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Die ,-Weißerttz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. L5 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlicy 42 Pia. Einzelne Nummern lü Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie Ke Agenten nehmen Be- Wchmh -Zeitmz. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche beider bedeutenden Auflage dei Blattes eine sehr wirt» same Verbreitung finden^ werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — ZA» bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag. — Einge» sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsölatt für die Königliche AmLshaupimannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Redacteur: Däul IthNt in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirteu Uuterhaltungtblatt". Mit land- und hautwirthschaftlicher MovatSbeilage. Nr. 82. Donnerstag, dm 20. Juli 18SS. 65. Jahrgang. St-M-e SitzW tw LMvklMdoctkN f« DiWldiswM rrvllax, den 2L. Juli L8S», Abends »M" 8 -M« Uhr, im Sitzungszimmer der Eladtverordneten im hiesigen Nathhause. Die Tagesordnung hängt im Nathhause aus. — Freiwillige Grundstücksversteigerung. Erdlheilungshalber soll das zum Nachlasse deS verstorbenen Waldarbeiters Johann Robert Glöckner in Falkenhain gehörige Grundstück Fol. 7 LcS Grundbuchs für Falkenhain freiwillig versteigert werden. Daffelbe besteht aus: . a) Wohngebäude mit gewölbtem Zuchtviehstall und Futterboden, Brand kataster Nr. 7, liegt in Falkenhain an der Dmfstraße rechts unterhalb der Schule, ist erbaut auf Parzelle Nr. 94 a des Flurbuchs für Falken hain, mit 2870 M. in der Brandkaffr eingeschätzt, deckt mit Hofraum 1,3 ar --- 7 s^R. und ist mit 13,69 Steuereinheiten belegt, d, Gemüse- und Obstgarten, Parzelle Nr. 94 b des Flurbuchs, 1,8 ar — 10 HsR. groß, mit 0,21 Steuereinheiten belegt, e. Wiese mit Obstbäumen bepflanzt, Parzelle Nr. 95 des Flurbuchs, 5,0 ar — 27 groß, mit 2,08 Steuereinheiten belegt, ä. Feld mit Klee-, Korn- und Grasernte, Parzelle Nr. 290 b deS Flurbuchs, 21,0 ar — 114 s^W. grob, mit 4,12 Steuereinheiten belegt, 6. Feld mit Korn und Grasernte, Parzelle Nr. 431 deS Flurbuchs, 18,1 ar — 98 UM. groß, excl. 1,8 ar Steinhorst, mit 2,94 Steuer einheiten belegt, und k. Feld mit Hafer- und Grasernte, Parzelle Nr. 447 des Flurbuchs, 8,7 ar — 47 UM. groß, mit 1,19 Steuereinheiten belegt. Die Felder liegen außerhalb nahe deS Dorfes auf dessen Mittagseite. Sämmtliche Grundstücke zusammen find mit der Ernte ortsgerichtlich auf 40VV Mark — laxirt. Die Versteigerung findet Montag, den 2L. Juli L8S», Vorm. 9 Uhr, im Gerichtsgebäude in Altenberg statt. Die sich angebenden Bieter haben ihre Zahlungsfähigkeit nachzuweisen. Beschreibung veS Grundstücks, Oblastenverzeichniß und Versteigerungsbeding ungen hängen in den Gasthöfen zu Dönschten, Falkenhain und JohnSbach, sowie am Gerichtsbrett aus und können gegen Erlegung der Schreibgebühr abschriftlich vom unterzeichneten Gericht bezogen werden. Altenberg, am 11. Juli 1899. Königliches Amtsgericht. Bschorer. totales nnd KSchstsches. Dippoldiswalde. In der hiesigen Stadtkirche wird in nächster Zeit von dem blinden Orgelvirtuosen und Sänger a. d. Wiesche, Mülheim, einer derbedeutend- sten Interpreten der Kirchenmusik, unter Mitwirkung der Oratoriensängerin Fräulein A. Wente, Hannover, ein geistliches Konzert geben, wo Meisterwerke der kirchlichen Tonkunst zur Aufführung gelangen werden. Herr a. d. Wiesche ist blind geboren und besaß 7 blinde Geschwister. Dippoldiswalde. Am 13. Juli 1819 war es, als der Vater des deutschen Turnwesens, Jahn, in Berlin verhaftet wurde. Man witterte Verschwörung, und der deutsche Patriotismus, der den Volksauf stand gegen Napoleon hatte entfesseln lassen, wurde jetzt als ein Herd hochverrätherischer Umtriebe ange- Ichen und verfolgt. Vom Sterbebette eines Kindes Hinweg wurde Jahn verhaftet und zuerst nach Span- Lau und von hier nach Küstrin geschleppt, wo man ihn in Ketten legte. Die Niederschrift eines schwer hörigen, krankhaften Gymnasiasten „Goldkörnlein aus Vater Jahns Munde" wurde, obwohl ste nur ver» ständnlß» und zusammenhanglose Aeußerungen ent hielt, als Hauptmaterial gegen den Verhasteten be nutzt. Jahn wurde nach Kolberg gebracht und sogar verurthetlt. Erst die zweite Instanz sprach ihn frei und brachte ihm endlich 1825 die Freiheit. Man be ließ Jahn zwar die Pension von 1000 Thalern, untersagte ihm aber den Aufenthalt in Berlin, in ollen UniverfltätS- und Gymnastalstädten und stellte ihn unter Polizeiaussicht. Jahn ließ sich in Freyburg o. d. Unstrut nieder. Holz-Versteigerung auf dem Frauensteiner Staatsforstreviere. Hotel „zum Bahnhof" in Frauenftei« am 27. und 28. Juli dieses Jahres. Donner-tag, den 27. Juli, von Vormittags 9 Uhr an: 8 h. Stämme, 189 h. und 9328 w. Klötzer, 1840 w. Etangenklötzer, 320 w. Derbstangen, 39,s rm w. Nutzscheite ungespalten, 20,s rw w. Nutzknüppel und 183,«5 Hdrt. w. Reisstangen; Freitag, den 28. Juli, von Vormittags 9 Uhr an: 25.5 rm w. Brennscheiie, 16,5 rm h. und 245 rm w. Brennknüppel, 9 rm h. und 7,5 rm w. Zacken, 2 rm tonn. Brennrinde, 7,5 rm h. und 364 rm w. Aeste, 56 rm ungeschn. Reisig, 18,»o Wllhdrt. w. Reisig und 59 rm w. Stöcke. Auf dem Schlage in Abth. 14, in den Durchforstungen der Abth. 9, 12, IS, 23 31, 33, 58, sowie im Einzeln in den Abth. 3 bis 56. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königl. Forst-Revicrverwaltung und Königl. Forstrentamt Frauenstein, am 14. Juli 1899. Rein. Krause. Holz-Versteigerung auf dem Rehefelder Staatsforstreviere. ErbgerichtSgasthof zu Seyde am 3. August dieses Jahres, von Bormittags V,1v Uhr an: 218l w. Stämme, 2 h. und 15813 w. Klötzer, 270 w. Stangenklötzer, 1245 w. Derbstangen, 1440 w. Reisstangen und 37 rm w. Nutzknüppel; von Nachmittags /»3 Uhr an; 138.5 rm w. Brennscheite, 156,5 rm w. Brennknüppel, 52 rm w. Zacken, 55.5 rm w. Aeste und 13 rm w. Stöcke. In den Kahlschlägen der Abth. 31, 49, 80, in den Durchforstungen der Abth. 14, 15, 31, 73, 76, sowie im Einzeln in den Abth. 27 und 77. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstäiten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königliche Forstrevierverwaltung Rehefeld und Königliches Forstrentamt Frauenstein, am 18. Juli 1899. Breitfeld. Krause. 'heil aus der französische» Kriegsentschädigung. Drei Millionen davon erhielten die eben erst ins Leben ge tretenen BezirkSoerbände als Stammkapital. Von den Zinsen deS Vermögens sollte ein Thei! der Aus gaben dieser der Selbstverwaltung gewidmeten Ver bände bestritten werden. Es erhielten damals Dres den 102800 Thaler, Leipzig 64200 Thaler, Chemnitz 41100 Thaler. Den übrigen 26 BezirkSoerbände« wurden noch höhere Summen zugewiesen. So bekam DreSden-Land 126950, Pirna 146825, DippoldiS» walde 94625, Freiberg 124 600, Meißen 117250Thlr. u. s. w. — Die Gewitter am Sonntag haben besonder- in der Gegend zwischen Dresden und Meißen, in der sächsischen Schweiz und im Plauenschen Grunde arg gewirthschastet. Der strömende Regen trieb die massen» hasten Ausflügler in Ke Gastwirlhschaften der Ort schaften an beiden Usern der Elbe und stundenlang herrschte ein unheimliches Gedränge. Besonder- in der Löbnitz war dies der Fall, und ankommende Dampfschiffe, sowie Bahnzüge wurden förmlich ge stürmt. lieber die Fluren Diera und Cölln ging neben dem wolkenbruchartigen Regen ein Hagelwetter nieder, welches erheblichen Schaden angertchtet hat. Die Krautblälter sehen aus, wie wenn sie von Revolverkugeln durchschlagen wären. — In Cossebaude wurde das Bergrestaurant Siebenecke mit Wettinlhurm von zwei Blitzschlägen betroffen. Der Gewitterregen nüthigte die zahlreichen Besucher, in die große Gast stube zu flüchten, und diese war e- gerade, welche ein Blitz zuerst traf. Er schlug in den Blitzableiter, sprengte einen Halter der Leitung ab, fuhr durch die — Dresdener Landgericht. Bei Neuher stellung des dem Eisenwerk Schmiedeberg gehörigen Weißeritzwehres soll der Schachlmeister Schönwälder daselbst widerrechtlich dem Staatsfiskus gehörige Schutt massen zur Verwendung gebracht haben. Das Schöffen gericht Altenberg erkannte deshalb gegen ihn wegen Diebstahls auf 1 Tag Gesängntß, welches Urtheil von dem angerusenen zweitinstanzlichen Gericht aufgehoben und auf Freisprechung erkannt wurde. — Unechte Fünfmarkscheine kursiren seit einiger Zeit und sind an verschiedenen Orten in Verkehr ge bracht und angehalten worden. Die Falsifikate unter scheiden sich hauptsächlich dadurch von den echten Scheine-, daß die Schrift „Fünf Mark", die ur sprünglich zu bleich ausgefallen war, mit Tinte nach- gezogen ist. Ebenso ist die Unterschrift „Michelly" auf gleiche Weise nachgebessert und die in der Figur befindlichen Punkte gleichfalls mit Tinte hergestellt. Die Strafandrohung ist fast unleserlich. — Im Oberpostdirektionsbezirk Dresden sind in letzter Zeit folgende öffentliche Fernsprechst.llen ein gerichtet worden: a, bei den Postanstalten in Ehren berg, Halsbrücke, HintergerSdorf, Kleinwaltersdorf, Kiix, Kötzschenbroda 2, Kottmarsdorf, Krummenhenners dorf, Moritzburg, Oberrathen, Pillnitz (Elbe), Schan dau 2, Tuttendorf und Zschertnitz, b, in Großluga bei Mügeln (Bez. Dr.) im Gasthofe Großluga, in Kleinzschachwitz im Kurhause, in Kreischa in Günthers Weinstube und in Laubegast im Gzsthofe „Stadt Amsterdam". — Im Dezember 1874, also vor nunmehr 25 Jahren, erhielt das Königreich Sachsen seinen An-