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S«hn««b«ng 10. «4. VINM, dtt f. Milk M Aue, den 3. Februar 1911. Niederschlema, den 4» Februar 1911. Königl. Forstrentamt Anuaberg. Hester Lltllr erneut eine nicht hoch genug zu bewertende Anerkennung findet. Der Freispruch im Wiederaufnahmeverfahren des MrtneidSprozrsseS Schröder hat fünf Männern die Rehabilitierung ihrer Ehre gebracht, die vor 15^/, Jahren wegen Meineid» zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt worben sind- zwei von den sieben damal» Verurteilten sind inzwischen gestorben, kein gerecht Denkender, und sei er auch der entschiedenste Wegner der von den Freigesprochenen bkk«N!eum pvitliichen Ansichten, wird dem am Freitag e gmgeuea urte» oe» Schwurgericht» zu Elsen sein« Dec Rat der Stadt. Pollzeiabteilung. In Bertr.: Schubert, Stadtrat. Dev Gemeinderat. Klemm, Gemetndevorstaud. König!. Forftrcvierverwaltnug Crottendorf. MocUenicliau. Schneeberg, 5. Februar. Der Deutsche Reichstag hatte in der ver gangenen Woche mehrere Ruhetage, nachdem das Wert» zuwachssteuergejetz in dritter Lesung angenommen worden ist. Aber wenn sich auch das Plenum bis zum 6. Februar vertagt hat, so hatren doch die Abgeordneten keine Gelegenheit, zu feiern. Vielmehr waren und sind die Kommissionen vollauf beschäftigt, neues Arbeitsmaterial für das Plenum zu schassen, dem noch ein großes Pensum zu erevigen obliegt, so daß man sich auf eine lange Session gefaßt machen kann. Neben dem Reichstag lenkte der preußische Landtag die Aufmerksamkeit auf sich: das Abgeordnetenhaus ivegen dec von den Sozialdemokraten provozienten unliebsamen Auftritte, die u. a. dazu führten, daß dem Abgeordneten Liebknecht das Wort entzogen werden mußte und daß die Koniervativen sich nach dem Verhalten des Abgeordneten Hoffmann weigerten, gemeinsam nut den Sozia.demokraten in irgend einer Kommission oder im Seniorenkonvent zu arbeiten — das Herrenhaus durch die E» Nennung des Klempner meister» Plate in Hannover zum Mitglied«, de» eriien Handwerkers, der in da- Herrenhaus etnzieht. Durch diese ehrenvolle Ernennung hat unser Kaiser zugleich den Handwerkerstand geehrt, dessen Bedeutung für da» Wirt schaftsleben durch die Berufung de» Herrn Plate an aller» Oeffentliche Stadtverordnetensitzung in Lößnitz Dienstag, de» 7. Februar, Ab. 6 Uhr. UmWlW Ws Weckkskl MfOM. Im Gasthofe „zur Glashütte" in Crottendorf sollen Donnerstag, den ». Februar ISLI, von Vorm. 40 Uhr ab, versteigert werden: 2318 Schletfklötzer, 13917 Klötzer, 5390 Reisslängen, 61 rm Nutz» scheite (ungespalten), 312,§ riu Brennscheite (1. Klasse ungespalten), 49„rm Breun« kuüppeh 56,z rm Zacken, 2,g -riL 'Brennäste, 944 rm Abraumretsig in den Abteilungen 20, 34 und 41 (Schläge) und Abteilung 20 (Durchforstung) sowie 355 rm Stöcke tu vitn Abteilungen 9 und 17. »« »«lUsrn«»- "schUI U,Uch MI Lin,»«, »a 1«^ »«4 »,» »»« «»,111» t« »>i,bi,i»qiM ti«»» »« itz. puii^ll, irpL, »«M. — ,,««« 1» »1,., i» »«»4n> »« >»» »» «». «q»viii « »f,., I» «Hw-Ieli »1, «1». 4»i»»qiU» u »n. Brezelverkauf durch Kinder in Aue. Auf Grund von 8 42b der Reichsgewerbeordnung und 8 b de» Kinderschutzgr» fttze» wird Knaben unter 14 Jahren während des Monats Februar da» Feilbieten von Brezeln und anderem Backwerk auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder an öffentlichen Orten oder ohne vorgängige Bestellung von Haus zu Haus nur unter den nachstehenden Bedingungen genehmigt: Die Knaben müssen da» 12. Lebensjahr vollendet haben und dürfen den Handel nicht länger al» drei Stunden und nicht nach 8 Uhr abends ausüben. An Sonn» und Festtagen ist die Beschäftigung auf die Zeit von 11 Uhr vormittags bi» 1 Uhr nachmittag» beschränkt. — Solchen Knaben, die dtese-Beschränkungcn nicht beachten, wird die Erlaubnis auf das laufende Jahr entzogen, auch sind sie zu bestrafen. Auf jeden Fall bedürfen solche Knaben einer Arbeitskarte Bäcker und andere Gewerbetreibende, welche Brezeln und andere Backwaren durch Knaben in der oben bezeichneten Weise feilbieten lallen, haben die Knaben anzuhalten, daß sie zur angegebenen Zeit den Berkaus elnstellen, auch muffen sie sich genau überzeugen, daß die Knaben das 12. Lebensjahr vollendet haben und daß ihnen diese Beschäftigung nicht von der Polizeibehörde untersagt ist. Wer Kinder in einer hiernach unzulässigen Weise beschäftigt, macht sich strafbar. Aue, am 22. Januar 1910. Der Rat der Stadt. — Polizeiabtcilung. — In Bertr.: Schubert, Stavtrat: Nleoram mi valnfrsund ZehneaberA. ' ürrnfpr«ch,ri -oüugung versage«, «beuso wie Männer der verschiedenst», Und ebenso unperechtig po irischen, der verschiedensten bürgerliche» Parteien, alle» Da» Oberlandesgericht voran der Verteidiger der Angeklagten seit Jahren, sofort s Eingaben und Gesuch, zu verneinen: um was e» sich hier handle sei in der Hauptsache ein Konflikt des Hauprangeklagten Schröder mit einem Gendarmen. Er sei in einer politischen Ver- sammlung Vorkommen, es wäre aber dasselbe, wenn er sich bei einem Tanzvergnügen ereignet hätte. Wenn die damaligen Geschworenen zu einem Schuldig gekommen seien, so hätten sie sicher ihren Wahrspruch nach bestem Wissen und Gewissen und nicht, wie man jetzt sagen höre, aus politischen Motiven abgegeben. Und auch der Ver teidiger Or. Niemeyer, der sich nicht nur in der ersten wie in der jetzt abgeschlossenen Verhandlung sondern in der ganzen langen, zwischen den beiden Prozessen liegen den Zeit mit Wärme, mit Aufopferung seiner Klienten annahm, bezeichnete es in seinem Plaidoyer am Frei» tag als eine geschmacklose Demonstration, daß Schröder, während er noch im Zuchthause saß, als sozial demokratischer ReichstagSkandtdat aufgestellt wurde. Eine unglückliche Verkettung von Umständen, das verwor rene Bild, welches die Zeugenaussagen über die Vorgänge in jener folgenschweren Bergarbeiterversammlung zu Bankau bei Herne lieferte, hat da» tm Jahre 1895 auf Grund de» Wahrspruchs der Geschworenen gefällte Urteil gezeitigt, das durch die neue Schwurgerichtsver handlung — wenn auch verspätet — aufgehoben wurde. Nur beiläufig sei darauf hingewiesen, daß da» bedauerttchr Schicksal Schröder» und seiner Mitangeklagten s. Z nicht durch Verufsrtchter sondern durch Laienrichter bestimmt wurde, daß also kein Anlatz vorlteat, den Prozeß zu An arisfen auf den Richterstand tm allgemeinen -u verwerten. Und ebenso unberechtigt ist ber Vorwurf der Klassenjustiz Hamm, welche» sauf Grund d«r esuch« da» erste Urteil aufhob und das' und ein SiegeSfest der deutschen Rechtspflege gewesen. So ist der endgilrtge AuSgang dieses Prozesses, weit entfernt davon, der Au beutung zu parteipolitischen Zwecken dienen zu können, vielmehr geeignet, das Vertrauen zur Rechts pflege, das Vertrauen zudenen, die berufen sind, über Recht und Gesetz zu wachen, zu stärken und zu vertiefen. Die Rede Pichons hat nicht lange die öffentliche Meinung in Frankreich beschwichtigt. Kaum hat man die deutsch-russische Verständigung über die Bagdad bahn verdaut und verziehen, daß Rußland Frankreich nicht be nachrichtigt hat, da fällt ein Telegramm der „Agence HavaS" aus Konstantinopel in die mühsam hergestellt« Ruhe und berichtet von Verhandlungen, dis zwischen England und der Türkei über die Fortführung der Bag dadbahn bi» zum Persischen Golf stattfinden. Der „Temps* hat überrascht über diese neuen Verhandlungen Hinte» dem Rücke» Frankreich» sofort seine Nachforschungen beim Quay d' Orsay angestellt, um die Frage klarzustellen. Auf dem Ministerium des Auswärtigen ist nicht» von den behaupteten Verhandlungen bekannt. Und der „TemvS" stellt es al» eine neue Hintansetzung Frankreichs hin, wen» dem deutsch-russischen Nebereinkommen nun eine englisch-türkische Abmachung über die Bahn Bagdad—Per« sischer Golf folgp» sollte Pichon hat am 27. Dezember 1009 von einer Zusammenarbeit der vier interessierte» Mächte England, Rußland, Deutschland und Frankreich gesprochen, btz der in dem Projekt der Bagdadbahn Frank reich einen gleichen Anteil wie oie am meisten begünstigte Macht von Men Verbündete« zugesichert bekommen sollte. Inzwischen hat sich die deutsch - russisch« Verständigung vollzogen und widerspricht den Versicherungen Pichons. Am iS. Januar 1910 hat Pichon, üder da» Potsdamer Abkommen befragt, geäußert, daß e» sich lediglich um Fragen der russischen und deutschen Bahnprojekt« handelt, » - ->» — «» ««ME», »l» »IN., u «hr. «I» Esiq.n str dl, »«41««,I,, »»f»»»»u du »»«4»» »,u «» di» «k,»14rj'»nm, l»»i« »» d««»»U„ 41,«» »>«d »l4> ^»1» »trd str »1, ««4»,«-« UW»»»U4 ,»k«^n»k 2»M»«» In dem Konkursverfahren über da» Vermögen de» Lithographen August Friedrich Falck, Inhabers einer Buch- und Steindruckerei in Aue ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter», zur Erhebung von Einwendungen gegen da» Schluß- verzeichnt» der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschluß fassung Ler Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke — sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder de» GläubigerausschusseS der Schlußtermin auf de» L. März LSLI, vormittags 11 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Aue, den 4. Februar 1911. Der Gerichtsschreiber des König!. Amtsgerichts. HD Hz Nachstehend bringen wir unsere Bekanntmachung vom 44 22. Januar 1910 über den Brezelverkauf durch Kinder in Er- innerung.. nachdem das Verhalte» des Hauptbelastungszeugen Münter Wiederaufnahmeverfahre» anordnete, tat dies ohne Rück- Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen ließ, für die sicht auf die vorauszusehende Ausbeutung der Angelegen» Nn chuld der Angeklagten etngeiretcn sind- Nichts wäre also j heit durch die politisch radikale Partei, nur geleitet von unzutreffen er als den Prozeß, der vor anderthalb Jahrzehnten dem Verlangen, ohne Ansehen der Person oder der Partei mit der Verurteilung Schröders und seiner Gefährten endete, Klarheit zu schaffen und daö Recht zur Geltung zu brtn» zu einem politischen und die tm Wiederaufnahmeverfahren gen. Dieser Anschauung gab auch der Verteidiger Aus» jetzt nach Verbüßung ihrer Strafen Fretgesprochenen zu i druck als er sagte, der Tag, an welchem jenes Urteil auf politischen Märtyrern stempeln zu wolle». Zutreffend be«!gehoben wurde, sei nicht eine Schlappe sondern ein Triumph merkte der erste Staatsanwalt Eger, der selbst den Antrag - - - stellte, sämtliche Schuldfragen zu Gunsten der Angeklagten Mittwoch, den 8. Februar 1SI I, vorm. L0 Uhr solle« SV Büchsen eingelegte Früchte und verschiedene Ladeneinrichtungsgegenstände versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthaus „zum Löwen" in Lauter. Schwarzenberg, den 4. Febr 1911. Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts. Oberschlema. Oeffentliche Gemeinderatssitzung Dienstag, den 7. Febrnar IS LI, abends */°8 Uhr, im Gemeindeamt. MebMIksfreunö s W Tageblatt B Amtsblatt M . jur Lie ka1.miL MlizchrnBchMen in Ms.GMhain.SarknsteinSoham n gesrgsnstMEMtz. L«uE-!.SchMbsrg.ZchwaMb-rL bZw-Wil-enM oEine zweite Leichenfrau ist an Stelle der in Ruhestand ^BfA44Ty* getretenen Frau der«. Schnerrer baldigst wieder anzustellen. Bewerberinnen, welch« des Schreibens und Lesen- kundig sein sollen, wollen ihre Gesuche bi» 15. d. M. anher einretchen. 2 Lößnitz, am 4. Februar 1911. Der Rat der Stadt. Nachdem die Austragung der Gemein seanlagou- zettel für ISII erfolgt ist, werSen die Beitrags pflichtigen, denen ein Anlagenzettel nicht zugeaangen ist, hiermit aufgefordert, sich al»bäld bei der Ortssteuereinnahme zu melden. Reklamationen gegen die Veranlagung sind bis spätestens den SO. Februar ISII beim unterzeichneten Gemeinderat schriftlich und mit gehöriger Begründung versehen einzuretchen. Später eingehende Reklamationen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Die Anlagen find fällig in 4 Terminen und zwar am 1. Februar, 15. Mai, 1. August, I. November. Die Terminsbeträge sind binnen 2 Wochen nach ihrer Fälligkeit zur Vermeidung des Mahn- bezw. Zwangsvollstreckungsverfahrens zu bezahlen.