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für Bischofswerda, Stolpe« nnd Umgegend Amtsblatt Le» königlichen Werichtoamteo «nd Les Stadtrathes zn Kischosower-a.. ,—. Diese Jeitschrist erscheint «Schentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet viertestShrlich Sj Ngr. Inserate «erden die gespaltene Seile oder deren Raum mit 6 Pf., dergleichen unter vier Zeilen mit 2Z Rgr. bevechnet und Dienstag« und Freitag« bi« früh 8 Uhr angenommen. ^6.< Mittwoch, den 2V. Januar. >1864. S a ch s k n. Bischofswerda, 18. Januar. Vergangene Nacht chauste dei der immer noch anhaltenden strengen Kälte ein so heftiger Sturm, raß er fast einem Orcan glich und bis fast zu Mittag anhielt. Selbst die Eisenbahn soll an einigen Stellen verweht gewesen sein, jedoch war dadurch keine Störung des Verkehrs eingetreten. Heute Abend hat die Kälte, nachdem sich der Sturm so ziemlich gelegt hatte, eben falls abgenommen. Das königliche Finanzministerium hat die sämmtlichen Oderforstmeistereien angewiesen, das Emsammeln der Maikäfer im nächsten Frühjahr in den StaalSwaldungen mit allem Eifer und Nach druck betreiben zu lassen, auch zur Herstellung ge meinschaftlicher Verbände für diesen Zweck mit zuwirken. Die Kammersitzung am 12. d. M., in welcher die Berathung des Bau-EtatS ihren Anfang nahm, bot wieder einmal daS eigenthümliche Bild dar, daß die Kammer den Wunsch ausdrückte, die Re gierung möge wehr fordern, alS sie gethan. ES liegt der fiskalische Bau-Etat vor, zu welchem 877,920 Thaler etatmäßig und 2,542,900 Thaler transitorisch verlangt werden. Darunter sind für Etraßenneubauten 80,000 Thlr. etatmäßig nnd 80,000 Thlr. transitorisch. Letztere Summe wün schen viele Abgeordnete erhöht zu sehen, um irgend einer Gegend noch eine staatliche Kunstßraße zu zuwenden. Chausseen wurden neu ober in anderer Anlage gewünscht: Döbeln-Bahnhof, mehrere in der Annaberger AmiSyauptmannfchast, Reustadt- BischofSwrrda, Dippoldiswalde-Tharandt, Geter- Schwarzenberg, Lengefeld-Olbernhau, Chemnitz- Zwönitz, Thum-Stollderg, Markneukirchen-Klingen thal, Reichenbach-Bahnhof, Pirna-Liebstadt. Der Abgeordnete Barth stellte den sehr zweck« mäßigen Antrag, diejenigen Soldaten, welche den Abschied erhalten, sollten denselben nebst ihren Gut haben durch die Poü rthalten, damit sie nicht ge- Nöthigt seien, während der Winterzeil eine kost spielige weite Reise in die Garnisonstabt zu machen. Neunzehnter Jahrgang. Die Zahl der in Dresden lebenden Polen nimmt fortwährend zu. Nickt selten kommt «S vor, daß dieselben ohne aste Pässe und Legitimationen hier eintreffen, so daß die Polizeidirrrtion sie darum ausweisen will. Es ist ausfällig bemerkt worden, daß die betreffenden Paßlosen hierauf die Inter« vention des französischen Gesandten angerufe» htchea und von diesem mir Legitimationen versehen Wörden sind, infolge dessen sie von der Polizei die Erlaub« niß zum fernern Aufenthalt erhielten. Wie oft gleichsam durch höhere Fügung. ,«in schweres Unheil von einem Menschen abgewendet wird, dafür dient — wie die „C. Zig. auS Dresden berichtet — folgender Vorfall zum Beweise. ES war in der Nacht zum 8. Januar Morgens gegen 5 Uhr, da erwacht wie durch Zufall der Sohu^HpS in der großen Plauenfchen Gaffe 23 wohueMm Humoristen C. Reinhardt auS dem tiefsten Schlqfe, steht sich im Zimmer um und bemerkt zu seinem großen Schrecken, daß die ganze Decke über ihm glüht. Ec verläßt schleunigst daS Lager, uw fich nach Hilfe umzuthun; da stürzt rin großes Stück Decke und der Ofen deS darüber befindliche« Zim mers gerade auf raS Kopfkissen herab, auf welch«« wenige Augenblicke vorher der junge Mann geruht. Natürlich wurde durch schnell herzugeeilte Hjlfg per Brand gelöscht. Am 12. Januar begaben sich der Honda cheiter Baumgärieu und dessen Ehefrau aus Jmnitz bet Zwenkau auf das Rittergut Kotschbar aus Hand arbeit und schlossen vorher ihre beiden Knaben tw Alter von 3H und 5^ Jahren in ihre Wohnstube ein. Nachmittags in der fünften Stunde fanden diese unglücklichen Eltern bet ihrer Rückkehr nicht allein den in der Nähe deS Ofens stehenden Torf kohlenkasten brennend, sondern leider auch ihr beiden Kinder erstickt. DaS Feuer konnte bald wieder ge löscht werden, nicht aber gelang «S, di« Kleinen in'S Leden zurückzurufen. In Beiersdorf bei Reusalza erstickten in der Nacht vom 11. zum 12. ». M. der 25 Jahr alt» RitlergutSpachter Goll« (welcher krank in f«tn«r Stube lag) und drffen 40 Jahr alt«, auf de«,