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Znnen8ti'«88e »Me U kLL' 8^0888 >V!8l88N8I' 81^888 8. Wtihnachtsgedaiire». Feiertage, ärztl. Sonutagsruhc. Kreisaiisschilß. Militärpeusiviis- Miitmaßl. Wlttenmg: Kiil,l! 2e,,,«,teb«* »D t Verist, gescb. Gerickitsverhandl.. Weibnachisschmi. Weibiiachlsbuch. Spreiiibcrger Prozeß nebelia. vielleicht Arott. > LvNMllff, ^4^. LcZcNN'cr I -»ßk.D. Die nächste Nummer der „Dresdner Nach richten* erscheint Mittwoch den 27. Dezember, vormittags. Heute Sonntag den 24. Dezember und am zweiten Feiertag sind unsere Geschäftsstellen Marienstraße 38 von 11 bis '/»I Uhr mittags geöffnet. Morgen am ersten Feiertag bleiben sämtliche Geschäftsräume geschloffen. Weihnachten. Wieder ist das Zeit der Liebe und des Friedens bei uns ein- gokehrt und erquickt mit seinem milden Gnadenschimmer alle Herzen., Da gedenken wir, vorwärts und rückwärts schauend, der gespannten Zeiten und wünschen vor allem,'daß die Seg» nungen deS Friedens unserem deutschen Vaterlande auch ferner erholten bleiben, und daß an Stelle der Kämpf«, die wir in Afrika um die Aufrechterhaltung unserer Herrschaft zu führen haben, endlich wieder die ruhige Kultur- und Zivilisationsarbeit in unseren dorügen Schutzgebieten ihren Fortgang nimmt. Zum dritten Mole, seit sein« Stämme und Gaue in einer politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft geeint sind, sieht zur Weihnachtszeit das deutsche Volk einen Teil seiner besten Söhne fern von der Heinrat im blutigen, Nerven uird MnSkeln erschöpfenden Kampfe begriffen, von Tod und Ge fahren umlauert. Während innerhalb der schwarz - weih roten Grenzpfähle bei dem Klang« der Weihnachtsglocken in dem Bewußtsein einer längeren Arbeitsruhe der Bevölkerung in Stadt und Land ein Gefühl des Geborgenseins sich be mächtigt, wie es nur in einem geordneten Rechtsstaate mit einer kraftvollen Regierung an der Spitze auskommen kann, gehen zu derselben Zeit Taufend« deutscher Männer, abgeschnitten von jeder Verbindung, den furchtbarsten Entbehrungen und Qitalen auSgesttzt, einem harten, ungewissen Schicksal entgegen, und jede Stunde kann ihr Fürchten und Hoffen für immer begraben. So ist mancher Wackere. Offizier wie Mann, der im Sturm und Drang der Jugend, der in patriotischer Be geisterung dem Ruf« seines Kaisers folgte, dem verschlagenen Feinde oder dem tückischen Klima erlegen, aber zu seiner letzten Ruhestätte, die ihm glücklichere Kameraden bereitet, dringen die Dankes» und SegenSwünsche des deutschen Volkes, das sich >ioohl bewußt ist der unendlichen Wehmut und Trauer, dl« heute die eines teuren Angehörigen Beraubten doppelt schmerzlich empfinden, das ober auch aus dem hohen Idealismus der deutschen Soldaten, von dem jeder neue Zusammenstoß mit dem Gegner erzählt, frische, freudige Hoffnung schöpft für die Zukunst. Und solches Vertrauen-, solcher Stärkung bedarf es mehr denn je. Wenn unter dem Wirken der weihnacht lichen Stimmung aus dem Tummelplatz der öffentlichen Streit fragen und „Gegensätze Friede einkehrt, so darf man sich doch darüber keiner Täuschung hingeben, daß dieser Friede voraus sichtlich nur von kurzer Tauer sein wird. Tenn ob wir die inneren Verhältnissen betrachten, ob wir an unseren Grenzen, in unser«. Nachbarschaft Umschau halten, kaum irgendwo bietet sich ein freundlicher Ausblick, der »nS das Kommende mrt ruhigem Selbstgefühl erwarten liehe. Wohl könnte es daS deutsche Volk ertragen - es wäre nicht zum ersten Male in solcher Hage von einer West von Feinden umgeben zu sein, wenn es, in sich selbst gefestigt, innerlich geschlossen dastände. So ober sind es tiefgehend« Gegensätze »nd böse, schnell wuchernde KrankheitS-Erscheinungen, welche an dem Marke unseres natio nalen Lebens zehren. Deutschland Hot im letzten Menschenalter «ine glänzende, ja beispiellose Entwicklung auf wirtschaftlichem Gebiete durchgemacht, aber es ist nicht ungestraft und unbe schadet dieses Fortschrittes teilhaftig geworden. Man möchte daS deutsche Volk mit einem Kinde vergleichen, das, lange Jahre hindurch in seiner körperlichen Entwicklung zurückgeblieben, plötz lich und sprunghaft an Wuchs zunimmt, aber bei diesem raschen Entwicklungs-Prozeß einen Schaden an seiner Gesundheit, eine vielleicht dauernde Storung seiner intellektuellen Fähigkeiten, davon trägt. — Nicht so sehr die bei wachsendem Reichtum« sich «instellend« Genußsucht, a>S die Freude am Schaffen und Er werben, daS Verlangen nach ununterbrochenen und neuen, großen Erfolgen ist eS, was daS deutsche Volk in breiten Schichten seinem einfachen Sinn, seiner Charakterstärke und da mit seiner nationalen Tüchtigkeit abwendig zu machen droht. Wir sind allerdings auf dem trügerischen Boden des Naturalismus allzuweit vorwärts geschritten. Wehe dem Irrenden, dem eS Nicht gelingt, der» sicheren Steig zu finde», der ihn der Ge fahr entrückt und ihn hinübersührt auf festen Boden, auf den Boden der Wirklichkeit und nüchternen Sachlichkeit. Auch an der Erfüllung dieser grundsätzlichen Forderungen, die, wenn irgendwo im Leben eines große», vorwärjsstrebenden Volkes nicht unbeachtet bleiben dürfen, haben cs die beiden, immer schärfer sich scheidenden Klassen, die bürgerliche Gesell- schüft und die Sozialdemokratie, in steigendem Grade schien lassen. ' Uüd gerade in diesem Augenblicke wird es nötig sein,,daran zu erinnern. Wie die rasche, günstige Ent wicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse den Standpunkt einiger maßen verrückt hat, von dem aus der deutsche Kaufmann und Gewerbetreibende das heimische Absatzgebiet und den Weltmarkt zu betrachten gewöhnt war, so hat auch die notwendige politische Teilnahme an überseeischen Interessen einen Instand geschaffen, der noch dauerndem Wechsel unterworfen ist, und solange dieser Mangel nicht beseitigt ist, etwas Beunruhigendes haben muß. Es hat dank der Energie und Umsicht des Leiters der Neichspolitik an Erfolgen anf diesen» Gebiete nicht gefehlt, trotz mancher Fehler und Rückschläge ist Tentschlniid in den Bahnen des weltpolitischen und wirtschaftlichen Wettbewerbes iin großen und ganzen fort geschritten, aber, wenn nicht alles trügt, wird inan sich, wo nicht aus eine Weichling, so doch vielleicht anf einen zeitweise» Still stand dieses Werdeganges einrichten müssen. Die Kritik, die des deutsche» Reichskanzlers Stellung zur Marokko-Frage in der fran zösischen Presse gefunden hat, der Ton und Inhalt des franzö sischen Gelbbiiches müssen dem objektiven Beobachter zu denken geben, müssen in ihm die Besorgnis wachrnfen, datz die Reihe der ernsten Komplikationen, die mit der Betonung des Gleich- berechtigiingsstaiidpiiiiktks durch Deutschland in Zusammenhang stehen, noch keineswegs abgeschlossen ist. Fürst Bülow hat das Eintreten einer Verstimmung vomiisgeseheii und vorciusgesagt, Herr Nouvier hat erklärt, daß die französische Negierung ihre meisten Rechte behauptet, die Wahrnehmung der übrigen sich Vor behalten habe, die deutsche Negierung endlich wird in einem Weißbuch die französische Auffassung der Lage richtigstellen: alles das birgt, zumal Frankreich sich ausdrücklich anf die „kostbare" Freundschaft Großbritanniens berufen bat. eine solche Fülle von Gäriings- und Zündstoffen, daß eS sehr großer Ruhe und wahr scheinlich auch einigen Bescheidcus bedürfen wird, wenn die Gefahr einer Wiederkehr der Krisis vermieden weiden soll. Das wird um so eher möglich sein, als die deutsche Negierung ihren Haupt zweck, den internationalen Charakter der marokkanischen Frage vor aller Welt klarzustellen, erreicht hat und aus dieser Grundlage das Weitere mit gewisser Zuversicht abwarteu kann. Nicht minder wird es geboten sein, der neue» Gestaltung der handelspolitischen Verhältnisse, die mit dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs und der neuen Handelsverträge am 1. März nächste» Jahres einsetzi, nicht mit allzu hohen Erwartungen, joweit dabei die beabsichtigte Wirkung eines erhöhten Schutzes der Landwirtschaft in Frage kommt, entgegenznseheii. Gerade die erste Periode der neuen Aera wird von der Geltung des »eilen Tarifs naturgemäß am wenigsten berührt werden, und für die weitere Entwicklung der Handels- nnd VerkehrSbeziehiliigcn deS Reiches hängt sehr viel davon ab, mit welchem praktischen Endergebnis in England der Kampf um das künftige Handelsshstem seine» Abschluß findet. DaS Allcrtraurigste und Beschämendste aber ist die wachsende innere Zwietracht einer Nation, die nur durch die politische Einheit und Geschlossenheit ihre heutige Stellung gewonnen hat und sie nur mit denselben Mitteln in der Zukunft behaupten kann. Die Augen ganz Deutschlands sind in diesen Tagen auf Sachsen gerichtet, wo ties bedauerliche Vorgänge gezeigt haben, daß die revolutionären Ereignisse in den Nachbarstaaten die breiten Massen in Deutschland nicht unberührt gelassen haben Wie bei früheren Revolutionen, die, im Auslände angezettelt, blutige Unruhen ans deutschem Boden nach sich gezogen Huben, wird auch diesmal das Deutsche Reich von der allgemeinen Gärung nicht verschont bleiben. Solchen Zuständen und Erwägungen gegenüber ist es wahr haftig schwer für den Freund des Vaterlandes, für den national gesinnten Teil des dciilschen Volkes, des friedcbollen Glückes, das sich stärker als sonst im Jahre jetzt auf die Menscheil herabsenkcii soll, bewußt und froh zu werden. Die allgemeine Erregtheit iiiidSpail- s »nng, der man im persönlichen Verkehr, dort Nervosität genannt, so oft und immer häufiger begegnet, hat sich auch auf daS politische Leben übertragen, und selbst die Erinnerung an die allumfassende und allerhaitende Liebe des Mensch gewordenen Gottessohnes, die Feier des Tages seiner Geburt, di« der Ursvrirng ist der Kultur und des geistigen Lebens der abendländischen Welt, kann die Unrast der neuzeitigen Entwicklung nicht völlig bannen. Miterlebt hat das deutsche Volk «ine Umwälzung der Macht- Verhältnisse, wie sie gewaltiger und folgenschwerer vielleicht seit den Tagen der Erhebung Europas gegen den napoleonischcn Despotismus nicht dagcwesen ist. Die Erschütterungen und Rück- stoße dieser Ereignisse hat es am eigenen Leibe empfunden und wird sie voraussichtlich noch lange empfinden. Gleichzeitig und in Verbindung mit diesen Geschehnissen ist das europäische Gleich- gewicht inS Wanken geraten, und noch weiß niemand, wie die kritisch« Lage, die nicht weniger als drei der ersten Großmächte, die drei ersten Kulturvölker in Atem hält, sich schließlich ge stalte» wird. ... Das aber muß jedem deutschen Manne im Laufe deS Jakrcv klar geworden sein, daß die Zeit nicht dazu angetan ist. zu feiern und zu rasten. Im Verkehr und Gewerbe, in Handel uns Wirtschaft, in Politik und .Kultur, überall pulsiert ein mächtige.', an Intensität und Initiative mit der Volkszahl und Voikskrast täglich erstarkendes Leben. Wie die Aufgaben und Ansor- derungen gewachsen sind, die au den einzelnen hinsichtlich seiner Kenntnisse und Fähigkeiten gestellt werden, so haben auch dw Völker in ihrer Gesamtheit auf eine Steigerung ihrer Leistungen, auf eine Vermehrung ihres Ansehens und ihrer Macht unablässig bedacht sein müssen. In Deutschland haben die ver bündeten Regierungen sich einhellig und entschlossen in den Dienst dieser Ausgaben gestellt: es ist Sache der Nation, den For derungen, die daraus erwachsen, Verständnis zu beweisen uno ihrerseits das Nötige zu tun, damit das deutsche Hans, in dem jeder Stamm, jede Konfession ihr gutes Unterkommen und Aus- kommen findet, den heraufziehenden Stürmen trotzen kann. Möge der Friede des Weihnachtsfestcs. mag auch sein unvergleich-! sicher Zauber schncll vorüberrauschen und sein Feiertagsglauz! bald wieder der trüben, harten Alltäglichkeit weichen, das dentiche ! ^ Volk gemahnen, daß dieser Friede nur erhalten und ungestört > II? bleiben kann, wenn die bewährten Grenzwächter des deutschen ^ Volkes, nationale Gesinnung und militärische Tüchtigkeit. die 35 Jahre hindurch jeden Gegner abgeschreckt haben, auch ferner hin ihr Hüteramt ausüben. Ein Volk, das sich wenigstens einmal im Jahre in seiner Gesamtheit zu dem Quell alles Lebens, zu dem unerreichten und unerreichbaren Vorbild des Menschentums j bekennt und ungeachtet aller politischen und wirtschaftlichen N Gegensätze in der Feier des Tages, der in Deusichland sZ M die köstlichste und sinnigste Ausdeutung gefunden hat. freudig i A sich vereinigt, ein solches Volk kann und wird, so glauben wir.'r—« auch die Kraft finden, diejenigen, die seiner Wohlfahrt feind sind, zu erkennen und gegen die Gefahren, die seine Entwicklung bc- j drohen, in aller Ruhe, aber auch mit aller Entschiedenheit Front ! zu machen. Z- M Neueste Truljtmeldnnffrn vom 23. Dezbr. ^ ^ Zu den WastlrechtSdemoustratione». 8. Berlin. sPriv.-Tel.j Die offiziöse „N ordd. Allg. Zt g." > 8- schreibt in ihren Rückblicken:. „Zur ernsten weihnachtlichen Map." ^ ^ .chatte« nicht gänzlich freies Bild, aber auch im Inlaut.' herrschen keineswegs in jeder Beziehung befriedigende Zustände. Bor allem ist die L> o z i c> l d e m o l ra r i e, zuüächst in S a cb - sjen, in den letzten Wochen dem in Jena entworfenen Plane einer Offenswpolitik praktisch näher getreten und hat Lurch wie- s 'ocrbolie Veranstaltung von S l r a ß e n k n n d g e b n u g e n, di e besonders am vergangenen Sonntage de» Charakter der Leiden- schaftlichkeit und GewaUtätigkeit annahmen, die Austragung i politi'cher Differenzen durch lärmende Straßenkundgebuiw- > , einzufnhren versucht." Das Blatt schließt daran ein ich 'Be richt über jene Vorgänge und eine Kritik der Behandlung, die sie in der sozialdemokratischen Presse siiiden, sowie der dabei geübten Verdrehnngsknnste. „Mit einer Dreistigkeit sondm gleichen," fährt die „Nordd. Mg. Zig." fort, „konstruiert stm die Sozialdemokratie ihre Rechte einfach wie es ihr beliebt, und übt deute schon, freilich nur auf dem geduldigen Papier, eine Diktatur aus, deren absolute Unwirksamkeit indes in lehr fataler Weise durch die strenge und entschlossene Zurückweisung ' aller Gesetzwidrigkeiten seitens der Behörden in Sachsen demon striert worden ist. Mit solchen Verdrehungskünstlern. wie cs die sozialdemokratischen Blätter aewordcn sind, zu rechten und zn diskutieren, hat nahezu keinen Sinn mehr, da sie nicht nur de» Gegner» das Wort im Munde verdrehen, sondern auch den Sinn ihrer eigenen Ausführungen schneller wechjeln als das Chamäleon die Farbe. Jedermann weiß, wie der „Vorwärts" und die „Leipziger Volks-Zestnng" in einer großen Anzahl von Ar tikeln das „deutsche Proletariat" direkt und indirekt auf die Nachahmung des russischen Vorbildes bingewiesen haben. Nun anf einmal, nachdem dieser Anschlag, auf den man dt« Probe in Sachsen zu machen persnchte, weniger geglückt ist. als man dachte, heißt es: „Die Reaktion wolle in Deutschland russstcbe Zustände schaffen und die Säbeldiktatur der brutalen, Gewo st errichten." Bald also spielt man den dreisten Herausforderer, bald die verfolgte Unschuld. Einen Kampf um dos Neckst nennen Medring und Konsorten schönfärberijch ein Vorgehen, das ostcu- sichtlich nichts anderes als die Drolstuig mit der brutalen Ge walt darstellt. Ter Kampf um das Wahlrecht in der Form, wie er jetzt zu führen versucht wird, ist nicht etwa herum - gegangen ans der Erkenntnis wirklicher oder vermeintlicher Feister, die das Wahlrecht in den oerschiedenen Einzelstaaten aufweist, sondern ans der Absicht, dugch Entfesselung einer schrankenlosen Agitation der Regierung und dem Bürgertnmc Angst zu machen, ihnen womöglich den Daumen aufs Auge zn drücken und sich a,s unüberwindlicher Faktor in Reich und Staat vor der Oefsentlichkeü auszuweisen. 'Lasier die un bedingte Begeisterung für die Renolntwn in Rußland, die als Vorbild ouchtür die Entwicklung in Deutschland ge- priesen wird, obwohl man sich 'st nüchternen Momenten selber den Vorhalt machen muß. daß die Machtverhältnisse in Deutsch, land einem gewalttätigen Vorgehen der Sozialdemokratie in Tentschland keinen Erdig versprechen." — Die „D tsch. Tages- Ztg." schreibt unter der Ueberschrift: „DaS Beispiel Sachsens": „Wer die sozialdemokratische Presse verfolgt, muß zu der ueber- zeuaung kommen, daß die Demonstrationen rn Sachsen völlig be wußt und planmäßig als Vorproben inszeniert wurden. Des halb ist auch die Haltung der sächsischen Regierung, d«< dor tigen Behörden „nd Parteien von so eminenter und »veit reichender Bedeutung. Sollte die Regierung oder die K'ammer- mehrheit irgend etwas tun, das wir «in Rückzug, wir ein Zu- geständniS an die Demonstranten auSftche, so würde da- die i K 'S, 'M- Ä!