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Amts- und ÄMigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung rsis 5 Eibenstock, den 11. Juli 1919. >" zugs. trs Tagesgefchtchte meinen Interesse. IVm. In Ler Tagen »nck eine selb, noch i Rest ld er- l) zur Der Wa Heiter. Richard Kunz. d der r Ad- Kam. und tonen g der esucht zung 17. van- nach aarsch rBe- q auö «stelle Die A sto chten, sind ickerei 1«. leidet: fsen. te Un. j noch Pari« Im Handelsregister ist heute auf Blatt 205 für den Landbeztrk (Firma: Lrnst ^rnvlil in Varlsfeld) eingetragen worden: Die Prokura des Kaufmanns Lrnst Paul Lrnoiö in Carlsfeld ist erloschen. Eibenstock, den 10. Juli 1919. wehr- merk- ; von llqua- Leiten artige Insten Deutschland. Reichspräsident und Regierung. Nationalversammlung wurden vor einigeu die Artikel 41—68 erledigt Die Abstrm die es herrusgeben können. Aller Besitz, den wir haben, reicht aber nicht aus, um unsere Verpflich tungen und Ausgaben zu decken, was wir zu bezahlen haben, das muß erarbeitet werden. Ter Reichs- mimsterpräfident Bauer hat neulich gesagt, bei allem Erwerb kommt heute zuerst der Staat durch seine Steueransprüche, und dann kommt die eigene Person. Tas ist das Programm für Len Lebensmarsch durch die Wüste, weil Teutschland erst wieder aufatmen kann, wenn es seine Lasten vom Halse herunter hat. Tie reichen Leute werden unter den neuen Steuern von selbst verschwinden, als einziger Reichtum bleibt uns nur die Arbeit. Tabei kommt uns aber auch der Trost für die Zukunft: Bei der Freude an der Ar beit wird Deutschland nie das Bild einer Wüste bil den, die Arbeitslust wird uns auch die Einschrän kungen und Entbehrungen erträglich machen. Mit mühelosem Gewinn können wir nicht mehr rechnen, sondern init dem Verdienst von Tätigkeit im allge- SMmBkiltg hä dn Tie Notwendigkeit der großen Vermögensabgabe ist von der Rcichsregieruug, wie von der Nation- nalversammlung anerkannt, theoretisch ist die Erhe bung in Aussicht genommen, aber die praktische Verwirklichung wird sehr ernsten Schwierigkeiten be gegnen. Es handelt sich im wesentlichen um drei Punkte. Tie Abgabe von Haus- und Grundbesitz- Vermögen wird doch der Steuerpflichtige in den mei sten Fällen nicht in bar leisten können, weil er den Betrag nicht zur Verfügung hat, sondern er werd eine Hypothek zu Guusten des Reiches ausn-hmen müssen, oder aber, wenn er diese nicht bekommen, kann, die Abgabe in langjährigen Zins- und Amorti sationsraten zu leisten haben- Erste Hypotheken kann das Reich nicht beanspruchen, denn sie sind so ziemlich auf zedem Haus- und Grundbesitz bereits eingetragen Letzte Hypotheken snü> aber nicht selten unsicher. Tee Leistung wird also oft in Ser Luft schweben. Zum Zweiten ist die Abgabe von Kapi tal dadurch kompliziert gemacht, daß der Kurs aller Wertpapiere gesunken ist. Tiefe Tatsache schließt aber die Hoffnung nicht aus, daß in späterer Zeit eine Besserung e'ntritt. Wenn nun jetzt die Abgabe geleistet werden muß, so ha't der Besitzer zu seinem Kursverlust noch den Schaden der Fortgabe eines Teils seiner Papiere. Gut gemacht kann der Kursver lust nicht später werden, denn die Papiere sind ver äußert. Und wenn auch die Reichs und Staats papiere zum Nennwert angenommen werden, so gibt es doch noch viele andere Papiere, bei denen dies nicht zutrifst. Tie Vermögensabgabe artet also in Vermögens Konfiskation aus, von der, das ist das mungen bestätigten im allgemeinen die Beschlüsse des Ausschusses. Danach wird u. a. der Reichs präsident vom ganzen deutschen Volt? und nicht bloß vom Parlament gewählt. Bei den völkerrechtlichen Aufgaben des Reichspvä sidenten wurde auf Antrag Groeber (Ztr.) der Pas sus über den Völkerbund, wonach alle Verträge mir den im Völkerbund vereinigten Staaten der Zustim mung des Reichstages bedürfen, aus Antrag des Zentrums gestrichen, nachdem die Entente es ab- gelehnt hatte, Teutschland in den Völkerbund auf- zunehmcn. Tie Artikel 54 und 55 bestimmen: „Der Reichskanzler und aus seinen Vorschlag die Reichsminister werden vom Reichspräsi denten ernannt und entlassen Der Reichskanzler und die Reichsminister bedürfen z>» ihrer Amtsführung das Vertrauen des Reichstages. Jeder von ihnen muß zurücktreten, wenn ihm der Reichstag durch ausdrücklichen Beschluß sein Vertrauen entzieht." — Das Schulkompromiß, zwischen Zen trum und Sozialdemokratie ist abgeschlossen, und zwar auf der bereits mitgeteilten Grundlage. Dar nach bleibt also der bisherige Zustand im wesent lichen erhalten. Tie endgültige Formulierung des Kompromisses liegt noch nicht vor. Fest steht aber, daß für das Kompromiß eine sichere Mehrheit vorhanden ist. Ein großer Teil der Sozialdemokratchi wird allerdings kn der zweiten Lesung wegen seiner Schlimmste, memand Nutzen hat. Der alter-schwie rigste Punkt ist die Behandlung des Geschäfts-, (be werbe und Betriebsvermögens. Tie Barauszahlung wird oft genug eine geschäftliche Lahmlegung herbei führen, so daß sie nicht zu verwirklichen ist. Tas Reich müßte sich also als Tauer-Gläubiger er klären. Und daß viele Geschäfte eine solche Dauec- belastung nicht aushalten können, ist außer Krage. Jedenfalls erwachsen sür die Verwaltung der Bec Mögensabgabe tausend mrd abertausend Spezial- fälle, die nicht nach Paragraphen und Bürokratie, sondern nnr nach kaufmännischen und praktischen Ge sichtspunkten beurteilt werden können. Dafür ge nug Leute zu bekommen, ist schwer. Tie Arbeit der KriegsgeseUfchaften, die schon so viel Unzusriedew- heit erweckte, war Kinderspiel gegen die Tätigkeit, die letzt bei der Vermögensabgabe zu erwarte» ist. tt. 0. Berantwortt. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hanuebohn in Eibenstock. 6«. Jahrgang. — Sonntag, de« 13. Jnli str LUmste», Lerkseld, hmiKIMI, Neuheid«,GberstStzengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sofa, llnterjtiitzengrün, Mdenchal »s». Die An- und Abfuhren für das Gaswerk werden vergeben. Angebote werden bis 15 d Mts. entgegengenommen. Eibenstock, am 12. Juli 1919. Stadivat. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 20 Pjg, auSwärt.25 Psg. Im Reklameteil die Zeile 50 P sg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 50 Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größere Tags vorher. Eine Gewähr sür die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern- sprecher aufgegebenen Anzeigen. Jiernsprecher Ztr. 110. Bezugspreis vierteljährl. Mk. 3.60 einschließl. des .Illustr Unterhaltungsblatt««- in der Geschäfts stelle, bei unseren Boten sowie bei allen Reichs- poftanstalten. — Erscheint täglich abend« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. zv Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der AesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch 2,s Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder ,u Ruck, -ahlung des Bezugspreises. Htl. Adr.: Amtsblatt. Im Konkursverfahren über das Vermögen der Eibenstocker Zement warenfabrik, Albert dicker, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Eibenstock soll mit Genehmigung des Konkursgenchtes die Schluhvertetlung erfol gen. Es stehen hierzu 8 889,42 Mark Masse zur Verfügung, wozu noch die Zinsen der Hinterlegungsstelle treten, während auf der anderen Seite die noch festzusetzende Gebühr für die Mitglieder des Gläubigerausschusses davon abzuziehen ist. Bei der Ver teilung sind 51 187,87 Mark Forderungen ohne Vorrecht zu berücksichtigen, die bereits eine Abschlagsdividende von 12°, erhalten haben. Ein Verzeichnis der Forderungen ist auf der GerichtSschreiberei deS Konkursgerichtes zur Einsicht für die Beteiligten nie dergelegt. Eibenstock, den 11. Juli 1919. Per Konkursverwalter: Aechtsanwalt Der Marsch durch die Wüste. Ter Reichsminister des Auswärtigen, Hermann Müller, hat in seiner Rede zur Ratifizierung des Friedensverirages in Weimar gesagt, Laß wir von jetzt ab einen vierzigjährigen Marsch durch die Wüste beginnen, daß wir uns also für das nächste Men schenalter auf ein Dasein der Einschränkungen und Entbehrungen einzurichten haben. Moses hat s. Zt. die Kinder Israels so lange Jahre durch Drang sal und Not gehen lassen, um' ein Volk voll Kraft und Zucht in Kanaan einziehen zu lassen, und diese Frist ist ausgefüllt gewesen mit vielem Großen unv vielem Unerfreulichen. Tie,Gesetzgebung und der Tanz ums goldene Kalb waren solche Widersprüche, die aus Ler Menschennatuc entstanden und hie sich in ihrer Art auch heute zeigen. Tie Sucht nach Geld ist schlimmer als je, und die Verwilderung und Unbotmäßigleit haben einen Stand erreicht, der kaum noch überboten werden kaM. Da ist also ein heilsames Gesetz der Strenge unvermeidlich. Es ist gut, daß der Reichsminister mit dürren Worten ge sagt ,hat, was wir zu erwarten haben, daß Ver schwendung und Ueppigkeit ausgeschaltet werden müssen. Ob dies bitterernste Wort überall den notwen digen Eindruck machen wird, muß allerdings abge wartet werden. Dank der Genialität unserer Heer führer und Ler Tüchtigkeit unserer Truppen, der Todesverachtung vom ersten bis zum letzten Mann ist unsere Heimat, abgesehen vom Russeneinfall im August 1914, von feindlichen Verheerungen verschont geblieben. Unser Vaterland steht blühend da in seinem äußeren Bilde Ler fruchttragenden Aecker und Gauen, und darum wird sich nicht jeder mit pem Bilde von der Wüste befreunden können. So man cher wird denken, es kommt nicht so schlimm, wir es gemacht wird, oder aber, wenn wir nichts mehr hoben, so könnet» wir auch nichts hergeben. Das sind Ansichten im inneren Deutschland, wo man weit ab ist von jeder direkten Bedrohung wo man auch Ischleichhandeln und Hamstern kann. Mer diese Hosf- nungsseligkeit oder Schlauheit ist La schon ver schwunden, wo feindliche Truppen das Okkupatians- recht aus üben, und erst recht in den Gebieten, die dem deutschen Reiche binnen wenigen Wochen ver loren gehen werden. Dort denkt man anders, und es wird auch für alle im alten Deutschland, dis sich noch nicht mit den Tatsachen vertraut gemacht haben, Zeil, sich auf ein neues Decken uud Han deln einznstellen. Tie schlimmste Einbildung, Lie heute noch be steht, ist die, daß wir für alle Ansprüche noch Geld genug "haben oder doch reiche Leute genug besitzen^ Arbeiterratswahl. Für die am 20. ds. MtS. von 9 bis 4 Uhr stattfindende Neuwahl des Arbeiter- ratcS sind etngegangen und zugelaffen worden: Wahloorschlag Lorenz, „ Bethge, „ Schiefer. Die Namen der einzelnen Wahlbewerber sind an den städtischen Anschlagstellen be kanntgegeben worden. Die Stimmzettel, die von weißem Papier sein müssen und die Größe 9:12 cm haben sollen, dürfen nur die Bezeichnung eines der vorerwähnten 3 Wahlvorschläge tragen. Als Wahlausweis dienen Bescheinigungen der Arbeitgeber über Beschäftigung sowie Lohn- oder Gehaltshöhe, für Erwerbslose ihre Außweiskarten. Um den Arbeitgebern die, Ausstellung der betreffenden Bescheinigungen zu vereinfachen, sind Vordrucke dazu hergestellt worden, die von Montag, den 14. dfs. Mts. ab in der Ratskanz lei hterfelbst entnommen werden können. Landverpachtung. Die von der Gemeinde von der Staatsforstrevierverwaltung erpachteten Kahl- fchlagflächen in Abteilung 1 (Beckenhau) und in Abteilung 50 x (am Flemmingschen Teiche) sollen an hiesige Einwohner verpachtet werden. Bewerber können sich bis zum Wonlag, den 21. Inti 1919 schriftlich im Rathause, Zimmer 4, melden. Schönheide, am 8. Juli 1919. Der GemeindtMstand.