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Nummer 42 3«. Iaftrg v«rlag«»tt Dc«»d«». Nnzrlgenprcise: dl« NpaMg« « mm dr«!t« Z«U« « VI» 1 1»r 8amll!enon»«!g,« » VI» 8Ii PlatzwIInIch« Unn«, »N letim L««Shi Uchm. I«lch«KN I »al »O-»nINch. M-«aINch«r vezug-p««I» durch IrSgr« «Inlchl. M VtS. ip». « Vs,. Trlgtrl«-» 1.70; durch dl« V«st 171 «Inschlletllch lpoftllberwrllung^rbllhr, »ujügllch U Vs,. VK-B-ftcllgcld. El-t-lnumme« 10 Vfg.. S-n» ». Sepia,,,,»»»«« » Vs«. Vbd«p«llu^e» »Illi«» s»!II«ste«, «I— W»ch« »« «bl--s d«, schrlslllch d«l» v«'la, «Ing-san^a s«l» Uase« Iki1««r dllrs«, k*ln« «bdtpilluirg«, «,t^,rn«h»ea. .achMe volkssettung -arrtstkltun,: Dr«U»«n.A^ VolUrstr. 17, S«r,r«s «711». voll Leschlst^Ull«, Druck und «.»lag: T«r»aiU« «uchdruckerrl «. Verla, LH. «. ». Miuk«l, V»ll«rstrap« 17, Ferarus «01«, V«Pscheck: Nr. IlU», vauk: StadEaal Dresdea Ur. M707 Freitag, IS. Februar 1937 Zm Falle va» HSHerer DewaU, Verba«, «lulreteud«, v«trl«d» ftörungeu ha« der Bezieher oder Werbunglreldend« Iria« <» sprllch«, sall, dl« Zeituug in beschrLnilem Umkanze, -«rg>Lt«t oder nlchi erschein! Eriüllunaoor« IN Di « » d « », Kolomalaussprache im Oberhaus Ltm die Erweiterung des Mandatssysiems Antrag des Labour-Vertreters Roel Vurton von der englischen Regierung abgelehnt London, 18. Febr. Im Oberhaus fand am Mittwoch eine Aussprache iibcr d a s M a n d a t s s y st e m statt, der solgender Antrag des Labour-Vertreters, Lord Noel Buxton, zu grunde lag: „Angesichts der Gefahren, die daraus entstehen können, das; in Fragen des Kolonialbesitzes eine Politik verfolgt wird, die andere Staaten verhindert, unter gleichberechtigten Bedin- gnngen der Vorteile der Kolonialentwicklung und -wirtschaft teilhaftig zu werden, fordert das Oberhaus die britische Re gierung ans, mit den Regierungen der Doininions und der an deren kolonialen Mächte Fühlung zu nehmen, damit das M a n d a t s s >; st e m in geeigneten Fällen auf britische und andere Kolonien angewandt wird und damit ferner die Wirksamkeit der Konvention von St. Germain (1919) auf dem Revisionswege erweitert wird". In Begründung dieses Antrages erklärt Lord Noel Buxton, eine Erweiterung des Mandatssystcms würde dazu bei tragen, den Fricdenssichcrungsversuchen zum Erfolg zu verhel fen. Sein Vorschlag besage zunächst, dah die anderen Kolonial mächte und Dominions gemeinsam mit England geeignete Ko lonien unter das Mandatssystcm stellen mühten. Was das Ab kommen von St. Germain von 1919 angehe, so sei eine Revision nach 10 Jahren vorgesehen gewesen. Dieser Zeitpunkt sei heute überfällig. Deutschland sei Partner des ursprünglichen Ver trages gewesen, aber im Jahre 1919 sei cs ausgeschlossen worden. Jetzt sei d. Gelegenheit gekommen, Deutschland zurückzubringcn. Er gebe offen zu, dah England dem Kriege zusteuere, wenn cs die Kolonien als eine „geschlossene Reservation" behalte. Die Frage laute, ob die heutige Lage als dauerhaft angesehen wer den könne. Bilde man sich etwa ein, dah England In 80 oder 100 Jahren seine Kolonien noch wie Gebiete behandeln werde, in denen andere Staaten iveder kaufen noch verkaufen dürften? Das Bedürfnis nach Märkten bilde einen wichtigen Teil der deutschen Kolonlalforderungen. In seiner vor Monaten in London gehaltenen Rede habe Bot schafter v. Ribbentrop eine Erweiterung der Märkte als eine vernünftige Lösung bezeichnet. Der Schaden, der Deutsch land und anderen unbefriedigten Staaten durch das von den Kolonialmächten eingcführte System der Norzugsbehandlung zugefügt werde, sei beträchtlich. Die Schlichung der Märkte, so fuhr Lord Noel Buxton fort, habe zur Folge gehabt, dah Deutschland und andere unbefriedigte Nationen Gebiete ver langten. Durch einen Kolonialaustausch allein könnten die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands nicht gelöst werden, ob wohl der Kolonialhandel in dieser Beziehungen ein Hauptfaktor sei. Salamanca, 18. Februar. General Millan Astray, der wegen seiner soldatischen und menschlichen Eigenschaften verehrte Führer der spanischen Frem denlegion hielt Mittwoch abend über den nationalen Sender Salamanca ein« Ansprache. Der General begann mit einer Widerlegung bolschewistischer Greuelnachrichten über eine angebliche Terrorherrschaft der nationalen Truppen in den eroberten Städten und erklärte das sür eine unsagbar gemeine Lüge. Das national« Herr sei sol cher Verbrechen nicht fähig. Jeder angeklagte Verbrecher komme vor das Kriegsgericht, und niemand werde verurteilt, ohne dah das Gericht d!« ehrliche Ueberzeugung gewinne, dah die Strafe verdient sei. Ein Teil der von den Bolschewisten betrogenen Bevölkerung Malagas, der aus Furcht vor dem vermeintlichen „Schreckcnsgericht" flüchtete, sei Irgendwo auf der Landstrah« liegengeblieben und dem Hungertode ausgesetzt worden. DI« nationalen Truppen hätten die verängstigte Bevölkerung mit aller Sorgfalt zuriickgefUhrt, teilweise auf Tragbahren, und sie hätten ihnen zunächst zu essen gegeben. Das national« Heer nrerde als Befreier und nicht als Unter drücker nach Madrid kommen. Jeder, der kein Verbrechen begeht fund das sei die überwälti gende Mehrheit der unglücklielren, verführten oder verängstigten Spanier) könne des grössten Wohlwollens sicher sein. Anschliehend gab der General Berhaltungsmahregeln für den Augenblick d«r Einnahme Madrid». Niemand solle etwas befürchten, man solle nicht flüchten und obwarten. Als Zeicl)en friedlicher Gesinnung seien weih« Fahnen anzubringen und weihe Armbinden zu tragen. Auch wenn Miliz angehörige mit Waffen angetroffen werden, würde ihnen nichts geschehen. Sie sollten beide Hände erheben und «In wcihes Tuch um den Geivehrlaus binden. Wenn di« Mitglieder der internationalen Brigade, die von den Werbern ahnungslos ver führt seien, ihren Irrtum einsehen und sich vorbehaltlos ergäben, würden sie genau so wie die spanischen Ueberläuser behandelt. Eine Erleichterung der wirtschaftlichen Lage würde ein Schritt zum Frieden sein. Anderen Nationen zu erklären, dah sie keine Kolonien haben dürsten und auch kein Recht hätten zu einem freien Warenaustausch mit den Kolonien Englands, widerspreche der Politik der „Noblesse oblige". Vertrauen sei für die Frledenssicherung ein wesentlicher Faktor, aber wirt schaftliche Ungerechtigkeiten behinderten das Vertrauen. Kolo nien dürften nicht wie Privateigentum behandelt werden. Nicht nur Deutschland, sondern auch andere Nationen würden von der englischen Politik der Ausschliehlich- keit betroffen. Sein jetziger Vorschlag, so sagte Lord Noel Vurton weiter, sei nur begrenzter Natur und beziehe sich nur auf einen Teil der englischen Kolonien. Denn es seien aus der riesigen Zahl der Kolonien viele für das Mandatssystem ungeeignet. Es gebe Kolonien mit alten Beziehungen zum Mutterlandc. In denen slch gegen eine Anwendung des Mandatssysiems starke Stim mung geltend machen würde. Das beziehe sich auf Jamaica und Ceylon. Er schlage auch nicht die llebertragung irgend welcher Gebietsteile an Deutschland vor. Vielmehr erkläre er, dah sich das Mandatssystem bewährt habe und daher auch wei terhin ausprobiert werden mühte. Die Anwendung des Man- datssqstems liege auch im Interesse der Eingeborenen selbst. Der Redner kam dann erneut auf die Revision des Abkommens von St. Germain zu sprechen. Er sagte, dah Deutschland der Haupturheber des Berliner Vertrages gewesen sei, der das Konaobecken-System geschaffen habe. Es «värc nur recht und billig, wenn man Deutschland setzt wieder zulnsse, nachdem die Erbitterung der Kriegszeit der Vergangenheit angehöre. Der deutsche Handel erfreue sich in Zentralasrilm nicht der Gleichberechtigung. Deutschland sei in hohem Matze an dem Handel in weiteren Gebieten Afrikas vom Nil bis zum Zambesi und vom Atlantischen bis zum Indischen Ozean interessiert. Hier biete die Zukunft ein Feld unbegrenzter Entwicklungen. Nicht nur Wcstafrika, das jetzt einem englisch-französischen Ab kommen unterworfen sei, könnte eingescblossen werden, sondern es sei sogar denkbar, dah durch gegenseitige Vereinbarunaen auch der Sudan und Abessinien bei einer Neuregelung berück sichtigt werden könnten. Die Politik der offenen Tür könnte durch Verträge und Anleihen erweitert werden. In Afrika brauche man die deutsche Industrie und die deutsche Wissenschaft. (Fortsetzung aus Seite S.) Das befreite Spanien, schloh der (Oeneral, das das Vater land vor der Versklavung an ausländische .Herren schütze, wolle keinen Tropfen Blut unnötig vergehen. Nur Verräter, Verbre cher und Hetzer «verde die Schwere des Gesetzes treffen. Bolschewistische Gegenangriffe zusammenaeschoffen Der amtliche Heeresbericht. Salamanca, 18. Februar. Nach dem amtlichen Heeresbericht versucht« an der Astu- rienfrvnt der Feind einen Angrifs, der unter starken Verlusten abgewissen wurde. Die Madrider Division m«ldet, dah die in der Nül)e des Ostparks versuchten vergeblichen Angriffe des Feindes aus die nationalen Stellungen viele Leute kosteten. Elxnso wurde ein bolschewistischer Angriff auf die kürzlich eroberte Ortschaft L<1 Maranosa sIaramagebiet) abgewiesen, der von der internationa len Brigade ausgeführt wurde. Zwei von sechs Tanks, die den Angriff unterstützt hatten, wurden erbeutet. Im Iaramagebiet setzten die nationalen Truppen langsam ihren Vormarsch fort und verbesserten ihre Stellungen. Drei bolschewistiscl)e Tanks wurden vernichtet. Zivci Lastwagen mit Angehörigen der internationalen Brigade verloren den Weg und landeten inmitten der nationalen Reihen. Hierauf entstand eine Schiehcrei, der die Insassen zum Opfer fielen. Im Gebiet der Südarmee wurden lxim Absuchen des neu eroberten Gebietes 05 Tote gesunden. An Ueberläuser» trafen 11 bolschewistiscl)e Anführer, 74 Milizangehörige und viele Zivil- samilien «in. Luftangriff auf Lerida Salamanca, 18. Februar National« Flieger bombardierten am Donnerstag früh die katalanische Stadt Lerida, die nunmehr auch in den Bereich der Kampfhandlungen gerückt ist. Die Londoner Beschlüsse Drei Mächtevertreter haben in der Dienstagsitzung des Nichteininischungsausjchusses ihrem Bedauern über verspä tete Matznahmen Ausdruck verliehen, von Ribbentrop, Grandi und — der Sowjetbotjchastcr Maisty! Die Vertre ter Deutschlands und Italiens haben zur Aussrijchung des Gedächtnisses gewisser Politiker daran erinnert, das; ihre Regierungen bereits vor sechs Monaten im Londoner Aus schutz ein Freiwilligenembargo vorgeschlagen haben. Hätte damals dieser Vorschlag Gehör gesunden, so wären dem un glücklichen Spanien viel Blut und Tränen erspart worden und die Sache des spanischen Volkes hätte längst den Sieg davongetragen. Aber Herr Maijky weis; es anders! Er bedauerte, das; nicht „bereits" vor zwei Monaten die Frci- willigensperre in Kraft gesetzt worden sei, deren Wichtigkeit man bekanntlich in jenen Dezembertagen in gewissen Haupt städten plötzlich entdeckte. Nun wahrhaftig, jener Zeitpunkt schien den röten Interventionisten besonders gelegen zu kom men, weil man bis dahin die roten Fronten mit kommu nistischen Brigaden sorgsam ausgesüllt und die roten Kriegs mittel für einen längeren Widerstand vervollständigt hatte. Inzwischen aber haben sich zwei Vorgänge ereignet, welche den roten Parteigängern der Komintern ihre Rechnung ver dorben haben. Das war einmal die deutsche und italie nische Antwort vom 7. Januar, die de» plötzlich so eifrigen Friedensjüngern ihre Argumente aus der Hand schlug und das Schwergewicht der Nichteinmischungsinitiative völlig verschob. Das waren ferner die in den letzten Wochen er- Kalbmast am Se!dengedenttaq !)>!». Berlin, 17. Februar. Aus Nnlah des Heldengedcnttagcs fordert der Reichs minister sür Volksausllärung und Propaganda di« Bevölke rung aus, am Sonntag, dem 21. Februar, Trauerbcslaggung zu setzen. rungenen Erfolge und Fortschritte der nationalfpanischen Truppen in Malaga und vor Madrid, die den Stellungs krieg in einen Bewegungskrieg verwandelten und die Un terlegenheit der roten Strategie unter Beweis stellten. Das Missvergnügen der sowjetrussischen und gesinnungsverwand ten Presse ist ein Anzeichen dafür, wie ungern man auf der roten Seite nunmehr die Sache der Nichteinmischung weiter treibt, die man sich von Anfang an nur als ein neues Tar nungsmanöver, nach Art der bisherigen Methoden vorgestellt hat. Deutschland und Italien lmben den Ausschutz beim Wort genommen und werden nicht mützig sein, den Lon doner Beschlüssen Wirkung zu verschaffen, trotz der bestehen den Schwierigkeiten und der bisherigen Unzulänglichkeiten der neuen Verpflichtungen. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wird laut Beschluss des Nichteinmischungsausschusses die Freiwilligen sperre in Kraft treten. Dieser Beschlutz ist das erste greif bare Ergebnis der neuen Nichieinmifchungsbemühungen. Aber er ist zunächst nicht mehr als ein erster Schritt. Ein» ganze Anzahl der im Hauptausschutz vertretenen 25 Mächte hat unter Berufung auf parlamentarische Schwierigkeiten uin Fristverlängerung für sich gebeten. Was die Haupt mächte betrifft, so bedarf es in den beiden autoritären Län dern Deutschland und Italien lediglich der angekündigten Inkraftsetzung. England hat auf ein Freiwilligengesetz vom Jahre 1870 zurückgegrifsen und die französische Kam mer hat der Negierung Blum die Vollmacht bereits in demonstrativer Weise erteilt. Wie aber ist es mit Moskau und der Komintern? Bekanntlich pflegt sich die Sowjet regierung in diplomatischen Etikettefragen hinter der „Selbständigkeit" der kommunistischen Internationale zu verschanzen, und deren Auftraggeber sitzen nicht nur in der Sowjetunion, sondern ebenso sehr in den marxi stischen Kreisen Frankreichs und anderer demokra tischer Länder. Es wird der Negierung Vlmn sicherlich nicht leicht fallen, mit Polizei und Ver- waltungsmitteln die Freiwilligenwerbung der fran ¬ zösischen Marxisten zu unterbinden, die seit Mona ten die Freiwilligentransporte in grütztem Stile in Szene gesetzt haben und als dunkle Hintermänner der Re gierungsorgane bis heute versucht haben, eine echte Nicht einmischung in Spanien zu Hintertreiben. Hier wird, wie Botschafter von Ribbentrop mit Recht hervorhob, entschei dend viel vom guten Willen und der Loyalität aller Betei ligten abhängen. Wie wenig man sich freilich auf dies« allein verlassen kann, haben die bisherigen Erfahrungen mit den Londoner Nichteinmischungsbeschlüssen gezeigt. Ob wohl das Waffenembargo bereits vor fünf Monaten in einem allgemeinen Beschlutz der Regierung verankert wor den ist. sind unablässig arotze Mengen roten Krieasmat», Nicht Ltnterdrücker, sondern Befreier Aur Verbrecher werden von den spanischen Rationalisten abgeurleilt