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MdmfferTageblalt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und erscheint an alrn Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezug-Preis monatlich 2,— AM. t°!en umereAusnü eru^"S AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern Iv Apsg. Alle Postanstaltcn und Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend NN Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung..eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Anzeigenpreis: die 1 spaltige Millikmeterzeile (46mm breit) 7Npfg., die 2spaltige MillimeterzcileDer amtlichen Bekannte machungen bei direkter Auftragserteilung II Rpfg. ohneNachlaff. die 1 spaltige Text-Millimeterzeile (90mm breit) 2ORpfg^ Erschcinüngslllge u Platz. F e r n s p r e ch e v : Amt Wilsdruff Nr? 6 ^oUchUften °UerUn °na^ Moglrchkett beruckstchtlgt. - - - ———2 ^Anzeigen . Annahme biss vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. IedeA — Rabattanspruch erlischt, wenn der,Betrag durch Klage eingezogen werden muh oder^ec^Auftraggeber^in Konkurs Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des^Städt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 105 — 93. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Telegr.-Adr.: „Tageblatt Montag, den 7. Mai 1934 Postscheck: Dresden 264V Der Weg zu den Herzen. Zur Versammlungsaktion der NSDAP. K8L. Die Neichspropagandaleitung der NSDAP, hat eine große Versammlungswelle angekündigt, die in diesen Tagen beginnen und im Laufe von zwei Monaten bis ins kleinste Dorf, bis in den letzten Winkel der Städte das aufklärende Wort unserer Redner tragen soll. Der Sinn einer solchen großzügigen Maßnahme erklärt sich aus dem Wesen unserer Auffassung von Staat und Volk. Es wäre falsch, wollte mau diese Versammlungswclle uur als Propagandaaktion unter den bisherigen Begriff Propaganda fassen. Der nationalsozialistische Staat wird — wie der 12. November 1933 gezeigt hat — vom vertrauen von 40 Millionen erwachsener Menschen ge tragen, dazu aber von der Liebe und dem fanatischen Glauben der deutschen Jugend, die diese Liebe und die sen Glauben nicht hat durch den Wahlzettel zum Aus druck bringen können, die uns aber jeden Tag ein neues Zeichen dafür gibt, daß sie in diesen nationalsozialisti schen Staat so fest hineinwächst, daß dieser Staat nicht »lehr zu erschüttern sein wird. Der Volksgenosse, dem in seinem politischen Denken »och Reminiszenzen vergangener Jahrzehnte haftenge- Ueben sind, wird auf die Meldung von der bevorstehen- deu Versammlungswelle erstaunt gefragt haben: War - »m das eigentlich? Warum eine Versammlungswelle, die NSDAP, hat doch die Macht, ihr Staat steht fest »U unerschütterlich, ihre Arbeit ist sichtbar von Erfolg Mlönt, eine Wahl steht nicht bevor? Wir wollen diesem Volksgenossen keinen Vorwurf Mchen, denn alle früheren Parteien sahen Versammlung "U Wahl als zusammengehörende Dinge an, das eine «l- Nittel zum Zweck des anderen. Die NSDAP, frei- »ch hat es vom ersten Tage ihres politischen Kampfes «» anders gehalten. Sie sah in der Versammlung — Mz gleich ob die Zehntausend-Mann-Versammlung in »er Stadt oder die Zehn- und Zwanzig-Mann-Versamm- jung auf dem Dorf — den Weg zu den Herzen oer deutschen Menschen. Der Nationalsozialismus hat iu der Zeit des Kampfes um den Staat gewußt, daß es Urauf ankommt, die Menschen wirklich in ihrem ganzen Dauben und Vertrauen zu besitzen, er hat dieses Grund- pnnzip seines politischen Kampfes auch heute nicht nur «>cht vergessen, sondern es zum Fundament feines Staa bs gemacht. Und deshalb werden unsere alten Redner, die viinderte und aber Hunderte Mal mit dem Einsatz ihrer Unzen Kraft diesen Kamps um die Herzen ausgenommen Üben, wieder hinausgehen ins Volk, werden zu den ihnen vertrauten Menschen sprechen. Sie werden sprechen nicht nur von den Erfolgen des heutigen Staates, fondern vor allem — und das ist der wesentliche Zweck dieser Versamm- mngswelle — von den Versuchen, mit denen Men- iMn, die uns nicht verstehen, weil sie uns nicht verstehen wollen, diese gigantischen Erfolge der nationalsozialisti- Mn Staatsführung herabmindern und unsere Staatsidee verfälschen wollen. Gerads weil wir wissen, daß das Volk gläubig und vertrauensvoll zum nationalsozialistischen Staat steht und w ihm die Erfüllung tausendjährigen Ringens sieht, wollen wir in diesen zwei Monaten ihm insbesondere auch »eigen, was wir auf diese kleinen Nörgeleien zu ant- haben. Wir werden das Unkraut der kleinen riMlkastereien dadurch ausreißen, daß unsere Redner die " kleinen Fragen der Biertisch- und Kaffeeklatsch- poutiker vor das Licht der Öffentlichkeit ziehen und sich mit Um.', was ^tw dort „erzählt" wird, einmal mit aller wHlichen Gründlichkeit auseinandersetzen. Die nationalsozialistische Bewegung hätte es nicht »vstg, sich mit diesen meist mehr dummen als dreisten ^orgeleien zu beschäftigen, aber sie hat auch keinen Grund 'Ur generellen Auseinandersetzung aus dem Wege zu UUm Gründlich, wie sie stets ihre Aufgaben angepackt wird sie jetzt alles das Geflüster, das irgendwo im »."borgenen blüht, an das Tageslicht ziehen und es dem - zeigen. Sie wird mit wissenschaftlicher Genauigkeit Ee Fragen Rede und Antwort stehen, die am ver- reaktionären Stammtisch ausgeheckt werden. - Wieder könnte ein Volksgenosse kommen und fragen: sollen wir, wir vierzig Millionen, die aus lseschwätz dieser wenigen Besserwisser und Mies- nichts geben, warum sollen wir diese Versamm- a. U» besuchen? Wir sagen darauf: Ihr sollt von unseren sta» hören, was in versteckten Winkeln über uns ge- UM wird, damit ihr an der Widerlegung dieser Lügen in-; ?A°ächtigungen das wahre Wesen unserer national- ^lwUstlschen Bewegung, die vor dem Forum des ganzen offen Rede und Antwort steht, noch mehr als „ Uer kennenlernt, damit ihr auf alle Zeit gefeit seid immun werdet gegenüber der Besserwisserei und wA, damit dieses alte Erbübel endgültig aus ,,Volk verschwindet und Platz macht einem bis m'm letzten einheitlichen Willen der Nation. UÜr uns Nationalsozialisten aber sollen diese beiden "ne wichtige Etappe in unserem Kampfe sein, wollen iu diesen Monaten xeiaen. daß unsere Bewe- „Deutsch che Zaar immerüar!" „Für uns gibt es nur eins: unser ewiges Deutschland!" Oie gewaltige Treuekundgebung der Gaardeutfchen in Zweibrücken. Die gewaltige Kundgebung der Saardeutschen in Zweibrücken in der Pfalz, auf der Reichsminister Goebbels sprach, war von herrlichstem Wetter be günstigt. Die im Jahre 1926 erbaute Turn- und Fest Halle, von deren Balkon Reichsminister Doktor Goebbels seine Ansprache hielt, liegt quer vor dem Ge lände, aus dem sich die riesigen Mengen Teilnehmer an der Kundgebung versammelt hatten, über die ganze Breite der Festhalle war ein gewaltiger Adler mit ans gebreiteten Schwingen angebracht. Darunter standen in meterhohen Buchstaben die Worte: „Deutsch ist die Saar!" Links und rechts von der Halle wehten die Fahnen des Dritten Reiches an hohen Masten. Der etwa 300 mal 500 Meter große Platz war von Festteilnehmern wie übersät. Im Gegensatz zu ähnlichen Kundgebungen im Reich überwog die Zivilkleidung; die von der reichsdeutschen SA. und SS. gestellten Ordner hoben sich durch ihre Uniform von den Teilnehmern ab. Seit Stunden war das deutsche Saarvolk ununterbrochen nach Zweibrücken zur Kundgebung marschiert. Zu Beginn der Veranstaltungen sang nach dem baye rischen Avanciermarsch die Menge gemeinsam die fünfte Strophe des Saarliedes. Nachdem der Badenweiler Marsch verklungen war, begrüßte der Gauleiter der Pfalz, Joseph Bürckel, Reichsminister Dr. Goebbels, der von den Anwesenden mit großem Beifall begrüßt wurde. Bürckel führte in seiner Begrüßungsansprache aus: Herr Reichsminister! Sie stehen auf einem Boden, der in einem mehr als tausendjährigen Kampf um das Deutschtum geweiht ist. Heute ringt erst recht ein kern deutscher Volksteil gegen völkische Vergewalti gung. Diesem Volk mutet man eine Abstimmung zu, gleichwohl man weiß, daß ein Mensch schon in dem Augen blick abgestimmt hat, da er als Kind einer französischen oder deutschen Mutter das Licht der Welt erblickte. Der Präsident der Saarregierung sucht diese gottgewollten ewigen Gesetze durch Zuckerbrot und Peitsche ab zuändern. Herr Reichsminister, vor Ihnen stehen Zehntausende deutscher Arbeiter, die in zäher Verbissenheit nichts anderes kennen als ihr Deutschtum. Ihr Appell an Frankreich heißt immer wieder: Gebt den Weg frei für Verständi gung. Sie geloben immer wieder nur eins: Frankreich, Völkerbund — für uns gibt es nur eins: Unser ewiges Deutschland!" Hierauf ergriff Dr. Goebbels das Wort zu seiner großen Rede an das Saarvolk. Als der Reichsminister geendet hatte, überreichten ihm junge Mädchen im Namen des Saarvolkes eine Schale mit saardeutscher Erde. Dann sprach der Landesleiter der Deutschen Front des Saargebietes, Joseph Pirro. Der Treue- schwurzur Mutter Germania klang in das Deutschland lied aus. Zum Schluß sangen die Hunderttausende be geistert das Niederländische Dankgcbet sowie sämtliche Strophen des Saarliedes. * Sie Rede des ReiSmimIlers Goebbels Die große Rede, die Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda Dr. Goebbels zum Tag der Saar in Zweibrücken hielt, gestaltete sich zu einem großartigen, allen Hörern wohl unvergeßlichen, gewaltigen Bekenntnis der Zugehörigkeit des Saargebietes zum deutschen Mutterlande. Der Minister überbrachte zu Beginn seiner Aus führungen unter brausenden Heilrufen der Menge die Grüße des Reichspräsidenten und des Führers, darüber hinaus aber zugleich auch die Grüße des ganzen deutschen Volkes, das sich, wie er betonte, mit den Saarländern verbunden fühlt und in dieser Stunde vor aller Welt bekennt, daß die Menschen an der Saar gung als feste und gigantische Brücke des Vertrauens das deutsche Volk mit dem nationalsozialistischen Staat lebendig verbindet, daß von unserer Bewegung der Weg führt in das Herz jedes Volksgenossen. Dieser Weg wird durch nichts und durch niemand jemals getrennt werden können, weil wir immer und immer wieder an diesem Weg bauen. Wir werden in diesem Werk nie aufhören und rasten, denn der Weg zu den Herzen der deutschen Men schen ist der Weg. der in die kommenden Jahrhunderte rührt. Lelmut SLndermann. Geist von deutschem Geiste sind. Ditz Zeiten sind vorbei, so fuhr der Minister fort, daß die deutsche Nation der Welt das schimpfliche Beispiel innerer Zerrissenheit und parteipolitischer Zerklüftung bot; Deutschland ist wieder eine Nation geworden, und , es lebt in dieser Nation ein einiges, geschlossenes Volk. Dieses Volk ist in dieser Stunde mit uns allen hier ver bunden, es sendet seine brüderlichen Grütze, und es be kundet seine Entschlossenheit, auf seinem Recht zu bestehen. Noch sind wir :m Reich alle innerlich erfüllt von der einzigartigen Millionendemonstration am 1. Mai, bei der sich das deutsche Volk geschlossen zum Führer bekannte. Die Tatsache, daß cm diesem Tage auch im ganzen Saar gebiet trotz Terrors, Schikanen und behördlichen Drucks die Fahnen Adolf Hitlers wehten, soll der ganzen Welt ein eindeutiger Beweis dafür sein, daß nicht nur das deutsche Volk sich zum Saargebiet, sondern daß auch das Saargsöiei sich zum deutschen Volk bekennt. (Stürmischer Beifall.) Grenzen und Zollschranken können nicht ein einiges Recht wegschasfeu, das in den Sternen hängt. i Ihr, meine Volksgenossen nn^ Vie ihr hier zusammengekommcn seid, um das Bekenntnis znm dcu^ckien Volkstum abzvwaen macht das Wort wahr: Deutsch die Saar immerdar! (Brausende Heilrufe.) Einig und geschloffen stehen wir auf dem Boden unseres Rechts und bekennen vor aller Welt, daß keine Willkür und keine Gewalt uns von diesem Recht und seiner Ver fechtung jemals abbringen kann! Gewalt und Willkür konnten nur zum Ziele kommen in einer Zeit, da Deutschland seine innere Geschlossenheit verloren hatte. Die Zeiten aber sind vorbei, daß Deutschland nur Objekt der internationalen Weltpolitik war. Sicher ist, daß alle anderen Staaten uns an Waffen überlegen sind. In einer Beziehung aber läßt sich die deutsche Nation üch von keiner anderen übertreffen: in der Entschlossenheit, mit. allen Kräften und allen Mitteln ihr nationales Leben der Welt gegenüber zu verteidigen. Dieses Deutschland der Volksgemeinschaft hat seinen inneren Glauben wicdergefunden, und deshalb ist auch die Frage eurer Heimkehr ins Reich nicht mehr eine Sache der Parlamente, der Parteien oder der Kabinette, die heute kommen und morgen wieder gehen müssen, sondern sie ist die Sache des ganzen großen 66 - Millionen - Volkes deutscher Nation geworden. Wir haben deshalb allen Grund, in Beruhigung und in gesammelter Kraftreserve der kommenden Entwicklung entgegenzusehen. Vor allem ihr saarländischen Arbeiter, die ihr trotz allen behördlichen Drucks hier hergekommen seid, könnt davon überzeugt sein: Neben euch und und hinter euch steht nicht etwa nur die deutsche Intelligenz, stehen nicht etwa nur die Adligen oder die Kapitalisten — essteht hinter euch das Mil lionenheer der deutschen Arbeiter, die, da sie wieder zum Deutschtum zurückgefunden haben, wie alle anderen guten Deutschen entschlossen sind, euch zum Reich zurückzuholen und eure Sache zu der eigenen zu machen. Wir alle kennen zu euch nur ein Gefühl brüder licher Verbundenheit, und wir wollen euch gegenüber vor aller Welt bekennen: So weit man in anderen Fragen der Außenpolitik auch gehen mag, will oder kann: in der Saarfrage kennen wir kein Zurückweichen und kein Kompromiß! (Brausende Heilrufe.) Saarland ist deutsch! Saar land wird deutsch bleiben! Wir werden nicht ruhen und rasten, bis die Schranken der Willkür, die uns heute noch trennen, niedergerissen sind und ihr wieder als Brüder des Blutes in den Verband des Reiches zurüükehren könnt. Denn Willkür hat euch vom Mutterlande weggerissen. Niemand glaube, daß Schikane und kleinliche Quälerei einem deutschen Mann oder einer deutschen Frau das deutsche Gefühl und Bewußtsein aus der Brust Heraus reißen könnten. (Lebhafte Zurufe: Niemals!) Man möge heute mit französischem Geld den saarländischen Gruben arbeiter von sich abhängig zu machen versuchen, möge sich bemühen, seine Kinder unter wirtschaftlichem Truck in französische Schulen hineinzupressen — die Tatsache laßt sich nicht leugnen, daß vor dem Kriege nur K> pro Tausend im Saargebiet die französische Sprache sprach, und daß selbst der ehemalige italienische Ministerpräsident Nitti über die Vergewaltigung des Saargebietes sagte, daß auf 700 000 Deutsche noch nicht 100 Franzosen kommen! (Lebhaftes Hört, hört!) Da gehen die Männer im Lande herum, die euch Saar ländern weiß machen wollen, daß im Reich der Terror herrsche und es deshalb das beste sei, die Fremdherr schaft des Völkerbundes auch für die Zukunft freiwillig auf sich Li: nehmen. (Lebhafte Pfuirukeü Lcü erspare