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WMWUWHM «Mm »Uh« mrOxdait. ^WÄmdü!^^ b" v". LSdnI». Schemd«, m» Mittwoch, den 19. August 1931 84. Jahrg Nr. 192 Pslichtseuerwehrübung NeusWlel. In politischen Kreisen rechnet man damit, daß die Baseler Beschlüsse das sog. Herbstprogramm der Reichsregierung be schleunigen werden, und befürchtet, daß zur Vermeidung neuer Finanz, und Kassenkrisen zu Maßnahmen gegriffen werden müsse, die bisher zwar amtlich in Abrede gestellt wurden, jetzt aber nicht mehr aufschiebbar sein werden. So verlautet bereits, daß die Kürzung der Deamtengehälter, die wahr- scheinlich noch in dieser oder in der nächsten Woche bekannt gegeben wird, zum 1. Okt. in Kraft treten soll. Ferner soll die Krisen st euer nahezu verdoppelt werden. Auch dürften Rückwirkungen auf die Lohngestaltung nicht ausbleiben. Eine allgemeine Senkung des Lebensstandards würde Platz greifen. Parallel zu diesen allgemeinen, zunächst allerdings nur geplanten Eknkommensenkungen, die auch vor den sozialen Unterstützungen kaum halt machen könnten, soll dann, wie man hört, der Versuch laufen, auch die Lebenshaltungskosten herab- zusetzen, so daß die Nominallöhne mit den Reallöhnen über- einstimmend bleiben. Ob sich dies wird durchsetzen lassen, scheint allerdings fraglich, insbesondere wenn man sich das Schicksal der bisherigen Preissenkungsaktkonen der Reichs- regierung vergegenwärtigt. Eine offene Frage bleibt, wie das Tarifsystem gelockert werden kann, ohne daß der Regierung von der Linken allzu große Schwierigkeiten bereitet werden. Die Regierung ist hier insofern in einer unbequemen Lage, als sich bei der am 13. Oktober beginnenden kurzen Reichstagssession leicht «ine Mehrheit für die Aufhebung gewisser Notverord nungen ergeben könnte. Der „Neuen Züricher Zeitung" wird von ihrem gut kn- formierten Sonderberichterstalter mitgeteilt: Don Deutschland sollen sofort sehr scharfe Maß nahmen verlangt werden, damit es durch neue Ersparnisse den Haushalt des Reiches, der Länder und der Gemeinden ins Gleichgewicht bringe. Die Reichsregierung werde nicht ausschließlich auf die Vorschüsse rechnen dürfen, die ihr «ine Erweiterung der Einnahme-Eingänge der Reichsbank ge- währen könne. Eine ausländische Finanzhilfe werde daher notwendig sein, aber die ausländischen Finanzmärkte würden trotz der Maßnahmen, die in Deutschland getroffen werden sollen, wenig geneigt sein, neue Kredite ohne weitgehende Garantien zu gewähren. Der Berichterstatter fragt, ob Deutschland solche Garantien bieten könne. Basel, 17. Aug. Lin Pressebüro verbreitet im Zusammen- Hang mit der gestrigen Sitzung des Ausschusses für die Prü- üng der Kreditlage in Deutschland «ine Darstellung über einen angeblich britisch-italienischen Vorstoß g«- nrn das Reparationsprobl« m, den der französische Delegierte mit der Drohung Ltzr sofortigen Abreise «antwortet haben soll. Wie dazu von Teilnehmern an dieser Sitmna mitaeteilt wird, ist dies« Darstelluna frei erkunden. Appell -er NSDAP, an -as Zentrum. München, 17. AW. Die Reichsleitung der NSDAP, ver öffentlicht im „Völkischen Beobachter" einen längeren Artikel unter der Ueberschrift „Wahrheit und Klarheit", der an das Verantwortungsbewußtsein des Zentrums appelliert, sich dem angeblich vorhandenen Bolkswillen nicht zu verschließen» der di« Sozialdemokratie spätestens im Mai nächsten Jahres bündnisunsähig machen werde und die Negierung davon über zeugen müsse, -aß die Spekulation auf ein Abebbcn der nationalsozialistischen Sturmflut fehlgeschlagen sei. Es würde also, so wird weiter ausgeführt, lediglich der Ausdruck einer Notwendigkeit sein, wenn die Zentrumsregierung Brüning, wie man behaupte, ihre Fühler nach rechts ausstrecke, um das Terrain nach dieser Richtung hin zu sondieren. „Wir Nationalsozialisten", heißt es danach weiter, „können es uns leisten, die Problematik der Situation offen aufzuzeigen und in aller Ruhe zu betrachten, ohne fürchten zu müssen, Laß es uns als ein Annäherungsversuch ausgelegt wird, zu dem wir nicht Lie geringste Veranlassung haben. Denn wenn die Negierung Brüning etwa der Meinung sein sollte, daß der Ausgang des Volksentscheides einen psychologisch günstigen Zeitpunkt darstellt, um uns goldene Drücken zu bauen zum Eintritt in ein „Konzentrationskabinett", auf das wir keinen unserer Stärke entsprechenden Einfluß haben, um Ler deut schen Politik endlich die Wendung zu geben, die das ganz« Volk erwartet, dann würde sie die Lage falsch einschätzen. Die Voraussetzungen, die die NSDAP, an eine Regierungsbildung knüpft und Lie sie von einer Regierung im Reiche fordern muß, an der sieführend beteiligt ist, sind bekannt. Ergebnislose Verhandlungen über die auslündischen Markgulhaben. Basel, 18. Aug. Die Mitglieder des internationalen Sttllhaltekonsortiumr traten gestern abend 10 Uhr erneut zusammen, um einen letzten Versuch zu machen, auch in der Frage der auslündischen Markguthaben eine völlige Einigung mit den deutschen Delegierten herbeizuführen. Wie versichert wird, hat auch dieser letzt« Versuch kein Ergeb- a i s gebracht, obwohl die Verhandlungen bi« Mitternacht aus- gedehnt wurden. Da »och von fast jeder Gruppe ein Banker in Basel zurückgeblieben ist, besteht immer «och die Möglich keit. da« am Dienstoa neu« Verhandlunoen stattsinden vm pr« «k »«, »4 mm drM. ft» Ist », tS«m>N«KN>jO<M Md ««dirMmr 1«>, «mH«, »1 NU dl, « mm KM PM. »», 1«», sk die so mm »mV, „ft. «OmOM. dl M-E," «ilchdU'—I«. vr. ire«. MmMd^ftm^d»«»« »I«. »«»I«. w. » Noch keine Annahme der StiUhallebedingungen Das Wiggln-Komitee empfiehlt die Verlängerung -er Kre-ite. Die nationale Front muh erhalten bleiben l Berlin, 17. Aug. Der Bundesvorstand des Stahl, Helms faßte eine Entschließung, in der es heißt: „Die Tatsache, daß der heutige Preußische Landtag nicht mehr dem Volkswillen entspricht, ist durch den Volksentscheid erwiesen. Dem Stahlhelm kam es in erster Linie darauf an» für die große Entscheidung im Februar 1932 in Genf rechtzeitig neben einer nationalen Reichs- auch eine nationale Preußen« regierung zu ermöglichen. 10 Millionen Preußen sind dem Rufe des Stahlhelms gefolgt. Wenn auch bisher nicht der zahlenmäßige, so ist doch ein großer politischer und moralischer Erfolg errungen, auf den alle unsere Mit kämpfer, insbesondere der Stahlhelm, mit Recht stolz sein kön nen. Die ungeheuren Schwierigkeiten der nächsten Monate for dern die Erhaltung der erfolgreichen, zum Volks entscheid geschaffenen deutschen Front. Der Stahlhelm wird deshalb alles daransetzen, in Uebereinstimmung mit den Besten des deutschen Volkes die große nationale De«' wegung zum wahren Frieden der Nation und zur Freiheit des Vaterlandes geschlossen vorwärts zu tragen." MM. Am ier SIMmrimle« zu SchMMno Frettag, den 21. August 1931, abend« 7 Uhr P km Stadtverordnetensitzungszimmer Nr. 36. 1. Mitteilungen. 2. Wertzuwachssteuerordnung. 8. Ein führung des Einheitstarifes durch das Elektrizitätswerk. 4. Wahl der Mitglieder zu den Steuerausschüssen. Schwarzenberg, am 17. August 1931. (gez.) Rauchfuß, Vorsteher. für di« Prüfung der Kreditlage in Deutschland führte am Montag abend seine Arbeiten zu Ende. Er hat den von Sir Walter Layton erstatteten Bericht samt Resolu tionen durchberaten und angenommen. Die Unterzeichnung des Berichtes, der in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache abgefaßt wird, erfolgt am Dienstag nach mittag 2^ Uhr. Nach der Unterzeichnung wird d«r Bericht, der, wie früher erwähnt, Empfehlungen zu Händen der Ne gierungen enthält, der Leitung der Dank für den internatio nalen Zahlungsausgleich übergeben, die ihn hierauf denjenigen Regierungen übermitteln wird, welche auf der Londoner Konferenz vom Juli vertreten waren. Der Bericht, der Lie verschiedenen Seiten der Kreditlage in Deutschland eingehend behandelt, empfiehlt die Der- längerung der kurzfristigen Kredite im Ge samtbeträge von ea. 5 Milliarden Reichs mark um 6 Monate unter der Voraussetzung, daß die Zentralbanken Frankreichs, Englands und Amerikas sowie die BIZ., welche den 100 Millionen Dollar-Kredit der deutschen Reichsbank gewährte, diesen Kredit ebenfalls um 6 Monate verlängern. Die Frist für die 6 Monate beginnt am 13. August 1931. Der Bericht wurde abgeschlossen, ohne daß innerhalb Les Internationalen Stillhaltekonsortiums eine voll- ständige Einigung erzielt worden wäre. Umstritten ist nach wie vor die Frage der Flüssigmachung Ler ausländischen Markguthaben in Deutschland. Ueber diese Frage be steht zurzeit ein Vermittlungsvorschlag in dem Sinne, daß di« Markguthabcn bis Mitte November gesperrt bleiben sollten. Die meisten Mitglieder des internationalen Stillhalte konsortiums verlassen mit dem Nachtschnellzug Basel. Von der deutschen Delegation bleiben noch zwei Mitglieder in Basel, welche morgen erneut telephonisch mit Berlin Fühlung nehmen werden, sodaß noch Li« Möglichkeit besteht, daß im letzten Augenblick eine Verständigung über die Frage der Markguthaben erzielt werden könnte. Die übrigen Punkte, welche Gegenstand der Verhandlun gen des Stillhaltekonsortiums bildeten, wurden in einem Abkommen zusammengsfaßt, das dem Bericht Laytons beigegeben wird. Dieses Abkommen dient nunmehr Len verschiedenen Bankgruppen, welche Deutschland kurzfristige Kredite gewährt haben, als Grundlage für direkte Derhand- lungen von Baugruppe zu Bankgruppe. Berlin, 17. Aug. Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt, daß dem Reichstag bereits seit längerer Zett der Entwurf eines Pensionskürzungggesetz vorllegt. Das Gesetz ist allerdings vom Reichstag noch nicht verabschiedet worden. Berlin, 17. Aug. Dom 16. bis 21. August tagt hier de« Internationale Textilavbeiterkongreß, an dem England, Bel gien, Holland, di« Schweiz, Oesterreich, die Tschechoslowakei, Polen, Dänemark und Deutschland teilnehmend Den Auftakt zum Kongreß bildete ein Begrüßungsabend in der Oper am Platz der Republik. U. a. sprachen der. internationale Sekretär, Kriegsminister! a. D. Shaw (England), und der Vorsitzende de« Deutschen Tertilarbeit-rverbandes. Schrader. Erlnnert wird an die Entrichtung der Gewerbesteuer für 1. Rate 1931, welche am 18. Juni 1931 zu bezahlen war. Dia Säumigen werden auf ihre Kosten gemahnt werden, außerdem müssen die hohen Verzugszuschläge in Ansatz gebracht werden, (8 Prozent für jeden halben Monat.) Aue, 18. August 1931. Der Rat Ler Stabt — Steueramt. » «nihallmd die amMcho Bekauulmachung«« der Amlihauptmannschast und de» . B«irk-verband» Schwärzend«», der Amlsaerlchl« in Aue. Löbnitz, Schneeberg m» Schwarzenberg, d« Sladirüt, in «rünhain. Löbnitz, MeustüKel und Schneeberg, d« Finanzamt«, in Au« und Schwarzenberg. Er w«dea auberdem »«ösfenlltchtr Bekanntmachungen d« Sladlrüt« zu Au« »ad Schwarzenberg und d« Amtsgerichl« zu Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. SSrIner, Aue, Sachse«. »acht,««» «mim»««, Utzvitz «nm««)««» Sch-«»«, »m» vm»!«»iqngi 1 Posten Frauen- «nb Kiuderschürzen, Sport- und Oberhemden u. a. m. öffentlich meistbietend gegen sofortig« Barzahlung ver- steigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Lößnitz. Mittwoch, den 19. August 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 16 Kisten Kokosfett, 1 Posten Essigessenz, 2 La- dentafeln, 1 Posten Kölnisch Wasser-Seife, 1 Posten Dunlicht- seif«, 1 Klavier, 1 Schreibmaschine, 1 Radioanlage, 1 aebr. Sosa, 1 Schrankgrammophon mit Platte«, 1 Ladenttsch, 1 Ladenregal öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q1427/31 Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Mittwoch, den 19. August 1981, vorm. 11 Uhr sollen in Raschau 1 Büroschreibtisch, 1 Bürotisch, 2 Doppelschreibtische, 1 Büroschrank, 1 Tafelschere öffentlich meistbietend gegen sofor- tige Barzahlung versteigert werden. Q1907/31 Sammelort der Dieter: Gasthof zur Hirtbrück. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Mittwoch, den 19. August 1931, vorm. 8 Uhr soll in Mitt weida-Markersbach 1 Heißlustzirkulator öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. 21889/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zur Eiche. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Amtliche Anzeigen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tabak- wavenhändlers und Friseurs Richard Schramm, Aue, Reichs- ftraße 41, wird infolge eines von dem Gemeinschuldner gemach ten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf Freitag, den 11. September 1931, mittag« 12 Uhr vor dem Amtsgerichte Aue i. Sa., Zimmer Nr. 24, anberaumt. Der Dergleichsvorschlag und «ine Bürgschaftserklärung find aus der. Geschäftsstelle des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. K9/31 Amtsgericht Aue, den 14. August 1931. Mittwoch, den 19. August 1931, vorm. 9 Uhr sollen im gerichtlichen Dersteigerungsraum öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 12 Bilder (Kunstdrucke), 6 Ge sangbücher, 24 Bände versch. Literatur, 1 Anszugtisch, 1 Flur garderobe, 6 Stühle, 4 Bände „Weiberherrschaft". Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Aue. Mittwoch, den 19. August 1931, vorm. 10 Uhr sollen im Dersteigerungsraum des Amtsgerichts 1 Sofa, 1 Klaviersessel, 1 Rauchtisch, 1 Salonspiegel, 1 Rational-Registrierkasse öffent- lich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 19. August 1931, nachm. 2 Uhr sollen im gerichtl. Dersteigerungsraum 1 Herrenuhr, 1 gebr. llhrzipsel, w»^„ «w»» „ «NM«», «mmm dv mn»t«<v » Uh« ft, dm »«pMchOlv. M". «m »«Mr fttr »k d« «» mr«l»r>Mnm L„, I«I, m dONmmlir SKI, , Md O« Och! »r dk «IchftHM dm dm» j mrlmO M-Omd!« SchUML IdmOmmI dl, Schrift- ' -"»!«trMm,m d«»» lchäfKtUrkt« kgrüat« ditmAOvWch«. B« gHlu»«». mrp, md «mdm, «HM »l, Och« mrU-dart. Sonnabend, 22. August 1931, nachm. punkt N4 Uhr. (Näheres siehe Anschläge.) Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzqebirgischen Dolksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg Ungesehen werden.