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MffWWMlMWWDWWV' Liese verbreitetste unparteiisch« tSglich« Zeit««- kostet monatlich 2S Pfg. in Chemnitz srei ins Haus. Mit den« Extrabeiblatt Listiges Bilderbuch lostet der tägliche „Anzeiger" monatlich 38 Psg. (i„ Chemnitz srei ins Haus); außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger «ur mit dem Extra-Beiblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehen für38 Pfg. monatlich. (Nr. 5590 10. Nachtrag zur Postliste.) Trlegr.-Adresse: Generalanzeiger. Fernsprechstelle Nr. >38. Sächsischer Landes- General für Chemnitz erg er An z eigev nnd Umgegend. «nzeigenpreis: «gespalten» LorpuSzeile (ca.S Silben fasset»») oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stelle («gespaltet»« Petitzcile ca. 11 Silben fassend) SO Pfg. Bei wiederholter Auf nahme billiger- — Anzeige» können »ur bis Bormittag 10 Uhr angenommen werde», da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abend» (mit Datum deS nächste» TageS). — Die Anzeigen finden ohne Preisausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitz«» Eisenbahn-Zeitung. — Nr. 214. — 12. Jahrgang. Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. Mittwoch, 14. September 1892. Politische Rundschau. Chemnitz, d«n 13. September. Deutsches Reich. — De» Kaiser und die Welt-Ausstellung iu Chicago« Das „lll. Journal" bringt folgende Meldung, die i» einzelnen Punkten sich aber doch etwas gar zu bestimmt ausdrückt und daher »och der Berichtigung zu bedürfen scheint: „Wie wir erfahren, liegt die Möglichkeit vor, daß der deutsche Kaiser ii» Jahre 1893 die Wclt- AuSstetlung in Chicago besuchen wird. Am letzte» Sonntag ist nämlich vom Kaiserpaar im MarmorpalaiS zu Potsdam Herr William Steinway aus New-Aork (ein geborener Braunschweiger), der Chef der berühmten Pianofabrik, in Audienz empfangen worden. Im Laufe der Unterhaltung äußerte der Kaiser, cs sei nicht ausgeschlossen, daß er die Ausstellung in Chicago . besuchen wurde. Auf eine be zügliche Frage des Kaisers erklärte Herr Stein way, daß der Kaiser die Neise nach Chicago und zurück i» etwa 24 Tage» machen könne. Ein Besuch des deutschen Kaisers in Amerika, wo seit de» großen Ereignisse» von 1870/71 das Deutschthnm in hoher Achtung stehe, Würde die Amerikaner mit lebhafter Freude erfülle». Der Kaiser überreichte Herrn Steinway bei dem Schlüsse der Audienz seine Photographie mit eigenhändiger Unterschrift." So gewiß ist die Neise denn doch wohl kaum, wie hier angcdeutet wird. — Die Schule« der pommerscheu Stadt Polluow habe» dem Fürste» Bismarck iu diesen Tagen i» Varzin einen Be such abgestattet. Der Altreichskanzler befand sich bei bester Laune und vorzüglicher Gesundheit und dankte zn wiederholten Malen für die ihm dargebrachlen Ovationen. — Bericht und Vorschläge betreffs der MMtärstraf proeehordttUUg, welche von der Jmmedialcommissiv» erstattet worden sind, befinde» sich, wie verlautet, derzeit noch im Cnbinct des Kaisers »ud eS ist noch keine Bestimmung darüber getroffen, ob die weitere» gesetzgeberische» Vorarbeiten von dem Reichskanzler oder von dem Kriegsminister geleitet werden sollen und wer die Ver tretung der Vorlage im Bundesralh und Reichstage zu übernehme» haben wird. — Auf de« Glückwunsch, de» der Berliuer Magistrat der Stadt Genua z»m Columbnsfeste übersandt hat, ist umgehend telegraphisch folgende Antwort eingegangen: „Der großen Hauptstadt der deutschen Station erwidert Genna mit herzlicher Zuncigniig und mit de», lebhaften Vertraue», daß die große Völkervcrclnigiing, welche heute im Hafen von Genua stattfindet, ei» sicheres Pfand sein möge für de» Fortschritt deS frenndlichen Verkehrs und der Eintracht unter den Völkern." — Dem Reichstage werden bekanntlich noch Rach forderungeu für die Belhcilignng des Deutsche» Reiches a» der Weltausstellung i» Chicago zngehe». Die „Voss. Ztg." erwähnt mm ei» Gerücht, diese Forderungen sollen im Hinblick auf einen mögliche» Besuch des deutschen Kaisers in der Weltansstellnngsstadt erhoben werden. Das ist sicher übertrieben. — Wahrscheinlich am Donnerstag nächster Woche dürfte die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Berlin statlfiiide». Die Verhältnisse haben sich jetzt so geklärt, daß außer dem Bürger Meister Zelle keine andere Candidatur in Betracht kommt. An der Bestätigung derselbe» dnrch den Kaiser dürste wohl nicht zn zweifeln sein. Der Finanzminister vr. Miguel kehrt in diesen Tagen von seinem Sonmieranfcnthalt in Harzbnrg nach Berlin zurück und sollen alsdann die wichtige» Entscheidungen über die vielbesprochene» Vorlagen getroffen werde», mit denen sich Reichstag und preußischer Landtag zn beschäftige» habe» werden. — Verschiedene Zeitungen theilen mit, daß zur Auf bringung der Kosten der neue» Militärvorlage auch eine Erhöhung der Börseustcuer erwogen wird. Wir haben schon vor mehreren Wochen darauf hingewi'ese», daß die Börse noch weit mehr, als bis her, bluten kann. — Gin Reichscommiffar für die Cholera. Der „Reichs anzclger" bringt folgende amtliche Bekanntmachung: „Behufs einer wirksamen scuchenpolizcilichen Conlrole der Unter- und Obcrclbc und der mit ihr in Verbindung stehenden Fluß- und Kanalwege habe ich aus Grund des Artikels 4 der Neichsverfassuiig in der Person der königl. . preußische» Ober-RegierungS-RathS Freiherr» v. Richthofen «inen „Reichscommissar für die Gesundheitspflege im Stromgebiet der Elbe" berufen. Den, Reichscommissar ist das erforderliche ärztliche Personal zur Verfügung gestellt. Er ist angewiesen, unverweilt mit den Behörden derjenigen Bezirke, welche durch seine Amlsthätigkeit berührt werden, in Verbindung zu treten. Ueber die Einrichtung des Dienstes und über die Vertheilnng des zur sachverständigen Beauf sichtigung der GesuiidhcitSverhältuissc aus den vorbezeichneten Schiff- fuhrtSstraßen berufenen ärztlichen Personals wird der Rcichrcommissar das Erforderliche bekannt mache». Die Geschäftsräume desselben be finde» sich im Neichsamt des Inner», Wilhelmstraße 74. Der Reichs kanzler. Graf von Capr-'vi." — Der vor einiger Zeit unter choleraähnlichcii Erscheimingen erkrankte Generalleutnant v. Helvig in München ist am Montag ver storben. Als Todesursache wird Unterleibstyphus angegeben. — Die Handelskammern begrüßen säst ohne Ausnahme die 'von Deutschland abgeschlossenen Handelsverträge, durch welche unserer Industrie neue und vermehrte Absotzgelegenheit und zwar für eine Dauer von 12 Jahren verschafft werden. Wenn auch manch« ihrer Wünsche unerfüllt blieben, was bei de» mannigfach entgegengesetzten Interesse» >,»d bei einem Vertrage, der zwischen zwei Staaten ab geschlossen wird, am Ende selbstverständlich ist, so geben sie doch der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Handelsverträge dem deutschen Export i" ^?"e komme» werde» und daß, wenn diese Verträge nicht zn Stande gekommen wären, die Schädigung der Interessen der deutschen Expvrtlndnstrie im Vergleich z»r letzten Vergangenheit noch viel größer gewesen wäre. - * 1 Landtag wird, nach einer dem „Hann. sE. tugehenden, von ihm al» zuverlässig bezeichnet«, Miltheilung, spätestens für Mitte November, der Reichstag etwa 14 Tage »ach Eröffnung des Landtages einbernfen werde». — DaS Berliner Polizeipräsidium hat eine Verfügung erlasse», »ach welcher die Backwaar« in de» Bäckerläden vom Publikum nicht berührt oder gar gedrückt werden darf. Der Bäcker braucht so behandelte Backwaare nicht wieder zu nehmen. — Die Durchschnittspreise von Roggen betrugen i» Berlin im Monat August 145 Mk., i» Königsberg in Pr. und i» Posen 133, in Bromberg sogar »ur 131 Mk., wogegen sie im Weste» höher waren: Aachen 205, Trier 169, Hana» 160 Mk. Der Weizen kostete i» Berlin 166 Mk., Frankfurt a. O. 169 MI., Bromberg 186, Koblenz 193 »»d Aachen 21K Mk. — Von der Wibmann-Expedition. Soweit bisher Nach richten über die Wißmanu-Expcditio» vorliegen, lasse» sic eine» be friedigenden Fortgang derselben erkennen; allerdings darf hierbei nicht übersehen werde», daß gerade der erste Thcil des Weges, von Chinde bis zu de» Murchisoiifällen, die welligsten Schwierigkeiten bietet. Oesterxetch-Ungaim. Am Verflossenen Sonntag fand i» Wien eine von mehrere» Tausend Bauarbeiter» besuchle Versammlung gegen die Verzögerung der neuen Wiener Verkehrsaulage» statt. Ein socialdemokratischcr Nefcrcilt beantragte, cine Deputation an den Kaiser zn entsenden »nd diesem die schreckliche Lage der Arbeiter zu schildern, sodann aber durch große Strabcndeuwnstralioncn de» Beginn der Baute» z» er zwingen. Die Versammlung stimmte unter dem lebhaftesten Bcifalle z», nachdem ei» Redner »och ansgcfnhrt hatte, daß man sich dnrch keinerlei Folgen von diesen Dcinonstralioncn abhalten lassen werde. — Für Sonntag, Vcn 1l. -. M., hatten die Antisemiten n»tcr Führung der Abgeordneten Lueger, Geßnian», Troll cine Versamm lung nach Kirchschlag, wo Troll begütert ist, einbernfen. Die fort schrittliche» Wähler erschiene» ebenfalls »»d mit ihnen Or. Krona» wctleo; sie hatten die Majorität und die Versammlung verlief überaus tninulliiarisch. Als Kronawetlcr spreche» wollte, eulstand eine all gemeine Prügelei. Die Knechte Troll s kamen herbei und schlugen mit Knütteln darein. Schließlich erschienen Gensdarmen und brachte» die Naufendc» auseinander. Italien. — Die Columbnsseier in Genua verlänst in ungestörter Weise. Für Dienstag hat König Hnmbcrt eine Einladung zn»> Frühstück bei de», srniizösischei, Geschwadercominandaiiteii angenommen. — Demnächst soll die Wahl eincS neuen Generals des Jesuiten ordcns des verstorbenen Pater Anderlady stattfinde», und zwar soll die Wahl in oder bei London vorgenommen werde». Die Residenz des Jesnitengrnerals ist in Fiesole bei Florenz. Frankreich. — Der Führet! der radikalen französischen Partei, der Abgeordnete Clemenccau, hat an den russischen Botschafter von Mvhrenhcim i» Paris e!» Schreibe» gerichtet, worin er gegen die Aenßerung eines dortige» Journals prvtestirt, in welchem ihm vor geworfen wird, er bekämpfe ein russisch-französisches Bund»iß. Hecr Elemenccau erklärt, er sei ei» Anhänger dieser Allianz, tadelt aber den Uebereifcr scincr Landsleute bei der Erstrebung desselben. Der Uebcreifec der Franzosen geht »nn allerdings bis zur Speichelleckerei gegen alles Russische. — Gegen ihren tvestasrikanische» Feind, de» König von Dahomey, kämpfe» die Franzose» jetzt mit goldene» Waffen: Sie haben Verwandte des Königs Bchanzin bestochen, eine» Aufstand zn veranlasse». Die Sache ist aber nicht gelungen. Der Vormarsch der Franzose» in'S Innere soll fortdaner». — In St. Qneen tagt der Congreß der svcialislischcn Gemeindevertretungen Frankreichs. Wie die Dinge liegen, werde» die gefaßte» schönen Be schlöffe wohl ans dem Papiere stehen bleibe». — Der Stand der Cholera in Paris ist wesentlich »»verändert. Gxosrbvttalmleir. — Londoner Zeitungen melde» ans Afghanistan, daß die Truppe» des Emir Abdnrrahnian wieder einmal von den auf ständischen HazaraS geschlagen sind. Der Emir will jetzt selber ein großes Neichsheer sammeln und gegen die tapferen Bergstämmc führen. Rußland. — Die Choleratodesfälle haben in Petersburg ab-, i» Kiew dagegen bedeutend zugenoinmen. Die meisten Opfer forderte die Ccholera in Transkankasien, wo nach amtlichen Meldungen bis zum 8. September 21500 Personen starben. — Europäische Justiz, einschließlich der Schwurgerichte, soll in dem noch halbasialischen Gouvernement Astrachan eingeführt werde». — Der Namenstag des Kaisers Alexander ist in diese», Jahre der Cholera wegen sehr still begangen worden. Amerika. — Ans den Hamburger Dampfern, welche im New- Jorker Hafen in Quarantäne liege», kommen immer »och neue Cholerafälle vor. Das Elend an Bvrd ist groß. — Im Direkto rium der groben Weltansstellnng in Chicago ist auch da» deutsche Element der Bürgschaft Chicagos dnrch hervorragende Personen vertrete». Von diese» war Herr Georg Schneider, Präsident der Nalionalbank iu Illinois, einer der fünf Begründer der Aus- stcllungsgesellschaft, denen i» erster Linie die Verwirklichung der Welt- ausstellnngS-Jdce und die Wahl Chicagos zn verdanken ist. Herr Schneider entfaltet augenblicklich >» seiner Eigenschaft als Director deS Unternehmens und Mitglied mehrerer wichtigen Ausschüsse eine besonders für die Interesse» des deutsches Reiches »»d deutscher Privat- AuSsteller ersprießliche Thäligkcit. Sächsisches. — Lodtenliste. Ans dem Rillergttte Unwürde bei Löban, wo er gewöhnlich i»> Sommer längere Zeit Aufenthalt z» nehme» pflegte, ist einer d« hervorragendste» und geachlelstt» Vroßindnstriellen Dresden-, Herr Geh. Commercienrath Ernst Jo rdai^ im 62.Lebk»S z'ahre verstorben. — Jahrmärkte. In Dresden versammelte» sich etwa hundert Marktfierantcn, »m sich über die Absenkung einer Petition a» da- Königl. Ministerin», des Innern um Aufhebung de-Verbot» der Abhaltung von Jahrmärkten j» Sachsen schlüssig —'l machen. Die Petition lautet dahin, das Verbot vom 31. August d. ^ die Abhaltung von Jahrmärkte» innerhalb des Königreiche- Sachsen betreffend, aufzuheben »»d »ur von der Cholera thalsächlich erfaßt« Bezirke z» sperren beziv. das Verbot amlShaiiptmannschaftSweise zu beschränken. Da Tausende von kleine» Geschäftsleuten, so heißt e» in der Petition, ihren Erwerb nur i» dem Besuch der Jahrmärkte finden »nd suche» müssen, so werde» dieselben dnrch da» gedacht« Verbot i» schwerstem Maße geschädigt „nd dem Ruin enigegeiigefüh«, umsomehr, als von den i» ihrer Existenz so schwer Bedrohte» wohl keiner die Mittel besitzt, um monatelang den auf diese Weise hervor- gerufene» Stillstand des Geschäftes anshaltei, zu können. Auch ei» großer Theil der sächsische» Industrie werde durch das Verbot hart getroffen, da dieselbe theil,vcise „ur für Marktconsn», arbeite. Außer dem sei zu bemerken, daß die Märkte doch meist mir von den in allernächster Nähe wohnenden Geschäftsleuten bezogen werde», daß die Märkte meist überhaupt »ur eine» Tag dauern und die Fieranten da,,» nicht einmal am betreffende» Orte übernachtetem Die Petition fand Annahme. Auch von Schncebcrg, BernSbach und Lauter sind Petitionen cm das Ministerium des Innern abgcsandt worden, in denen »m Aufhebung des Verbots der Abhaltung der Jahrmärkte nachgesncht wird. Dnrch das erwähnte Verbot suhle» sich viele Handwerker und Marktsteranten in ihrem Erwerbe wesentlich ge schädigt. — Landes-Lotterie. Die 4. Classe der 122. königl. sächl, Landes-Lotlerie wird am 3. und 4. Octvber 1892 gezogen. Die Erneuerung der Loose ist „ach H 5 der dem Plane zn dieser Lotterie aiigefügte» allgemeinen Bestimmungen spätestens vor Ablans de» 24. September 1892 bei dem Collccleur, dessen Name und Wohnort auf dem Loose anfgedrnckt und niifgestempell ist, zu bewirke». — Verkehrswesen. Eine für de» Verkehr wichtige Verord nung hat da» sächsische Justizministerium erlassen. ES ist bestimmt worden, daß die Znstellung eines KündigmigsschreibenS im Stadt bestellbezirke durch den Gerichtsvollzieher nicht mehr wie bisher 50, sondern nur 25 Psg. kostet. Die Znstellnng einer Kündigung durch das Gericht hat einen weil höheren Werth, als die durch di« Post., mittels cingeschri'ebciiei, Briefes. Der Einlieferungsschein für letzteren beweist nämlich nur den Tag der Aufgabe des Kündigungsbriefes, nicht aber de» Inhalt desselben, weshalb in Streitfällen da»» immer zur Eidesznschiebnng gegriffen werden muß. Dagegen kn,,,, ein ge richtlich gekündigtes Hypolhckencapilnl ans de», viel billigere» Wege des UrknndenproccsscS cingeklagt werden. Will man also bei ciuer Wvhimngs- oder Capitalkündigmig sicher gehen, so übergebe ma» di« ans einen Bogen Schreibpapier geschriebene Kündigung »ebst einer Abschrift de», Gerichtsvollzieher zur Znstellung. Die Abschrift der Kündigung wird alsdann der „euere,, »linisteriellen Bestimmung ge mäß im Stadibeslcllbezirke für 25 Pfennige und im Landbestell« bezirke für 50 Pfennige durch einen Gerichtsdiener de», Adressaten überreicht. — Michaeliömeffe» Das Ministerium des Innern hat den Beschluß des Stadlrathes zn Leipzig, die diesjährige MichaeliSmesse gänzlich ansfallen zn lasse», genehmigt.- — Feuer. Die Stadt Frankenberg wurde am Sonntag abermals Vv» eine», größeren Brande heimgesncht. Ans bisher noch „»ermittelte Weise war gegen 2 Uhr in de», an der Feldstraße ge legenen Barlhcl'schcn Hause ein Brand entstanden, welcher sich infolge der leichten Bauart der Häuser mit rasender Schnelligkeit über ba den, Webermeister Rodelt gehörige Hans, wie über das Cigarren» fabrikanl Brcitfeld'sche und das Vogclsang'sche Haus ausbreitele »nd sä»»»tl!che Wohnhäuser mit ihren Hintergebäuden vollständig ver nichtete. 16 Familien sind dnrch dieses Schadenfeuer obdachlos ge worden und habe» eine» großen Theil ihrer Habe dem Element zum Opfer bringen »lüsscn. —II. Sie-mar, 12. Seplembcr. Im Laufe voriger Woche wurden in hiesiger Gemeinde mehrere Stücke» Wäsche, welche auf der Bleiche lagen, gestohlen. Als Thäteri» wurde die Frau des hiesigen Schnlhausmanns Müller ermitlelt. Bei der in deren Wohnung vor genommene» Hanssilchnng fand man jedoch nicht »nr die gesuchte Wäsche, sonder» »och cine Menge anderer Gegenstände, welche ohne Zweifel ebenfalls gcstvble» worden sind. Es war zna, Erstaunen für die Polizei, als sie 4 Kvffcr und 2 sog. Laden voll Wäsche für Er wachsene und für Kinder (Mnller's habc» keine Kinder) und „och viele andere Sachen fand, z. B. Schuhwerl, Strnmpfwaare», Barchent ». A. »>., Alles „och neu. Fra» Müller, welche trotz ihres großen Wäschevorralhs kein Hemd ans de», Leibe getragen habe» soll, als sie verhaftet wurde, ist dem Landgericht Chemnitz überwiese» worden. Es wäre wünschcnswcrth, daß alle Diejenige», welche» Maaren der genannte» Art gestohlen wvrde» sind, die bei Mnller's anfgefniidenen besichtige» wollte», um deren Ursprung fcstznstelle». Die Maare» l egen bei hiesiger Gemeiiidcvcrwaltiing zur Ansicht ans. —6. Obelgräfenhain, 12. September. Gestern Abend brach im Kleingute des Herrn Trepte hier ans »och unbekannte Weise Feuer ans, welches in kurzer Zeit die Scheune »nd das Wohnhaus i» Asche legte. Bon Kleidern und Bette» kvnnlc ein Thcil gerettet werden. —8. Oelönitz, 12. September. Bei günstigem Weiter feierte gestern, Somilag, der hiesige Professionsverci» „Albania" im Gasthaus „Bellevue" seine Baiinerweihe. Eine Anzahl auswärtiger Bruder- vereine, sowie viele andere Vereine von hier, hatten sich, da- Fest zn verschönern, jri„gcf»»de». Nachdem die Vereine in, Garten Auf stellung genommen, wurden die Meister und Geselle», sowie alle Fest- theilnehmer vom Vorsteher de- Vereins auf's Herzlichste begrüßt. Da»» wnrde das Banner, welches in weißer Seide mit schwarz, roth, goldenen Buchstaben gestickt, die Worte zeigt: „Arbeit und Fleiß, ziert Jüiigling und Greis" von den dazu «»-erwählteweißgekleideten Jungfrauen dem Verein mit einer treffenden Ansprache übergeben. Der Vorsteher dankte den Jnngfrane» im Na»,«» des Verein» und rvor, daß der Verein diese» Bonner für immer al» ein Heili »WWW