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^285 a»H«V Im österreichischen Abgeordnctcnhause stellte am ff« mit t > »I«I scher Pr» ü unter'» über da n Drei- Stoch r1««0: Mt«» tfi rt»an>t, t> wreanisch« mdenko»» < »rMnffch » »ö«, ack Il^uamm«» s bqetchnet dies« «e raucht, a» nd >Lrt<» ö dk »«> betracht«» 32. Iahrgaag. Dienstag, den 7. Dezem-er it« Erscheint jeden Wochentag Abend« 6 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Ps., zweimonatlich 1 M 50 Pf. u. einmonatl. 75 Pf. darüber getroffen sei, daß die Alpen am Simplon oder am Montblanc durchbohrt werden sollten. Redner wies auf das Dringliche einer baldigen Entscheidung hin, da die nahe bevorstehende Eröffnung der Gotthard- bahn den Handelsverkehr dorthin ziehen werde. Der Arbeitsminister erwiederte, der Gesetzentwurf betreffend die Durchbohrung des Simplon sei bei der Kammer bereits eingebracht, die Regierung habe vollstes Interesse für eine so wichtige Frage und ersuche den Senat, nicht andere Erklärungen zu fordern. Im Fortgang der Sitzung wurde das gesammte Ausgaben-Budgct genehmigt. — Aus Paris meldet man vom gestrigen Nachmittage: So eben schloß die große von Rochefort geleitete Kommu narden-Versammlung in Batignolles. Viertausend Menschen befanden sich im Saale, ebensoviel drängten sich auf der Straße vor dem Eingang. Rochefort, in tadel losem Lallanzug, stellte Louise Michel, ein häßliches ge wöhnliches Frauenzimmer, als Muster aller Tugenden vor, und nennt sie die „Jeanne d'Arc der Kommune". Er erzählt mit bissigen Hieben auf Gambetta und den lommeustei angtfemßs selben ei» ird gewtz' fortfahrt»! und oh» chen, mS die Där» leiten, z» Met g» is I Djail So viele Sätze, so viele Jrrthümcr! Und an einem Artikel, der so handgreifliche Jrrthümcr enthält, soll Bis marck mitgearbeitct, einen solchen Artikel soll Bismarc inspirirt haben? Wie die Wissenschaft weder evangelisch, noch katholisch, noch jüdisch, die Geschichte weder evange lisch, noch katholisch, noch jüdisch sein soll, sondern eben nichts als Wissenschaft und nichts als Geschichte, so sol nuch der Staat weder evangelisch, noch katholisch, noch indisch, sondern eben nur Staat sein, d. h. eine Institution Nielche allen Mitgliedern die freieste Bewegung ihrer l Lästigen Kräfte zur weiteren Entwickelung gewährt und reib erger Fyeiqrx und TagMM. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg and Brand. Verantwortlicher Redakteur Julius Braun in Freiberg. Tagesschau. Freiberg, 6. Dezember. Die Demonstrationsflotte von Dulciano ist bekanntlich aufgelöst und damit hat, wie das „Montagsblatt" be merkt, eines der seltsamsten diplomatisch-maritimen Aben teuer unserer Tage seinen Abschluß gefunden. Für die Wintersaison, in welche wir cintretcn, ist damit auch äußerlich das Zeichen zur Abwiegelung für jene staats männischen Leidenschaften gegeben, welche von London aus den Weltfrieden zu bedrohen schienen. Der Versuch Gladstones, die Rolle des verewigten „Lord Fcuerbrand", Palmerstons, da wieder aufzunehmen, wo sie dieser National- hcld der britischen Diplomatie hatte liegen lassen, ist elend gescheitert. Und wer da behaupten wollte, daß der euro päische Seezug nach den Gewässern des adriatischen Meeres, welchen das Kabinct von St. James mit so vieler Mühe jn's Werk gesetzt, dazu bcigctragcn hätte, das „Prestige" Großbritanniens zu erhöhen, würde sich einer bewußten Uebertreibung schuldig machen Die Politik der kontinentalen Mächte, der konservativen, wie ie ge nannt werden, der konservircnden Kabinette, wie sie ge nannt werden sollten, hat auf der ganzen Linie das Feld behauptet. Oesterreich, Frankreich und Deutschland gaben den Ausschlag gegen England und Rußland, welche sich redlich bemüht hatten, auch Italien in ihre Kreise zu ziehen. Namentlich das Wiener Kabinet kann sich rühmen, seiner Anschauung mit Hilfe der Berliner und Pariser Regierung zum Siege vcrhvlfcn zu sehen, denn in Wien hatte man ein ganz besonderes Interesse daran, die Krisis im Orient nicht vorzeitig zum Ausbruch gelangen zu lassen. Aus diesem Grunde wurden von Deutschland in Gemeinschaft mit seinen beiden Verbündeten die Anträge des englischen Ministers des Acußcrn zurückgewiesen, welche zuerst auf ein ferneres Bcisammcnblciben der euro päischen Demonstrations-Flotte und sodann wenigstens auf eine fortdauernde „ideale Markirung" der dctachirt gewesenen Geschwader als eines «europäischen Zwangs mittels" gegen die Pforte hinausliefen. Die österreichische Flottenabtheilung kehrt nach ihren heimischen Häfen zurück, die französische begicbt sich nach Toulon, die deutsche „Vittoria" wird in Wilhelmshafen erwartet. Nur die englische Flotte, die sich nach Malta, die russische, welche l sich nach dem Piräus und die italienische, die sich nach Ankona verfügt, kann sich den Luxus einer solchen „idealen" Markirung ihrer Zusammengehörigkeit gestatten, ohne daß man deshalb zu der Annahme berechtigt wäre, daß der Sultan sich durch diese gethcilte Art der Demon stration mehr angespornt fühlen werde, sich mit Griechen land auf Grund der Berliner Konferenzbeschlüsse zu ver- I ständigen, als durch die gesammte kombinirtc Flotte Euro- I pas der Fall gewesen. Die „Grenzboten" fordern die Errichtung eines I evangelischen Staates. Der betreffende Artikel I erregt deshalb großes Aufsehen, weil man in ihm Jnspi- I rationen des Fürsten Bismarck finden will. Wir glauben I dies nicht, denn Bismarck ist zu sehr Staatsmann, um I eine derartige Forderung zu stellen. Doch führen wir I die Stelle aus den „Grenzbotcn" wörtlich an: Die brutale Hetzerei unv Uebertreibung der Antiscmiten- I liga darf nicht unsere Waffe sein. Wir mässen damit an- langen, unsere Bildung zu der Einsicht zu vertiefen, dah Na tionalität im geistigen Sinne nur möglich ist, wo Religion, Moral, Staat, Wissenschaft und Kunst nur Zweige eines Stamme- sind. BolkStbümlich kann diese höchste Bildung nur werden durch den innigsten Bund, den die tiefste deutsche Wissenschaft mit der evangelischen Kirche schließt. Dieser Bund kann nicht erstrebt werden, so lange Herr Stöcker und seine Freunde die evangelische Kirche terrorisiren. Wenn wir erst die deutsche evangelische Kirche haben, bann werden wir auch den evangelischen Staat erhalten, der seine autoritativen Stellungen nur den Gliedern seiner Kirche einräumt, und dessen Schulen von der Religion durchdrungen sind in allen Zweigen des Unterrichts. Aera auch in seinem ureigensten Interesse gehörig aus- zunutzcn sucht. Das polnisch-czcchischc Konsortialgeschäft auf Kosten der Deutschösterreicher läßt sich ja auch zu Dreien machen: und daß Ungarn unter Tisza nicht die selbe Stellung gegen Taaffe entnimmt, wie unter Andraffy gegenüber Hohenwart, ist immerhin werth, daß Rieger imo Grocholski ihm die Bitte gewähren, der Dritte in ihrem Bunde sein zu dürfen. Daß die Polen absolute Herren der Situation sind, zeigte sich wieder recht schlagend, als der Plan Dunajewskrs, die neue Schankstcucr für Galizien nur halb so hoch wie für alle anderen Kronländer zu bemessen, mit 24 Stimmen Majorität angenommen wurde. Mag man nun die fiskalische oder die moralische Wirkung berücksichtigen: das Branntwcinland, das bereits ein eigenes Trunkcnheitsgesctz erhielt, sollte die höchste Steuer zahlen. Allein der Lemberger Landtag hat den Latifundienbesitzern brillante Summen für die Ablösung ihres Propinationsrcchtcs, d. h. für das Privilegium, das Schankmonopol auf ihren Gütern zu verpachten, bewilligt. Natürlich muß der Landsmann-Finanzministcr diese Pflicht aus den Staat überwälzen, der bis zur vollen Zahlung jener Beträge großmüthig auf die halbe Schankstcucr ver zichtet. Konsequent muß der Mensch sein und Konsequenz muh man respcktiren. Die Freisprechung des Bischofs Cotton macht unter den Republikanern Frankreichs viel böses Blut, da man angesichts der offenbaren Thatsachc der Beleidigung in dem Briefe des Bischofs einen neuen Beweis der klerikalen Parteinahme der Magistratur sieht. Bei der Prozeßver handlung erklärte der Bischof auf Befragen, er habe den Untcrrichtsministcr nicht beleidigen wollen, als er ihm be merkt habe, derselbe habe mit der augenscheinlichsten Un redlichkeit und dem größten Cynismus gehandelt. Der Bischof hatte auf ein vertrauliches Schreiben geantwortet, er habe die Person des Ministers im Auge, nicht dessen Amtshandlungen als Präsident der Verwaltung. Der Generalprokurator Dauphin hielt die Anklage in gemäßigten, doch klaren Worten aufrecht, wobei er bemerkte, er wolle mit der äußersten Rücksicht im Hinblicke auf die Würde der Kirche reden; cs sei jedoch seine Pflicht, alle diejenigen an ihre Pflicht zu erinnern, welche Versuchung ühlten, dieselbe zu vergessen. Dauphin las die betreffende Stelle aus dem Schreiben des Bischofs an den Minister und an den Unterstaatssekrctär des Innern vor und be antragte nicht Gcfängniß. sondern Geldstrafe, da er Strenge im Urtheil, aber nicht Strenge in der Strafe verlange; der Gerichtshof möge sich bündig aussprechcn, aber dem Bedauern Rechnung tragen, das der Bischof ohne Zweifel empfinde; der Bischof habe beleidigt, ohne es zu wissen. Nach anderthalbstündiger Bcrathung fällte der Gerichtshof folgendes Urthcil: In Erwägung, daß der Brief Cottons, Bischofs von Valence, an den Minister und Unterstaatssckretär des Innern und der Kulte be leidigende und verletzende Ausdrücke enthält, daß aber diese Ausdrücke unmittelbar weder an den Unterstaats- sckrctär noch an den Minister gerichtet sind; in Erwägung, daß der Bischof in der Sitzung offen erklärt, er habe niemals die Absicht gehabt, Jemanden, wer es auch sei, zu beleidigen, entbindet der Hof Cotton von den Verfolgungen der Anklage. — Im Senat fragte Lafond, ob schon eine Entscheidung Sonnabend Graf Wurmbrand den Antrag, die deutsche Sprache als Staatssprache festzustellen. Dieser Antrag wurde einem Ausschüsse zur Vorberathung überwiesen, nachdem Graf Hohenwart erklärt hatte, daß die Rechte, obwohl sie sich keinen praktischen Erfolg davon verspreche, aus parlamentarischer Kourtoisic für die Uebcrwcisung des Antrags an einen Ausschuß stimmen werde- Der Antrag Hcrbst's auf Einsetzung eines Ausschusses zur Prü fung der Sprachcn-Vcrordnungen wurde nach einer längeren Begründung durch den Antragsteller gleichfalls an einen Ausschuß verwiesen. Der Abg. Licnbachcr hatte erklärt daß die Rechte für die Uebcrwcisung dieses Antrags an einen Ausschuß stimme, weil sie glaube, durch eine ruhige objektive Besprechung den Sprachenstrcit ganz beseitigen zu können. Der Abg. Ruß richtete eine Interpellation wegen der Konfiskation von Zeitungen an die Regierung — „Wo sich Pol' und Czcche laben, will der Magyar auch was haben", könnte man einen bekannten Fibelvcrs variircn, obwohl cs dem „ungarischen Staate" wahrhaftig »>«r v>g>gcn Hirsen aus isamoclia nno ven nicht zu verargen ist, daß er den Wirrwarr der Versöhnungs- General Gallifet Louise Michels Leben bis zum Jahre zu diesem Zwecke den Begriff des Rechtes als Grundlage möglichst fcststellt. Den christlich-germanischen Staat aus früherer Zeit haben wir alüÄich überwunden; wenigstens wird er heut zu Tage kaum noch als Ideal hingcstellt, da muthet man uns den Rückschritt zum „evangelischen Staat" zu? Und die Katholiken? Ei, sie mögen nach Rom gehen, wie die Juden nach Jerusalem. Und dieser evangelische Staat wird natürlich „seine autoritativen Stellungen nur den Gliedern seiner Kirche cin- räumen", und evengclisch sind ja alle Glieder. Wenn wir nur erst wüßten, ob der lutherischen oder protestantischen oder unirtcn oder vielleicht den Mcnnoniten oder Herrn hutern oder sonst einer Richtung der recht zahlreichen Sekten innerhalb der evangelischen Kirche. Gelegentlich der diesmaligen Volkszählung ist der Wunsch laut geworden, daß durch internationale Verein barung ein gemeinsamer Zählungstcrmin für alle Kultur staaten, also außer Europa, auch für Amerika, Japan rc. festgesetzt und Umfang wie Ausführung der statistischen Erhebungen »ach einheitlichen Prinzipien geregelt werden möge. Die Wichtigkeit eines solchen Abkommens leuchtet von vornherein ebenso ein wie d?e Möglichkeit der Aus führung und cs wird in politischen Kreisen dafürgchalten, daß cs eine Deutschlands würdige Aufgabe wäre, zur Er reichung dieses schönen Zieles die Initiative zu ergreifen. Nachdem der Weltpostverein auf deutsche Anregung hin entstanden, und damit der Beweis geliefert worden ist, daß auch größere materielle Schwierigkeiten vor einer gesunden und wvhlthätigcn Idee nicht Stich halten können, möchte die Aussicht vielleicht nicht allzu optimistisch sein, daß noch im Laufe dieses Jahrzehnts ein internationales 'tatistischcS Amt zu Stande käme, dessen Wirksamkeitsgebiet ich mit den Grenzen der Kulturvölker deckte. — Wie das „Montagsbl." erfährt, soll unter den Mittheilungen, die am Sonnabend vom Finanzministcr Bitter an die Finanz ommission des preußischen Abgeordnetenhauses gelangt ind, auch die sich befinden, daß der Finanzministcr nach wie vor diejenige Finanzpolitik vertrete, welche er vor dem Abgeordnetenhaus entwickelt habe und welche dahin geht, daß alle im Reichstage neu zu bewilligenden Steuern unverkürzt an die Einzelstaatcn zur Verthcilung gelangen sollen. Darnach würde die vom Kommissar des Finanzministers abgegebene Erklärung, wonach die neuen Steuern eventuell auch zur Deckung für die erhöhten Matrikularbeiträge verwendet werden könnten, also eine Rektifikation erhalten haben. Das Kriegsgericht in Straßburg hat den Feucr- Vcrsichcrungs-Agenten und französischen Reserve-Offizier Hypolit Tissot wegen Landesvcrraths, begangen dadurch, daß er Pläne der Festung Diedenhofcn, die Stärke der Forts und deren Ausdehnung, sowie die Anlagen der Kasematten u. s. w. zur Kenntniß der französischen Re gierung gebracht hat, auf Grund des Z 3 des Gesetzes ür Elsaß-Lothringcn vom 12. Juli 1873 zu einer Festungsstrafc von 3 Jahren verurthcilt. - Die „Post" versichert, daß der Artikel der „Grenzboten" zur Geschichte Sachsens in den Jahren l866 bis 1870 keines wegs aus offiziöser Quelle geflossen sei. Am allerwenigsten rühre derselbe von einer dem Herrn Reichskanzler irgend wie nahestehenden Seite her. Inserate merden bis Vormittags t I Uhr angenom- - men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile > D oder deren Raum 15 Pfennige. «n Jahr«» I t« Mag«» I ung,k«tn«» ö ward« ml« u« Fracht sür di«s< l kaust« mb -r größt«» « mir »ch raucht j«si gulrirdt» «stent r» »val mrrstr. H ).