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Amlsha»u>tmannschafl. -es Amlsgerichk» rm- -es Sta-trats zu Dippol-tswal-e Kontor Dresden 12548. t7^XX)S0»< M 277 Mittwoch den 29. November 1922 88. Jahrgang z° Vierteljährlich LJMK.ohn«Z»- vage». — Einzelne Nummer» . " Pt. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L 890 Milliarden Defizit. Die tro st loseLage unserer Retchsfinanzen. In der letzten Sitzung des Reichsrats stellte sich der neue Reichskanzler Dr. Cuno den Vertreter» der Länder vor und gab der Ueberzeugung Ausdrucks daß die Aufgaben, die uns in der nächsten Zeit be vorstehen, nicht bewältigt und gelöst werden könne» von einem Kabinett allein in Zusammenarbeit mit de» Reichstag, sondern er dazu der verständnisvollen Zu, sammenarbeit mit den Ländern bedürfe. Der Reich» kanzler kündigte ferner an, bald die Mintsterprä)- denten der Länder zu einer Aussprache nach Berti» zu bitten, die für die Arbeit des Kabinetts gründe sätzlich und grundlegend sein soll. Hierauf ergriff Ministlr'atdirektor Sachs das Wort zur Begrünt»«»« des sechsten Nachtrags des Reichs, hauslpttts. Dieser Nachtrag gibt ein geradezu nieder, drückendes Bild unserer allgemeinen Finanzlage. De» vresamtfehlbetrag erhöht sich von bisher 28» Millierde» Mark auf 89V Milliarden, wovon nur etwa 46 Mil liarden aus der in diesem Jahre fälligen Zmangsanlcih« gedeckt werden sollen. Es bleibe» somit 844,8 Milliar- den Mar» ohne Deckung. Der Neberschuß im Haus halt der allgemeinen Rcichsverwaltnng ist verschwun den. Rnr die Eiseubahnverwaltnng deckt noch die Aus gaben mit den eigene« Einnahme». Die Postvcrwaltnng erfordert schon eine» Zuschuss von 47,9 Milliarden Mar». WeisjeritzJeituug Tageszeitung unö Anzeiger für DippoMswatte, Schmieöeberg V.L W nommcn. — Als der Name elneS neuen Reichskanzlers in der Presse D austauchte, als da der Name Cuno genannt wurde, hat sich wohl W mancher alte Dippoldiswalder des alten, würdigen, schlanken Kauf- Mund Handelsherrn August Cuno erinnert, der sein Geschäft im D Eckhaiife Kirchplatz und Zerrengasje betrieb (jetziger Inhaber Joh. D Richter). Der Genannte, ein geborener Seifersoorfer, Ende der UM »ierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auch Ratsmitglied D unserer Stadl, hatte keine Kinder und ist also der Reichskanzler D kein direkter Nachkomme unseres ehemaligen Mitbürgers. (Man D sehe übrigens nachfolgende Notiz einer auswärtigen Zeitung.) :: Der neue NeickManzkr Dr. Euno entstammt, I w-c das „Quedlinburger Kreisblatt" mitteilt, einer alten I Quedlinburger Familie. Sein Grossvater war Chnussce- » geldeinnchmer in dem Chnusscehausc an der Strasse I Quedlinburg—Meder, sein Vater war zuletzt Geheim I nicr Negierungsrat im Kriegsministerium. Nahe Vcr- » wandte von ihm leben noch in Quedlinburg, nämlich I dec Sattlcrmeistcr Cuno und d.r Mehrer Fritz Cuno, I beides Vettern des Reichskanzlers Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des I Schulbezirksvorstandes Freitag den 1. Dezember 1922 abends st-8 I Uhr in der alten Schule (Zimmer Nr. 9): Mitteilungen. — Schul- I tastenverteilung für den Gutsbezirk. — Festsetzung der Entschä- D digung für Ueberlassung von Schulräumen an Vereine usw. — I Anrechnung der Bauausführungen. — Anfrage des Bezirksschul- I amtes, Fortbildungsschulverband belr. — Antrag aus Einführung I des Kochunterrichts in der MädchenfortdildungSschule. — Gesuch I des Herrn Lehrer List um GehaltSnachzahlung aus Kriegsjahre. — I Festsetzung des Mietzinses für Dienstwohnungen usw. — Etwa D noch Eingehendes. , ^Pojscudors. Line „mysteriöse" Geschichte, die in letzter Zelt in Amerikas Europapolitik. Die Lockerung im Gefüge des englischen Weltimps- ciums, die starken Selbständigkeitsbestrebungen der Do- nrtnions, der Machtschwund der zentralen, zusammen fassenden und richtunggebenden Regierungsgewalt t» London ist etwas, das die deutschen Politiker nicht richtig sehen. Denn sonst hätten sie merken müssen, daß die englische Weltgeltung und Weltbeherrschung einfach fundamental erschüttert ist. Erschüttert ist el vor allem dadurch, daß heute der französische Impe rialismus ganz Europa beherrscht und dies« militä rische Beherrschung in eine wirtschaftliche zu erweitern ^swebt^st. Das ist der Ginn der französischen Rhew- Wie ist die Einstellung Amerikas zu dieser End Wicklung? Die Politik der amerikanischen Hochfinaru und Industrie fördert diese Entwicklung mit allen Kräb ten. Sie will das Erbe der englischen weltwirtschaft lichen Herrschaft übernehmen. Auch in Europa, i« der diesseitigen Hemisphäre. Die Voraussetzung für diese Politik ist die Unterbindung jeder Möglichkeit, daß England jemals wieder die Vorherrschaft über Europa gewinnt und, gestützt auf diese Machtbasi», eine straffe, gesicherte Beherrschung der Völker- unt Länderbrücke im Orient. Das heißt, Amerika Lat ei» dringendes Interesse daran, die heutige Vor mach tstel- lung Frankreichs in Europa zu erhalten und zu sichern. Das bedingt nun wiederum einen dauernden macht politischen Ohnmachtszustand Deutschlands, mit dessen Erstarken England eines Tages die Vormacht der Fran- zosen brechen könnte. Mit einem Wort: Die Grund lage der amerikanischen Politik ist das Verbleibe« Frankreichs am Rhein. Von diesem Gesichtswinkel aus betrachtet erscheint alles andere selbstverständlich. Frankreich am Rhei» wird nicht mehr sein als der Mandatar und Vogt Amerikas Eine internationale Reparattonsanlethe wiä di« deutsche Substanz und Industrie mühelos in dir Hände Amerikas spielen und uns in vollkommene wirb- sthaftliche Abhängigkeit bringen. ES kommt dazu, daß eine Verminderung der Reparationsverpflichtungen, auch eine spätere eventuelle Revision des VersaM« Vertrages, an dieser Abhängigkeit nichts wird än dern können. Amerika hat natürlich rein Interesse an einer weiteren Selbstzerfleischung Europas. Aus dem Wege über das Zugeständnis der verlangten Pfänder und Sicherheiten am Rhein, über die inter nationale Anleihe, die, im Verein mit dem Morato rium, sowohl die Mark stabilisieren, wie die drin genden finanziellen Bedürfnisse Frankreichs befriedi gen kann, wird die Lösung im amerikanischen Sinne ge funden werden. Daß jemals Frankreich Europa machtpoltttsch und wirtschaftspolitisch wird beherrschen können, die Ge fahr ist nicht vorhanden. Dazu fehlt ihm erstens di« eigenwüchsige Kraft, dem steht die dauernde Feind schaft des vergewaltigten Deutschland und England« gegenüber. Das ist die Hilfe, die Deutschland von Amerika - erwarten hat. OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Am 25. d. M. fand unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmann v. d. Planitz eine Sitzung des Wohlfahrts pflegeausschosses Dippoldiswalde-Land statt. Nach Be- arüßung der Erschienenen wurde in Erledigung der 30 Punkte um fassenden Tagesordnung eingetreten. Der Ausschuß nahm Kennt nis von den durch den Bezirkstag bzw. den Versicherungsver tretern erfolgten Ergänzungswahlen von Mitgliedern für den Pflegeausschuß, wählte seinerseits die durch bas Los ausgeschie denen freien Mitglieder wieder und erklärte sein Einverständnis mit der Erweiterung des in Angliederung an den Pflegeausschuß bestehenden Iugendausschusses durch Hinzuwahl eines dritten Ver treters der Kriegsbeschädigten- und Zinterbliebenenvereinigungen. Der Ausschuß nahm ferner Kenntnis von der Richtiosprechung der Rechnung von 1920/21, vom Stande der jetzigen Kassenverhältnisse und von den im Laufe -es Jahres erhaltenen Staats- usw. Unter stützungen und ihrer erfolgten Untervertellung. Die infolge der Geldentwertung notwendig gewesene Neuregelung der Reisekosten und Tagegelder der Bezirkspflegerin, die sich nunmehr prozentual den jeweils für Staatsbeamte festgesetzten Sähen angleicht, fand Zustimmung des Ausschusses, er beschloß, diese Regelung auch bis auf weiteres beizubehallen und es bei den Entschädigungssätzen für die Mitglieder des Pslegeausschusses, die sich ebenfalls nach den jeweils geltenden Sähen für Staatsbeamte richten, bewenden zu lassen. Mit Interesse wurde der Bericht über die Erholungs- sürsorge im vergangenen Jahre entgegengenommen. Nach diesem sind insgesamt 107 Kinder, teils In Georgenfeld, Sohland, Dürren- verg, teils an der See (Wiek und Göhren) untergebracht gewesen, wofür dem Wohlfahrtsamte 54 344,50 M. Kosten insgesamt ent standen sind. Soweit diese Kosten nicht von dritter Seite gedeckt sind, ist der Pflegeausschuß mit Uebernahme der Restkosten auf den Pflegebezlrk einverstanden. Unter Berücksichtigung der Geld entwertung beschloß der Ausschuß, die Entschädigungssähe für Hebammen für Ausübung der Säuglingsbesuche ab 1. Oktober 1922 auf das Dreifache der bisherigen Sähe zu erhöhen und nahm ferner zustimmende Kenntnis von einer Anzahl vorgetragener Fürsorgefälle. Schließlich wurde noch von einer Mitteilung des Wohlfahrtspflegeverbandes Dippoldiswalde - Stadt Kenntnis ge nommen und beschlossen, im Falle der Auflösung des Verbandes mit einer Angliederung der zum Verband gehörigen Gemeinden an den diesseitigen Pflegebezirk grundsätzlich einverstanden „ sein, wegen Regelung der Lastenübernahme jedoch sich endgültige Vereinbarungen noch vorzubeyalten. — Anstelle des seither stets abgehaltenen Schühenschmaußes, vulgo St. Marlinsgans, der sich im Hinblick auf die gegenwärtigen Zeitverhällnisse verbot, hielt die hiesige priv. Echützengesellschaft am gestrigen Montag einen Unterhaltungsabend ab, der des Ab wechslungsreichen gar viel bot und der, da er vieles brachte, nicht nur manchem etwas, sondern allen viel brachte. — Ein fröhliches Tänzchen beschloß auch diesmal den vergnügten Abend. — Ab 1. Dezember wird bekanntuch Zucker nur noch aus Zuckerkarten ausgegeben. Das sächsische Wirtschastsminl- sterium hat Ausführungsbesiimmungen zur Reichsverordnung er- lassen, in denen es u. a. heißt: Zur Durchführung der Zucker- bewirtschastung wird beim Wirtschaflsministerium eine Landes zuckerstelle Sachsen errichtet. Der Mundzucker darf nur gegen Vorlegung der vom Kommunalverband ousgegebenen Zuckerkarte abgegeben werden. Die Verbraucher sind in der Wahl des Klein händlers frei. Etwa schon erfolgte Eintragungen in Kundenlisten oder sonstigen Zusicherungen bestimmten Kleinhändlern gegenüber sind ungültig. Die Abgabe von Zucker darf von der Ahnahme anderer Waren nicht abhängig gemacht werden. Dippoldiswalde. Nach einem Runderlaß des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft vom 13. September 1922 und auf Grund der Verordnung des sächsiscken Mirtschaftsministeriums vom 21. Oktober 1922 ist am 1. Dezember 1922 eine Vieh zählung vorzunehmen. Sie erstreckt sich auf Pferde (ohne Miütärpserde), Maultiere und Maulesel, Esel, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bienenvölker. Sttrn-Lichtspicle. '.Nm Mittwoch wird der ganz hervorragende neue Großfllm „Der Schatten der Gaby Leed" mit Grete Hollmann, Otio Gebühr und Karl '.'Inen in den Hanptrallen aufgeführt. Das prachtvolle, künstlerisch hochwertige Werk ist dem Pariser Leben ent- wartenden gerichtlichen Strafe die Kosten der Alarmierung, die infolge der sehr hohen Betriebsstosfpreise sehr beträchtlch sind, sowie die vom Rate der Stadt ausgesetzte Belohnung für die Ermittlung des Täters tragen muß, dürfte dies für den Be treffenden sehr kostspielig werden. Muldenhammer. Am Mittwoch vormittag wurde die Leiche des seit etwa 4 Wochen vermißten Bankbeamten Friedrich beim Ablassen des großen Teiches aus dem Schlamm zutage gefördert. Man hatte seinerzeit vom Ablassen des Teiches abgesehen, da der Fischbestand zu sehr gelitten hätte. Auf nochmaliges Ansuchen der Angehörigen ist dies jetzt aber geschehen. Es bleibt immer noch ein Rätsel, wie Friedrich in den Teich kam, der von beiden Seiten nicht gut zu erreichen ist. Plauen i. V. Aus einer Sandgrube in der Ostvorstadt sind in der letzten Zeit gegen 23 Zentner Alteisen weggeschafft worden. Jetzt hat sich herausgesellt, daß ein dort beschäftigter Arbeiter das Eisen gestohlen und vei einem Zändler verkauft hakle. Der daraus erzielte Erlös bezifferte sich aus 90 000 M. Daraus kann man ersehen, daß sogar Alteisen, das früher kaum beachtet worden lst, heute sehr hoch im Preise steht. . Zur Herstellung des Gleichgewichts, das die Reichs- Löbau. Wegen der lallenden Preise für die Ladende- regierung in ihrer letzte» Reparationsnote in Aus- leuchtnng haben die hieU sicht gestellt hat, muß mit dem Abbau der Be, Läden bereits abends 6 Uhr zu schließen. . hiesiger Gegend kursierte und die Einwohnerschaft In Aufregung ver- setzte — es handelte sich um ein angebliches Automobil-Attentat auf einen jungen Mann aus Börnchen, den sie im Auto hätten ver schleppen wollen — hatte seine Aufklärung zur Genugtuung der Ein wohnerschaft dahin gefunden, daß die ganze Geschichte der Phantasie de» betreffenden jungen Manner entsprungen ist, der in jugendlichem Uebermuie eine scherzhaft getane Aeußerung zu einem Erlebnis ge staltete und unwahre Angaben über eine angebliche „Entführung" machte. DerSden. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat die Milchhöchstpreise für das ganze Land vom 29. November ab auf 70 M. je Liter Vollmilch ab Stall, für Magermilch und Buttermilch auf 35 M. je Liter festgesetzt. Hierzu können die Landmolkereien einen entsprechenden Zuschlag fordern, der jedoch 8,40 M. bzw. 4,20 M. je Liter nicht übersteigen darf. Bei Ent fernungen über 5 Kilometer kann außerdem ein Transportzoschlag bis zu 2 M., über 5 Kilometer bis zu 3 M. erhoben werden. Der Butterpreis wird auf 700 M. je Pfund ab Gehöft und 770 M. ab gewerblicher Molkerei festgesetzt. Quark mit 75?S Wasser gehalt kostet 70 M- das Pfund. Der Kleinverkaof für 1 Liter Vollmilch soll keinesfalls mehr als 80L0 M. betragen. ' Omsewitz. Der Eemelnderat beschloß die unentgeltliche Toten bestattung. Di« Kosten für den Geistlichen, für Orgelspiel usw. ! , werden nicht mit übernommen. ! Pirna. Wegen Verschmelzung der Städte Berggteß- ! Hübel und Gottleuba, sowie der Gemeinde Hartmannsbach sand unter dem Vorsitz des Amtshauplmanns v. Thümmel, Pirna, als Unparteiischen, in Gottleuba eine Verhandlung statt, die aber zu keinem Ergebnis führte. Die schon seit längerer Zeit angeftreble Verschmelzung ist damit als gesckeltert anzusehen. Heidenau. Eine .Pferde-Debatke' gab es jetzt im Gemelnde- rat. Es handelt sich dabei um die Beschaffung eines Pferdege- svanns für den Gemeindehaushalt, welcher Vorschlag zunächst Gegnerschaft fand. Die für die Anschaffung geltend gemachten Gründe gaben dann aber den Ausschlag. Zum Ankauf der Pferde bewilligte man ein Berechnungsaeld von 500 000 M. An Arbeit wird es den Heidenauer Gemeinoe-Roflnanten nach den gegebenen . Darstellungen nicht fehlen. ' Sebnitz Hier wurde ein junger Mann aus Schandau festge nommen, der sich an den Demonstrationen in Dresden beteiligt und dort Herrenstoffe gestohlen hatte, die er hier zu billigen Pressen verkaufte. Bernstadt. Die hier tätige Gemeindeschwester Ernestine Wünsche ist als Hilfsschöffin gewählt worden. Königsbrück In der Nacht zum Sonntag wurden aus dem i Schaufenster und dem Verkaufsladen eines hiesigen Kürschners Pelz- : waren im Werte von etwa 2 Millionen Mark gestohlen. Kamenz. Die Arbeiterschaft der Grube Haye hatte sich bereit erklärt, am Bußtage eine Schicht zu arbeiten. Sie will nun 25 Prozent des hierfür erhaltenen Lohnes für die Altershilse abgeben. Auch andere Gruben sind diesem Beispiele gefolgt. Lt Michaelis. Aus den Kartosselspenden der hiesigen Land- wirte und dem Ergebnis einer Hausjammlung konnten an 68 Be dürftige des Ortes 194 Zentner Kartoffeln unentgeltlich verteilt werden. , Grimma Acht Landwirte von Mutzschen erklärten sich bereit, an ihre bisherige Milchkundschaft das Liter Vollmilch für 85 M. und ! das Liter Magermilch für 45 M. abzugeben. Der Gemeinde Kössern hat der Rittergutsbesitzer von Abendroth über 300 Zentner Kartoffeln zu wesentlich verbilligtem Preise zur Verfügung gestellt; außerdem erhalten die Aermsten, die Unterstützung durch die Armenhilfe be kommen, je 3 Zentner umionst. Ein Gutsbesitzer aus Wetteritz, der nicht genannt sein will, hat der Stadt Mutzschen für die minder bemittelte Bevölkerung 20 Zentner Kattoffeln unentgeltlich zur Ver fügung gestellt. i ' Leidig. Einen besonders glücklichen Fang mochte dieser Tage ! ! ein Kriminalbeamter bei der Nevhicn von Trödlergeschäften. Er fand ! in dem Buche eines solchen, eines 23jährigen Manner, Einträge über - gekaufte Rauchwaren. Bei näherer Prüfung ermittelte er, daß die Waren einem hiesigen Rauchwarenhändler durch den eigenen Markt helfer, den 22 Jahre alten, oft vorbestraften Kurt Hätt g, gestohlen ; worden waren und einen Wert von 2 Millionen M. hatten. Mit j Hilse seines jüngeren Bruders, Erich Härtig, der gleichfalls oft vor bestraft ist, hatte er die Felle — 30 Skunks, 29 Opossumfelle und 9 Bisamratten — für 55000 M. an jenen Trödler verkauft. Offen- bar hat der ehrlose Mensch noch bedeutend mehr gestohlen; so viel bis jetzt festgestellt, fehlen bestimmt noch 60 zugerichtete amerikanische ' Opossumfelle. ' ; Chemnitz. Am Sonnabend früh 5.40 Uhr erfolgte eine bös willige Alarmierung der Feuerwehr durch den öffentlichen Feuer melder Brückenstraße 9. Der Täter wurde von einem patrouillie renden Polizeibeamten überrascht und konnte sestgenommen werden. In Anbetracht dessen, daß der Täter außer der zu er-