeerraum schossen deutsche Jäger 10 britische Flug zeuge ab. Auf Malta warfen Kampfflugzeuge Anlagen des Flugplatzes Luca in Brand. Lach dem Aall von Loslow (Bon unserem militärischen Mitarbeiter.) Der aus den, Westen, Norden und Osten an Rostow herangetragene Angriff hat in wenigen Tagen zum Erfolg geführt. Die Stadt, die in ihrer Bedeutung als Hafen und Berkehrsplatz von besonderem Werte ist, war von den So wjets durch die Anlage eines befestigten Brückenkopfes stark gemacht worden. So ausgestattet hätte dieser Raum sicherlich einem frontalen Angriff aus dem Westen längere Zeit standhalten können. Nur tat die deutsche Führung der sowjetischen nicht den Gefallen, einen einseitigen An griff gegen Rostow einzuleiten. Die deutschen Heeres- Verbände standen zunächst überhaupt einmal östlich Rostow. Diese Stellung verdankten sie nach der durchgeführten Süd schwenkung aus der allgemeinen Richtung Ost der deutschen Offensive der Tatsache, daß diese Bewegung den Sowjets zu überraschend kam, als daß sie in der Lage gewesen wären, rechtzeitig eine Barriere gegen die aus Norden nach Süden Herunterstoffenden Divisionen aufzurichten. Der Donbogen östlich des Donez war verteidigt durch die Donez-Armee. Da diese in ihren Stellungen verblieb ohne Rücksicht auf die Entwicklung der Lage in ihrem Norden und später in ihrem Rücken, lag der Raum des Don-Bogens nach voll führter Südschwenkung unseres rechten Offensivflllgels offen vor dessen Divisionen. Die sowjetische Donezarmee konnte nicht so schnell und so rechtzeitig zurückgeholt werden, um noch zur Verteidigung des Don-Bogens gegen die Gefahr aus dem Norden zurecht zu kommen. Sie war ja über haupt noch in ihrem ursprünglichen Tätigkcitsraum, als die Lawine sich gegen den Don-Bogen in Bewegung setzte. Der Aufmarsch deutscher Kräfte in breiter Front am unteren Don und die Ueberschreitung desselben nach Süden bedeuteten für Rostow eine außerordentlich« Gefahr. Daß es aber dazu kam, läßt die licberlegenheit unserer Führung erkennen, die es wagen kann, unter operativ bisher für unmöglich gehaltenen Lagen dem Gegner einen Stein nach dem anderen aus seinem Verretdigungsgebäuve herauSzu« brechen, sodaß dieses schließlich wert- und sinnlos wird. Auch im Falle von Rostow können wir das wieder fest stellen. Die sowjetischen Verteidiger von Po stow waren naturgemäß in ihrer Abwehrhaltung beeinträchtigt durch die Gefahr, die sich an ihrer Flanke und in gewissem Sinne auch schon in ihrem Rücken vollzog. Offensichtlich wollten die Sowjets nach dem Zusammenbruch ihrer Don- und Donezverteidigung Rostow aufgeben. Timoschenko besann sich aber wohl auf Druck von Moskau hin im letzten Augen blick eines anderen und befahl, den Brückenkopf Rostow unter allen Umständen zu halten. Was dabei herausgekom- men ist, sehen wir: Rostow ist gefallen. Es ist von deutschen und slowakischen Truppen gestürmt. Die Sowjets haben da mit den letzten großen Hafen am Asowschen Meere ver loren. Sie haben aber auch einen der Endpunkte der Baku- Oelleitung eingebüßt. Schließlich sind sie der Hauptverbin dungslinie Moskau—Kaukasus, die ja schon durch das Er reichen des Don abgeschnitten war, durch den Fall von Rostow endgültig verlustig gegangen. Diese Bahn schrumpft in ihrem Werte dadurch nur noch zu einer örtlichen Be deutung zusammen. Die allgemeine Entwicklung ergänzt die Fortschritte im Süden durch solche in östlicher Richtung gegen den Don- Bogen hin, wo er vom Wolga-Bogen nur noch etwa 70 km entfernt ist. Nicht beeinträchtigt wird die Lage durch die sowjetischen Dauerversuche, mittels eines ständigen Druckes auf den deutschen linken Angriffsflügel eine Verlang- samung unserer Operationen zu erreichen. Der Gegner hat am ganzen Don die Möglichkeit verloren, seine Lage zu bessern. Er steht den Folgen unserer operativen Ueber- legenheit ebenso fassungslos gegenüber wie der taktischen Wirkungskraft unserer eingesetzten Kampfmittel auf der Erde und in der Luft. 4u/ru/ lies Uosksuer „Unser Land ist in Gefahr" Der ungestüme Vormarsch der deutschen und Verbündeten Truppen im Südabschnitt der Ostfront veranlaßte laut Reuter am Freitagnachmittag den Moskauer Nachrichten dienst zu einem „leidenschaftlichen Aufruf an die Bevöl kerung der Sowjetunion". „Unser Land ist in Gefahr", so heißt es, „der Feind hat alle seine Kräfte zusammengezogcn, um seinen Vorstoß durchzuführen. Wir rufen alle „Pa trioten" auf, aus ihren Leibern ein Bollwerk gegen den Feind zu bilden". Der Aufruf schließt mit der Aufforde rung au die Bevölkerung, durch Tateu und durch Arbeit ihre Bereitschaft zu beweisen. Moskau und London wae,-n noch nicht, den Fall Rostow «inzngcstellcn. — Erst langsame Vorbereitung der Ocffcnt- lichü it auf schlechte Nachrichten. Die am Freitag durch Sondermeldung bekanntgcgebenc Einnahme von Rostow wagt man sowohl in Moskau als auch in London der Oeffcnilichkeit wegen der zu erwarten den schweren Schockwirkung, die diese Nachricht auslöscn muß, noch nicht einzugesteh«». Moskau berichtet noch in der Nacht zum Sonnabend lediglich von „schweren Kämpfen im Raume von Rostow", während der Londoner Nachrich tendienst dumm tut und stur die Sondermcldung des OKW als Behauptung hinstellt, für die eine Bestätigung nicht vorliege. In einer anderen Sendung allerdings wird die Oeffcnblichkeit schon schonend auf schleckte Nachrichten vorbereitet. „Es ist klar", so heißt es hier plötzlich ganz unverfroren, „daß die Schlacht um Rostow ein sehr kri tisches Stadium erreicht hat, und es ist möglich (!), daß die Sowjets sich weiter östlich zurückziehen". Tas Eichenlaub zum Ritterkreuz für Ol-Prlcntnant Clausen, Staffelkapitän in einem Jagdfleschwader. Der Führer hat dem Oberleutnant Clausen, Staffelkapi tän in einem Jagdgeschwader, das Eichenlaub zum Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben übermittelt: „In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für di« Zukunft unseres Volkes verleih« ich Ihnen als 106. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, gez. Adolf Hitler." Eichenlaubträger Oberleutnant Setz errang 100. Lustsieg Eichenlaubträger Oberleutnant Setz, stellvertretender Ernp- penkommandeur in einem Jagdgeschwader, errang am Freitag an der Ostfront seinen SS. bis 100. Lustsicg. vr. Dorpmüller 73 Jahre alt. Inmitten seiner in den besetz ten Gebieten des Ostens eingesetzten Eisenbahner beging der Reichsverkehrsminister Or. Dorpmüller am 24. Juli leinen 73. Geburtstag. Von Knr8L bi8 Ko8to^ Von Richard Posselt. Deutsche und verbündete Jnfantkkte und Pioniere haben den zähen feindlichen Widerstand um und in Rostow ge brochen. Rostow, als Hafen- und Industriestadt ebenso wichtig wie als Verkehrsknotenpunkt, Ist in deutscher Hand. Wir nehmen diese Mitteilung als längst erwartete reife Frucht deutschen Angriffsgeistes hin. ES ist unendlich viel mehr, was den Sieg von Rostow ausmacht. Gewiß, Rostow ist uns vom Dezember vergangenen Jahres her als Orts bezeichnung nicht mehr ganz ungeläufig, unsere Augen und Herzen haben es in diesen Tagen unaufhaltsamen kämpferischen Vormarsches der deutschen und Verbündeten Divisionen oft und immer wieder auf der Karte gesucht. Manchmal haben wir uns wohl auch angesichts der über legten Verschwiegenheit des deutschen WchrmachtbcrichtS bei den Angaben örtlicher Bezeichnungen gefragt, ob Rostow überhaupt zum operativen Ziel der deutschen obersten Füh rung gehörte. Heute ist die Eroberung Rostows eine Tatsache; es wurde, wie der deutsche Wehrmachtbericht vom 21. Juli bekannt gab, von Osten, Norden und Westen aus umfaßt und schließlich in härtestem Kampf bezwungen. Aus feindliche« Quelle wußten wir, daß Rostow in monatelanger Arbeit von den Bolschewisten militärisch überaus stark und raffiniert! befestigt worden war; wir wußten weiter, daß die sowjetisch« Armceführung es zu einem Eckpfeiler des sowjetischen Ver- tcidigungssystems ausgebaut und es als Sperriegel vor den Eingang zum Kaukasus gelegt hatte. Gleich Sewastopol wa« ihm eine entscheidende Bedeutung für di« weiteren Kämpfs in diesem Südabschnitt beigelegt worden. Der Feind war auf den deutschen Angriff vorbereitet und erwartete ihn vom Westen. Der deutsche Hauptstoß aber erfolgte zunächst von — Osten. Ganz shstemakisch wurde er von deutschen und slowakischen Verbänden durchgeführt, die sich in heißen Kämpfen und anstrengenden Märschen erst den Weg nach Rostow freimachen mußten. Die Eroberung Rostows hat wieder einmal gezeigt, daß del deutsche Soldat mit jeder Aufgabe fertig wird. Er weiß, daß, l wenn ein Befehl gegeben wird, er sorgfältig auf seine Durch führbarkeit geprüft wurde. Deshalb geht er mit festem Ver trauen und bewunderungswürdiger Anpassungsfähigkeit auch an die schwierigste Aufgabe heran. Ihn schreckt weder die zah lenmäßige Ueberlegenheit noch die hinterhältige und brutal« Kampfeswetse der Bolschewisten; er weiß aber, daß der deutsch« Sieg und die deutsche Zukunft nur über die Vernichtung des Bolschewismus geht, in welcher Gestalt er auch in Erscheinung treten mag. Der Führer hat einmal gesagt, daß der deutsch« Soldat gegen den Bolschewismus immun sei. Das hat er in und durch seinen Kampf gegen diese Weltpest bewiesen. So fiel auch Rostow. Aus dem Roum Kursk-Charkow brach um die Monatswende der deutsche Angriff hervor, für den Geg ner zweifellos überraschend. Nichts deutete damals auf ein« Ausdehnung der deutschen Angriffsfront bis hinunter nach Ro stow. Der deutsche Soldat zerbrach in frontalem Angriff di« starken Vefestigunaslinien. rollte sie sväter von Norden her auf und umfaßte das ganze, hier zwischen Donez und Don sorgfältig ausgebaute Verteidigungssystem mit offensiven Ausgangs stellungen, hart dem Donlauf folgend, von Osten aus. Wir kennen heute die Auswirkung dieser Umfassung- und Durchstoß operationen noch nicht in ihren Einzelheiten und zahlenmäßigen Ergebnissen, wir erahnen aber die Genialität dieser operativen Anlage und ihre kämpferische Meisterung durch Truppenführung und soldatische Leistung. Jedenfalls stand der deutsche Soldat eines Tages gleichsam auch im Rücken von Rostow. Kampf und Marsch, Marsch und Kampf, Schweiß, Staub, elende Straffen, sengende Hitze — er nahm alles, wie es kam; §r hetzte den Bol schewik, zerschlug seine Verbände, immer von dem Streben er füllt, am Feind zu bleiben. Es wurde viel vom deutschen Soldaten wieder verlangt, un endlich viel. Er hat jede Aufgabe bewältigt, hat Marsch leistungen von 50 Kilometer je Tag und mehr hinter sich ge- bracht und war doch jederzeit, am Tage wie in der Nacht, dar auf vorbereitet, die Waffe durchschlagend zu gebrauchen. So ist er dem Donlauf gefolgt, hat den unteren Don erreicht, ihn über schritten, so hat er Rostow genommen. Zwischen Kursk und Rostow mißt die gerade Linie immerhin glatte 550 Kilometer. Deutsche und verbündete Verbände haben sie vielleicht doppelt, vielleicht dreifach durchmessen müssen. In den Wochenschauen sind uns oft die marschierenden Infanteristen und Pioniere begegnet, in Staub und Schlamm, in Schnee und Regen. Sie sind uns manchmal wie etwas Unwirkliches er schienen. Und heute stehen sie in Rostow. Cie werden es als etwas Selbstverständliches hinnehmen. ' Gewiß, der Don und seine Mündung sind keine Alltäglichkeiten, aber was erschüttert heute noch einen deutschen Soldaten, der 3000 Kilometer allein im Osten hinter sich gebracht hat, der den Dnjcpr überwand, Kiew stürmte, Charkow nahm, der vielleicht den furchtbaren Winter am Donez verbrachte oder Kertsch oder Sewastopol stürmte. Jetzt stürmte er Rostow. Einmal, das weiß er, wird er mit stürmender Hand nach dem letzten, dem entscheidenden, den Frieden gebärenden Sieg greifen. Mit Rostow ist er ihm einen Schritt näher. Vergiß es nie, deutsche Heimat, jetzt nicht und in aller Zu- kunft nicht, was deine Soldaten für dich, für Deutschland, für Europa taten. Rostow ist ein Stein an ihrem langen Wege durch Regen, Sonne, Schlamm, Schnee und Hitze — und durch harte, blutige, aber siegreiche Kämpfe. Wir beugen uns in Dankbarkeit und Ehrfurcht vor Ihren Taten, ihren Siegen und ihren Opfern.